Erziehung in der DDR und Bundesrepublik

Juuuulchen

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Ich hab ein kleines Problem.. Ich muss ein Referat über die Erziehung in der DDR und vergleichsweise dazu in der Bundesrepublik halten. Leider finde ich nicht sehr viele Informationen im Internet. Könnte mir jemand helfen?! Wäre ich sehr sehr dankbar für:)
 
Ich hab ein kleines Problem.. Ich muss ein Referat über die Erziehung in der DDR und vergleichsweise dazu in der Bundesrepublik halten. Leider finde ich nicht sehr viele Informationen im Internet. Könnte mir jemand helfen?! Wäre ich sehr sehr dankbar für:)

Da musst du schon etwas konkreter werden. Ich habe meinen Hund noch in der DDR erzogen. Als dann die BRD kam, hat sie sich nichts daraus gemacht.
 
Hüben, wie drüben galt die alte Weisheit, "Messer, Schere, Feuer, Licht - sind für kleine Kinder nichts.." [oder zumindest so in der Richtung war das]

Ich kann zwar nichts zur Erziehung in der DDR sagen, denke aber das bis auf die "politische" Erziehung alles gleich war.
Man erzieht seine Kinder - oder sollte es zumindest versuchen - zu:
- Anstand
- Respekt
- Vorsicht
- usw, usw...
 
Ich hab ein kleines Problem.. Ich muss ein Referat über die Erziehung in der DDR und vergleichsweise dazu in der Bundesrepublik halten. Leider finde ich nicht sehr viele Informationen im Internet. Könnte mir jemand helfen?! Wäre ich sehr sehr dankbar für:)

Sag mir mal und das würde mich wirklich interessieren, was lernt ihr in der Schule über die DDR?
Was sagt euer Lehrer dazu?
 
nach den erschreckenden Ergebnissen bei Umfragen bei 11 und 12-Klässlern (weiß leider nicht welche Bundesländer), soll jetzt verstärkt darauf hingearbeitet werden, die DDR klar als Diktatur darzustellen. weil die Schüler die Errungenschaften der DDR weit über alles andere stellten und glorifizieren. Dem soll jetzt entgegengewirkt werden.
Klingt so, als ob wieder der alte Lehrplan ausm kalten Krieg herhalten müßte hahahaha
aber um zum Thema zu kommen: ein großer Unterschied ist sicherlich, die Ganztagesbetreung in der DDR von der Kinderkrippe über Kindergarten bis zur Schule. Da wurde es Eltern leicht gemacht, ihrer Arbeit nachzugehen, denn die Kinder waren gut versorgt.
Sicher gibt es immer etwas schlechtes überall zu finden. Ob es besser ist, Bildung weitgehend den Eltern abzunehmen und Fachpersonal zu überlassen weiß ich nicht abzuschätzen. Fachlich sicherlich besser, aber die gleichzeitige Drängung der Kinder und Jugendlichen unter die politische Fuchtel der Erzieher (Pioniere, FDJ, Stabü-Unterricht) ist der liberaleren Einstellung der westlichen Altersgenossen nicht vorzuziehen. Obwohl eine Grundbildung über Systeme etc. überhaupt erst mal stattfand. Im Gegensatz dazu muß man sich nur heut mal, die Grundbildung in Fächern Politik, Geografie u.ä. der heutigen Jugend ansehen - da sieht man klar, daß ein gewisser Zwang zur Bildung (UND Aufklärung) nicht schadet.

ich hoffe, daß ich einige Ansätze jetzt nicht zu sehr in politische Meinungsmache gepackt habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Florian

DDR gehört zwar schon zum Lehrplan, doch du darfst nicht erwarten, dass jeder Lehrer sich bei dem Thema gut auskennt. Am besten sind da wirklich die Lehrer dran, die "drüben" aufgewachsen sind, da sie auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen können. Wenn ein Wessi an der Uni eine Veranstaltung zur DDR besucht hat, sieht es natürlich besser aus, aber das trifft auf die wenigsten Lehrer zu.

@ all

Hier liegt aber ein andere Fall vor: Viele Schüler denken, sie finden die notwendigen Informationen leicht im Internet. Nur taugen die Meisten Informationen aus dem Internet leider nichts. Wer Qualität sucht, muss einfach Bücher lesen.

Vielleicht ein genereller Tip, wenn Referate anstehen. Geht gleich zum Lehrer und bittet ihn um Büchertips. Ein Referat wird normalerweise auch nicht von heute auf morgen aufgegeben. Genug Zeit zum Lesen solltet ihr also schon haben.
 
@Florian

DDR gehört zwar schon zum Lehrplan, doch du darfst nicht erwarten, dass jeder Lehrer sich bei dem Thema gut auskennt. Am besten sind da wirklich die Lehrer dran, die "drüben" aufgewachsen sind, da sie auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen können. Wenn ein Wessi an der Uni eine Veranstaltung zur DDR besucht hat, sieht es natürlich besser aus, aber das trifft auf die wenigsten Lehrer zu.

