Ertrunkener Pharao?

S

Synymy

Gast
Hallo liebe Geschichtler,

seit einiger Zeit bin ich auf der Suche, ob es in den Geschichtsdaten einen Pharao gab, der auf mysteriöse Art und Weise durch ertrinken umkam.
Hintergrund ist natürlich der Bibelbericht des Buches Exodus, als besagter Pharao dem ausziehenden Volk Israel hinterher gerannt ist und im Roten Meer umkam.

Bitte keine religiösen Diskussionen über Bibel, und/oder ob dieser Bericht den Tatsachen entrspricht oder nicht.
Wir möchten einfach mal grosszügig davon ausgehen, das dem so ist.

Hat da jemand ne Idee welcher Pharao hier zu viel Wasser geschluckt hat?

Besten Dank im Voraus!
Synymy
 
Es waren weder Tutchanchamun (von dem es bisweilen behauptet wird), noch Echnaton (von dem es beisweilen behauptet wird)
Ptolemaius XIII, Bruder von Kleopatra, soll im Nil ertrunken sein, als sein Schiff unterging. Allerdings behaupteten Plutarch und Appian er sei nach der Schalcht verschwunden …

Ich frage euch, wie kann ein Pharao einfach verschwinden, und warum sollte er das tun? :grübel:
 
Ptolemaius XIII, Bruder von Kleopatra, soll im Nil ertrunken sein, als sein Schiff unterging.

Diese Geschichte kann aber kaum ins Buch Exodus eingegangen sein. Das ist ja offensichtlich das Suchkriterium.


Allerdings behaupteten Plutarch und Appian er sei nach der Schlacht verschwunden …

Ich frage euch, wie kann ein Pharao einfach verschwinden, und warum sollte er das tun? :grübel:

Man erkennt häufig die Leichen nach einer Schlacht nicht wieder. Roderich, der letzte in Toledo gewählte westgotische König, ist auch nach der Schlacht am Guadalete nicht mehr aufzufinden gewesen. Später dann gibt es eine Legende, er sei in Viseu in Portugal beerdigt.
In antiken Kulturen ist es auch nicht ungewöhnlich, den Leichnam eines besiegten Herrschers verschwinden zu lassen, seinen Namen zu tilgen und alles, was an ihn erinnert zu zerstören. Die Fachwissenschaft nennt das damnatio memoriae.
 
Danke schon mal für die Antworten.

Ich meine mich wage zu erinnern, dass es sich hier um einen Pharao handelt, der von seinen Nachfolgern, aufgrund dieser Schmach, als nicht-existent angesehen wurde.
Erst in der Neuzeit wurde ein Hinweis auf irgendwelchen Steintafeln über den Kerl gefunden.
Leider kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wo und wann ich das gelesen hab.

Dämmerst vielleicht bei einem von Euch?!
 
Hallo liebe Geschichtler,

seit einiger Zeit bin ich auf der Suche, ob es in den Geschichtsdaten einen Pharao gab, der auf mysteriöse Art und Weise durch ertrinken umkam.
Hintergrund ist natürlich der Bibelbericht des Buches Exodus, als besagter Pharao dem ausziehenden Volk Israel hinterher gerannt ist und im Roten Meer umkam.

Bitte keine religiösen Diskussionen über Bibel, und/oder ob dieser Bericht den Tatsachen entrspricht oder nicht.
Wir möchten einfach mal grosszügig davon ausgehen, das dem so ist.

Hat da jemand ne Idee welcher Pharao hier zu viel Wasser geschluckt hat?

Besten Dank im Voraus!
Synymy

Wenn man googelt trifft man immer wieder auf den Namen Eje II. Aber ob der Pharao ist den du suchst, kann ich dir nicht sagen.
 
Danke schon mal für die Antworten.

Ich meine mich wage zu erinnern, dass es sich hier um einen Pharao handelt, der von seinen Nachfolgern, aufgrund dieser Schmach, als nicht-existent angesehen wurde.
Erst in der Neuzeit wurde ein Hinweis auf irgendwelchen Steintafeln über den Kerl gefunden.
Leider kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wo und wann ich das gelesen hab.

Dämmerst vielleicht bei einem von Euch?!

Aber wieso sollte der Ertrinkungstod eine Schmach sein? Weil er nicht ehrenvoll im Kampf gestorben ist? :grübel:
 
Ich habe mal (Wo?) gelesen, dass ein Pharao (Wer?) bei der Nilpferdjagd ums Leben kam. Diese possierlichen Tierchen, heute dort längst verschwunden, sind sehr gefährlich. Auf ihr Konto gehen auch heute noch in Afrika mehr Todesfälle, als durch Leoparden, Löwen, Krokodile, durchgedrehte Elefanten und Büffel oder was auch immer zusammen.

EDIT: Offenbar ist der halb sagenhafte Menes gemeint.
Aus Tante Wiki:
Manetho fügt dem noch hinzu, Menes sei durch ein rossgestaltiges Flussungeheuer (Nilpferd) umgekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@caro1:
Nein, nicht das Ertrinken war die Schmach, sondern dass er die Sklaven (Isrealitisches Volk) in einem schwachen Moment hat ziehen lassen...
 
Nein, nicht das Ertrinken war die Schmach, sondern dass er die Sklaven (Isrealitisches Volk) in einem schwachen Moment hat ziehen lassen...

