Ich habe natürlich vorher schon das Forum durchsucht, bin jedoch nicht recht fündig geworden. Ich stelle meine Frage mal etwas genauer:
1188 hat Kaiser Friedrich I. jeden von seinem Kreuzzug ausgeschlossen der sich nicht selbst für mindestens 2 Jahre versorgen konnte, dazu sollte der potentielle Kreuzfahrer 3 Mark Silber in seinem Besitz nachweisen.
Mayer und andere schreiben das ein Angehöriger des Ritterstands etwa das vierfache seines Jahreseinkommen für die Finanzierung seiner Kreuzzugsteilnahme aufbringen musste.
Nur um in etwa feststellen zu können was das bedeutete "einen Kreuzzug zu finanzieren" würde ich eben gerne wissen wie hoch zur damaligen Zeit der Durchschnittverdienst war, welche Währungen zu dieser Zeit im Umlauf waren und wie der Stellenwert von Geld in der Gesellschaft war.
Ich habe jetzt zwar schon einiges gelesen, die UB hatte aber die ganze Zeit zu
, also im Internet nachgeforscht, nur kann ich immer noch keine Vergleiche ziehen.
Auf dieser Seite steht viel dazu:
Mark - Das Geld im Mittelalter
Nur "wissenschaftlich" ist die glaube ich nicht, und ich hätte schon gerne die Möglichkeit mich auf eine gesicherte Textstelle zu berufen.
Es scheint mir allerdings so das die einfachen Leute zu Beginn des 12. Jahrhunderts wohl überhaupt nich über "Münzgeld" verfügten. Zehnte wurden in Naturalien abgeliefert, gehandelt wurde ebenfalls mit Gütern. Nur in den höheren Schichten und im Kämpferstand (Kämpferstand deshalb, weil wir heute den "Ritterstand" ja eigentlich als Gruppe kämpfender Adliger verstehen, dabei kommt das Rittertum doch eigentlich vom "Stand" der nichtadligen Berufskämpfer, die meisten Adligen konnten ihre Teilnahem an Kreuzzügen ja finanzieren).
Dazu kommt das Geld im allgemeinen ein knappes Gut war, Prägerechte hatten nur hohe Adlige und Edelmetalle waren auch relativ knapp (Aus Abbaugründen, hatten ja noch keine ausgereifte Technik, nicht aus Erschöpfung der Quellen).
Im Laufe der Kreuzzüge ändert sich das ja, man spricht vom Wandel der Naturalienwirtschaft hin zur Geldwirtschaft. Präge- und Abbaurechte gehen nun auch auf zB Städte über, Geld wird häufiger.
Haben die einfachen Leute (Ich meine Bauern, Handwerker und eben nichtadlige Ritter/ Kämpfer) denn trotzdem jemals Geld gehabt? Wenn nicht, wie viel waren den im Schnitt ihre Naturalausfuhren wert? (Mir ist klar das der "feste Zehnt" von Ort zu Ort stark variieren konnte, genau so wie Preise und Geldwert, doch aber nicht über eine bestimmte Stufe hinaus.)
Ritter/ Kämpfer wurden ja auch meist eher mit Ausrüstung, Nahrungsmitteln oder kleinen Landgütern bezahlt/ belehnt oder wurden die wirklich "cash" bezahlt?
98% der Bevölkerung Frankreichs und 96% (Zahlen nicht gesichert, altes Schulbuch) der des Reiches sollen Bauern gewesen sein. Dazu noch Handwerker und arme Ritter, wie viele "Reiche" kann es da noch gegeben haben? 3 Mark Silber scheint mir ein haufen Holz gewesen zu sein, aber bedenkt man die Rüstungspreise bleibt nicht mehr viel für Gefolgsleute übrig. Nur die Reichsten der Reichen konnte auch noch eine große Anzahl Untergebener finanzieren.
Friedrich I. hat im Gegensatz zu Phillip II. und Heinrich II. von England keine "Kreuzzugsteuer" ausgegeben, klerikale Besteuerung gab es auch noch nicht, es gab also auch keine Steuermittel die an Arme hätten verteilt werden können (was selbst in der Hochzeit der Kreuzzugssteuern eher selten geschah).