Die Säulen der Erde

Secundus

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Die erste Folge läuft noch, aber ich bin jetzt schon begeistert wie detailreich das Buch umgesetzt wurde, das macht Lust auf mehr.
 
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Die "Doku" im Anschluss ist ja mal ein Witz. Sinngemäß zitiert:
"Plattenpanzer wurden nur für Turniere getragen. Für einen echten Kampf waren sie mit 35kg zu schwer."
:autsch:
 
Typisch natürlich die obligatorischen Zutaten der heutigen Mittelalterserien/-filme, wie z.B. böse Kirchenvertreter, Hexenverfolgung, starke/kluge Frauen - dumme/schwache Männer und diese graue Wolle oder was auch immer als Ersatz für richtige Kettenhemden.
 
Typisch natürlich die obligatorischen Zutaten der heutigen Mittelalterserien/-filme, wie z.B. böse Kirchenvertreter, Hexenverfolgung, starke/kluge Frauen - dumme/schwache Männer und diese graue Wolle oder was auch immer als Ersatz für richtige Kettenhemden.

Es ist schon viele Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Damals habe ich es gemocht, eine fesselnde Geschichte und es weckte mein Interesse für Kirchenarchitektur.
Leider kann ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern, wurde z.B. Ellen im Buch als Hexe angeklagt, mal ganz davon abgesehen, dass es so nicht in Zeit paßt?
 
Die TV-Serie weicht in einigen Dingen von der Buchvorlage ab.
Einen Hexenprozess gegen Ellen hat es glaub ich nicht gegeben, sie verlies Shiring mit ihrem Sohn, nachdem der mit Arthur gewalttätig aneinandergeraten war. Auch hat Tom nie gewusst das sein Sohn, den er im Wald zurückgelassen hatte, in der Priorei augewachsen war.

Auch was das Politische angeht, hat man da einiges überdramatisiert und entgegen des Buchs hinzugedichtet. Heinrich I. wurde nicht vergiftet und Heinrich II. wurde nicht in Winchester geboren. Der Schwertkampf zwischen Robert von Gloucester und Stephan von Blois ist ein Witz, im Buch wurde Stephan weitaus weniger kriegerisch beschrieben.
 
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Ich tu mich mit Verfilmungen von Büchern immer schwer...

Und gerade bei dieser Verfilmung fiel es mir schwer, mich nicht von etwas anderem ablenken zu lassen, ich weiß nicht warum.

Das Buch an sich mochte ich auch, vor allem in der englischen Originalfassung, aber die Verfilmung... ich weiß nicht.

Ich seh mir mal noch den zweiten Teil an und schaue, ob der mich mehr begeistert.
 
Die TV-Serie weicht in einigen Dingen von der Buchvorlage ab.
[...] Auch hat Tom nie gewusst das sein Sohn, den er im Wald zurückgelassen hatte, in der Priorei augewachsen war.

Dass ich das Buch gelesen habe ist schon 15 Jahre her und den ersten Teil des Vierteilers habe ich auch nicht gesehen, bin also nicht gerade prädistiniert hier mitzureden. In meiner Erinnerung aber wurde doch das Auffinden des Sohnes durch den späteren Abt durch Tom beobachtet. Ist meine Erinnerung so falsch?
 
Auch ich hab das Buch vor etwa 10 Jahren das letzte Mal gelesen und war auf den Vierteiler total gespannt. Doch schon bald war meine Begeisterung verflogen. Die vielen Unstimmigkeiten, die ihr schon genannt habt, sind auch mir aufgefallen - vor allem, dass Ellen angeblich eine Hexe sein soll. Außerdem ist der Handlungsstrang im Film doch schon sehr abweichend vom Buch: Ellen erzählt im Buch nämlich erst sehr spät, wer der Vater ihres Kindes ist, im Film ist schon im ersten Teil davon die Rede. Der Begriff "Hexe" taucht, glaube ich, im Buch überhaupt nicht so stark auf, zumal die Hexenverbrennung erst ein paar hundert Jahre später begonnen hat.

Eine schöne Kulisse allein reicht mir noch nicht aus, um mich von dem Vierteiler zu überzeugen. Zuviel Effekthascherei, zu viel Entfernung von der Handlung (die sich allein mit künstlerischer Freiheit nicht glaubhaft genug erklären lässt), zu wenig Schärfe in den Hauptpersonen. Ich schaue mir zumindest noch den zweiten Teil an und entscheide je nach Fortgang der Handlung, bei welcher Werbepause ich weiterschalte. Und eigentlich wollte ich die DVD schon vorbestellen. Von dem Gedanken hab ich aber erstmal Abstand genommen.
 
