deSilva
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Ob eine Bevölkerung in "den letzten 1000 Jahren" mit anderen Völkern Kontakt hatte oder nicht, tut wenig zur Sache. Die Menschheit hatte in den letzten 1000 Jahren auch mit kaum jemand anderem Kontakt. Der Grad der Heterozygosie hängt nur von der Anzahl der Allele ab.
Richtig ist, dass Gendrift (und Selektion natürlich auch) diese Größe in einer isolierten kleinen Population nach einiger Zeit reduziert.
Populationen mit hoher oder geringerer Variabilität sind durchaus geografisch abgrenzbar; insbesondere ist Anatolien eben seit ein paar tausend Jahren ein typisches "Durchgangsgebiet"....
Was wir in erster Linie als "Ähnlichkeit" empfinden sind charakteristische Merkmale, meist im Gesichtsbereich (Nase, Lippenform, Haarfarbe, Haarkrause, Ohrenform) Hierfür ist nur ein kleiner Teil des Geninventars verantwortlich. "Guck mal, die Stupsnase: Ganz die Oma Lotti, und die Augen hat er vom Vater. Aber von der Mutter hat der Kleine so gar nichts - na, er ist ja auch ein Junge..."
In der Tat hat er die Hälfte seiner Gene von der Mutter und die Hälfte vom Vater - sonst hat er nichts. (Bei Alleldominanz muss diese "Hälftigkeit" eben nicht immer deutlich sichtbar sein. Oder wenn die Genwirkung überhaupt nichts mit den "charakteristischen Ähnlichkeitsmerkmalen" zu tun hat...)
Mit seinem älteren Bruder teilt er "im Mittel" 25% seiner Gene. Das ist nicht viel. Die Wahrscheinlich, sich "unähnlich" zu sein ist übrigens viel größer, als sich zu ähneln, was seine Ursache in den "Crossing Overs" hat, die eine höhere Chromosomenvariabilität erzeugen.
Die Wahrscheinlichkeit von "Ähnlichkeit" steigt nun deutlich mit geringer Variabilität in der Heiratsgruppe: Wenn es nur "Schwarze Augen" gibt, dann fällt schon mal ein differenzierendes Merkmal weg. Gschwister werden also deutlich mehr als (im Mittel) 25% der Gene teilen....
Ähnlichkeiten - insbesondere im Verhalten, aber merkwürdigerweise auch im (oberflächlichen) Aussehen - werden durch die gemeinsame Erziehung beträchtlich verstärkt. Man hat hier früher mal viele Analysen durchgeführt (Adoptivkinder, getrennt aufgewachsenen eineiige Zwillinge...) als man noch engagiert das Theme: "Angeboren oder anerzogen?" diskutiert hatte...
Richtig ist, dass Gendrift (und Selektion natürlich auch) diese Größe in einer isolierten kleinen Population nach einiger Zeit reduziert.
Populationen mit hoher oder geringerer Variabilität sind durchaus geografisch abgrenzbar; insbesondere ist Anatolien eben seit ein paar tausend Jahren ein typisches "Durchgangsgebiet"....
Was wir in erster Linie als "Ähnlichkeit" empfinden sind charakteristische Merkmale, meist im Gesichtsbereich (Nase, Lippenform, Haarfarbe, Haarkrause, Ohrenform) Hierfür ist nur ein kleiner Teil des Geninventars verantwortlich. "Guck mal, die Stupsnase: Ganz die Oma Lotti, und die Augen hat er vom Vater. Aber von der Mutter hat der Kleine so gar nichts - na, er ist ja auch ein Junge..."
In der Tat hat er die Hälfte seiner Gene von der Mutter und die Hälfte vom Vater - sonst hat er nichts. (Bei Alleldominanz muss diese "Hälftigkeit" eben nicht immer deutlich sichtbar sein. Oder wenn die Genwirkung überhaupt nichts mit den "charakteristischen Ähnlichkeitsmerkmalen" zu tun hat...)
Mit seinem älteren Bruder teilt er "im Mittel" 25% seiner Gene. Das ist nicht viel. Die Wahrscheinlich, sich "unähnlich" zu sein ist übrigens viel größer, als sich zu ähneln, was seine Ursache in den "Crossing Overs" hat, die eine höhere Chromosomenvariabilität erzeugen.
Die Wahrscheinlichkeit von "Ähnlichkeit" steigt nun deutlich mit geringer Variabilität in der Heiratsgruppe: Wenn es nur "Schwarze Augen" gibt, dann fällt schon mal ein differenzierendes Merkmal weg. Gschwister werden also deutlich mehr als (im Mittel) 25% der Gene teilen....
Ähnlichkeiten - insbesondere im Verhalten, aber merkwürdigerweise auch im (oberflächlichen) Aussehen - werden durch die gemeinsame Erziehung beträchtlich verstärkt. Man hat hier früher mal viele Analysen durchgeführt (Adoptivkinder, getrennt aufgewachsenen eineiige Zwillinge...) als man noch engagiert das Theme: "Angeboren oder anerzogen?" diskutiert hatte...
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