Fugger
Mitglied
Vor 1300 Jahren betrat Tibet, eine gefestigte Monarchie, als beherschende militärische Macht der Himalaya-Region die Weltbühne. Ausgerechnet zu dieser Zeit der militärischen Expansion kam der Buddhismus von Indien an die königlichen Höfe des Landes.
Das politische System war feudal, ein paar Aristokraten besaßen das Land mitsamt den Bauern die es bewirtschafteten.
Der Buddhismus brachte neue Hoffnung: er lehrte, daß alle Menschen gleich sind.
Von nun an gingen viele Tibeter ins Kloster. Ein einfacher Bauer konnte Abt werden.
Die rasche Verbreitung der buddhistischen Lehre war eine unblutige Revolution gegen ein verkrustetes System.
Jedoch interpretierten die verschiedenen Regionen den Buddhismus unterschiedlich.
Einzelne Sekten regierten über die Regionen Tibets, 500 Jahre lang kam es unter dem Mantel der Religion immer wieder zu kämpfen - auch mit dem letzen tibetischen König, der den Buddhismus ablehnte und seine Anhänger unterdrückte. Während dieser dunklen Zeit war Tibet in unzählige kleine Fürstentümer ohne mächtige Zentralregierung zerfallen.
Mitte des 12ten Jahrhunderts kündigte sich ein welterschütterndes Ereignis an.
Im „Land der Barbaren“ begann ein neues Zeitalter:
Die mongolischen Stämme wurden durch das Schwert unterworfen und vereint, aus ihnen wurde eine Nation, ihr Führer gab ihnen eine Fahne unter der sie sich sammeln konnten.
Unter Dschingis Khan wurden die Mongolen zu einer unaufhaltsamen Kriegsmaschinerie.
Ihr Gott war das Schwert und ihre Religion die Unterwerfung. Im 13 Jahrhundert brachten sie überall Tod und Zerstörung.
Doch irgendwann machte sich Kriegsmüdigkeit breit, die Annehmlichkeiten der Zivilisation waren reizvoll.
Direkt vor ihrer Tür lag China , Kublai Khan verlegt den Hauptsitz nach Peking, er wird Kaiser von China. Jedoch weiß er, daß er das Land nicht alleine mit dem Schwert regieren kann.
Nach Tibet blickend sieht er eine Lösung: der Buddhismus soll ihm als machtvolles Instrument und als Gegenstück zum Konfuzianismus dienen.
Er bestellt den Obersten der führenden tibetanischen Sekte der Sakyapa ("Rotmützen") als Berater zu sich an den Hof. Dieser übt einen befriedenden Einfluß auf Kublai Khan aus.
Es ensteht ein für beide Seiten nutzbringendes Bündnis: eine Kultur mit der China kontrolliert wird und der Schutz der Sekte durch die mongolischen Krieger.
Kublai Khan übergibt den Führern der Rotmützen-Sekte die Lehnsherrschaft über Tibet, sie werden Priesterkönige des jetzt wieder vereinigten Tibets.
Dies war der Beginn der Hierokratie in Tibet, der Verschmelzung von Staat und Religion in der Person des Lama-Herrschers.
Im 14 Jahrhundert herscht Chaos und Aufruhr in ganz China. Der Mongolenkaiser wird gestürzt und die Epoche der Ming-Dynastie bricht an.
Damit wird auch Tibet erschüttert, die Führungsposition der Rotmützen-Sekte kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Tibet erlangt seine Unabhängigkeit von den Mongolen und wird eine eigenständige Monarchie.
Währenddessen kam es unter den höchsten Würdenträgern Tibets immer mehr zu einem Sittenverfall.
Es herschte Korruption und Dekadenz, "tantrische Praktiken" nehmen den Platz der asketischen Mönchsregeln ein.
Das ruft im 15. Jahrhundert Reformbewegungen hervor.
Ein Nomadenjunge namens Tsonkhapa wurde im Laufe seines Lebens zur treibenden Kraft der
Erneuerung alter Mönchsideale. Er gründete die Schule der Gelugpa ("dieTugendhaften"), um sich abzugrenzen trugen sie gelbe Mützen, während die älteren Sekten traditionell rote Mützen trugen. Einer seiner wichtigsten Schüler war Gendun Drub.
Aber als das Ende seines Lebens näher rückte begriff Tsonkhapa, daß das Zölibat auch Nachteile mit sich brachte, z.B. hatte er dadurch keine direkten Nachkommen die sein Werk fortführen konnten.
So beschloß der weise Lama dieses Problem zu lösen indem er eine Vorstellung übernahm, die in Tibet allemein verbreitet war.
