Ich habe das einmal wegen der Übersichtlichkeit abgetrennt:
Das ist nachvollziehbar und die Logik vieler historischer Untersuchungen, die die Perzeption der ökonomischen Lasten des Versailler Vertrages in der Politik/Bevölkerung gleichsetzen mit den ökonomischen Fakten bzw. Zusammenhängen, sofern sie sie überhaupt beachten.
Die Gleichung hat aber mE einen beachtlichen Sprung: sie impliziert, dass die Wahrnehmung zutreffend ist bzw. die gezogenen politischen Folgen sich auf Grundlage der realen Sachverhalte ergeben. Ergibt sich aber eine Differenz zwischen gefühlter und realer Lage, ist die Frage, welche Folge dieses für die Darstellung der Abläufe haben muss.
Dazu Keynes 1919:
"Lenin soll erklärt haben, dass der beste Weg zur Vernichtung des kapitalistischen Systems die Vernichtung der Währung sei. Es gibt kein feineres und kein sicheres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen, als die Vernichtung der Währung. Dieser Vorgang stellt alle geheimen Kräfte der Wirtschaftsgesetze in den Dienst der Zerstörung, und zwar in einer Weise, die nicht einer unter Millionen richtig zu erkennen imstande ist." [Anm.: gemeint ist die Bevölkerung und Politik]
Dazu das erste Problem:
Die ökonomische Wurzel der Inflation 1923 und ihre Perzeption als Folge der Versailler Kriegslasten.
Fünf Hinweise:
a) die Aufhebung der Golddeckung am 31.7.1914
b) die kumulierten Kriegsanleihen von pimaldaumen 100 Milliarden Reichsmark sowie die Gläubigerstruktur
c) die Drittelung des Wechselkurses der Reichsmark in 1918 und ihre Wirkung auf Export und Auslands-Verschuldung.
d) die durchschnittliche Haushaltsdeckung 1914-1918 in Höhe von ca. 1/8 der Ausgaben
e) die Ursachen des strukturellen Importüberschusses für das Deutsche Reich 1900-1929 und seine "Beseitigung" 1926 und 1930 ff.
Robbins zieht den Schluss: "Hitler is the foster-child of the inflation" und Bullock assistiert: "The real revolution in Germany was the inflation".
ad 5:
Hinsichtlich des Dritten Reiches ergibt sich die Kausalität m.E. nicht so sehr aus den wirtschaftlichen Aspekten. Wichtiger sind die politischen Zusammenhänge, die Wirkungen, welche sich besonders im deutschen innenpolitischen Leben als Folgen dieses Vertrages offenbarten.
Das ist nachvollziehbar und die Logik vieler historischer Untersuchungen, die die Perzeption der ökonomischen Lasten des Versailler Vertrages in der Politik/Bevölkerung gleichsetzen mit den ökonomischen Fakten bzw. Zusammenhängen, sofern sie sie überhaupt beachten.
Die Gleichung hat aber mE einen beachtlichen Sprung: sie impliziert, dass die Wahrnehmung zutreffend ist bzw. die gezogenen politischen Folgen sich auf Grundlage der realen Sachverhalte ergeben. Ergibt sich aber eine Differenz zwischen gefühlter und realer Lage, ist die Frage, welche Folge dieses für die Darstellung der Abläufe haben muss.
Dazu Keynes 1919:
"Lenin soll erklärt haben, dass der beste Weg zur Vernichtung des kapitalistischen Systems die Vernichtung der Währung sei. Es gibt kein feineres und kein sicheres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen, als die Vernichtung der Währung. Dieser Vorgang stellt alle geheimen Kräfte der Wirtschaftsgesetze in den Dienst der Zerstörung, und zwar in einer Weise, die nicht einer unter Millionen richtig zu erkennen imstande ist." [Anm.: gemeint ist die Bevölkerung und Politik]
Dazu das erste Problem:
Die ökonomische Wurzel der Inflation 1923 und ihre Perzeption als Folge der Versailler Kriegslasten.
Fünf Hinweise:
a) die Aufhebung der Golddeckung am 31.7.1914
b) die kumulierten Kriegsanleihen von pimaldaumen 100 Milliarden Reichsmark sowie die Gläubigerstruktur
c) die Drittelung des Wechselkurses der Reichsmark in 1918 und ihre Wirkung auf Export und Auslands-Verschuldung.
d) die durchschnittliche Haushaltsdeckung 1914-1918 in Höhe von ca. 1/8 der Ausgaben
e) die Ursachen des strukturellen Importüberschusses für das Deutsche Reich 1900-1929 und seine "Beseitigung" 1926 und 1930 ff.
Robbins zieht den Schluss: "Hitler is the foster-child of the inflation" und Bullock assistiert: "The real revolution in Germany was the inflation".