Essen in der DDR

A1ex206

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Hallo,
Ich muss eine GFS über die DDR halten und ein teilthema ist der Alltag, jetzt wollt ich mal fragen wie das mit den lebensmitteln so war. Und zwar hab ich jetzt schon oft gehört dass die auswahl in den supermärkten sehr bedüftig war und südfrüchte gabs ja sowieso nicht. wär nett wenn ihr mir ein paar infos oder links über dieses thema geben könntet.
danke
 
Hallo,
Ich muss eine GFS über die DDR halten und ein teilthema ist der Alltag, jetzt wollt ich mal fragen wie das mit den lebensmitteln so war. Und zwar hab ich jetzt schon oft gehört dass die auswahl in den supermärkten sehr bedüftig war und südfrüchte gabs ja sowieso nicht. wär nett wenn ihr mir ein paar infos oder links über dieses thema geben könntet.
danke

Das musst du schon genauer erklären, deine speziellen Fragen.
Ich geh mal davon aus, du hast hier schon rumgesucht.
http://www.geschichtsforum.de/f46/

Was verstehst du unter "Lebensmitteln"?
Ist eine Banane eines? Wie wurden die Menschen satt, wovon, usw.
Was weisst du bisher über die Lebensumstände in der DDR ?
 
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Ich muß dabei immer an Ekel Alfred Tetzlaff denken, an die Folge vom Besuch aus der "Ostzone" anläßlich der WM 1974. "Damit die sich endlich mal wieder ordentlich sattessen können.... Bohnenkaffee, das kennen die doch gar nicht...".


Die größte Katastrophe hat Alfred Tetzlaff in der Folge noch nicht mal miterlebt, die Niederlage gegen die "Ostzone", die den "Klassenfeind" 1: 0 schlug, vielleicht das Beste, was der BRD Equipe passieren konnte, die dann gegen Polen und Schweden sehr gut spielten und im Endspiel die Holländer ausschalteten, die zuvor Brasilien deklassiert hatten.
 
Hallo,

also verhungert ist keiner in der DDR, allerdings gab es keine Supermärkte.

Kleine Läden hießen Konsum, etwas größere waren die Kaufhallen. Das was angeboten wurde, war nicht sehr vielfältig. Grundnahrungsmittel waren dennoch vorhanden. Obst und Gemüse waren in der Tat rar. Die meisten Sorten waren zu haben, wenn die Saison entsprechen war. Wie heute auch. Aber es gab einen Unterschied, für einen normelen Konsum, war eine entsprechende Menge an, na sagen wir mal Bananen, bestellt worden, als die Ware geliefert wird, zweigen sich erstmal die Marktleiter ihren Teil ab und natürlich für ihre bekannten Genossen. Was dann noch übrich blieb, wurde erst mal von den Verkäuferinen unterm Ladentisch verkauft. So und jetzt kamen der Rest in den offiziellen Verkauf. Und die Menge, mußten sich die Leute teilen, die keine Beziehungen hatten oder keine gute Kommunisten waren. Daher auch die langen Schlangen.
Und so war es fast mit allen Dingen, von der Erdbeere über ein Radio bis hin zum Sand für den Hausbau.

Wenn du allerdings priviligiert warst und etwas mehr verdient hast, konnte man im sog. Delikat Laden einkaufen. Da gab es schon mehr, aber schweine Teuer, so wie heut beim Feinkost Böhm oder Käfer.

Und wenn du Westgeld besaßt, dann konntest dir Sachen im Intershop kaufen. Nur durfte man als DDR Bürger nicht mit DM zahlen, nein, du mußtest zu Staatsbank der DDR und die DM in Forumschecks umtauschen, damit konntest du dann die Sachen aus dem Westen in diesen Intershops kaufen. Kam aber selten vor, warscheinlich nur, wenn du Westverwandschaft hattest, sonst kam man ja nicht an DM ran. Daher auch das Umtauschen bei der Staatsbank der DDR, damit die DMchen nicht irgendwo unter der Hand verschwanden.

Dann gibt es noch regionale Unterschiede, also in Berlin und um Berlin, bekam man mehr als auf den ländlichen Regionen. Lag daran, das die Hauptstadt der DDR auch viel von Ausländern besuchte wurde und die mußte ja was hermachen.

So, das sind noch ein paar Sachen, an die ich mich noch erinnern kann. Somit Infos aus erster Quelle.
 
naja, über die lebensmittelvorräte, was es gab, was es nicht gab und wieviel bzw wie wenig...
Alex, keiner hat in der DDR gehungert. Wirklich nicht, wenn du das wissen willst.
Jeder hat gearbeitet und hat dafür seine Lebensmittel kaufen können.

