Die ägyptische Armee

Sasaki

Mitglied
Da ich hier noch kein explizites Thema zur ägyptischen Armee gefunden habe, hab ich mir mal die Mühe gemacht was zu schreiben. Vielleicht macht sich jemand mal die Mühe das durchzulesen=).

Hauptsächlich bin ich auf Korrekturvorschläge (auch zu Rechtschreibfehlern) und Ergänzungen aus, man kann ja nie genug Wissen.
(Ich hoffe ich darf so einen Thread erstellen?)

Viel Spaß damit


Die Ägyptische Armee

Die hinweise auf gewalttätige Auseinandersetzungen in Ägypten reichen bis ins 12 Jt. v. Chr. zurück. Unter anderem weißen so Insassen mancher Gräber Verletzungen durch Waffen wie Pfeil/Speer-spitzen auf, außerdem zeigen Reliefs und andere Darstellungen den König schon sehr früh (3000 v. Chr.)beim „töten“ des Feindes wodurch die damaligen Gründe für Krieg (Verteidigung/Ausweitung der Grenzen und Aneignung von Vieh sowie anderen Ressourcen) zu einem gewissen Grad religiös genehmigt wurden. Die Kriege in Ägypten waren eine Mischung aus innenpolitischen Machtkämpfen, besonders während den Zwischenperioden, und Feldzügen gegen die äußeren Feinde wie vor allem die Nubier, Libyer, die Bewohner Syriens, Palästinas, Mesopotamiens u. Anatoliens sowie die im östlichem Mittelmeerraum ansässigen Seevölker.
Die ersten Kriegsbilder entstanden im Alten Reich und zeigen Bogenschützen beim spannen des Bogens. Außerdem sind schon Bilder von einfachen Belagerungsgeräten und man kann während dieser Periode auf Feldzüge nach Syrien/Palästina schließen. Während der ersten Zwischenperiode kam es zu größeren internen Kämpfen, man ist sich aber nicht sicher ob alle Schlachtabbildungen reale-oder oft nur fantasie-Schlachten zeigen. Die erste dauerhafte Militärlager entstanden vermutlich im Mittleren reich, die sogenannte Semna-Depesche schilderten den militärischen Alltag in einem nubischen Lager und gibt Aufschluss über die damalige Organisation.

    1. Die erste dokumentierte Schlacht der Geschichte

Das Neue Reich führte Krieg zur Sicherung & Ausdehnung der Grenzen sowie zum Schutz der Handelsruten und zur Beschaffung von Rohstoffen & Arbeitern. So brach der Regent Thutmosis 2
auf, um den Aufstand des Fürsten von Kadesch niederzuschlagen. Aus diesem Ereignis wurde später die erste dokumentierte Schlacht, die von Megiddo, der Geschichte. Die Stadt fiel nach 7 Monaten Belagerung. Noch ausführlicher ist die Schlacht von Kadesch dokumentiert.

    1. Wesen und Zustand des Heeres
In der Frühgeschichte Ägyptens bestand das Heer des Pharaos vermutlich aus Dienstverpflichteten Arbeitern. Allgemein lässt sich aber nicht genau sagen wie stark diese Armee oder wie sie aufgebaut war da Angaben fehlen oder übertrieben, zur Machtdemonstration, sind. Erst in der 13. Dynastie (Mittleres Reich) finden sich Hinweise auf ein Militärlager in Nubien das mit Berufssoldaten bemannt war. Im Neuen Reich schien es eine große Zahl freiwilliger Soldaten aus ägyptischen Familien, aber auch eine große Zahl Söldner aus Kanaan, Nubien und Mykene waren vorhanden. Da sich die Feldzüge aber auf bestimmte Jahreszeiten beschränkte schien die Wehrpflicht noch nicht abgeschafft. Über die Truppenanzahl ist man sich auch nicht im Klaren, die Vermutungen liegen bei 1000-5000 Soldaten pro Division (Ramses 2 verfügte über 5 Divisionen bei der Schlacht von Kadesch.)
Die Armee war wie folgt eingeteilt: 50 Leute bildeten einen Zug, 1 Kompanie umfasst 5 Züge und 20 Kompanien bildeten die Division. Die Infanteriezüge bekamen Verstärkung durch Elitesoldaten und Streitwagen (ca. 200 Streitwagen im Einsatz + 50 Reserve). Außerdem standen Zivilbeamte wie Schreiber dem Heer zusätzlich zur Verfügung.

