Einführung der Dezimalwährung
Eine Errungenschaft der Revolution ist die Einführung der Dezimalwährung.
Betrachten wir zunächst den Währungsaufbau des Ancien régime:
12 Deniers = 4 Liards = 1 Sou
20 Sou = 1 Livre
24 Livre = 4 Écus = 1 Louis d'or
Die letzten Änderungen gab es am 30. Oktober 1785. Die Proportion von Gold zu Silber wurde auf 1 : 15 1/2 festgelegt und das Gewicht eines (neuen) Louis d'or wurde auf 7,649 bestimmt.
Mit der Revolution verschwand zunehmend das Hartgeld - besonders Gold und Silber wurden gehortet. Ergebnis waren die Assignaten. Metallmangel führte auch dazu, dass z. B. Glockenmetall zu Münzen verarbeitet wurde.
Bereits 1793 wurde an eine Dezimalwährung mit Silbermünzen namens Républicain und Goldmünzen namens Franc d'or gedacht.
Mit den Dekreten vom 15. August erfolgte dann die Einführung der neuen Währung:
100 Centimes = 10 Décimes = 1 Franc
1 Franc wog rauh 5 Gramm und enthielt 4,5 Gramm Silber.
Der Livre wurde dem Franc gleichgesetzt.
Das Verhältnis von Gold zu Silber wurde beibehalten und wurde Grundlage für die spätere Lateinische Münzunion.
Damit ergibt sich ein Feingewicht einer 20 Franc-Goldmünze von 5,806 Gramm.
Zwei Zeitgenossen sind in der Folge mit der neuen Währung verbunden:
Madame Récamier als erste Marianne auf den Kleinmünzen und Napoleon Bonaparte, der die ersten 20 und 40 Franc-Stücke prägen ließ.
Die Abb. zeigen von links ein 5 Franc-Stück von 1838, ein 20 Franc-Stück von 1817. Zum Vergleich dazu rechts ein Écu (6 Livre) von 1742.
Grüße
excideuil
Quelle zum Text: Münzen & Sammeln Ausgabe 9/13