Die Rolle Schwedens 1939/45

22eDemiBrigade

Mitglied
Hallo Leute,

wir sind im Geschichtsunterricht gerade beim 2.WK und in der letzten Stunde tat sich die frage auf, was Schweden für eine Rolle gespielt hat, d.h. wie sie es geschafft haben, sich aus allem herauszuhalten und nicht von den Deutschen besetzt zu werden (wie Norwegen und Finnland)... .

Wisst ihr was genaueres darüber????

Grüße,

Fritz
 
*räusper*

Finnland war keineswegs besetzt, vielmehr war es mit dem DR verbündet.
 
Pardon, der 2.WK ist nicht unbedingt so mein Spezialgebiet, das Finnland besetzt war hat man uns im Geschichtsunterricht erzählt... .

Aber was war die Rolle Schwedens????
 
Aus der Erfahrung einiger anderer Themen hier im Forum und etwas platt dahergesagt: Neutralität ist das, was andere daraus machen ;)

Schweden hat im Zenit der deutschen Macht über Mitteleuropa/Norwegen die Belieferung mit kriegswichtigen Rohstoffen reibungslos vorgenommen, im Prinzip entsprechend den deutschen Anfragen/Wünschen, insbesondere auch die Erzverschiffung über die Ostsee.

Dazu hat es über sein Territorium deutsche Truppenbewegungen zur Vorbereitung und Versorgung des Rußland-FEldzuges der Wehrmacht zugelassen (Durchmarschrechte von Norwegen nach Finnland, Häfen, Eisenbahnen). Unter diesen Aspekten ist doch erstaunlich, dass die Rote Armee im Vormarsch 1944/45 Schwedens Neutralität beachtet hat. Andererseits war das Land als neutraler Partner für den Austausch diplomatischer Vorgänge von der UdSSR benannt worden, über Schweden liefen zaghafte japanische Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des deutsch-sowjetischen Krieges.

Die Neutralität Schwedens war für Deutschland kein Problem nach der Besetzung Norwegens, die gestellten Anforderungen wurden sämtlich erfüllt. Ein Grund für die Besetzung gab es nicht. Später im Krieg entfielen die militärischen Voraussetzungen dafür.

Schwedens Lage - und das betrifft das Verständnis der Handlungen - war gegenüber Deutschland auch sicherlich nicht angenehm, insbesondere vom Sommer 1940 - 1942. Das Oberkommando des Heeres hatte jedenfalls auch bereits eine "militärgeographische Beschreibung" Schwedens mit Marschkarten angefertigt - für alle Fälle. Stockholm war im übrigen ein Zentrum britischer Aufklärungsdienste in der Ostsee, mehrfach wurden von hier deutsche Schiffsausfahrten in die Nordsee und den Atlantik gemeldet.

Grüße
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Finnland war nicht einmal verbündet. Die haben nur gegen den gleichen Feind gekämpft.
Die Finnen haben sehr drauf geachtet.

Die schwedische Neutralität brachte ähnlich wie die der Schweiz faktisch etliche Vorteile mit sich. Die militärische Stärke in beiden Fällen war und ist auch nicht zu verachten. Durch beide Länder liefen ungestört Transporte. Die Schweden haben auch die Briten mit heißbegehrten Kugellagern versorgt. Transportiert wurden diese mit umgebauten englischen Schnellbooten.

Was man vielleicht auch nicht vergessen darf, wenn die Briten die norwegische Neutralität respektiert hätten, hätte Hitler diese auch respektiert. Riskant war diese Aktion auf jeden Fall. und die Verluste, insbesondere der Marine konnten weitgehend nicht mehr ersetzt werden.
 
Hallo,
noch eine kurze Ergänzung. Schwedische Freiwillige kämpften sowohl in Finnland, Winterkrieg 1939-40 und Fortsetzungskrieg 1941-1944, gegen die Rote Armee, aber auch auf Seiten Großbritaniens gegen Deutschland.
Hier ein Zitat über die schwedische Haltung zu den Freiwilligen in Finnland..
"In Schweden erklärte die öffentliche Meinung Finnlands Sache zu ihrer eigenen. Es bildeten sich Freiwilligenverbände zur Teilnahme am Krieg. Die Haltung der Regierung war jedoch von der Angst bestimmt, in den finnisch-sowjetischen Konflikt hineingezogen zu werden. Deshalb verhielt sie sich ablehnend zur Teilnahme an der Verteidigung der Aland-Inseln; sie verweigerte Militärangehörigen, die als Freiwillige nach Finnland gehen wollten, die Entlassung aus dem aktiven Dienst; aus den staatlichen Beständen stellte sie ebenfalls keine Bewaffnung für die Freiwilligen bereit. Ihr Hauptverdienst bestand in offiziellen Waffenlieferungen an Finnland und in Transportleistungen für Bewaffnung und Ausrüstung aus Drittländern."
Hier der Link mit dem vollständigen Artikel:
http://www.sicherheitspolitik-dss.de/gaeste/gl891200.htm#kap5

.
 