    1. Eine militärische Laufbahn

Erst im Mittleren Reich finden sich Hinweise auf eine militärische Ausbildung. Einige Abbildungen weisen auf militärisches Training hin und auch ein Papyrus erklärt den zweifellos sehr harten Alltag eines auszubildenden Soldaten.Dennoch schien, besonders im Neuen Reich, der Dienst im Heer karrierefördernd gewesen zu sein. So wurden beispielsweise besonders tapfere Soldaten mit Sklaven und Land belohnt, außerdem wurde manchmal auch die Beute unter den Soldaten verteilt. Beförderungen scheinen ebenso möglich gewesen zu sein, es ist allerdings anzunehmen, dass wichtige Führungsposten der Armee den gehobenen Familien vorbehalten waren.

    1. Bewaffnung

Die Waffen der Ägypter waren denen ihrer Nachbarländer ähnlich und einige Technologien wurden auch übernommen. Die Ausrüstung der Kampftruppen war standardisiert und bestand aus Speer, Schild, Wurfspieß sowie Pfeil und Bogen. Schwert und Streitwagen kamen im Neuen Reich dazu. Die verwendeten Materialien waren Holz, Leder, Stein und Kupfer Bronze kam im Neuen Reich, zuerst selten da Zinn fehlt, dazu. Kupfer + Arsen Bronze wurde schon früher verwendet auch wenn sie nicht so hart war. Der Speer war die am Häufigsten verwendete Waffe, die Stein und Kupfer Spitzen wurden später (Neues Reich) in Bronzespitzen umgewandelt. Der Streitkolben wurde nach dem Alten Reich vermutlich nicht mehr häufig und nur noch als Zweitwaffe verwendet (er bestand aus Holz mit einem Steinkopf). Dolch und Axt waren durchgehend während der Pharonischen Periode in Verwendung, in der 18. Dynastie wurde die Axt jedoch weitgehend durch das Sichelschwert ersetzt.

    1. Pfeil und Bogen

Pfeil und Bogen bildeten die Artillerie der Ägypter seit beginn der Pharonischen Periode. Zuerst bestand der Bogen vermutlich aus einem relativ geradem Stück Holz das über heißem Wasser geschmeidig gemacht wurde. Pfeile scheinen aus einem dünnen, geradem Stück Schilfrohr oder Holz bestanden zu haben deren Spitze entweder ebenfalls aus Holz, oder aber aus Feuerstein oder Metall war. Oft wurden außerdem, um Flug und Durchschlagskraft zu verbessern, Federn am anderem Ende angebracht. Im Neuen Reich wurde er, wie auch das gesamte Militär, verbessert um mit den starken Nachbarn mitzuhalten. So wurde er mit Sehnen an der Rückseite und Horn an der Vorderseite sowie einer Schutzhülle aus Eschen oder Birkenrinde beschichtet. Vermutlich war auch ein solcher Bogen keine Seltenheit und nicht zu teuer in der Herstellung.

    1. Ägyptische Kriege nach Kadesch: Seevölker und Perser

Während der gesamten Pharonischen Periode war Ägyptens Verhältnis zum Mittelmeerraum eher durch Handel als durch Krieg geprägt. 1278 wurde von Ramses 2 ein Überfall von Piraten vereitelt (die danach als Elitesöldner ins Heer aufgenommen wurden) die als erstes Anzeichen der baldigen Wanderung der Seevölker gelten. 1207 und 1174 wurden weitere Angriffe, die zum Teil von den Philistern unterstützt wurden, abgewehrt. Diese Siege zögerten aber nur den Untergang der 20 Dynastie hinaus, bald befand sich ganz Syrien-Palästina in der Hand der Seevölker. Nachhaltig geschwächt spielten die Ägypter keine große Rolle im östlichen Mittelmeerraum mehr und wurden nacheinander von den Assyrern, Babyloniern, Persern und Makedonen erobert.

Edit: Ich bekomm das komische 1.1. nicht weg, eigendlich ist das anders. Aber es geht ja eh um den Inhalt :)

Die Quellenangabe hätte ich ja auch fast vergessen, wie nachlässig:

-Die Kriege des Altertums: Von Ägypten bis zum Inkareich, erschienen im KOEHLER & AMELANG Verlag, herausgegeben von Philip de Souza
-Das antike Ägypten: Kunst und Archäologie im Land der Pharaonen, erschienen im Weltbild Verlag, herausgegeben von Giorgio Agnese und Maurizio Re
 
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Was ich völlig vermisse, ist die relativ späte Verwendung des pferdebespannten Streitwagens. Geritten sind die alten Ägypter wohl noch nicht, erst bei den (makedonischen) Ptolemäern kam das auch auf. Pferde mussten wohl meist importiert werden, auch das Dromedar gelangte erst spät ins Land.
 
