Einige Fragen zur Bewaffnung und zum Orden zu der Zeit der Kreuzzüge?

Tempelritter

Neues Mitglied
Guten Tag,
ich habe mich bereits über die Kreuzzüge informiert, jedoch sind einige Fragen trotz Google und Forensuche unbeantwortet geblieben.
Welche Orden zählen zu den Bedeutensten im Bezug auf Militär während der Zeit der Kreuzzüge (Johanniter, Templer [...])?
Welche Waffen nutzten die jeweiligen Orden bevorzugt?
Welche waren die bedeutensten Schlachten wärend der Kreuzzüge an der ein Orden beteiligt war?
Gab es auch Kämpfe zwischen den Orden?
Welche passive und offensive Bewaffnung nutzen die Sarazenen?
MfG
 
Du hast diie beiden größten bzw. bekanntersten Orden bereits aufgezählt; später kam der Deutschritter-Orden hinzu, der seine größten Erfolge aber nicht im Heiligen Land, sondern in Preußen erreichte.

Die Ordensritter verwandten die gleichen Waffen wie andere Ritter: Vor allem Schwert & Lanze, Steitaxt, -kolben oder andere Hiebwaffen, als Schutzwaffe den Schild und Panzerhemd (und diese Bewaffnung machte natürlich die gleiche oder eine ähnliche Entwicklung durch wie in Europa, und da die Kreuzzüge ja ziemlich lange aktuell waren ist wichtig, welchen Kreuzzug man den nun betrachtet).

Zu den Schlachten: Hab ich nicht im Kopf, aber die Orden dürften an den meisten großen Gefechten beteiligt gewesen sein, so sie in der entspr. Zeit im Hl. Land aktiv waren.

Über Kämpfe zwischen den Orden weiß ich nichts, (außer des es den Tempelritter nicht erlaubt war, mit Waffen auf einen Ordensbruder loszugehen... Was irgendwie logisch ist, aber eine solche Anordnung zeigt schon, dass es durchaus vorkam... Die Quelle hierzu ist allerdings ein Roman, Das Focaultsche Pendel von U. Eco...).

Die Kämpfer der Sarazenen waren nicht viel anders ausgesrüstet als die Kreuzzügler; nur die Existenz von berittenen Bogenschützen, über die die Moslems in Hohen Maße, die Christen gar nicht verfügten (erst später als Söldner), waren ein bedeutsamer Unterschid.
 
Du hast diie beiden größten bzw. bekanntersten Orden bereits aufgezählt; später kam der Deutschritter-Orden hinzu, der seine größten Erfolge aber nicht im Heiligen Land, sondern in Preußen erreichte.

Offiziel wurden der Deutsche Orden in Masowien in 1224 von Prinz Konrad Mazowiecki besiedelt. Sie sollten Masowien und damaliges ost-nordlichen Polen von die Angriffe der baltischen Stammen zu schotzen.
Zuerst sind nur zwei arme Ritter nach Polen gekommen (genau so wie bei den Templer! Das also musste ein allgemeines Ethos sein). Beide haben das wilde Land gesehen und geweinnt :cry:... Aber der gute Humor ist sehr schnell wieder gekommt und beide Ritter haben sich... das Haus auf einem hochen Baum gebaut. So haben sie am Anfang gewohnt (wie die ordentlichen Sagen berichten). Diese erste "Siedlung" haben sie dann "Vogelsang" genannt, weil die Lieder der Vogel :pfeif:das einzige waren, was sie lange Zeit gehort haben. So spricht die Legenede.

Die neueren Forschungen, vor allem von Universitat Posen, lassen aber vermuten, dass man der Deutsche Orden viel fruher an der polnisch-neumarkische Grenze lokalisieren soll. Dort, an deutscher Seite, haben sie die Rolle von Polizei unter den deutschen Kolonisten gespielt.

Die Bewaffnung des D.O.-Ritter wurde aber systematisch... "verpolnischt".=) Im Museum in Malbork (Marienburg), kann man die reichste Armbruste-Sammlung in Europa bewundern. Und Armbrust war eine der popularsten Waffen im mittelalterlichen Polen. Und die Ritter des Deutschen Ordens haben das ohne Skrupeln ubergenommen, was nota bene die Ursache der ironischen Kommentaren und Kritik der westlichen Ritter war.
In der Tannenberg (Grunwald) - Zeit haben beide Seiten des Konflikts noch typische mittelalterliche Armeen, die vor allem auf schwerer Kavallerie basiert haben (bei D.O. spielte aber auch die gepanzerte Infanterie wichtge Rolle).