Finnland war nicht einmal verbündet. Die haben nur gegen den gleichen Feind gekämpft.
Die Finnen haben sehr drauf geachtet...

Was man vielleicht auch nicht vergessen darf, wenn die Briten die norwegische Neutralität respektiert hätten, hätte Hitler diese auch respektiert. Riskant war diese Aktion auf jeden Fall. und die Verluste, insbesondere der Marine konnten weitgehend nicht mehr ersetzt werden.

zu finnland, hättest du das in anführungszeichen gesetzt, wäre es wohl richtiger. es gab zwar kein förmliches bündnisabkommen, aber solche feinheiten sind im krieg kaum auszumachen.

richtig ist auch, dass die finnen vor allem nach dem krieg auf dieser auffassung bestanden haben.

zur besetzung norwegens, ich würde dir da nicht zustimmen, dass das an der englischen haltung lag. die wehrmacht wäre auch ohne verletzung der neutralität einmarschiert. es ging um die möglichkeit einer seeblockade und das schwedische erz.

zu schweden selbst, was hätten sie anderes machen können, als so neutral wie möglich zu bleiben, umzingelt von deutschen truppen? da ging es den schweden nicht viel besser als den schweizern, die ja auch konzessionen machen mussten (wobei die schweizer wohl nie truppentransporte zugelassen haben).
 
Schweden hatte bei einem Eintritt in den zweiten Weltkrieg nichts zu gewinnen, weder bei einem Anschluss an die Achsenmächte, noch bei einem Anschluss an die Alliierten.

Im letzteren Fall wäre es zweifellos besetzt worden. Zwar hat Schweden mit Beginn des Unternehmens "Weserübung" seine Armee in Alarmbereitschaft versetzt, dann die Dauer des Wehrdienstes verlängert und so seine Streitkräfte auf 600.000 Mann gebracht. hätte aber wegen des Mangels an schweren Waffen keine Chance gehabt. Die schwedische Armee verfügte bis 1945 nur über eine Panzerbrigade mit zusammen 105 leichten Panzern -nur mit 2 MG oder 1x3,7 cm-Kanone bewaffnet- und 76 schweren Panzern mit 1x7,5 cm-Kanone.

Zwar nahm Schweden viele Verfolgte auf, ließ die Operationen der dänischen Widerstandsbewegung auf seinem Territorium zu, diente den Briten als Agentenplattform und lieferte auch an GB Präzisionskugellager über die Luftlinie Stockholm-Prestwick ("ball-bearing-connection"), aber per saldo war nach Zusage der weiterlaufenden Eisenerzzufuhr die schwedische Neutralität auch für Deutschland günstig, da sie Luftangriffe auf die Erzabbaugebiete in Nordschweden verhinderte.

Großbritannien hatte im übrigen schon im Flottenabkommen von 1935 darauf verzichtet, weiterhin Seestreitkräfte in der Ostsee zu unterhalten, wie dies seit Ende des ersten Weltkrieges immer der Fall gewesen war. Damit hatte sich Schweden schon vor Beginn des Krieges daran gewöhnen können, dass nunmehr die deutsche Kriegsmarine die alles beherrschende Kraft in der Ostsee war.

Die Bedeutung des deutschen Eisenerzimporte aus Schweden/Norwegen wird klar, wenn man sich vor Augen führt, dass 1940 von den deutschen Verbauch an Eisenerz in Höhe von 15.000.000 to 11.550.000 to aus dieser Region stammten. Auch in den folgenden Jahren waren die Schweden-Importe bis zu 60% der Gesamtimporte aus. Ohne die Sicherung dieser Zufuhr konnte Hitler den Krieg gar nicht führen.
Zu den größeren strategischen Implikationen des Erz-Themas siehe auch http://www.engdahl.oilgeopolitics.net/History/MacKinder/mackinder.html

Schweden kämpften gegen die Sowjetunion übrigens nicht nur in der finnischen Armee, sondern auch der Waffen-SS, allerdings in erheblich geringerer Zahl. Einer, Hans-Gösta Pehrsson, stieg in der 11. SS-Panzergrenadier-Freiwilligen-Division "Nordland" bis zum SS-Hauptsturmführer und Bataillonskommandeur auf. Das Thema dieser in der Waffen-SS dienenden Schweden hat ja Wallander in einem seiner Romane thematisiert.