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Ja, das stimmt. Die Streitwagen sollte ich ergänzen.
Mich würde auch interessieren, welches Land die Kavallerie eingeführt hat. Ich weiß nur, dass die Assyrer einen nicht unbeträchtlichen Teil von ihr hatten, teils natürlich medische Elite, aber auch eigene Truppen wurden zu Reitern ausgebildet. Vielleicht hat sich das System ja nach Ägypten verbreitet?
 
Ja, das stimmt. Die Streitwagen sollte ich ergänzen.
Mich würde auch interessieren, welches Land die Kavallerie eingeführt hat. Ich weiß nur, dass die Assyrer einen nicht unbeträchtlichen Teil von ihr hatten, teils natürlich medische Elite, aber auch eigene Truppen wurden zu Reitern ausgebildet. Vielleicht hat sich das System ja nach Ägypten verbreitet?

Das Reiten ist wohl eine Erfindung aus den Steppen Asiens, von dort verbreitete es sich weiter. Gute Kandidaten für die erste Nutzung sind die Skythen bzw. ihre Nachbarn.
 
  1. "Die erste dokumentierte Schlacht der Geschichte

Das Neue Reich führte Krieg zur Sicherung & Ausdehnung der Grenzen sowie zum Schutz der Handelsruten und zur Beschaffung von Rohstoffen & Arbeitern. So brach der Regent Thutmosis 2
auf, um den Aufstand des Fürsten von Kadesch niederzuschlagen. Aus diesem Ereignis wurde später die erste dokumentierte Schlacht, die von Megiddo, der Geschichte. Die Stadt fiel nach 7 Monaten Belagerung. Noch ausführlicher ist die Schlacht von Kadesch dokumentiert."

Das "Neue Reich" ist ja recht spät .. was vestehst du unter "dokumentierte Schlacht"?
Wenig detailiert aber durchaus beschrieben sind Kriegshandlungen auch anderswo.

z.B. „Im Kampf hat er [Sargon] Uruk besiegt, die Stadt erobert. Lugalzaggesi, den König von Uruk, hat er im Kampf gefangen genommen, ihn in einem Holzblock zum Tore des Enlil[Tempels] geführt“. (c. 2300BC)
etc.
 
Das die Sumerer die ersten Kampfhandlungen beschrieben haben ist mir durchaus bewusst:friends:

Die besagte Schlacht fand 1457 statt, als Thoutmosis 3 (das 2 ist falsch, muss ich korriegieren) aufbrach um einen, von den Mitanni unterstützten, Aufstand des Fürsten von Kadesch niederzuschlagen. Den Höhepunkt bildet die Schlacht von Megiddo, die Schilderung ist an den Tempelwänden von Karnak beschrieben.

Als dokumentiert bezeichne ich, ebenso wie viele andere, diese Schlacht, da die Kampfandlungen, also der Schlachtverlauf, genauer geschildert ist und der Feldzug, im Gegensatz zu den Sumerern, nicht nur als Sieg mit schöner Ausschmückung ausgerufen wurde.
 
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So, die Ergänzung zu den Streitwagen ist fertig. Ich hoffe sie stellt euch zufrieden :)

Die Streitwagen:

Die ägyptischen Streitwagen wurden im größeren Stil im Laufe einer Modernisierung des Heeres im Neuen Reich eingeführt und stammten aus Kanaan. Im Nahkampf verwundbar wurden sie hauptsächlich als mobile Plattformen für Bogenschützen gegen feindliches Fußvolk verwendet, aber auch dieser Einsatz war auf unwegsamen Gelände unmöglich. Demgegenüber waren sie fester Bestandteil von Zeremonien und Siegesfeiern und im Grab des Tutanchamuns fand mein einige dieser Modelle aus denen wir Schlüsse auf ihr Bauweise und Verwendung ziehen können.
Sie wurden aus Holz gefertigt, besaßen vierspeichige Räder, wurden mit Leder/Rohleder zum Schutz und für zusätzliche Stabilität bedeckt. Befestigt wurde das größtenteils mit Leim und als Wasserschutz besaßen manche Streitwagen auch eine Wasserabweisende Hülle aus z.B. Birkenrinde.
 
