Diskussion über Götz Alys Buch: "Hitlers Volksstaat"

Pope schrieb:
1. Ist das eine revolutionäre Erkenntnis? Dass es 'den Deutschen' im 3.Reich ziemlich gut ging? Dass Hitler das Volk bei Laune hielt, während 20 km weiter die Henker ihr tausendfaches Unwesen trieben?

2. Hätte Hitler auf die Ausbeutung und endgültige Vernichtung der Juden verzichtet, wäre es 'den Deutschen' wirklich spürbar schlechter gegangen?

Hast du das Buch gelesen?
 
ursi schrieb:
Ist doch kein Problem. Lies doch die Rezensionen die ich reingestellt habe, dann bist du auf einem guten Stand.

Mach ich, aber ich bleibe jetzt weg. Konnte das Dritte Reich sowieso nie leiden ... :pfeif:
 
Papa_Leo schrieb:
Arne schrieb:
Aber ich sehe darin keinen Beweis dafür, daß man die Juden nur wegen ihrem Geld umbrachte. Gegenbeweis: Die vielen armen "Ostjuden" hatten nun wirklich keine Reichtümer angehäuft, warum ging man dann gegen die vor? Nur um Konsequent zu sein - das traue ich nichtmal den Nazis zu.

Nein, man brachte die Juden nicht wegen ihrem Geld um ... das wäre in meinen Augen auch eine Fehlinterpretation Alys. Der Massenmord geschah in erster Linie aus Hitlers Ideologie heraus.

Genau, der Massenmord an den Juden geschah zunächst nicht aus finanziellen Beweggründen! Dennoch nahm er infolge der Finanzierung des Krieges und der Ernährung der deutschen Bevölkerung bzw. des Aufrechterhaltenwollens des Wohlstandes der Deutschen eine andere Dimension an.

Das zeigt sich auch anhand des von ursi angesprochenen Beispiels der ungarischen Juden: "Am 23. Mai 1944 stellten die Beamten im Reichswirtschaftsministerium gelegentlich einer Ungarn-Sitzung mit Zufriedenheit fest: 'Die ungarische Judengesetzgebung ist inzwischen weiter vervollständigt worden. Die ungarische Regierung rechnet damit, dass die großen finanziellen Anstrengungen, die im Rahmen der gemeinsamen Kriegsführung notwendig werden, weitgehend aus der Enteignung der Judenvermögen bestritten werden können. Diese Vermögen sollen mindestens 1/3 des gesamten Nationalvermögens betragen. Man rechnet mit einer erheblichen Liquidierungsmöglichkeit von Judenvermögen.' Der für Ungarn zuständige Berichtertatter und Protokollant dieser Sitzung führte im Juni aus: Die 'radikale Lösung der Judenfrage' schreite voran. Die Juden verlören 'beim Verlassen des ungarischen Staatsgebiets die ungarische Staatsbürgerschaft; ihr Vermögen verfällt dem ungarischen Staat'. So könnten 'die erhöhten Finanzanforderungen an den ungarischen Staat bisher aus beschlagnahmten Judengeldern bestritten werden', weswegen auch der Notenumlauf 'nicht wesentlich gesteigert' werden müssen und sich die Inflation vorläufig vermeiden lasse."

(Quelle: Aly, Götz: Hitlers Volksstaat. Seite 219/220.)

Den mit Deutschland verbündeten oder die von Deutschland besetzten Staaten wurde also eine finanzielle Kriegsbeteiligung abverlangt, die diese zum großem Teil aus Enteignungen jüdischen Kapitals/Besitzes leisteten bzw. überhaupt nur durch solche Enteignungen (= Deportation/Vernichtung) leisten konnten.

Daraus ließe sich schließen, dass, wenn es diese hohen Finanzforderungen des Deutschen Reiches an verbündete/besetzte Staaten nicht gegeben hätte (bzw. das dtsch. Reich durch Hitlers Politik nicht so nahe am Bankrott gewesen wäre), der Holocaust nicht solche Dimensionen angenommen hätte (?).


Saludos!
 