Bevor er starb versammelte er seine Jünger um sich und bat sie nicht zu weinen, denn er würde bald wieder bei ihnen sein.
So wurde durch die Einführung der Wiedergeburt das Problem des unverheirateten Herschers gelöst.
Es war eine sehr nützliche Institution, denn es gab den religiösen Herschern Kontinuiät ohne das sie Heiraten oder eine Dynastie gründen mußten.
Im 16 Jahrhundert standen sich die beiden Sekten im Kampf um die politische Macht im Land feindlich gegenüber:
Die Rot- und die Gelb- Mützen – die Auseinandersetzung galt als heiliger Krieg.
Die Gelbmützen unterlagen zuerst, aber das Schicksal nahm eine Wendung:
1576 wurde der Vorsteher des größten zentralen Gelugpa-Klosters Sonam Gyatso von einem mächtigen Mongolenfürsten und erfolgreichen Feldherrn in die Mongolei eingeladen.
Altan Khan, der kein Nachkomme Kublai Khans war, wollte die Mongolenstämme wieder vereinen und zu den glorreichen Zeiten vergangener Tage führen. Um sie zu beherschen brauchte er aber die Anerkennung besonders der Abkömmlinge des Kublai Khan, die seine Führungsansprüche herausforderten.
Er heckte einen Plan aus:
Als Sonam Gyatso in der Mongolei eintraf präsentierte Altan ihn seinen Anhängern als Reinkarnation Kublai Khans einstigen geistige Berater Phagspa. Als das allgemein akzeptiert wurde kam Altans meisterlicher Schachzug :
Sich selbst erklärte er zur Reinkarnation des großen Kubla Khans.
Altan hatte die große Zeit des Kubla wieder auferstehen lassen, der einstige Herscher Chinas hatte zu seinem Volk wiedergefunden.
So konnte er seine Herschaft legitimieren und die Schutzbeziehungen zwischen den Tibetern und den Mongolen wurden erneuert.
In einer grandiosen Zeremoie ernannte Altan Sonam Gyatso zum Dalai Lama (Ozean der Weisheit) – seine beiden Vorgänger
Gendun Drub, ein Schüler des Gründers der Gelbmützen-Sekte,
und Gendun Gyatso wurde posthum zu den ersten beiden Dalai Lamas erklärt.
Quelle: hauptsächlich eine Doku auf Phoenix von Binky Mendez au dem Jahr 2001
(http://www.phoenix.de/dokus/10517/)
Das politische System war feudal, ein paar Aristokraten besaßen das Land mitsamt den Bauern die es bewirtschafteten.
Der Buddhismus brachte neue Hoffnung: er lehrte, daß alle Menschen gleich sind.
Von nun an gingen viele Tibeter ins Kloster. Ein einfacher Bauer konnte Abt werden.
Die rasche Verbreitung der buddhistischen Lehre war eine unblutige Revolution gegen ein verkrustetes System.
Jedoch interpretierten die verschiedenen Regionen den Buddhismus unterschiedlich.
Einzelne Sekten regierten über die Regionen Tibets, 500 Jahre lang kam es unter dem Mantel der Religion immer wieder zu kämpfen - auch mit dem letzen tibetischen König, der den Buddhismus ablehnte und seine Anhänger unterdrückte. Während dieser dunklen Zeit war Tibet in unzählige kleine Fürstentümer ohne mächtige Zentralregierung zerfallen.
Mitte des 12ten Jahrhunderts kündigte sich ein welterschütterndes Ereignis an.
Im „Land der Barbaren“ begann ein neues Zeitalter:
Die mongolischen Stämme wurden durch das Schwert unterworfen und vereint, aus ihnen wurde eine Nation, ihr Führer gab ihnen eine Fahne unter der sie sich sammeln konnten.
Unter Dschingis Khan wurden die Mongolen zu einer unaufhaltsamen Kriegsmaschinerie.
Ihr Gott war das Schwert und ihre Religion die Unterwerfung. Im 13 Jahrhundert brachten sie überall Tod und Zerstörung.
Doch irgendwann machte sich Kriegsmüdigkeit breit, die Annehmlichkeiten der Zivilisation waren reizvoll.
Direkt vor ihrer Tür lag China , Kublai Khan verlegt den Hauptsitz nach Peking, er wird Kaiser von China. Jedoch weiß er, daß er das Land nicht alleine mit dem Schwert regieren kann.
Nach Tibet blickend sieht er eine Lösung: der Buddhismus soll ihm als machtvolles Instrument und als Gegenstück zum Konfuzianismus dienen.
