Ende Weimar & Anfang Hitler

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Zum Bsp. heute im Deutschlandfunk 2 Sendungen ab 19 Uhr 15
Wie Hitler 1932 Deutscher wurde
Eine Braunschweiger Provinzposse und ihre Folgen.

Lieber zu früh als gar nicht nach den Sternen greifen, mag sich Joseph Goebbels, Propagandaleiter der NSDAP, Anfang 1932 gedacht haben. Deshalb drängte er Adolf Hitler, bei den Wahlen zum Reichspräsidenten den populären Amtsinhaber Paul von Hindenburg und damit das ganze verhasste bürgerliche Lager herauszufordern. Doch gab es ein formales Problem: der geborene Österreicher war seit 1925 staatenlos. Gewählt werden durfte aber nur ein Deutscher.

Allein der Freistaat Braunschweig (wen wundert`s ??) bot Hoffnung.
Denn dort regierten die Nationalsozialisten bereits mit. Plan 1 - die Ernennung Hitlers zum außerordentlichen Professor, die ihm automatisch die Staatsbürgerschaft eingebracht hätte - scheiterte, da er keinerlei akademische Qualifikationen vorweisen konnte. Plan 2 hingegen - seine Ernennung zum Regierungsrat beim Landeskultur- und Vermessungsamt - gelang.

Eine Provinzposse mit weltgeschichtlichen Folgen.

und danach:
Der Rote Block - Die Berliner Künstlerkolonie und das Ende der Weimarer Republik:

"Ich fühlte mich hier sofort wohl", schreibt der Publizist Axel Eggebrecht in seinen Erinnerungen, "denn rings um den Laubenheimer Platz mit den kleinen, frischgepflanzten Birken hausten Gleichgesinnte."

Um 1930 leben in der Künstlerkolonie im Südwesten Berlins u.a. Arthur Koestler, Alfred Kantorowicz, Ernst Bloch, Manès Sperber und Ernst Busch.

In enger Nachbarschaft streitet man für eine bessere Republik.

Im September 1930 sieht man sich indes konfrontiert mit dem schockierenden Wahlerfolg der NSDAP. Die verhassten Intellektuellen der Künstlerkolonie werden zunehmend von SA-Trupps terrorisiert; Im Sommer 1932 bilden sie deshalb einen Antifaschistischen Schutzbund, um sich gegen die Übergriffe zu wehren. "Wer bei uns lebte, war gefährdet", schreibt Eggebrecht, "Demokraten und Kommunisten, katholische Zentrumswähler und Parteilose."

Im März 1933 wird die Künstlerkolonie von Polizei und SA-Männern umstellt, zahlreiche Bewohner werden verhaftet. Der Völkische Beobachter triumphiert: "Die schönen Tage sind vorbei." Beim Abmarsch sangen SA und Polizei mit erhobener Rechten das Horst-Wessel-Lied.
 
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