Et in arcadia ego...

Bestimmt ist euch die Tatsache bekannt, dass während der Barockzeit dem Leben in all seinen Freuden der ständige Vanitasgedanke gegenüberstand. Man sei nur erinnert, dass der grausame 30-jährige Krieg (1618 - 1648) die Zeit mitprägte.
Meiner Meinung nach wurde dieses Zusammenspiel von Leben und Tod kaum besser dargestellt als in einer Serie von Bildern die eine eigentlich beschauliche (Hirten-)Landschaft zeigen.
Die Maler stellten einen zum golden verklärten Ort dar: Arkadien.
Doch spielt auch immer der Tod in diesen Bildern eine Rolle, der oft mit einem einfachen Totenschädel, manchmal auch in Verbindung mit einer Steintafel auf der nur die Worte "Et in arcadia ego" stehen, gezeigt wird.
Generationen von Interpretierern stritten wegen der Bedeutung der Worte, oft war man der Meinung, dass das Verb fehle.

Was ist euch über diese Bilder bekannt und über die Bedeutung der Worte, die ja übersetzt nur "Auch ich in Arkadien" heißt?

Hier noch ein Bild als Beispiel: http://www.templaricavalieri.it/ima...go_di_nicolas_poussin_museo_louvre_parigi.gif

Diese Version des Motivs stammt von Nicholas Poussin: Die Hirten von Arkadien

s.d.caes.
 
Was ist euch über diese Bilder bekannt und über die Bedeutung der Worte, die ja übersetzt nur "Auch ich in Arkadien" heißt?

Hier noch ein Bild als Beispiel: http://www.templaricavalieri.it/ima...go_di_nicolas_poussin_museo_louvre_parigi.gif

Diese Version des Motivs stammt von Nicholas Poussin: Die Hirten von Arkadien

s.d.caes.



Ist Dir diese Seite bekannt ? :)


Mit der Wandlung des Motivs ging eine Neuinterpretation der Inschrift einher: "Et in arcadia ego" wurde nun nicht mehr auf den Tod, sondern auf dem mutmaßlichen Urheber der Inschrift bezogen. An die Stelle der korrekten Übersetzung "Selbst in Arkadien gibt es mich" (nämlich den Tod) trat die falsche Deutung Auch ich war in Arkadien.

Der Kunsthistoriker Erwin Panofsky hat diesen Interpretationswandel überzeugend dargelegt. Wie er feststellte, wird die bis heute verbreitete Übersetzung "Auch ich war in Arkadien" dem Originaltext bzw. der lateinischen Grammatik nicht gerecht. Sie sei vielmehr erst durch Poussins zweites Bild nahegelegt worden. Ihren Urhebern lasse sich deshalb immerhin zugute halten, daß sie zwar der lateinischen Grammatik Gewalt antaten, doch der neuen Bedeutung von Poussins Komposition Gerechtigkeit widerfahren ließen. 3

In der falschen Interpretation wurde "et in arcadia ego" zum geflügelten Wort. Die neue, elegische Komponente, die durch Poussins Bild mitbegründet wurde, klingt zum Beispiel deutlich bei Schiller an, wenn er das Gedicht "Resignation" (1786) mit den Worten beginnen läßt: Auch ich war in Arkadien geboren. Eine eher utopische Interpretation findet sich zu selben Zeit (1785) bei Herder: Auch ich war in Arkadien ist die Grabschrift aller Lebendigen in der sich immer verwandelnden, wiedergebärenden Schöpfung.........usw.


http://www.udo-leuschner.de/sehn-sucht/arkadien/s05schaefer.htm
 
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