Die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936

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Gast

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Hallo allerseits!!
Kann mir jemand helfen??
Also das Thema ist : "Die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936", ich muss nur die wichtigsten Ereignisse wissen nämlich wer hat teilgenommen, wie präsentierte sich Deutschland... politische Lage..
(Schaffen sie bis Dienstag 17.02.08 meine Frage zu beantworten??)
Danke im Voraus!!

LG irena
 
Also der 17.2. war schon, und zwar gestern. Dienstag ist morgen.
;-)

Zur Olympiade fallen mir zwei Dinge ein. Einmal habe ich im Fernsehen gesehen, wie auch die Sportler anderer Länder alle "brav" den Hitlergruß gemacht haben. Ok, die Aufnahmen waren schwarzweiß, aber die französische Fahne konnte man trotzdem erkennen.

Und dann ist da Jesse Owens, das ist ein schwarzer Olympiasieger von damals. Das war damals eine große Sache, weil ja die jüdischen Sportler aus Deutschland nicht teilnehmen durften, und es deshalb Diskussionen gab, ob man die Olympiade nicht besser boykottieren sollten. Die Meinungen waren also gespalten, ob er daran teilnehmen sollte oder nicht. Nun, er hat teilgenommen - und gewonnen. Was sagt uns das in Bezug auf die Rassenideologie?

Schöne Grüße

Petra
 
Das Medium des Selbstdarstellung Nazideutschlands bei der Olympiade 1936 waren schlechthin die Filme "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit" von Leni Riefenstahl. Es wird zeitlich wohl nicht mehr reichen, doch wenn du diese Filme in die Hand bekommen kannst, findest du leicht heraus, wie sich die Nazis selbst darstellten.
 
Die Nazis überließen bei den Spielen 1936 wirklich nichts dem Zufall. Für die Ehrenwachkompanien wurden handverlesene Leute mit mindestens
1, 80 m ausgesucht. Es wurden sorgfältig alle antisemitischen Schmierereien beseitigt und selbst der Stürmer schlug leisere Töne an. Einige Künstler und Kabarettisten, die in "Schutzhaft" saßen, wurden freigelassen und die Ortsgruppenleiter wurden vergattert, alle Anlieger dazu aufzufordern, ihre Vorgärten tadellos in Ordnung zu halten.

Aber bei höheren Stellen war damals schon bekannt, dass es Krieg geben würde. Mein Großvater war bei den Ehrenwachkompanien. Er wurde von seinem Kompanieführer zweimal aufgefordert, sich als Unteroffizier freiwillig in der Whrmacht zu verpflichten, was er zweimal ablehnte, weil er seine Meisterprüfung machen wollte. Beim dritten Mal sagte sein Hauptmann ihm im Vertrauen, in spätestens drei Jahren gebe es Krieg und dann werde er ohnehin eingezogen, worauf mein Großvater Berufssoldat wurde.
 
Könnt ihr bitte wieder auf die Olympischen Spiele 1936 zurück kommen und ein neues Thema über die Generäle eröffnen. Wenn es gewünscht wird, können wir die bestehenden auch in ein neues Thema verschieben.
 
Könnt ihr bitte wieder auf die Olympischen Spiele 1936 zurück kommen und ein neues Thema über die Generäle eröffnen. Wenn es gewünscht wird, können wir die bestehenden auch in ein neues Thema verschieben.

Sehr einverstanden. Mit dem neuen Thema, meine ich.
 
Könnt ihr bitte wieder auf die Olympischen Spiele 1936 zurück kommen und ein neues Thema über die Generäle eröffnen. Wenn es gewünscht wird, können wir die bestehenden auch in ein neues Thema verschieben.


Jawoll ja.

Auch die Amis hoben die Hand zum Gruß... dem "Olympischen" natürlich.
Die Winter-Olympiade war übrigens in Garmisch-Partenkirchen, was man der Stadt bis heute ansieht.
Und die 1940er Winter-Olympiade wäre dort gleich nochmals gewesen.
Und Christel Cranz wurde Olympiasiegerin, trotz Sturz.

Wie man die Athleten überhaupt auch mal erwähnen sollte, Lutz Long und Rudolf Harbig fallen mir da ein, beider Knochen liegen in irgendeinem Massengrab........
 