Zuletzt bearbeitet:
Arne schrieb:
Aber ich sehe darin keinen Beweis dafür, daß man die Juden nur wegen ihrem Geld umbrachte. Gegenbeweis: Die vielen armen "Ostjuden" hatten nun wirklich keine Reichtümer angehäuft, warum ging man dann gegen die vor? Nur um Konsequent zu sein - das traue ich nichtmal den Nazis zu.

Das waren "nutzlose Esser". Siehe Juden im Generalgovernement.

Eine Seite nach den beschriebenen Vorgängen im GG, schreibt Aly von einem Befehl Görings von September 1941, (als klar war, dass der Krieg nicht mehr 1941 beendet werden würde,) die kriegsgefangenen Russen faktisch verhungern zu lassen.

Die Belagerung von Leningrad war ja eigentlich nichts anderes. Auf die ohne weiteres mögliche Besetzung wurde bewußt verzichtet, da man die Bevölkerung nicht versorgen wollte.

Grüße Repo
 
Hier noch mehr kritische Stimmen zum Buch.

Diskussionsforum Historische Faschismusanalyse:
"Hitlers Volksstaat"?

Angelika Ebbinghaus Fakten oder Fiktionen: Wie ist Götz Aly zu seinen weitreichenden Schlussfolgerungen gekommen? Summary


Rüdiger Hachtmann Öffentlichkeitswirksamer Knallfrösche - Anmerkungen zu Götz Alys "Volksstaat" Summary

Christoph Buchheim Die vielen Rechenfehler in der Abrechnung Götz Alys mit den Deutschen unter dem NS-Regime Summary

Thomas Kuczynski Die Legende vom nationalen Sozialismus Summary

Jane Caplan Cui bono? Summary

Michael Wildt Alys Volksstaat. Hybris und Simplizität einer Wissenschaft Summary

Es lohnt sich mal einen Blick in das Buch Sozial.Geschichte zu werfen. Leider ist es vergriffen, man bekommt es aber sicher in jeder guten Bibliothek. Es lohnt sich auch die kritischen Stimmen zum Volksstaat zu lesen und das Buch und die Thesen von Aly zu hinterfragen.
 
Der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze wirft Aly massive Rechenfehler vor:

Auf der einen Seite akkumuliert er eine riesige Summe: die Besatzungskosten, die Handelsschulden Deutschlands, die Summen, die man von den Juden vereinnahmte, die Lohnsteuer, bezahlt durch die Fremdarbeiter. Alles zusammen 170 Milliarden Mark.
Dagegen setzt er den bescheidenen Betrag, der von den Deutschen selbst in der Form von zusätzlichen Kriegssteuern erhoben wurde - höchstens 84 Milliarden Mark. Fazit: 70 Prozent "der Gelder, die der Krieg auf deutscher Seite täglich verschlang", wurden vom Ausland und durch den Raubmord an den Juden finanziert. Gewöhnliche deutsche "Klein- und Durchschnittsverdiener" haben höchstens 10 Prozent der laufenden Kriegskosten des Reiches bezahlt ... Die Verhältnisse waren genau umgekehrt. Mehr als drei Viertel der Ressourcen für Hitlers Krieg wurden von der deutschen Volkswirtschaft, von den Deutschen selbst aufgebracht. Der Außenbeitrag war von großer Bedeutung, lag aber höchstens bei einem Viertel. Nicht 70 Prozent also, sondern nur 25 Prozent.
Die Kriegsinflation hat nicht nur die Zwangsanleihen der jüdischen Bevölkerung ausgelöscht, sondern auch die Sparkasseneinlagen "deutscher Normalverdiener". Es gibt keine moralische Gleichwertigkeit, aber in wirtschaftlicher Hinsicht müssen beide Beiträge zu den laufenden Kriegskosten des Reiches gerechnet werden.
Die Milliardenbeträge, die aus deutschen Sparkassen, Banken und Versicherungen über die so genannte geräuschlose Finanzierung in die Reichskassen geschleust wurden, waren die Hauptstütze der Kriegsfinanzierung, nicht die Steuereinkünfte und auch nicht die Besatzungskosten. Diese unfreiwillig angelegten Beträge waren der geldmäßige Ausdruck der reellen wirtschaftlichen Kosten des Krieges: Die Menschen konnten mit ihrem Geld weder konsumieren noch es investieren.

http://www.taz.de/pt/2005/03/12/a0289.1/text

Weiterer Einwände

- Die offensichtlich arbeiterfeindliche Politik des NS-Regimes durch Zerschlagung der Gewerkschaften und Einführung der DAF (die keine Funktionen einer echten Gewerkschaft wahrnahm). (Arbeiter stellten über die Hälfte der damaligen Bevölkerung). Außerdem Durchsetzung des "Führerprinzips" im Betrieb,

- Einführung der Arbeistdienstpflicht 1935, d.h. im Effekt Senkung des gezahlten Lohns.