Einen Beitrag zum Krieg -vornehmlich auf seiten der Alliierten - hat Bofors mit seiner 40mm Flak geliefert. Diese Kanone war in den Niederlanden und Polen. eingeführt und in GB in der Erprobung. GB, Canada und Australien bauten sie in sehr großer Stückzahl, insbesondere für die Marine, nach und auch die USA schlossen 1941 einen Lizenzvertrag und machte sie zur Standardflak der US Navy. Deutschland verwendete nur Beutegeschütze, aber auch die Japaner nahmen auf der Grundlage von in Singapur erbeuteten Kanonen einen Nachbau auf.
 
(wobei die schweizer wohl nie truppentransporte zugelassen haben).

Doch, haben sie.

Noch die Truppen, bei denen sich Mussolini versteckt hatte, sind anschließend
durch die Schweiz nach Deutschland gereist. Ende April 1945.
Mein Vater war 40-44 mehrfach dienstlich in Schweden und in der Schweiz, seinen Erzählungen nach gab es nie das geringste Problem.

Zu Norwegen später mehr. Ich bin mir allerdings fast sicher, dass Hitler meinte mit Norwegens neutralität gut leben zu können.
 
Was man vielleicht auch nicht vergessen darf, wenn die Briten die norwegische Neutralität respektiert hätten, hätte Hitler diese auch respektiert. Riskant war diese Aktion auf jeden Fall. und die Verluste, insbesondere der Marine konnten weitgehend nicht mehr ersetzt werden.

Ich glaube, Hitler hätte Norwegen trotzdem angegriffen. Die Aufrechterhaltung der schwedischen Erzzufuhr während des Krieges war eine Forderung der Wehrmacht.

Die Ausfuhr des schwedisches Erzes erfolgt zu einem großen Teil über Narvik. Über Luela wurde zwar auch Erz geliefert, doch die Exporte waren nicht so groß, wie die aus Narvik.Über Narvik wurden auch die Erzlieferungen an Großbritannien abgewickelt.

Transporte über Land nach Südschweden kamen wegen der enormen Kosten und nicht den nicht in genügenden Maße vorhandenen entsprechenden schwedischen Straßennetz nicht in Betracht.

Raeder hatte Hitler in dieser Frage massiv bearbeitet gehabt. Für Raeder ging es nämlich auch um die Gewinnung von Stützpunkten für die Marine.
 
Doch, haben sie.

Noch die Truppen, bei denen sich Mussolini versteckt hatte, sind anschließend
durch die Schweiz nach Deutschland gereist. Ende April 1945.
Mein Vater war 40-44 mehrfach dienstlich in Schweden und in der Schweiz, seinen Erzählungen nach gab es nie das geringste Problem.

Zu Norwegen später mehr. Ich bin mir allerdings fast sicher, dass Hitler meinte mit Norwegens neutralität gut leben zu können.



Aus dem Abschlussbericht der Bergier-Kommission

S. 230 -232

(...)
In der Öffentlichkeit blieb die Intensivierung des Transitverkehrs
natürlich nicht unbemerkt; sie sorgte für Beunruhigung und förderte Gerüchte über die Art der Transporte.
Es bildeten sich Legenden, die heute noch auf Resonanz stossen.
(…)
Was den Transit von Truppen betrifft, verbietet die Haager Konvention von
1907 über die Rechte und Pflichten der Neutralen solche Transporte im Kriegsfall
eindeutig. Während sich Schweden aufgrund einer formellen Forderung
mit den Transporten deutscher Truppen von Norwegen nach Finnland durch
eigenes Territorium konfrontiert sah, blieb dies der Schweiz erspart. Die Wehrmacht
begnügte sich mit den Strecken durch Frankreich und insbesondere
durch Österreich für den Truppennachschub in die nordafrikanischen und später
italienischen Operationsgebiete. Nachdem ein italienischer Beamter in
Berlin die italienischen Arbeiter im August 1941 im übertragenen Sinn als
«Soldaten» gewürdigt hatte, befürchtete die Schweiz, dass dies von den Westmächten missverstanden würde. Kurz zuvor glaubte die schweizerische Fremdenpolizei
bemerkt zu haben, dass rund 200 Italiener durch die Schweiz nach
Deutschland gereist seien, um dort an einer Fallschirmspringerausbildung teilzunehmen.
Es ist nicht auszuschliessen, dass von den 60 000 Italienern, die am
Überfall auf die Sowjetunion teilnahmen, einige zuvor als Zivilisten die Schweiz
durchquert hatten. Ebenso wenig kann ausgeschlossen werden, dass in Italien
eingesetzte deutsche Soldaten in Zivil durch die Schweiz in den Heimaturlaub
fuhren. Offizielle Transporte beschränkten sich allerdings auf die Beförderung
von schwerverletzten Soldaten.
(...)