Es gab in der deutschen Equipe sogar ein paar Alibijuden wie die Florettfechterin Helene Meyer.

In den 30ern waren die Deutschen in vielen Sportarten führend, und die Nazis verstanden es meisterhaft, Sporteignisse propagandistisch aufzuwerten und als "nationale Siege" zu verkaufen. So profitierte auch der deutsche Automobilsport von massiver finanzieller Unterstützung. 1931 wurde beim Grand Prix von Deutschland an allen Ecken gespart. Mercedes mußte, glaube ich, einen Kredit aufnehmen, um seinen Starfahrer Carraciola bezahlen zu können. Seit 1934 fuhren Mercedes und Auto Union alles in Grund und Boden. "Großkampftag am Nürburgring" titelten die Medien, als Rosemeyer seine Konkurrenten im Nebel deklassierte.

Der Sieger von 1938 Dick Seaman (Mercedes) sagte nach Gratulation von NSKK Chef Hühnlein "I only wish, it was a british car"


Propagandistisch waren die Spiele von 1936 ein Meisterwerk der PR und Propaganda und viele, auch ausländische besucher ließen sich vom schönen schein des regimes blenden.
 
Stichwort "Hoßbach-Protokoll" im November 1937


Wobei die Herren, die sich mit dem Stand der Aufrüstung tatsächlich auskannten, (Neurath, Blomberg, Fritsch) schlicht erschüttert waren.


Danke Repo,

genau dieses habe ich gemeint, mir ist im Moment nur einfach der Name nicht eingefallen, blöd was...


.... und um wieder auf die Olympischen Spiele 1936 zurückzukommen, da meine ich zu wissen, dass es den Herrn Hitler furchtbar geärgert hat, dass Jesse Owens ein paar Medaillen - ich glaube vier an der Zahl - abgeräumt hat. Ich habe gehört, er habe es vermieden, Jesse Owens die Hand zu schütteln.

Gruß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Repo,

genau dieses habe ich gemeint, mir ist im Moment nur einfach der Name nicht eingefallen, blöd was...


.... und um wieder auf die Olympischen Spiele 1936 zurückzukommen, da meine ich zu wissen, dass es den Herrn Hitler furchtbar geärgert hat, dass Jesse Owens ein paar Medaillen - ich glaube vier an der Zahl - abgeräumt hat. Ich habe gehört, er habe es vermieden, Jesse Owens die Hand zu schütteln.

Gruß...


Das wird immer wieder berichtet, doch ich glaube, Hitler hat Owens die Gratulation nicht verweigert, wie denn überhaupt Jesse Owens ein Publikumsliebling der Spiele war und nicht zuletzt bei den Berlinern, auch den Wehrmachtssoldaten sehr beliebt war. Owens, wie auch die anderen Olympiasieger bekamen deutsche Eichen in einem Blumentopf zu den Medaillen überreicht. Übrigens war Hitler vermutlich kein wirklicher Sportfan und hat den Sport nur als Instrumentarium der Propaganda betrachtet. Zum Eifelrennen oder zum Großen Preis kam er nie an den Nürburgring, obwohl er eine kindische Freude daran hatte, amerikanische s
Straßenkreuzer zu einem privaten Rennen herauszufordern. Auch Fußball und Boxen scheint ihn nicht sonderlich interessiert zu haben, auch wenn er die Kämpfe Schmeling vs Louis mitverfolgte, und Leichtathletik hat ihn wohl eher gelangweilt. Aufnahmen zeigen oft einen neurotisch auf seinem Platz hin- und her rutschenden Hitler, der sich sichtlich langweilte.

Bei einem Schwimmwttkampf ereignete sich ein Zwischenfall. Es näherte sich eine Frau mit einem Blumenstrauß, den sie dem "Führer" übergab und ihn dann abknutschte. In der Rolle seiner Personenschützer hätte ich nicht stecken wollen.
 