-
„Die durchschnittlichen tariflichen Stundenlöhne sanken für Facharbeiter von 102,6 Rpf am 1. Januar 1930 auf 78,3 Rpf am 1. Januar 1934, für angelernte Arbeiter von 83,1 Rpf auf 68,1 Rpf und für Hilfsarbeiter von 80,6 Rpf auf 62,1 Rpf. Auch für Fach- und angelernte Arbeiterinnen gingen die durchschnittlichen tariflichen Löhne im selben Zeitraum von 64,4 auf 51,6 Rpf und für Hilfsarbeiterinnen von 53,5 auf 43,3 Rpf zurück."
- sowie Einfrieren der Löhne ab 1933 (überwacht durch "Treuhänder der Arbeit"), aber gleichzeitig Preisanstieg 1934/35.

http://www.geschichte-pirna.de/wirtschaft.htm
 
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Hallo Ursi,

mir geht es um die Gründe für den industriellen Massenmord.

Den von Dir genannten Kritikern geht es darum nachzuweisen, dass "Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher" nicht in dem von Aly geschilderten Umfang vom Völkermord profitiert haben.
ein Aspekt den ich eher vernachlässigen würde, und unter "Tagespolitik" ablegen würde.
OK, Aly hat das natürlich zuerstmal in den Vordergrund gestellt, und sein Buich so zum Verkaufserfolg gemacht. Als Journalist weiß er wies gemacht wird.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Hallo Ursi,

mir geht es um die Gründe für den industriellen Massenmord.

Den von Dir genannten Kritikern geht es darum nachzuweisen, dass "Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher" nicht in dem von Aly geschilderten Umfang vom Völkermord profitiert haben.
ein Aspekt den ich eher vernachlässigen würde, und unter "Tagespolitik" ablegen würde.
OK, Aly hat das natürlich zuerstmal in den Vordergrund gestellt, und sein Buich so zum Verkaufserfolg gemacht. Als Journalist weiß er wies gemacht wird.

Grüße Repo

Die Gründe zum Massenmord, waren rassistische und ideologische. Das man mit der Enteignung von Juden noch die Staatskasse füllen konnte ist eine "nette" Nebenerscheinung. Es ging beim Massenmord um die Vernichtung der Juden.

Aly will in seinem Buch auch nachweisen, dass Hitler den Sozialstaat erfunden hat. Und hier streiten sich die Geister.

Wenn du aus dem Buch herausliest, dass der Massenmord "nur" aus den Gründen geschah um die Kriegskasse zu füllen, hast du meiner Ansicht nach Aly missverstanden. Ich denke aber das die These von Aly über den Massenraubmord ein guter Ansatz ist, aber die Forschung muss hier noch weiter arbeiten und dann wird sich zeigen ob die These was hergibt oder nicht. Und man darf nicht vergessen, dass die Vernichtung der Juden das erklärte Ziel der Nationalsozialisten war und das schon vor 1933.
 
Zuletzt bearbeitet:
ursi schrieb:
Die
Wenn du aus dem Buch herausliest, dass der Massenmord "nur" aus den Gründen geschah um die Kriegskasse zu füllen, hast du meiner Ansicht nach Aly missverstanden. Ich denke aber das die These von Aly über den Massenraubmord ein guter Ansatz ist, aber die Forschung muss hier noch weiter arbeiten und dann wird sich zeigen ob die These was hergibt oder nicht. Und man darf nicht vergessen, dass die Vernichtung der Juden das erklärte Ziel der Nationalsozialisten war und das schon vor 1933.

Ich denke nicht, dass ich Aly mißverstanden habe. Eher, dass Du mich mißverstehst.