Aber ich ahne schon, das du lesen willst, allen ging es dreckig. Damit kann ich nicht dienen.
Die DDR war in der sogenannten Ostzone, das Land, dass den höchsten Lebenstandart hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die DDR war in der sogenannten Ostzone, das Land, dass den höchsten Lebenstandart hatte.

Aber die DDR war doch die Ostzone, ich gebrauche den Begriff heute noch, bin damit aufgewachsen. Also in meiner Familie hat man immer Ostzone gesagt, nie DDR. :confused: Und wir waren in der DDR!
 
Jeder hat gearbeitet und hat dafür seine Lebensmittel kaufen können.
Genau. Man stand nur gelgentlich an der Kaufhallte in einer ellenlangen Schlange... wenn es z.B. Bananen gab. ;)

Gehungert? Bestimmt nicht. Ich kann mich vor allem an Leckermäulchen und Filinchen erinnern... :)
 
Aber die DDR war doch die Ostzone, ich gebrauche den Begriff heute noch, bin damit aufgewachsen. Also in meiner Familie hat man immer Ostzone gesagt, nie DDR. :confused: Und wir waren in der DDR!
Na, dann hast du ganz schön Nachholbedarf.
Genau so stelle ich mir vor, was heute junge Leute wissen.

Schämt euch, wo man doch gerade in diesem Zeitalter alles nachlesen kann.
 
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Na, dann hast du ganz schön Nachholbedarf.
Genau so stelle ich mir vor, was heute junge Leute wissen.

Schämt euch, wo man doch gerade in diesem Zeitalter allles nachlesen kann.

Na dann rechne mal nach, als die DDR in die Knie ging war 18 Jahre alt, alt genug um vom Leben in der DDR berichten zu können. Und ich brauche keinen Blödsinn über die DDR verbreiten!
 
Na dann rechne mal nach, als die DDR in die Knie ging war 18 Jahre alt, alt genug um vom Leben in der DDR berichten zu können. Und ich brauche keinen Blödsinn über die DDR verbreiten!

Muss ich nicht rechnen. Ich war da um die 30 und hatte schon trabbi plus Familie

Nein, ich will doch nur eines.
Es war schlimm, aber doch nicht so schlimm, als wenn ich mir heute andere Länder anschaue. Kannst du dass verstehen?
Die Mods sicher nicht, deshalb überlege ich mal bis morgen, was für eine vernünftige Antwort ich der Fragestellerin,-oder steller geben kann, aus meinen persönlichen Erleben.
 
Zuletzt bearbeitet:
ähm..ja, ok danke für die schnelle antwort. Ich glaub ja nicht, dass es kein essen in der ddr gab, es wird einem nun mal so von der "Ostzone", "DDR" oder von "Drüben" erzählt. Als die mauer viel war ich grad mal ein jahr alt, konnte mich also nicht selbst überzeugen. Hab bis jetzt auch nur sachliche texte gelesen also keine persönlichen berichte...
 
In der Konsequenz kam es durch die Politik der zwei Warenklassen zu einer doppelten Benachteiligung der Bevölkerungsschichten mit niedrigem Einkommen. Zum einen vermochten sie kaum oder gar nicht, im Delikat und Exiqusit einzukaufen, und zum anderen verschlechterte sich das Angebot im normalen Einzelhandel sowohl hinsichtlich der Qualität als auch in Bezug auf die angebotene Menge.
Rez. NPL: I. Merkel: Utopie und Beduerfnis
 
ähm..ja, ok danke für die schnelle antwort. Ich glaub ja nicht, dass es kein essen in der ddr gab, es wird einem nun mal so von der "Ostzone", "DDR" oder von "Drüben" erzählt. Als die mauer viel war ich grad mal ein jahr alt, konnte mich also nicht selbst überzeugen. Hab bis jetzt auch nur sachliche texte gelesen also keine persönlichen berichte...

Nur erst mal soviel.
Grundnahrungsmittel waren kein Problem. Gewohnt hat auch jeder und gefrohren keiner.

Das mit den speziellen Südfrüchten war allerdings ein Problem, Kaffee auch.
Das lag allerdings wieder mit anderen Problemen zusammen. Ich weiss nicht, ob du schon etwas von dem kalten Krieg oder den unterschiedlichen Wirtschaftssysthemen, wie EWG, oder RGW gehört hast. Ich weiss genau, dass du hier, beim fleissigen nachlesen fündig wirst.
Du musst nur das richtige Stichwort eingeben. Entweder hier oder bei googel oder Yahoo, oder was weiss ich.
 