Der Exodus der Israeliten mit dem im Roten Meer ertrinkenden Pharao hat so, wie er in der Bibel beschrieben wird, mit Sicherheit nicht stattgefunden.

Wir möchten einfach mal grosszügig davon ausgehen, das dem so ist.

Bei so einer Prämisse erübrigt sich dann auch die Ausgangsfrage.
 
Ich werf schnell meine Frage hier rein, die mir gleich gekommen ist, als ich das hier gelesen habe: Ich dachte immer, der Pharao, zu dessen Zeit der Auszug des Volkes Israel angeblich stattfand, war Ramses II.?

Und ja, @birdy, du hast vollkommen Recht, natürlich erübrigt sich diese Frage, da es im Prinzip nicht stattgefunden haben kann... deshalb wird man auch nicht diesen ominösen Pharao finden.

Ich stelle meine obige Frage auch nicht, weil ich glaube, dass es wirklich so war, sondern nur, weil ich immer dachte, die Erzählung wird mit Ramses in Verbindung gebracht.
 
Ich werf schnell meine Frage hier rein, die mir gleich gekommen ist, als ich das hier gelesen habe: Ich dachte immer, der Pharao, zu dessen Zeit der Auszug des Volkes Israel angeblich stattfand, war Ramses II.?
[...]
Ich stelle meine obige Frage [...], weil ich immer dachte, die Erzählung wird mit Ramses in Verbindung gebracht.

Wurde sie anscheinend: "Ramses II. wurde aufgrund der Hypothese, die sich auf die Identifizierung des Pi-Ramesse [Pithom] mit Ramses (Ex. 1,11; 12,37) stützen, mit dem Auszug gleichgesetzt." (Finkestein & Silbermann, Keine Posaunen vor Jericho. München: Beck, 2002, S.79)
 
Ich wundere mich eher darüber, dass der Pharao höchstpersönlich in einem Streitwagen inmitten der Truppe die Verfolgung aufnahm..

Kann das überhaupt sein, ein Pharao an der Front? Obwohl es "nur" gegen entlaufene Skalven ging ist es doch eher unwarscheinlich dass er dieses Risiko auf sich nimmt, oder?

Ausgehen davon, dass der Pharao samt Truppe überspült wurde natürlich.
 
Ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit des Buches Exodus, das ja hier erstmal nur hypothetisch als real-ereignishistorische Quelle in Betracht gezogen wird, muss man wohl annehmen, dass in archaischen Gesellschaften die aktive Teilnahme des Feldherren am Kampfgeschehen von den Untergebenen vorausgesetzt wird.
 
Etwas merkwürdig finde ich es aber schon, dass in den ägyptischen Kriegsberichten zwar ständig von kämpfenden Pharaonen berichtet wird und sie auch in den Reliefs häufig kämpfend dargestellt wurden, aber fast keiner im Kampf fiel. In der klassischen Antike und im Mittelalter gab es viel mehr im Kampf gefallene Herrscher.
 
Wie viele Gelegenheiten hatten den die Pharaonen um im Kampf zu fallen? Bis auf die Schlacht von Kadesch mit Ramses II. fallen mir keine größeren Kämpfe im vorhellenistischen Ägypten ein. Ramses III. hatte eine große Schlacht im Nildelta gegen die Seevölker, Tutmosis III. war noch viel auf Feldzügen, aber da wohl eher gegen unterlegene Stämme in Syrien, Nubien und Lybien.
 
Ich frage mich, ob von den Untergebenen wirklich die Teilnahme des Pharaos am Kampfgeschehen erwartet wurde. Immerhin galt er als Sohn eines Gottes. Das kann man doch nicht mit den Kriegergesellschaften der Griechen, Makedonier oder des Mittelalters vergleichen, wo der Herrscher auf den Respekt seiner Krieger angewiesen war.
 
Ich denke gerade weil er eine Inkarnation des Sonnengottes war musste er mit. Wenn man ein Gott dabei hat (oder die Bundeslade), fühlt man sich wesentlich sicherer, denn wer kann schon ein Gott besiegen, oder?
 
Eben deshalb wäre es aber besser, wenn er nicht dabei ist: Im Fall einer Niederlage fragt sich dann jeder, wie man mit ihm bloß verlieren konnte? Ob er vielleicht doch nicht der Sohn eines Gottes ist?
Als Inkarnation des Sonnengottes galt der Pharao aber nie.
 
Der König von Ägypten: Garant der kosmisch-göttlichen Ordnung (Maat)
und die irdische Inkarnation des Gottes Horus (Sohn von Osiris)
Pharao (Peraa); nswt, njswt; nb-ta.wj, ; neb-taui; Pharaonen, Monarch, Herrscher; Königstitulatur; Per-aa, Großes Haus

Weil Moses und seine Israeliten inzwischen die ägyptischen Glaubensvorstellungen angenommen hatte, glaubten sie, daß die Pharaonen Söhne von Göttern seien. Sethos I. war für sie also die Inkarnation des Gottes Seth.
Vertreibung aus dem Paradies der Untätigen

der ägyptische Pharao verstand sich als Inkarnation des Sonnengottes Amun-Re.
My mind is clearer now


Bist du dir da sicher? Gottes Sohn auf Erden :pharao: aber auch inkarnation eines Gottes...:rotwerd:
 
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