Die richtige Rewolution der Bewaffnung des Deutschen Orden war aber so gennanter "13-Jahrigen Krieg" (1454 - 1466) gegen Polen. Die modernen ordentlichen Truppen (am Tannenberg waren um 70% die tschechichen Soldner) war sehr schwiriger Gegner fur Polen. Als die Polen den ersten Schlacht am Chojnice total verloren haben hat Konig Kazimierz IV entschieden, um die ganze Armee radikall zu reformieren.
Diese Aufgabe wurde von Ritter Piotr Dunin getan, der viele Jahren als Offizier in verschiedenen Lander Westeuropas gedienn hat. Dunin war ein der ersten Befehlshaber in Europa, der verstand hat, dass "die Artillerie gewinnt die Krige", wie Napoleon gesagt hat. Auch die neue, profesionelle Infanterie wurde in Feuerwaffe bewaffnet. Die militarischen Auflusse aus dem hussitischen Bohmen sind klar. Auf die Effekte musste man nicht lange warten. Sein Feldzug gegen Orden war die Serie der folgenden Erfolge. Der erste Schlacht, am Świecie (10. September 1456), wurde ganz nach hussitischer Taktik gefuhrt. Der Grosse Meister Fritz Raweneck wurde umgebracht und die viel grossere ordentliche Armee wurde von den pol. Armbrust-Schutzer zerstort. Dann sind schnell die ordentlischen Burge in Gniew, Chojnice und Marienburg gefallen. Ach ja - Marienburg haben die Polen... gekauft. Andere, genauso gefahrliche Ursache der Niederlage Ordens war Inflation in dem ordentlischen Staat. Das Orden-Staat in Preussen hat das selbe, was Sud-Korea in 1990-en Jahren erlebt hat. Seine Wirtchaft wurde zu schnell entwieckelt. Die ordentlichen Munzen aus XV Jhdt sind immer mehr schlechter, die Waren auch. Die ordentlichen Herstellung-Zentums (u.a. Keramik-Werkstatte) haben immer mehr billigen Waren des immer schlechter Qualitats hergestellt.
Das hat die Hyperinflation im Staat angefangen, die die Kosten der Armee zu hoch gemacht hat. Kopernicus, der nicht nur der Astronome, sonder auch ein Okonomist war, hat genau auf diesem Beispiel sein "Kopernikus-Recht" entdeckt :"schwaches Geld stiess weg immer das starke Geld aus dem Markt". Der Orden hat am Ende kein Geld um den Soldner die Lohne zu bezahlen, und die Soldner haben endlich einfach zu streiken angefangen.
Und am Ende haben die Polen Marienburg (zusammen mit Soldaten) einfach... gekauft. Fur 20 000 goldenen Munzen der besten Probe (so gennantes "Rotten Gold"), was war nicht viel fur Hauptstadt.

Aber auch die Kloster-Bruder haben sehr schnell gelernt. Auch sie haben ihre Artillerie zu entwieckeln angefangen. Die beiden Seiten haben am Ende die Kannonen gehabt, wobei nur die Laufen selben uber 6-Tonen gewiegt haben und 40-Kilogramm Stein-Kugeln bis 2,5 Kilometer fehrn geworfen haben, was pol. Infanterie bei Chojnice sehr stark gefuhlt hat, als sie von ordentlichen Kanonen 2 km von dem Burg gehalten wurden.
Die Artilleristen des Deutschen Ordens waren auch die ersten, die die Kanonnen-Kugeln aus Eisen hergstellt haben - die Architekten haben auch nicht geschlafen und gedacht haben, wie die noch mehr starken Fortifikationen zu bauen.
 
Vielen Dank für die Antworten!
Nun beschäftigt mich nur noch eine Frage. Gab es so etwas wie Sanitäter auf dem Schlachtfeld oder gab es sie nur in den Lagern?
 
Gab es so etwas wie Sanitäter auf dem Schlachtfeld oder gab es sie nur in den Lagern?

Ja, die gab es: die Dienenden Brüder des Johanniterordens (Hospitaliter), welche nicht unter Waffen standen, waren auch auf dem Schlachtfeld tätig. Mehr dazu dürfte in den von mir oben verlinkten Threads bzw. einigen davon zu finden sein... :fs:
 
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