Geritten sind die alten Ägypter wohl noch nicht, erst bei den (makedonischen) Ptolemäern kam das auch auf.
Doch, sind sie. Das Relief on Kadesch (1288 v.Chr.) zeigt einen berittenen Aufklärer mit Bogen. Das Grab von Horemheb (zweite Hälfte 14. Jahrhundert v.Chr.) einen Berittenen mit Wurfstock. Dazu kenne ich noch die Figur eines unbewaffneten Botenreiters aus dem 14. Jahrhundert. Zugegeben, das sind keine Kampftruppen, aber immerhin Militär.
 
Richtig - bereits zur Zeit Amenophis IV. wurden beim Bau seines Tempels in Karnak Reliefs angefertigt, die heute z.T. in Berlin und New York, aber größtenteils im Magazin rechts neben dem 1.Hof in Karnak magaziniert sind (sog. Talat-Steine).

Paul
 
Doch, sind sie. Das Relief on Kadesch (1288 v.Chr.) zeigt einen berittenen Aufklärer mit Bogen. Das Grab von Horemheb (zweite Hälfte 14. Jahrhundert v.Chr.) einen Berittenen mit Wurfstock. Dazu kenne ich noch die Figur eines unbewaffneten Botenreiters aus dem 14. Jahrhundert. Zugegeben, das sind keine Kampftruppen, aber immerhin Militär.
Interessant, ich kannte nur den vom Bologna-Relief, müsste der aus Horemhebs Grab sein. Hast Du eine Literaturangabe für die anderen beiden?


A. Schulman hat die These aufgestellt, dass im syrischen Umland berittene Kundschafter verwendet wurden.
Das ist in der Ägyptologie irgendwie ein sensibles Thema, schön ist auch, dass sich dann der Mythos entwickelte, Schulman habe gesagt, es hätte eine berittene Kavallerie gegeben. Auf der Seite, auf die verwiesen wird, steht ausdrücklich "not a mounted cavalry" - da hat sich einer verlesen und die anderen haben einfach seine Fussnote abgeschrieben, ohne es zu überprüfen.
 

Unter anderem weißen so Insassen mancher Gräber Verletzungen durch Waffen wie Pfeil/Speer-spitzen auf,

Hier soll es doch sicher heißen: "unter anderem wiesen so Insassen......" und dabei wird wohl Bezug genommen auf die Gräber der 60 Soldaten.

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Pfeil und Bogen bildeten die Artillerie der Ägypter seit beginn der Pharonischen Periode. Zuerst bestand der Bogen vermutlich aus einem relativ geradem Stück Holz das über heißem Wasser geschmeidig gemacht wurde.

Später wurden dann Kompositbögen verwendet um die Durchschlagskraft zu erhöhen. Diese Bögen bestehen aus verschiedenen Holzsorten oder aus Horn. Als Sehnen haben sich hier die Achillessehnen von Rindern bewährt.
 
Hallo hathor,
Danke für deine Korrektur und Ergänzungsvorschläge.
Zu ersterem möchte ich entgegnen, dass die Insassen die Verletzungen tatsächlich noch aufweisen, ihre Überreste sind ja noch vorhanden, ebenso die Überreste der Waffen.

Die Information mit den Achillessehen ist sehr interessant, werde ich sicher auch ergänzen.


Ich würde mich natürlich auf weitere Kritik freuen, leider lassen sich aber diverse Rechtschreibfehler in dem Text hier nicht mehr korrigieren, bitte nicht zu böse sein.
 
Nochmal zu den Streitwagen zurückzukommen:
Meines Wissens brachten die Hyksos die Technik der Streitwagen in`s Land und nicht die Kanaaniter.
 
Gestern abend zeigte Arte "Geburt einer Großmacht", da wurde unter anderem
auch erwähnt, dass die Hyksos die ersten Streitwagen nach Ägypten brachten.

Die Ägypter entwickelten diese dann weiter, z.B. zu Streitwagen die zerlegbar
waren und somit leicht auch über weite Strecken transportiert werden konnten.
 
Ich habe sogar mal gelesen oder gehört (kann das aber nicht belegen),dass die Ägypter die Speichen erfunden haben sollen,denn die Streitwagen von den Hyksos waren wohl Vollräder.Dadurch wurden die Wagen bedeutend leichter.
Aber,wie gesagt,ich kann dies nicht belegen!!
 
Die Ägypter haben den Wagen mit einer bestimmten Speichenanzahl übernommen und haben die Speichenanzahl verändert...

