Doch, haben sie.
Noch die Truppen, bei denen sich Mussolini versteckt hatte, sind anschließend
durch die Schweiz nach Deutschland gereist. Ende April 1945.
Mein Vater war 40-44 mehrfach dienstlich in Schweden und in der Schweiz, seinen Erzählungen nach gab es nie das geringste Problem.
Zu Norwegen später mehr. Ich bin mir allerdings fast sicher, dass Hitler meinte mit Norwegens neutralität gut leben zu können.
Aus dem Abschlussbericht der Bergier-Kommission
S. 230 -232
(...)
In der Öffentlichkeit blieb die Intensivierung des Transitverkehrs
natürlich nicht unbemerkt; sie sorgte für Beunruhigung und förderte Gerüchte über die Art der Transporte.
Es bildeten sich Legenden, die heute noch auf Resonanz stossen.
(…)
Was den Transit von Truppen betrifft, verbietet die Haager Konvention von
1907 über die Rechte und Pflichten der Neutralen solche Transporte im Kriegsfall
eindeutig. Während sich Schweden aufgrund einer formellen Forderung
mit den Transporten deutscher Truppen von Norwegen nach Finnland durch
eigenes Territorium konfrontiert sah, blieb dies der Schweiz erspart. Die Wehrmacht
begnügte sich mit den Strecken durch Frankreich und insbesondere
durch Österreich für den Truppennachschub in die nordafrikanischen und später
italienischen Operationsgebiete. Nachdem ein italienischer Beamter in
Berlin die italienischen Arbeiter im August 1941 im übertragenen Sinn als
«Soldaten» gewürdigt hatte, befürchtete die Schweiz, dass dies von den Westmächten missverstanden würde. Kurz zuvor glaubte die schweizerische Fremdenpolizei
bemerkt zu haben, dass rund 200 Italiener durch die Schweiz nach
Deutschland gereist seien, um dort an einer Fallschirmspringerausbildung teilzunehmen.
Es ist nicht auszuschliessen, dass von den 60 000 Italienern, die am
Überfall auf die Sowjetunion teilnahmen, einige zuvor als Zivilisten die Schweiz
durchquert hatten. Ebenso wenig kann ausgeschlossen werden, dass in Italien
eingesetzte deutsche Soldaten in Zivil durch die Schweiz in den Heimaturlaub
fuhren. Offizielle Transporte beschränkten sich allerdings auf die Beförderung
von schwerverletzten Soldaten.
(...)
Schlussbericht der
Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
http://www.uek.ch/de/index.htm
Über den Transport durch die Schweiz, S. 230 bis 243, Abschnitt 4.4