Er bestellt den Obersten der führenden tibetanischen Sekte der Sakyapa ("Rotmützen") als Berater zu sich an den Hof. Dieser übt einen befriedenden Einfluß auf Kublai Khan aus.
Es ensteht ein für beide Seiten nutzbringendes Bündnis: eine Kultur mit der China kontrolliert wird und der Schutz der Sekte durch die mongolischen Krieger.
Kublai Khan übergibt den Führern der Rotmützen-Sekte die Lehnsherrschaft über Tibet, sie werden Priesterkönige des jetzt wieder vereinigten Tibets.
Dies war der Beginn der Hierokratie in Tibet, der Verschmelzung von Staat und Religion in der Person des Lama-Herrschers.
Im 14 Jahrhundert herscht Chaos und Aufruhr in ganz China. Der Mongolenkaiser wird gestürzt und die Epoche der Ming-Dynastie bricht an.
Damit wird auch Tibet erschüttert, die Führungsposition der Rotmützen-Sekte kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Tibet erlangt seine Unabhängigkeit von den Mongolen und wird eine eigenständige Monarchie.
Währenddessen kam es unter den höchsten Würdenträgern Tibets immer mehr zu einem Sittenverfall.
Es herschte Korruption und Dekadenz, "tantrische Praktiken" nehmen den Platz der asketischen Mönchsregeln ein.
Das ruft im 15. Jahrhundert Reformbewegungen hervor.
Ein Nomadenjunge namens Tsonkhapa wurde im Laufe seines Lebens zur treibenden Kraft der
Erneuerung alter Mönchsideale. Er gründete die Schule der Gelugpa ("dieTugendhaften"), um sich abzugrenzen trugen sie gelbe Mützen, während die älteren Sekten traditionell rote Mützen trugen. Einer seiner wichtigsten Schüler war Gendun Drub.
Aber als das Ende seines Lebens näher rückte begriff Tsonkhapa, daß das Zölibat auch Nachteile mit sich brachte, z.B. hatte er dadurch keine direkten Nachkommen die sein Werk fortführen konnten.
So beschloß der weise Lama dieses Problem zu lösen indem er eine Vorstellung übernahm, die in Tibet allemein verbreitet war.
Bevor er starb versammelte er seine Jünger um sich und bat sie nicht zu weinen, denn er würde bald wieder bei ihnen sein.
So wurde durch die Einführung der Wiedergeburt das Problem des unverheirateten Herschers gelöst.
Es war eine sehr nützliche Institution, denn es gab den religiösen Herschern Kontinuiät ohne das sie Heiraten oder eine Dynastie gründen mußten.
Im 16 Jahrhundert standen sich die beiden Sekten im Kampf um die politische Macht im Land feindlich gegenüber:
Die Rot- und die Gelb- Mützen – die Auseinandersetzung galt als heiliger Krieg.
Die Gelbmützen unterlagen zuerst, aber das Schicksal nahm eine Wendung:
1576 wurde der Vorsteher des größten zentralen Gelugpa-Klosters Sonam Gyatso von einem mächtigen Mongolenfürsten und erfolgreichen Feldherrn in die Mongolei eingeladen.
Altan Khan, der kein Nachkomme Kublai Khans war, wollte die Mongolenstämme wieder vereinen und zu den glorreichen Zeiten vergangener Tage führen. Um sie zu beherschen brauchte er aber die Anerkennung besonders der Abkömmlinge des Kublai Khan, die seine Führungsansprüche herausforderten.
Er heckte einen Plan aus:
Als Sonam Gyatso in der Mongolei eintraf präsentierte Altan ihn seinen Anhängern als Reinkarnation Kublai Khans einstigen geistige Berater Phagspa. Als das allgemein akzeptiert wurde kam Altans meisterlicher Schachzug :
Sich selbst erklärte er zur Reinkarnation des großen Kubla Khans.
Altan hatte die große Zeit des Kubla wieder auferstehen lassen, der einstige Herscher Chinas hatte zu seinem Volk wiedergefunden.
So konnte er seine Herschaft legitimieren und die Schutzbeziehungen zwischen den Tibetern und den Mongolen wurden erneuert.
In einer grandiosen Zeremoie ernannte Altan Sonam Gyatso zum Dalai Lama (Ozean der Weisheit) – seine beiden Vorgänger
Gendun Drub, ein Schüler des Gründers der Gelbmützen-Sekte,
und Gendun Gyatso wurde posthum zu den ersten beiden Dalai Lamas erklärt.
Quelle: hauptsächlich eine Doku auf Phoenix von Binky Mendez au dem Jahr 2001
(http://www.phoenix.de/dokus/10517/)