Zur industriellen Massenvernichtung war doch eine riesengroße Logistik erforderlich, mit Ressourcen die ja woanders zur Kriegführung fehlten. Was in manchen Fällen durchaus entscheidend sein konnte. In irgendeiner der Generals-Memoiren der 50er wird wortreich Klage geführt, dass die Winterausrüstung 1941/42 mangels Transportraum nicht zur Truppe gebracht werden konnte. Aber um Juden zum Feuerofen zu bringen war er da. Das macht doch ohne weiteren Hintergrund keinen Sinn.
Ein ganz erheblicher Teil der besetzten und befreundeten Länder lieferte doch recht bereitwillig "ihre" Juden aus. Die Beispiele Dänemark und Italien zeigen aber doch klar, dass es auch anders ging. Auch hier muss ein Hintergrund für das Verhalten der anderen da sein.
Die ganzen Verwaltungen, die Finanzämter, die Versicherungen, überall hatten Menschen indirekt mit dem Holocaust zu tun, mir kann doch keiner einreden, dass dies alles wilde Antisemiten waren. Ich habe schon mal den Bürgermeister meiner Heimatstadt genannt, der deshalb sein Amt aufgab. Warum blieben alle anderen. Auch da muss es einen Hintergrund geben.

Die Ursachen des Holocaust liegen woanderst. Zustimmung.
Aber die "industrielle Durchführung" mit diesen immensen Opferzahlen sind für mich nur dadurch erklärlich.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Ich denke nicht, dass ich Aly mißverstanden habe. Eher, dass Du mich mißverstehst.

Zur industriellen Massenvernichtung war doch eine riesengroße Logistik erforderlich, mit Ressourcen die ja woanders zur Kriegführung fehlten. Was in manchen Fällen durchaus entscheidend sein konnte. In irgendeiner der Generals-Memoiren der 50er wird wortreich Klage geführt, dass die Winterausrüstung 1941/42 mangels Transportraum nicht zur Truppe gebracht werden konnte. Aber um Juden zum Feuerofen zu bringen war er da. Das macht doch ohne weiteren Hintergrund keinen Sinn.
Ein ganz erheblicher Teil der besetzten und befreundeten Länder lieferte doch recht bereitwillig "ihre" Juden aus. Die Beispiele Dänemark und Italien zeigen aber doch klar, dass es auch anders ging. Auch hier muss ein Hintergrund für das Verhalten der anderen da sein.
Die ganzen Verwaltungen, die Finanzämter, die Versicherungen, überall hatten Menschen indirekt mit dem Holocaust zu tun, mir kann doch keiner einreden, dass dies alles wilde Antisemiten waren. Ich habe schon mal den Bürgermeister meiner Heimatstadt genannt, der deshalb sein Amt aufgab. Warum blieben alle anderen. Auch da muss es einen Hintergrund geben.

Die Ursachen des Holocaust liegen woanderst. Zustimmung.
Aber die "industrielle Durchführung" mit diesen immensen Opferzahlen sind für mich nur dadurch erklärlich.

Grüße Repo

Und für mich ist das nicht die Erklärung für den Holocaust. Die Vernichtung der europäischen Juden war der zentrale Plan der Nazis und wie schon gesagt lange bevor Hitler Reichskanzler wurde.

Ich glaube nicht das ich dich missverstehe, sondern ich denke du suchst in diesem Buch für dich eine oder die Erklärung für diesen Massenmord. Und du hast die Erklärung für dich gefunden.
Ich bin aber der Überzeugung, dass Alys Volksstaat nicht die Erklärung für den Holocaust ist, sondern ein kleiner Mosaikstein.
 
Repo schrieb:
Zur industriellen Massenvernichtung war doch eine riesengroße Logistik erforderlich, mit Ressourcen die ja woanders zur Kriegführung fehlten.

Meinst Du? :grübel:

Ausgeklügelt und aufwendig, ja. Aber riesengroß? Kann man wirklich nachweisen, dass Stalingrad aufgrund der Judenvernichtung verloren ging? Ist das nicht ein wenig zu 'dolchstößig'?
 