Ich denke das Problem dieses Projekts ist, das es nur als Vierteiler konzipiert wurde. Bei der Fülle an Protagonisten und der epischen Ausmaße der Buchvorlage währe hier mindestens eine Miniserie angebrachter gewesen. Im ersten Teil wurde ja alles schon ziemlich schnell erzählt, eine charakterliche Vertiefung der Figuren war da gar nicht möglich. Vielleicht hätte man sich auf eine Hauptfigur konzentrieren sollen, wie Tom Builder, dessen Darstellung mir bisher als einzige gefallen hat.
 
Ken Follet hat jahrelang die Verfilmung abgelehnt gerade weil er nicht wollte daß die Geschichte zu stark gekürzt wird. Erst als ihm das Angebot eines sechsstündigen Mehrteilers mit Ridley Scott gemacht wurde willigte er ein. Follet hat übrigens einen Gastauftritt im Film.
Dass eine 1:1 Verfilmung eines solch umfangreichen Buches nicht möglich ist, sollte jedem klar sein (hat auch Follet eingesehen).
Und so groß wie manche hier behaupten sind die Abweichungen vom Buch auch nicht.
Tom erfährt sehr bald dass das kleine Kind im Kloster sein Sohn ist, Ellen wird auch schon sehr früh im Buch Hexe genannt (von Remigius), nur der Prozess ist neu erfunden.
Ellen muss das Kloster für ein Jahr verlassen als Prior Phillip erfährt dass sie nicht verheiratet ist, sie pinkelt daraufhin auf eine Bibel und geht dann mit Jack.
Ein kleines Detail hat mich dann doch gestört, in Toms Entwurf der neuen Kirche sind schon gotische Spitzbögen enthalten, im Buch bringt erst Jack von seinem Aufenthalt in St. Denis diese Idee mit.
 
Typisch natürlich die obligatorischen Zutaten der heutigen Mittelalterserien/-filme, wie z.B. böse Kirchenvertreter, Hexenverfolgung, starke/kluge Frauen - dumme/schwache Männer und diese graue Wolle oder was auch immer als Ersatz für richtige Kettenhemden.

Das mit der Kirche wird hier ja durch die Vorlage etwas abgeschwächt, weil es mit Philip einen positiven Vertreter gibt. Dessen Darstellung gefällt mir übrigens erstaunlich gut, McFadyen ist ein besserer Philip als er einst ein Darcy (Pride and Prejudice) war. Zumindest erkenne ich den Charakter wieder. Ich habe das Buch vor ca. 15 Jahren gelesen, was sicher dabei hilft, die Verfilmung bisher durchaus zu genießen. Ich weiß, wer wer ist, aber die Details habe ich so ziemlich vergessen.

Ansonsten hast Du schon Recht, wobei die starken Frauen auf Folletts Mist gewachsen sind, dessen Buch schon mehr schöner Historienschmöker als ernstzunehmender historischer Roman war.
Oder, wie Mathilde, tatsächlich der Geschichte entsprechen. Wobei mir Film-Mathilde, abgesehen davon, daß sie viel zu jung aussieht, noch etwas zu wenig Biss hat.

Wir sind in Ö schon eine Folge weiter, gestern lief Nr. 2. Was mich als einziges wirklich ärgert, ist das oben teilweise angesprochene. Die vollkommen überflüssige Hexengeschichte, die das blöde, falsche Klischee mal wieder vertieft. Und in der 2. Folge die schäbige Art, wie Mathilde mit dem gefangenen Stephen umgeht. Keine Ahnung, ob das so im Buch war, glaube ich aber eigentlich nicht. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß sie ihren Cousin so gedemütigt hätte oder gar laut davon gesprochen, ihn hinrichten zu lassen. Hinrichtungen im Hochadel wurden doch erst später, so ab Edward I üblich.

