DNA-Untersuchung alter und moderner Ägypter

Carolus

Aktives Mitglied
Ein wenig sensationell liest sich die Überschrift in der Welt:

Genetisches Geheimnis ägyptischer Mumien entschlüsselt
https://www.welt.de/wissenschaft/ar...imnis-aegyptischer-Mumien-entschluesselt.html

ein wenig sachlicher ist der Text der Studie in Nature:

https://www.nature.com/articles/ncomms15694

Danach hat sich bei den untersuchten DNA-Proben ergeben, dass sich in der Antike das DNA-Profil nur wenig geändert hat. Unabhängig davon, ob Ägypten selbständig, unter ptolomäischer oder römischer Herrschaft war, blieb die Bevölkerungszusammensetzung gleich. Erst nach dem Fall der römischen Herrschaft gab es wohl eine starke Zunahme aus dem Subsahara-Bereich.
 
Die in den letzten 15 Jahrhunderten bemerkten "8%-Subsahara" zeigen auch, wenn die Spekulation über die Ursache zutreffend ist (was sehr plausibel erscheint), welche größeren "Bewegungen" für einen genetischen Abdruck in der Population erforderlich sind:

"...and increased long-distance commerce between sub-Saharan Africa and Egypt. Trans-Saharan slave trade may have been particularly important as it moved between 6 and 7 million sub-Saharan slaves to Northern Africa over a span of some 1,250 years, reaching its high point in the nineteenth century. However, we note that all our genetic data were obtained from a single site in Middle Egypt and may not be representative for all of ancient Egypt."

Da verwundert es wohl weniger, keinen beachtlichen griechischen oder römischen "Abdruck" in den Veränderungen zu finden.
 
Heute war auf WDR 5 in der Sendung Leonardo ein Beitrag zu der Untersuchung zu hören. Und en Passant wurde dann erwähnt, das die untersuchten Mumie alle aus einem Ort stammen. In meinen Augen also noch verbesserungsbedürftig. Nämlich sollten Mumien auch von anderen Gräberfeldern untersucht werden damit die datenlage entsprechend der Überschrift verbessert werden kann.
 
Hallo Apvar, auf das Problem mangelnder Repräsentativität ist oben auch direkt im Aufsatz hingewiesen worden.
 
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