Elfenbein Schmuckkästchen

Felix13

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Höhe: 13,1 cm; Breite 15,7 cm; Tiefe 12,6 cm

Wer kann mir etwas zu dem Schmuckkästchen sagen?


tutanchamun-schmuckschatulle-elfenbein.jpg
 
Anfang des 20. Jahrhunderts, mit dem gestanzten Blech Massenproduktion. Ich denke, mit dem Stil der Knöpfe, 20er bis 30er Jahre.
An den Seiten geschlämmt, das kann auf älter wirkend beabsichtigt sein. Schau ob im Inneren genagelt, verzapft oder verleimt.
 
18. Dynastie, Zeit Tutanchamuns Tal der Könige, Grab Tutanchamuns (KV 62)

In der Ebenholztruhe (Nr. 54) gefundenes Elfenbein Schmuckkästchen

Das zierliche Elfenbeinkästchen kam in der Vorkammer des Grabes von Tutanchamun zum Vorschein. Es befand sich in einer großen Ebenholztruhe (Cater 54), in der auch verschiedene Ritualgefässe aus Fayence untergebracht waren. Ob dies der ursprüngliche Ort der Niederlegung im Grab war, ist eher zweifelhaft, denn der Inhalt des Elfenbeinkästchens stimmt nicht mit den in der hieratischen Inschrift auf dem Deckel aufgezählten Gegenständen überein. Mit schwarzer Tinte steht dort geschrieben: - Goldringe für den Bestattungszug.
 
Das Schmuckkästchen besticht durch seine schlichte Eleganz. Es besteht aus zehn massiven Einzelteilen aus Elfenbein, sechs Platten und vier Eckpfosten vernutet. Der Deckel ist durch zwei vergoldete Kupferscharniere mit dem Kasten verbunden, und die Füße sind mit Goldblech beschlagen. Die Mittelfläche von Deckel und Seitenwänden ist versenkt, wodurch der Rahmen des Kästchens plastisch hervortritt (Kassette). Zwei vergoldete Kupferknäufe, der eine auf der Vorderseite, der andere auf dem Deckel, dienten zum Verschließen der Schatulle. Reste einer Schnurumwicklung sind erhalten. Kreuzförmig angeordnete Trennwände teilen den Innenraum des Kästchens in vier gleich große Kompartimente.
Die Dekoration des Schmuckkästchens ist zwar sparsam, aber deswegen nicht minder effektvoll. Auf der Vorderseite sind in einem Rechteck in erhabenen Hieroglyphen drei Namen aus der fünfteiligen Titulatur Tutanchamuns herausgearbeitet, nämlich dessen Horus-, Thron- und Geburtsname. Eine in gleicher Technik ausgeführte Inschriftzeile auf dem Deckel nennt wiederum den Thron und den Geburtsnamen des Königs. Allerdings muss man das Kästchen drehen, um die Inschrift richtig lesen zu können. Wenn man den Deckel aufklappt, steht Thron- und Geburtsname über einer Lotossäule, die in erhabenem Relief herausgearbeitet ist (Abb. 5). Der König bzw. sein Name erscheint so auf der Lotosblüte, die das Kapitell (obere Abschluss) der Säule bildet, ein Motiv, das wir auch auf anderen Grabgegenständen Tutanchamus antreffen. Es steht für Göttlichkeit des Königs und symbolisiert gleichzeitig dessen Wiedergeburt aus dem Urlotos.
 
Ob dies der ursprüngliche Ort der Niederlegung im Grab war, ist eher zweifelhaft, denn der Inhalt des Elfenbeinkästchens stimmt nicht mit den in der hieratischen Inschrift auf dem Deckel aufgezählten Gegenständen überein. Mit schwarzer Tinte steht dort geschrieben: - Goldringe für den Bestattungszug.
Bei Tut Ankh Amuns Grab glauben manche Ägyptologen, dass es eine "Notbestattung" war, insbesondere Funde 2015 werden in diese Richtung gedeutet.

Die Argumente:
  • das Grab ist sehr klein für ein Königsgrab
  • es scheint so im Vergleich mit anderen Grabanlagen, als sei die Grabkammer aus dem Gang herausimprovisiert worden.
  • man hatte 70 Tage Zeit den Pharao für das Grab vorzubereiten. Da Tut Ankh Amun mit ca. 19 Jahren offensichtlich sehr plötzlich starb, hatte man vielleicht noch gar nicht angefangen, für ihn ein Grab zu bereiten, nahm ein halb fertiges, die Wände waren nicht reliephiert, wie üblich und die Farbe scheint beim Verschließen des Grabes noch feucht gewesen zu sein, dafür sprechen jedenfalls die Schimmelpilze auf den Grabmalereien. Daraus ist zu schließen, dass alles schnell-schnell gehen musste.
Wenn dies alles richtig ist, dann besagt das ziemlich wenig darüber, dass man eine Kiste doppelt verwendete.
 
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