Hast ja Recht.
Ich vergesse immer, dass ich da aufgewachen bin und die heutigen Schüler nur das Wissen haben, was ihnen eingepaukt wurde, wenn überhaupt.
Ich springe nur immer an die Decke, wenn mir jemand erzählt wie unterdrückt er war, obwohl das Kind erst 2 war. Aber das gehört hier nicht her.
 
Gehen wir mal zum Thema zurück. Wer kennt ein gutes Buch zum Thema "Erziehung der DDR" bzw. "Erziehung in der BRD", das Julchen lesen könnte?


Oder eine andere Idee: Wäre es vielleicht für Julchen möglich, eine Gespräch mit Florian zu führen (z.B. per PM), in dem Florian ein wenig aus seiner Erfahrung erzählen kann?
 
Sicher teilweise ne gute Idee, doch wie ich bei meinem Beitrag schon selbst bemerkt hab, wird das dann doch bestimmt ne sehr subjektive Sache, und Jfür Julchen sicher um einiges schwieriger den Kern des Themas sehr sachlich herauszufiltern. Flo oder ich wissen ja, wovon man redet und wo persönliche Meinung anfängt.
Stichpunkte wie Kosten der Erziehung in beiden Systemen, Zeitaufwand, Inhalt wären da auf jeden Fall Ansätze, wo dann der eine oder andere seine eigenen Erfahrungen einbringen könnte, doch das referat muß sie dann selbst zusammenschustern.
Auch ein Unterschied: Grundbildung - in der DDR 10 Klassen POS.danach evtl. EOS (vergleichbar mit Gymnasium in BRD) in der BRD 3 verschiedene Wege: Haupt-, Realschule, Gymnasium.
 
Oder eine andere Idee: Wäre es vielleicht für Julchen möglich, eine Gespräch mit Florian zu führen (z.B. per PM), in dem Florian ein wenig aus seiner Erfahrung erzählen kann?

Na klar ist das möglich.
Julchen, lade dir den Yahoomessenger runter. Da bin ich rund um die Uhr erreichbar. Es sei denn ich schlafe gerade.
 
Ich hab ein kleines Problem.. Ich muss ein Referat über die Erziehung in der DDR und vergleichsweise dazu in der Bundesrepublik halten. Leider finde ich nicht sehr viele Informationen im Internet. Könnte mir jemand helfen?! Wäre ich sehr sehr dankbar für:)

Nun mal im Ernst. Was willst du denn eigentlich ganz genau wissen?
Mein Sohn wurde 1980 beboren. Er war noch Jungpionier als die DDR verschwand. Mit 9 Jahren hat er aber schon alles mitbekommen, wie es ablief. ich zeigte ihm deinen Beitrag und er sagte zu mir, sag mal, denken die alle, wir haben auf dem Mond gelebt?
 
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Hui, ihr habt ja schon reichlich diskutiert.. Also.. Ich muss am nächsten Mittwoch mein Referat halten (bin in der 10ten Klasse) auf einer Realschule.
Ich muss von 1945 bis 1989 alles mögliche Vortragen, was ich zum Thema Erziehung in der DDR und Bundesrepublik finde. Wie ich mein Referat aufbauen will, weiß ich eig. schon und ich habe ja schon Kleinigkeiten, aber ich sollte mich wohl erstmal noch in der Bibliothek erkunden, damit ich noch mehr Informationen finde. Am besten wäre sogar noch ein kleiner Filmausschnitt, aber das wird noch schwieriger, etwas zu finden.
Unser letztes Thema war die Gründung der Bundesrepublik und der DDR und jetzt haben wir genau dieses Thema: Die Bundesrepublik und die DDR. Wir handeln jetzt verschiedene Themen ab, z.B Wirtschaft, Außenpolitik usw... und ich habe nunmal die Erziehung als Thema. Deswegen hatten wir im Unterricht auch noch gar nichts weiter darüber besprochen.


@ florian17160:

Der Link ist schonmal super, Danke=) Daraus werde ich wohl ziemlich viel entnehmen.
Und den Yahoo Messenger habe ich jetzt auch;) Falls ich noch weitere Fragen haben.

@TGDarmstadt: Nicht nur wir Schüler denken, dass wir die Informationen im Internet finden. Die Lehrer gehen genauso davon aus, dass wir sie finden. Es wird in unserer Klasse vorausgesetzt, dass alle Internet haben -.- Aber Bücher sind wohl doch manchmal die bessere Entscheidung
 
Ein Film der passen könnte, ist Sonnenallee. Du solltest den Film in jeder Videothek finden.
Kläre aber mit deinem Lehrer vorher die Rechtslage ab. Zum 1.1.2008 wurde das Urheberrecht verschärft. Ich weiß nicht, ob Vorführungen im Unterricht noch erlaubt sind.
 
Am besten wäre sogar noch ein kleiner Filmausschnitt, aber das wird noch schwieriger, etwas zu finden.

Da hast du recht. Im Gegensatz zum Deutschland-Film "Sonnenallee" gibt es dutzende von damaligen DDR-Filmen die auch die Schule der DDR-Kinder gestreift oder gezeigt haben. Also authentisch und nicht provokativ und humoristisch überzeichnet wie in "Sonnenallee".
Dazu braucht man allerdings länger Zeit zur Suche und zum Auftreiben diverser Szenen.