Schlussbericht der
Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
http://www.uek.ch/de/index.htm

Über den Transport durch die Schweiz, S. 230 bis 243, Abschnitt 4.4
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dem Abschlussbericht der Bergier-Kommission

S. 230 -232

(...)
In der Öffentlichkeit blieb die Intensivierung des Transitverkehrs
natürlich nicht unbemerkt; sie sorgte für Beunruhigung und förderte Gerüchte über die Art der Transporte.
Es bildeten sich Legenden, die heute noch auf Resonanz stossen.
(…)
Was den Transit von Truppen betrifft, verbietet die Haager Konvention von
1907 über die Rechte und Pflichten der Neutralen solche Transporte im Kriegsfall
eindeutig. Während sich Schweden aufgrund einer formellen Forderung
mit den Transporten deutscher Truppen von Norwegen nach Finnland durch
eigenes Territorium konfrontiert sah, blieb dies der Schweiz erspart. Die Wehrmacht

eingesetzte deutsche Soldaten in Zivil durch die Schweiz in den Heimaturlaub
fuhren. Offizielle Transporte beschränkten sich allerdings auf die Beförderung
von schwerverletzten Soldaten.
(...)

Schlussbericht der
Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
http://www.uek.ch/de/index.htm

Über den Transport durch die Schweiz, S. 230 bis 243, Abschnitt 4.4


Vaters Dienstreisen in die Schweiz und nach Schweden in seiner Eigenschaft als Angehöriger der Wehrmacht sind verbürgt. In die Schweiz hat er jeweils zu Hause (ist ja nicht weit) einen Zivilanzug geholt, dorthin durfte er nur in Zivil. Nach Schweden weiß ich das nicht. In die Slowakei fuhr er nur in Uniform. Diese Auslandsreisen mitten im Krieg haben seine älteren kinder, insbesondere natürlich wegen der mitbringsel; derart imponiert, die können heute noch die Daten nennen.

Es waren vermutlich nicht viele, aber die Dienstreisen werden ziemlich nachhaltig stattgefunden haben.Oerlikon, Saurer usw. usf. haben ja kräftig Aufträge bekommen und ausgeführt, das ging ja nicht ohne pers. kontakte.

Ich bilde mir ein gelesen zu haben, dass der Trupp deutscher Soldaten
bei denen sich Mussolini versuchte zu verstecken, anschließend durch die Schweiz gefahren sind, und in Vorarlberg wieder nach Deutschland sind. Auch Details habe ich gelesen, die Handfeuerwaffen mussten abgegeben werden, und haben sie beim neuerlichen Grenzübertritt zurückerhalten. Der Chef der Truppe war ein Hauptmann oder Oberleutnant Birzer.
 
Ich glaube, Hitler hätte Norwegen trotzdem angegriffen. Die Aufrechterhaltung der schwedischen Erzzufuhr während des Krieges war eine Forderung der Wehrmacht.
Die Ausfuhr des schwedisches Erzes erfolgt zu einem großen Teil über Narvik. Über Luela wurde zwar auch Erz geliefert, doch die Exporte waren nicht so groß, wie die aus Narvik.Über Narvik wurden auch die Erzlieferungen an Großbritannien abgewickelt.

Hallo,

der Angriff auf Norwegen hat unabhängig von britischen Bedrohungen der Neutralität und der Erzzufuhr auch eine operative Vorgeschichte aus den negativen Erfahrungen der Seekriegsleitung mit der Nordsee-Blockade im Ersten Weltkrieg.

Urheber der Planungen im Vorkriegsstadium war Raeder. Die Besetzung Norwegens ist in der SKL-Denkschrift "Seekriegführung der England" vom 25.10.1938 vorgeschlagen worden, "um das Anpacken aller englischen Seeverbindungen, wo sich überhaupt Angriffsgelegenheiten bieten, mit allen Mitteln" zu betreiben. GB war zuvor als möglicher Kriegsgegner seit November1937 (Hoßbach-Niederschrift) ernsthaft benannt. Zielsetzung sei die Erweiterung der Küstenbasis als Operationsbasis außerhalb der englischen Blockadestellung (das wäre nach der Denkschrift ab Trondheim gegeben).