Aber, vielleicht ist das ja der Beitrag von Ridley Scott dessen Beteiligung an dem Projekt mich, geschädigt durch "Kingdom of heaven" und "Robin Hood" doch leicht verschreckt hat. ;-)
 
Ich war vom ersten Teil enttäuscht. Die Spannungsbögen waren viel zu weit und so kam bei mir ganz schnell Langeweile auf. Ich warte aber noch mal den zweiten Teil ab, der sollte dann allerdings etwas in die Füße kommen.
Wegen der Pinkelszene: Mal von dem Hexenprozess abgesehen, auch so sehr unglaubwürdig. Eine Hexe löst ihre Fesseln, kommt auf den Richter zu, entblößt sich und brunzt vor ihm auf den Tisch. Dann läuft sie auch noch weg und keiner bekommt sie eingefangen. Fand ich grotesk.

Das Buch dagegen war sehr fesselnd geschrieben.
 
Die "Doku" im Anschluss ist ja mal ein Witz. Sinngemäß zitiert:
"Plattenpanzer wurden nur für Turniere getragen. Für einen echten Kampf waren sie mit 35kg zu schwer."
:autsch:

Och, ich fand die total unterhaltsam und hab auch richtig mitgelitten :).

Auch bei mir ist das Lesen des Buches ein paar Jahre her. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, werden die Personen im Buch ‒ vor allem Bischof Waleran, aber auch Ellen ‒ jünger beschrieben, als im Film dargestellt.

Ansonsten fand ich die erste Folge nicht schlecht.
 
Ich habe es mir gestern mit Knabberkram, Käse und Rotwein gemütlich gemacht und nicht das Beste erwartet. Einfach weil ich das Buch kenne und ich mir persönlich nicht vorstellen kann, dass es so verfilmt wird dass es viele Punkte von mir gibt.
Nichtsdestotrotz wurde der Abend erfreulich kurzweilig, Tom wurde auch mir - im Vergleich zum Buch - recht "nah" gebracht; wird er doch im Buch als recht wortkarg, manchmal auch rüde beschrieben, konnte ich so nach und nach dem Schauspieler was abgewinnen, dauerte zwar, aber irgendwann ging das. Daher bin ich auf die Entwicklung von seinem Sohn gespannt, wie sie das rüberbringen werden.

(Eine Ellen zu finden wenn man das Buch zur Hand nimmt ist bestimmt schwer, so gings wohl auch den Leuten die eine Ellen suchten, die haben sie meines Erachtens nach nicht gefunden.)

Wenn jemand das Buch kennt und mag wird eine TV-Produktion selten alles abgleichen können. Wahrscheinlich schafft eine Verfilmung so etwas nie.
Ich sehe das auch so wie Einige hier, ich lass mich mal weiter überraschen und guck mir das auch noch weiter an.

Was mich persönlich stört sind so einige zeitliche Abläufe; das hätte man ruhig wie im Buch ebenso ablaufen lassen können, also weshalb vorpreschen? Solche Gegebenheiten werde ich wohl nie verstehen.
 
So, zur Erinnerung, heute gibt es den zweiten Teil.
In meiner TV-Zeitschrift dazu Folgendes:
Gut, dass im zweiten Teil etwas mehr Ruhe in die hektische Abfolge von Schauplätzen und Figuren einkehrt. Düsteres Mittelalterflair und blutige Szenen legen ebenfalls zu.

Aha, na dann ...
 
In Österreich sind wir ja schon seit gestern fertig. Alles in allem, mit ein wenig geschluckter Kreide, hat es mir schon ganz gut gefallen. Allerdings hat es sich am Ende schon sehr gerächt, daß sie Folletts Handlungsabfolge komplett verdreht haben, weil das für mich nicht wirklich Sinn ergeben hat.
Der sehr vereinfachte und verblutigte (was waren das nur immer für komische Blutspritzer?) Darstellung von Maude vs. Stephen war teilweise schon etwas hart zu schlucken. Besonders extrem fand ich das Ende Gloucesters.
Schon witzig, jetzt weiß ich nicht, ob ich das schreiben soll, um Euch die Spannung nicht zu nehmen. Das ist das schöne an solchen Verfilmungen, sie bleiben sogar dann überraschend, wenn man die Buchvorlage und die Geschichte kennt! ;-)

Aber für mich ist das eine simple Gleichung. Entweder ich schlucke Kreide und knirsche manchmal mit den Zähnen, oder ich verzichte ganz auf solche Produktionen und das will ich nicht. Immerhin habe ich mich hier nie gelangweilt, habe die Geschichte zumindest wiedererkannt und manche der Schauspieler fand ich echt gut, allen voran Matthew Macfadyen.
 
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