Vielleicht könnte man sich auch mit den DDR-typischen Essgewohnheiten beschäftigen: Soljanka, Sättigungsbeilage, Broiler, Clubcola etc.
 
Vielleicht könnte man sich auch mit den DDR-typischen Essgewohnheiten beschäftigen: Soljanka, Sättigungsbeilage, Broiler, Clubcola etc.

Ich seh da gar keine DDR. typischen Essgewohnheiten. Was soll denn das jetzt wieder?
soljanka, war ein anderes Wort für verfeinerte Gulaschsuppe.
Das Wort Sättigungsbeilage gibt es heute auch für Kartoffel in jeder Speisekarte.
Broiler, na gut, für "Brathähnchen" sagt man sicher anderswo auch was anderes.
Clubcola, hat besser geschmeckt wie "coca cola".
Nenn noch mehr Beispiele für unser Nahrungsarmentum.
 
"Rotkraut, Weißkraut, Mäährn!", Damit hatte man oft in den Wintermonaten das Angebot der Gemüseläden in der DDR erfasst -na gut, es war nicht ganz so kümmerlich. Allerdings, egal wie die Ernte ausfiel - meist herrschte ja "ungünstige Witterung", war der Preis immer konstant. Brot und Brötchen waren billiger, als das Mehl, das man dazu brauchte. Vielfach wurden diese Backwaren sogar verfüttert.
Wer in der Lage war, Gemüse und Obst über den eigenen Bedarf selbst anzubauen, konnte es gegen Bezahlung an den Einzelhandel liefern. Dasselbe galt für tierische Erzeugnisse. Kleintierhalter lieferten große Mengen Eier und Fleisch ab. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei Kaninchen für 1 Kilo Lebendgewicht 7 DDR Mark in bar vom Schlachthof ausgezahlt bekam. Wenn man bedenkt, dass je nach Rasse so ein Tier 2,5 bis 6 Kilo wiegen kann, kann man sich ausrechnen, wie lukrativ dieser Handel war. Kaninchenfleisch war angeblich als Export für Frankreich vorgesehen.

Eine Episode möchte ich noch beisteuern.
Es war im Februar / März 1990, also noch vor der Währungsunion, als verschiedene Westwaren allmählich in ostdeutsche Geschäfte kamen. Bezahlbar mit Ostgeld. Eine Kollegin rief, im Laden an der Ecke gäbe es (Kopf-) Salat. Nach alter DDR Manier, wenn es etwas gab: Beutel schnappen - hin. Salat im Februar! - Das Verlangen kann sich heute keiner mehr vorstellen. In dem Bewußtsein, eine Staude Salat kostet ja - wenns welchen gab - in der DDR nur 0,25 DDR Mark, bat ich die Kollegin mir 4 Stück mitzubringen. Sie brachte mir nur einen Salat mit, für fünf Mark.
So lernte ich, dass Aussergewöhnliches seinen Preis hat.
 
Hallo,

also verhungert ist keiner in der DDR, allerdings gab es keine Supermärkte.
Kleine Läden hießen Konsum, etwas größere waren die Kaufhallen.

Es gab zwei große Handelsketten: Konsum (Genossenschaft) und HO (Handeslorganisation). Beide hatten sogenannte Kaufhallen und kleine Läden unter ihrem Label. Daneben gabs noch "Tante Emma-Läden" (privat).

Konsum und HO hatten das selbe Angebot, manchmal war bei Frischfleisch und -wurst sowie Obst und Gemüse die HO etwas besser dran.
Ab ca. 1980 kamen noch die Ex-Läden (Exquisit) dazu. Hier gabs Qualität in ausreichender Quantität mit gehobenen Preisen aus Ost und West. Diese Ex-Läden waren kleine Läden mit getrennten Angebot (Wurst/Fleisch, Käse, Alkohol/Rauchwaren, WtB mit Süßigkeiten).
Die Großstädte im Süden und Berlin hatten mehr als der Norden und die jwd-Dörfer. Es sei denn, die Stasi hatte ihren Bezirkssitz in der Stadt. Die Stasi-Familien mussten politisch mit Lebensmittel aller Art gefüttert werden, damit sie ihren Job auch weiterhin zur Zufriedenheit der wenigen Sozialismusprediger erfüllen.
 
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