Ungarn war genau wie Deutschland der Verlierer des Ersten Weltkrieges.
Rumänien war ein Hauptnutznießer der Pariser Vorortverträge (Siebenbürgen (Ungarn), Dobruscha (Bulgarien) und „Moldawien“ (teils ehemals Zaristisch/Russisch) kamen in seinen Besitz.
1934 bis 1938 versuchte das nationalsozialistische Deutschland zunächst, politischen Druck auf Rumänien durch das Außenpolitische Amt Rosenbergs auf verschiedenen Ebenen auszuüben, vermischt mit diversen angetriebenen innerstaatlichen Intrigen in Rumänien. Dieser Weg erwies sich als wenig erfolgreich.
Vielmehr wurde nun deutscherseits erwartet, dass verstärkte wirtschaftliche Beziehungen zu Rumänien verbunden mit dem deutschen Machtzuwachs in Europa Rumänien an die deutsche Seite treiben würde. Die Öllieferungen vor dem Krieg sollten in diesem Rahmen nicht überbewertet werden, Deutsch. bezog 1937 und 1938 im Durchschnitt rd. 500.000 to, weniger als 10% der rumänischen Produktion, und ein entsprechend kleiner Anteil am deutschen Bedarf. Zudem hatte man weitere potentielle "Bezugsquellen" im Auge, aus Sicht der Marine insbesondere Mexiko. Erst 1939 stieg das ganz erheblich an, nach Überwindung zahlloser Schwierigkeiten in den Verhandlungen mit einem nach wie vor "reservierten", vorsichtigen Rumänien (die Ölgesellschaften als Aktiengesellschaften hatten mW britische Anteilseigner).
Im März/April 1939 stand Rumänien jedenfalls aus dritter Sicht (Westmächte, Polen) unter direkter deutscher Bedrohung, nach der deutschen Besetzung des Rest-Tschechei. Verhandlungen über einen Garantiepakt wurden mit den Westmächten geführt, bereits während der Sudetenkrise gab es erste Gespäche sogar mit der SU. Mit letzterer eine Einigung zu erzielen, war wohl wegen der Gebietsverschiebungen nach Ende des Ersten Weltkrieges nie realistisch. Hitler schob Rumänien (mit Ausnahme zu sichernder deutscher wirtschaftlicher Interessen) dann im August 1939 der politischen=territorialen Interessensphäre der SU im Geheimen Zusatzprotokoll des Nichtangriffspaktes zu (woran man - Hitler, Ribbentrop - sich offenbar im April/Mai 1940 nicht mehr so recht erinnern wollte). Dieses Gebietsopfer - unter Wahrung der deutschen Wirtschaftsinteressen: Öl und Getreide - ist also vor dem Hintergrund des Überfalls auf Polen und des dazu notwendigen Stillhaltens der SU erfolgt.
So hatte die spätere "Demütigung" Rumäniens durch das Gebietsdiktat des Wiener Schiedsspruchs vom 30.8.1940 (auch nach dem "Verkauf" im dt.-sowjt. Nichtangriffspakt) ein überraschendes Ergebnis: Es mußte Rumänien - da alternativlos: die Westmächte weitgehend ausgeschaltet, die SU drohend im Osten bezüglich des Rest-Bukowina und der Donaumündung bis Bulgarien - immer weiter und stärker an die Seite Deutschlands treiben.
Nun hatten sich allerdings für das Dritte Reich auch die wirtschaftlichen Bedingungen des Krieges gedreht: die Konfrontation mit der SU stand vor der Tür (mit erwartbarem zeitweisem Ausfall der sowjt. Öllieferungen 1941), gegen Großbritannien ließ sich der Krieg aus deutsche Sicht nicht beenden. Die rumänischen Öllieferungen wurden zum Schlüssel der weiteren Kriegsfähigkeit der Wehrmacht, vom unfertigen Stand der Synthetisierungsversuche und des quasi gescheiterten Öl-Autarkieprogramms geprägt. Rumänien wurde zudem als Aufmarschgebiet gegen die SU - völlig anders als Ungarn - von Beginn an mit den ersten Operationsstudien eingeplant. Der Schutz des Ölgebietes war nun ein wichtiger Faktor, der selbst in die spätere Feldzugentwicklung 1941 einwirkte und mehrfach von Hitler in seinen Weisungen zur Kriegsführung angesprochen wurde. (Stichwort zB: Kiew-Krim-Donez oder Moskau im August 1941). Ungarns Kriegseintritt im Juni 1941 kam dagegen nahezu "ungeplant", nicht mit entsprechender Vorbereitung aus Waffenhilfe und nicht mit gleichartiger Einbeziehung in die deutschen Operationspläne.
Rumäniens Position war in dieser Zeit 1939-1941 fast unverändert: eine Rückgewinnung Siebenbürgens und der Bukowina-Bessarabiens ebenso wie weiterer Schutz vor der SU war nur mit deutscher Hilfe denkbar, trotz der deutschen "Auslieferung" weiter Gebietsteile im Nichtangriffspakt an die SU, was recht schnell im Detail auch in Rumänien bekannt wurde.
Daraus resultierte fast zwingend die Anlehnung an das Dritte Reich.
Quelle: Andreas Hillgruber: Hitler, König Carol und Marschall Antonescu, die dt.-rum. Beziehungen 1938-1944, Wiesbaden 1954 sowie diverse ADAP.