Django unchained

lisi1103

Mitglied
Hallo liebes Forum, :winke:

Ich habe mir gestern Django unchained angesehen (wirklich ein sehr empfehlenswerter Film)...nur sind bei mir einige Fragen aufgetaucht, was das Leben im Wilden Westen anlangt und wie weit der Film der Realität entspricht.
1. Es hängen weiße Tücher an der Bar, da wurde mir erklärt, dass es früher so war, dass jeder sein eigenes Glas hatte und es nicht abgewaschen wurde, sondern nur mit diesen Tüchern abgewischt und wieder ins Regal gestellt...stimmt das wirklich???
2. Trugen die Sklaven wirklich solche Masken??? Und warum?
3. Und wurde die Ehe unter Sklaven verboten und bekamen sie wirklich Brandzeichen?
4. Die Bestrafung in der Kiste in der Sonne, gab es so etwas wirklich???

So das wäre es mal...vielleicht kann mir jemand die Fragen beantworten...ich hab a bissal gesucht, aber nichts gscheites gefunden...
Mich würde auch interessieren wie euch der Film gefallen hat...

LG
 
(wirklich ein sehr empfehlenswerter Film)
(ich kann nur in Klammern antworten, weil ich den Film erst noch ansehen muss :) -- bei Tarantino fürchte (und mag!) ich, dass ihm weniger an Realismus als an Form und Genre gelegen ist: also eine Art Apotheose des "Spaghetti-Westerns" und kein Historienfilm)

(eventuell sehe ich das aber anders, nachdem ich den Film gesehen habe)
 
Die Ehe unter Sklaven war nicht generell verboten, eher ermutigten die Sklavenhalter die Sklaven zur Heirat:

Most slave-owners encouraged their slaves to marry. It was believed that married men was less likely to be rebellious or to run away. Some masters favoured marriage for religious reasons and it was in the interests of plantation owners for women to have children. Child-bearing started around the age of thirteen, and by twenty the women slaves would be expected to have four or five children. To encourage childbearing some plantation owners promised women slaves their freedom after they had produced fifteen children. Several slaves recorded in their autobiographies that they were reluctant to marry women from the same plantation.
Slave Marriages

Sklaven waren eine Sache ... von daher konnte der "Eigentümer" mit ihnen anstellen was er wollte und es gibt durchaus Berichte, dass Sklaven, von denen man glaubte, sie könnten fliehen, Brandzeichen bekamen (oder auch zur Strafe).
 
H
1. Es hängen weiße Tücher an der Bar, da wurde mir erklärt, dass es früher so war, dass jeder sein eigenes Glas hatte und es nicht abgewaschen wurde, sondern nur mit diesen Tüchern abgewischt und wieder ins Regal gestellt...stimmt das wirklich???

Das gibt es heute auch noch in manchen Kneipen für Stammgäste (vielleicht etwas hygienischer als im Film dargestellt), ist wohl aber im englischsprachigen Raum gebräuchlicher. Ich kenne hier in Deutschland nur eine Kneipe, wo das auch so ist:

Badewanne / Stammglaskneipe — JLU

Zu den anderen Fragen kann ich nix sagen, da ich mich mit dem Thema nie befasst habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei Tarantino fürchte (und mag!) ich, dass ihm weniger an Realismus als an Form und Genre gelegen ist: also eine Art Apotheose des "Spaghetti-Westerns" und kein Historienfilm)
Passend dazu gibt es jetzt auch den Trailer für Djesus Uncrossed mit Christoph Waltz oder besser gesagt "the ultimate historical revenge fantasy". Das bringt den Inhalt der letzten Tarantino-Filme ganz gut auf den Punkt.
 
Hallo liebes Forum, :winke:

3. Und wurde die Ehe unter Sklaven verboten und bekamen sie wirklich Brandzeichen?

So das wäre es mal...vielleicht kann mir jemand die Fragen beantworten...ich hab a bissal gesucht, aber nichts gscheites gefunden...
Mich würde auch interessieren wie euch der Film gefallen hat...

LG


Ehen unter Sklaven wurden in den sklavenhaltenden Staaten der USA nicht nur geduldet, sondern oft sogar forciert bis zur Zwangsheirat. Der Hintergedanke war einmal der der Sklavenzucht, zum anderen die Überlegung, dass ein Sklave oder eine Sklavin mit familiärer Bindung weniger an Flucht denkt.
Sklavenheiraten wurden durch ein Zeremoniell besiegelt, bei dem das Hochzeitspaar gemeinsam über einen Besen sprang. "To jump the broom" wurde zum geflügelten Wort unter schwarzen Sklaven und zum Synonym für heiraten. Manchmal gaben sogar weiße Geistliche ihren segen dazu, was allerdings nichts daran änderte, dass geschlossene Verbindungen nicht den geringsten Rechtsschutz und keine juristische Gültigkeit besaßen.

Daher ergänzten Geistliche, wenn sie Sklaven trauten, "bis dass der Tod oder die Entfernung euch scheidet.
 
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