Ehrenhändel mit SS-Ehrendolchen und -Degen?

Scorpio

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Ehrendolche und Ehrendegen wurden während der NS-Zeit in recht hoher Auflage verliehen. Die Verleihung des Ehrendegens des Reichsführers der SS war ein sichtbarer Indikator für das Wohlwollen Heinrich Himmlers.
Heinz Höhne schreibt in seinem Buch über die SS (Heinz Höhne, Der Schwarze Orden unter dem Totenkopf- Die Geschichte der SS S. 410.), dass Heinrich Himmler im November 1935 einen Erlass herausgab, der bestimmte, dass SS-Männer das Recht und die Pflicht hätten, seine Ehre mit der Waffe zu verteidigen.

In einem anderen Zusammenhang las ich mal, dass es während des 2. Weltkrieges mal zu einer Duellforderung zwischen zwei rivalisierenden Wehrmachtsgeneralen kam, Hitler aber diesen Zweikampf verboten hat.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, wurde dieser Vorfall auch schon im GF erwähnt.

Himmler war Esoteriker und hat zuweilen ziemlichen Unsinn verzapft. Er hielt sich für eine Inkarnation des Königs Heinrich I., ließ u. a. in Tibet nach dem Ur-Arier und dem Heiligen Gral fahnden. Als ihm irgendjemand erzählte, König Heinrich hätte Wilddiebe und Banditen in Kriegsdienste genommen, erließ er einen Erlass, dass Wilderer, die mit der Büchse gewildert hatten, rekrutiert werden sollten für eine SS-Einheit, die spätere Division Dirlewanger.

Der Brauch, sich zu duellieren hielt sich relativ lange, vor allem in Staaten, in denen das Militär über großes Prestige verfügte. Während der Dreyfus-Affäre kam es zu einer Reihe von Duellen wie zwischen Clemenceau und Deroulede. In dem Roman "Radetzkymarsch", der kurz vor dem 1. Weltkrieg spielt, lässt der Ehrenkodex der Armee dem stark kurzsichtigen, jüdischen Armeearzt Dr. Demant keine andere Wahl, als sich mit einem Grafen Tattenbach zu duellieren, der ihn angepöbelt hatte. Beide Duellanten kommen dabei ums Leben. Zuweilen fanden auch nach dem 1. Weltkrieg noch Duelle statt.

Weiß irgendjemand mehr zu diesem Thema? Gibt es Belege dafür, dass tatsächlich jemals in der SS Himmlers Erlass tatsächlich mal in die Realität umgesetzt wurde?
 
Duelle in der Nazizeit:
Soweit mir bekannt ist...

1933 lockerten wohl die Nazis das Duellverbot der Weimarer Republik. 1935 erließ dann der getreue Heinrich ein Regelwerk für den Zweikampf in der SS.
Was da allerdings in diesem Regelwerk alles steht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich weiß nur das es nach diesen Regelwerk am 17.10.1937 ein Pistolenduell zwischen den Journalisten Robert Strunk (Völkischer Beobachter) und den Geliebten seiner Ehefrau dem HJ Gebietsführer Horst Krutschinna gab. Dabei wurde Robert Strunk so verletzt dass er trotzt Notoperation verstarb.
Dies war wohl der Anlass zum Verbot von Duellen durch Führererlass/-befehl.

Es wäre aber mitten im Krieg bald zu einem weiteren Duell gekommen.
Generalfeldmarschall Günther von Kluge fühlte sich durch Panzergeneral Heinz Guderian beleidigt. Günther von Kluge forderte ihn zum Duell. A.H. erfuhr davon und verbot dieses Duell.
Es ging da wohl um eine Intrige beim Führer.
Von Kluge wollte in der Winterkrise 1941/1942 bei Hitler die Entlassung der Generäle Erich Hoepner und Heinz Guderian erreichen. Heinz Guderian bekam davon Wind. Er begegnet von Kluge am 04.05.1943 zur Konferenz „Zitadelle“ (Operation „Zitadelle = Schlacht bei Kursk/UdSSR - 05.07. – 16.07.1943) und er verweigerte von Kluge den Gruß. Von Kluge glaubte daraufhin ihn zum Duell fordern zu müssen.
 
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