Quelle erwünscht?
Muss ich suchen.
 
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Pfeil und Bogen bildeten die Artillerie der Ägypter seit beginn der Pharaonischen Periode. Zuerst bestand der Bogen vermutlich aus einem relativ geradem Stück Holz das über heißem Wasser geschmeidig gemacht wurde.

Später wurden dann Kompositbögen verwendet um die Durchschlagskraft zu erhöhen. Diese Bögen bestehen aus verschiedenen Holzsorten oder aus Horn. Als Sehnen haben sich hier die Achillessehnen von Rindern bewährt.

Also, das glaube ich erst, wenn ichs sehe!
Pfeil und Bogen gab es sicher schon vor den Pharaonen, Holz für Bögen wird nicht geschmeidig gemacht, höchstens wird der Bauch über Feuer gehärtet, um die Druckfestigkeit des Bogens zu erhöhen.

Ein Bogen aus verschiedenen Hölzern ist ein laminierter Holzbogen, ein Kompositbogen besteht aus unterschiedlichem Material, Sehne , Holz, Horn; Holz, Horn


Das Backing der ägyptischen Bögen bestand aus den aufgefaserten Bein/Fußsehnen der Rinder ( Belag des Bogenrückens).( Die Achillessehne ist zu kurz)
Die Bogensehne war schon immer , und zwar Weltweit, versponnene Pflanzenfaser. In einigen seltenen Ausnahmen getrocknete, geölte Därme oder Lianen . Tierhaare oder Sehnen sind als Bogensehne zu elastisch.

Ein Rekonstruktionsversuch ist hier zu finden:
Fletchers-Corner • Thema anzeigen - Mein ägyptischer Kompositbogen
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Streitwagen wurden mit Speichen im Orient erfunden,
der Bogen war in Ägypten schon 12.000 v. Chr. in Gebrauch,
der einfache Bogen wurde tatsächlich über Wasserdampf biegsam gemacht,

die Zitate, Seitenangaben und weiterführenden Literaturausgaben sind mit meinem vorigen Beitrag vom Time-out oder dem Internetkobold gefressen worden


Quelle:
Militärgeschichte des pharaonischen Ägypten. Altägypten und seine Nachbarkulturen im Spiegel aktueller Forschung, 2009
erschienen in der Reihe: Krieg in der Geschichte
Herausgeber: Rolf Gundlach/Carola Vogel,

obige Angaben entnommen dem Artikel von Anja Herold
 
Nö, da hätten die Ägypter etwas gekonnt, was weltweit keiner konnte !

Man kann einen "Selfbow"= "Primitivbogen" kurz nach einer Behandlung mit gespanntem Wasserdampf dauerhaft in eine bestimmte Form biegen, das stimmt.

Danach muß der Bogen bzw der Rohling ca 14 tage ruhen, anschließend wird er fertig geschnitzt. (getillert) die Elastizität von Holz (die Biegsamkeit des Bogens)lässt sich nun mal durch Dampf nicht erhöhen. jedes Holz für sich verträgt nur ein gewisses Mass an Zug bzw Druckspannung. Die zulässige Druckspannung lässt sich durch trockene Wärme erhöhen, dabei nimmt aber die zulässige Zugspannung ab, das Holz versprödet ! Allerdings kann man mit nicht überspanntem Dampf übertrocknete Hölzer wieder anfeuchten, so das die Versprödung durch ´s Übertrocknen wieder nahezu verschwindet und die ursprüngliche Elastizität wieder erreicht wird. Das allerdings geht nur in unserem feuchten Klima, im trockenen Klima ist es für den Bogen tödlich, denn er wird die Feuchtigkeit wieder abgeben, so in 14 tagen, und brechen.

Auch wenn hier Quellen angegeben werden, sry, dann bitte ich um Holzart dieser Bögen und den Nachbau. Jeder Bogen funktioniert optimal in dem Klima, in dem er gebaut wurde, übertrocknet, wie die heutigen Tischlereihölzer, bricht er, zu feucht entwickelt er Stringfollow und Set, bekommt Stauchrisse und ist ~nach 500 Schuß kaputt.
Ich bin zwar kein Ägyptologe und kein Archäologe, aber ich denke, vom Bogenbau verstehe ich einiges ;-). Und das , was da steht, ist so, wie es da steht, falsch!

Dann noch eine Frage:
Woher wissen die Autoren von oben das, was sie behaupten?
 
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