Das wird immer wieder berichtet, doch ich glaube, Hitler hat Owens die Gratulation nicht verweigert, wie denn überhaupt Jesse Owens ein Publikumsliebling der Spiele war und nicht zuletzt bei den Berlinern, auch den Wehrmachtssoldaten sehr beliebt war. Owens, wie auch die anderen Olympiasieger bekamen deutsche Eichen in einem Blumentopf zu den Medaillen überreicht. Übrigens war Hitler vermutlich kein wirklicher Sportfan und hat den Sport nur als Instrumentarium der Propaganda betrachtet. Zum Eifelrennen oder zum Großen Preis kam er nie an den Nürburgring, obwohl er eine kindische Freude daran hatte, amerikanische s
Straßenkreuzer zu einem privaten Rennen herauszufordern. Auch Fußball und Boxen scheint ihn nicht sonderlich interessiert zu haben, auch wenn er die Kämpfe Schmeling vs Louis mitverfolgte, und Leichtathletik hat ihn wohl eher gelangweilt. Aufnahmen zeigen oft einen neurotisch auf seinem Platz hin- und her rutschenden Hitler, der sich sichtlich langweilte.

Bei einem Schwimmwttkampf ereignete sich ein Zwischenfall. Es näherte sich eine Frau mit einem Blumenstrauß, den sie dem "Führer" übergab und ihn dann abknutschte. In der Rolle seiner Personenschützer hätte ich nicht stecken wollen.

Auf Wikipedia steht folgendes:

Es wurde gesagt, dass Hitler, der bei einigen Wettkämpfen von Owens im Stadion anwesend war, ihm die Anerkennung für seine herausragenden Leistungen angeblich verweigert habe. In seiner Biografie schrieb Owens jedoch, Hitler sei aufgestanden und habe ihm zugewinkt.

“When I passed the Chancellor he arose, waved his hand at me, and I waved back at him. I think the writers showed bad taste in criticizing the man of the hour in Germany.”
– Jesse Owens: The Jesse Owens Story, 1970


„Als ich am Kanzler vorbeikam, stand er auf, winkte mir zu und ich winkte zurück. Ich denke, die Journalisten zeigten schlechten Geschmack, als sie den Mann der Stunde in Deutschland kritisierten.“

Ein angeblich verweigerter Handschlag Hitlers hält sich als hartnäckiges Gerücht. Hitler hat tatsächlich Jesse Owens nicht persönlich gratuliert, aber an diesem Tag auch keinem anderen Athleten die Hand gereicht. Am ersten Tag der Spiele hatte er noch allen deutschen Athleten gratuliert, was ihm Ärger mit dem Olympischen Komitee einbrachte. Aus Gründen der Olympischen Neutralität müsse er allen Athleten gratulieren, oder keinem. Hitler entschied sich für letzteres und gab von da an generell keinem Athleten mehr als Ausdruck der Anerkennung seiner Leistungen die Hand. [2]

[2] Rick Shenkman: „Legends, Lies and Cherished Myths of American History“, History News Network, „Adolf Hitler, Jesse Owens and the Olympics Myth of 1936“, 13. Februar 2002

Als Jesse Owens innert 45 Minuten sechs Weltrekorde erzielte ( NZZ Online)
 
Zum Eifelrennen oder zum Großen Preis kam er nie an den Nürburgring, obwohl er eine kindische Freude daran hatte, amerikanische s
Straßenkreuzer zu einem privaten Rennen herauszufordern.

Wobei man hier vielleicht noch erwähnen sollte, dass Hitler nie einen Führerschein hatte. Sich also ausschließlich kutschieren ließ.

OT: Vor Adolf waren die deutschen Nobelmarken Maybach und Horch. Einen Mercedes hat "man" eigentlich nicht gefahren.
Zur Nobelmarke wurden die tatsächlich erst durch seine Vorliebe für die Gefährte mit Stern.
 
Bei einem Schwimmwttkampf ereignete sich ein Zwischenfall. Es näherte sich eine Frau mit einem Blumenstrauß, den sie dem "Führer" übergab und ihn dann abknutschte. In der Rolle seiner Personenschützer hätte ich nicht stecken wollen.

Der brauchte keinen Personenschützer.

Meinem Vetter hat "der Führer" mal in München das Bäckchen getätschelt. Weiß gerade nicht mehr bei welchem Anlass. Hat sich der Knabe ein paar Wochen das Bäckchen nicht gewaschen...

Waren aber 100%ige Antinazis mein Onkel und meine Tante. Immer schon sehr dagegen...
 
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