Ich habe kürzlich das Buch "Archaeology and Language: The Puzzle of the Indo-European Origins" von Colin Renfrew gelesen. Darin vertritt er folgende These zur Verbreitung der indo-europäischen Sprachen:
Die Ur-Indogermanen haben in Anatolien um 6000 v.Chr. gesessen. Sie seien eine der ersten Ackerbauern-Kulturen gewesen. Von Anatolien aus hätten sie sich nach dem wave-of-advance-Modell über den Bosporus nach Griechenland
ausgebreitet und um etwa 5000 v.Chr. die britischen Inseln erreicht. Diese Ausbreitung sei aber nicht durch große Migrationen vor sich gegenagen. Durch den Ackerbau habe es ein starkes Bevölkerungswachstum gegeben, infolgedessen einige aus dem Verbund wenige Kilometer von ihren Vorfahren entfernt in zufälliger Richtung angesiedelt haben. Die Bevölkerung der Indogermanen sei aufgrund ihrer Ackerbaukultur gegenüber ihrer Nachbarn stärker geachsen und habe so andere Sprachen überlagert. Das Keltische und Germanische haben sich nach der europaweiten Verbreitung des (schon nicht mehr sehr homogenen) Indogermansichen ab dem 3. Jt. allmählich ausdifferenziert.
Für die Verbreiutng nach Indien schlägt Renfrew zwei Alternativen vor:
Einerseits könnten sich Gruppen der Ur-Indogermanen von Anatolien aus nach Indien ausgebreitet haben, was wegen ihrer fehlenden nachgewiesenen Hinterlassenschaften in Mesopotamien zweifelhaft erscheint.
Andererseits könnten im Laufe des 2. Jt. schon indogermanisierte Nomaden der südrussischen Steppe nach der Entwicklung des Reitens schnell um das Kapsische Meer herum Richtung Indien gezigen sein.
Was haltet ihr von diesen Thesen?
Schöne Grüße
Die Ur-Indogermanen haben in Anatolien um 6000 v.Chr. gesessen. Sie seien eine der ersten Ackerbauern-Kulturen gewesen. Von Anatolien aus hätten sie sich nach dem wave-of-advance-Modell über den Bosporus nach Griechenland
ausgebreitet und um etwa 5000 v.Chr. die britischen Inseln erreicht. Diese Ausbreitung sei aber nicht durch große Migrationen vor sich gegenagen. Durch den Ackerbau habe es ein starkes Bevölkerungswachstum gegeben, infolgedessen einige aus dem Verbund wenige Kilometer von ihren Vorfahren entfernt in zufälliger Richtung angesiedelt haben. Die Bevölkerung der Indogermanen sei aufgrund ihrer Ackerbaukultur gegenüber ihrer Nachbarn stärker geachsen und habe so andere Sprachen überlagert. Das Keltische und Germanische haben sich nach der europaweiten Verbreitung des (schon nicht mehr sehr homogenen) Indogermansichen ab dem 3. Jt. allmählich ausdifferenziert.
Für die Verbreiutng nach Indien schlägt Renfrew zwei Alternativen vor:
Einerseits könnten sich Gruppen der Ur-Indogermanen von Anatolien aus nach Indien ausgebreitet haben, was wegen ihrer fehlenden nachgewiesenen Hinterlassenschaften in Mesopotamien zweifelhaft erscheint.
Andererseits könnten im Laufe des 2. Jt. schon indogermanisierte Nomaden der südrussischen Steppe nach der Entwicklung des Reitens schnell um das Kapsische Meer herum Richtung Indien gezigen sein.
Was haltet ihr von diesen Thesen?
Schöne Grüße