Schule
Bildung | DasErste.de
Hier ein Museum mit einer Sonderausstellung zum Thema:
Schule in der DDR
sowie
Stiftung Stadtmuseum Berlin
bis 31.01.2008 noch zu sehen. Im obigen Link auch Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Und hier Rechtsvorschriften im DDR-Schulrecht:
DDR-Schulrecht "Rechtsvorschriften" anklicken
 
@Juuulchen, hast du die Möglichkeit mdr oder rbb im Fernseher zu empfangen? Da kommen am laufenden Band alte DDR-Kinderfilme und Krimis die das damalige Milieu ganz gut darstellen. Ich denke zum Beispiel an "Das Schulgespenst". Aber ich weiß nicht so recht, ob das in Videotheken steht.
 
Es ist ja interessant, daß trotz der Frage nach einem Vergleich von Erziehung in der ehemaligen DDR und den alten Bundesländern gefragt wurde, man meint, daß das Problem die Information über die DDR-Erziehung sein könnte. Das sehe ich anders, obzwar ich mich mit der Problematik noch nicht auseinandergesetzt habe.
Selbstverständlich ist einer der großen Unterschiede, daß die DDR- Kinder zu einem gewissen Zeitpunkt ganze 80% die Krippenerziehung genossen haben: "Im praktischen Vollzug der sozialpolitischen Maßnahmen wachsen 81% der Kinder in Krippen auf. Das erste und zweite Kind [einer Familie in der DDR] kommt normalerweise nach Vollendung der 1. Lebensjahres, jedes weitere nach Vollendung des 18 Lebensmonates in die Krippe." (Kühn, 1991, S.8) Diese Praxis soll der staatstragenden Idelogie geschuldet sein: der "Herausbildung allseitig entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten"; allerdings ist das nicht überzubewerten. Es hängt auch mit der, nicht weniger vom Staat propagierten gesellschaftlichen Gleichberechtigung von Männern und Frauen zusammen. Der angegebene Prozentwert dürfe sich auf die weiteren Ausbau des Krippenwesens - bei Kühn finden sich Differenzierung von Tages, Wochen und Heimkrippen - auf eine Zeit seit den 70er Jahren beziehen, denn in einem Artikel von Pechstein aus dem Jahre 1972 steht das Verhätnis von 185 Krippenplätzen auf tausend lebend geborene Kinder, also keine 20%. Demgegenüber nennt der Autor für Westdeutschland einen Anteil von vier Plätzen auf 1000 lebend Geborene.
Für die Aufnahme eines Kindes bedurfte man in der BRD denn auch des Nachweises "sozialer Bedürftigkeit". Die "Staatserziehung" in der alten BRD begann also frühestens mit dem dritten Lebensjahr mit dem Eintritt in den Kindergarten. Es herrschte auch die besondere "Vorstellung" vor: "Die intakte Familie erzieht die Kinder vor der Schulzeit allein" (Hundertmarck, 1972, S.51); die Zahlen relativieren diese Behauptung etwas, denn immerhin heißt es: "etwa 24 % der Kinder berufstätiger Mütter konnten 1968 einen Kindergarten besuchen; von allen Kindern zwischen 3 und 6 Jahren waren es etwa 30 %" (ebd., S.53). In Westdeutschland ist durch die Kinderladenbewegung ein gewisser neuer Wind in die Diskussion über die Kleinkinderziehung gekommen. Die heutigen Kinderläden sind aber m. E. nur eine Reminiszenz an die einst damit verbundene antiautoritäre Erziehung.

Als Buch empfehle ich Heinz-Elmar Tenorth, "Geschichte der Erziehung" (Weinheim & München: Juventa, 2000), darin Kapitel VI über "Bildung und Erziehung in zwei deutschen Staaten. 1945-1990". Einige der genannten Zahlen finden sich zusammenfassend in seiner Tenorth Pädagogikgeschichte (2000, Kp. VI), ansonsten dort noch einige Hinweise auf andere Aspekte, wie etwa die Jugenorganisationen der Pioniere - am ENde der DDR sollen ganze 90 % darin organisiert worden sein - und der FDJ (etwa 60 % der Jugenlichen), wozu es in der alten BRD kein Gegenstück zu gibt. Soweit ersteinmal, und viel Erfolg beim Referat.

zit. Lit.
Fiedhelm Nyssen & Patricia Szogas (Hg.), "Zur Diskussion über die Kinderkrippe", Ffm: Lang, 1991; darin:
Brigitte Kühn, "Gedanken zur Sozialgesetztgebung und der Krippenaufzucht in der DDR aus kinderärztlicher Sicht"

Gisela Hundertmarck & Helgard Ulshoefer (Hg.), Kleinkindererziehung. Lehrbücher für Sozialpädagogen. Bd. 3: Institutionen der Kleinkinderziehung. München: Kösel, 1972; darin:
Johannes Pechstein (1972), "Das junge Kind in Heim und Krippe"
Gisela Hundertmarck (1972), "Der Kindergarten und andere institutionelle Formen nebenfamiliärer Erziehung"
 
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