Das (spätere) Hauptargument Erzsicherung wurde bei den entscheidenden SKL-internen Gesprächen am 23.9. und 3.10.1939 nicht einmal erwähnt. Hier ging es um die U-Boot-Operationsbasen mit Gewinnung von Stützpunkten in Norwegen. Hitler war zu diesem Zeitpunkt mit Norwegen noch nicht befaßt, das AA hatte Neutralitätsbekundungen ausgetauscht. Dönitz stellte den Antrag auf Einrichtung von Stützpunkten in Trondheim und Narvik am 9.10.1939 (Eingang 11.10.1939 bei Raeder).

Ottmer, Weserübung, Der deutsche Angriff auf Dänemark und Norwegen. Operationen des ZW, Band 1.
Hubatsch, Weserübung. Studien und Dokumente zur Geschichte des ZW, Band 7.

Nebenbei:
Zu den Erztransporten ist darauf hinzuweisen, das der schwedische Seeweg im Winter durch die Ostsee nicht eissicher gewesen ist (die Transporte also ausfallen). Hier spielt der kalte Winter 39/40 eine große Rolle, bei dem die nördliche Ostsee zugefroren ist (wie auch 40/41).
 
Hier noch ein kleiner Nachklapp:

Die Schweden haben 1943 in London, man verhandelte gerade über ein Handelsabkommen, zugesagt, den Deutschen keine Kredite mehr zu gewähren, den deutschen Truppen in Norwegen nicht mehr die Durchreise durch schwedisches Territorium nach Deutschland und zurück in Rahmen ihres Urlaubs zu gestatten. Im Gegenzug erhielt Schweden die Zusage, das sie ab sofort erheblich mehr Öl geliefert bekommen. Des Weiteren hat Schweden hat 1943 immerhin 300.000 Mann zur Armee eingezogen.

1944 forderten die Alliierten Schweden zu einer Kurskorrektur seiner bisherigen Politik gegen über den Dritten Reich. Im gleichen Jahr wurde dann die Lieferung von Kugellagern und der Schiffsverkehr in deutschen Häfen von Schweden eingestellt.

Quelle: Die Wehrmacht Mythos und Realität, München 1999
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schweden hat es die längste Zeit eigentlich nicht verstanden, seine zweifelsfrei vorhandenen Handlungsspielräume gegenüber dem Dritten Reich zu nutzen. Spätestens seit Sommer 41, also mit Beginn des Vernichtungsfeldzuges gegen die Sowjetunion, war doch ein militärisches Vorgehen gegen Schweden nicht wirklich mehr realistisch. Davon zeugt auch die Tatsache, das es auf der deutschen Seite überhaupt keinen wie auch immer gearteten Operationsplan gegen Schwedn existierte. Aber es kam bis 1942 immer noch zu weiteren Zugestänissen in der Frage des Transits und auch den Überfugrechten. Auch wurde tüchtig Armeebestände an das AOK Norwegen verkauft. Und die Krönung war schließlich der schwedische UBootkrieg gegen die Sowjetunion. Ab 1943 ist dann aber ein ständig sich steigernder Druck der Alliierten auf Schweden zu konstatieren, so das die schwedische Unterstützung ganz laaanngsam zurückgefahren werden musste.

(1) Schweden und das Dritte Reich 1939 - 1945
 
Das wäre mir neu, hast du weitere Quellen dazu?

Jörg Meister, Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewässern 1941 - 1945

Ich muss aber ergänzen, das die sowjetische Flotte, nach dem Verlust ihrer Basen im Sommer 1941 in einer ziemlich bescheidenen Lage befand und sich entschloß den Krieg auch in die schwedischen Gewässen, Stichwort Störung der schwedischen Erztransporte nach Deutschland, zu tragen. Die Initiative ist also von der Sowjetunion ausgegangen, auch wenn Stockholm nach dem Einmarsch seine Gewässer für den deutschen Aufmarsch und Nachschub rückhaltlos zur Verfügung gestellt hatte. Deutsche UBoote haben sich im Bedarfsfalle zügig in schwedische Hohheitsgewässer zurückgezogen und sich dann dort von schwedischen Einheiten schützen lassen. Des Weiteren haben schwedische Einheiten deutsche Handelsschiffe sehr effektiv geschütz, so das von den deutlich über 10.000 eskortierten Pötten lediglich zwei torpediert worden sind. Die schwedische Marine, die materiell und personell gut ausgestattet war, hatte keine Probleme damit, Wasserbomben auf sowjetische UBoote zu werfen. Interessanterweise hatte das aber nicht zu großartigen außenpolitischen Konsequenzen geführt.
 
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