Gehört jetzt wohl nicht unmittelbar zum Buch, aber im DHM hängen mehrere Plakate, die verdeutlichen wie mit "Kostenbewußtsein" Politik gemacht wurde - hier nicht gegen Juden, sondern gegen Behinderte:

Ein ähnliches Plakat zeigte, wieviel kleine Eigenheime man für ein Behindertenheim bauen kann.
 

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Repo schrieb:
Zur industriellen Massenvernichtung war doch eine riesengroße Logistik erforderlich, mit Ressourcen die ja woanders zur Kriegführung fehlten. Was in manchen Fällen durchaus entscheidend sein konnte. In irgendeiner der Generals-Memoiren der 50er wird wortreich Klage geführt, dass die Winterausrüstung 1941/42 mangels Transportraum nicht zur Truppe gebracht werden konnte. Aber um Juden zum Feuerofen zu bringen war er da. Das macht doch ohne weiteren Hintergrund keinen Sinn.

Spricht aber das nicht gerade gegen deine These. Diese Irrationalität des Holocaust ist doch nicht durch die Ausbeutung der jüdischen (usw.) Opfer "logischer". Selbst in den letzten Wochen des Krieges rollten die Züge in die KZ´s und Vernichtungslager (bis sie erobert wurden). Dieses Aufbringen von Mitteln zur Vernichtung der Juden, obwohl die deutschen Städte längst in Schutt und Asche lagen, bedeutete doch keinerlei "ökonomische Vorteile", sondern verdeutlicht eindeutig die extremen Auswüchse des nationalsozialistischen Rassenwahns.
 
Fragender schrieb:
....sondern verdeutlicht eindeutig die extremen Auswüchse des nationalsozialistischen Rassenwahns.

und die Schwerfälligkeit einer einmal angelaufenen, deutschen Verwaltungsmaschinerie...:S
 
Fragender schrieb:
Spricht aber das nicht gerade gegen deine These. Diese Irrationalität des Holocaust ist doch nicht durch die Ausbeutung der jüdischen (usw.) Opfer "logischer". Selbst in den letzten Wochen des Krieges rollten die Züge in die KZ´s und Vernichtungslager (bis sie erobert wurden). Dieses Aufbringen von Mitteln zur Vernichtung der Juden, obwohl die deutschen Städte längst in Schutt und Asche lagen, bedeutete doch keinerlei "ökonomische Vorteile", sondern verdeutlicht eindeutig die extremen Auswüchse des nationalsozialistischen Rassenwahns.

Ihr überseht da etwas, Krieg kostet Geld irrsinnig viel Geld.

Und das Deutsche Reich war im Herbst 1938 pleite, schlicht und ergreifend.
Frankreich, England waren der Meinung, dass sie sich mit Aufrüstung gar nicht so zu beeilen brauchten, da der deutsche Staatsbankrott ja vor der Tür stand. So schon bei Liddell Hart nachzulesen.

Und da kam die "Sühnemilliarde" aus der die Fachleute im Finanzministerium 1,4 Milliarden machten. Zu heutigem Geldwert kann man dies vermutlich verzwanzigfachen. Dass da Göring, Backes, wie die Brüder alle hießen mit ihrem Gröfaz an der Spitze auf Ideen kamen, wundert mich nicht.

Natürlich hätten die Nazis Juden umgebracht. Aber nicht so´, nicht in diesem Ausmaß, natrülich hätten die "befreundeten" und "besetzten" dem Führer ein paar Juden geschenkt, zum Geburtstag oder so. Aber im Prinzip alle. Alle freigegeben zum ermorden.

Ob der Hitler jetzt den Sozialstaat eingeführt hat oder nicht, ist mir eher egal, da tagespolitik.

Grüße Repo
 
repo schrieb:
Und das Deutsche Reich war im Herbst 1938 pleite, schlicht und ergreifend.

Das ist ja klar. Und diesbezüglich sind Aly´s Argumente auch einleuchtend.

Aber zur eigentlichen Motivation des Holocausts kann ich Ursi nur zustimmen:
ursi schrieb:
Die Gründe zum Massenmord, waren rassistische und ideologische. Das man mit der Enteignung von Juden noch die Staatskasse füllen konnte ist eine "nette" Nebenerscheinung. Es ging beim Massenmord um die Vernichtung der Juden.
 
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