Europäische Expansion – Expansion der europäischen Sprache

collo schrieb:
eine frage, was wollt ihr wissen, wie viele menschen in indien englisch im alltagsleben sprechen (als zweitsprache) oder wie viele englisch sprechen können (als fremdsprache)?

Wie will man das klar trennen? Selbst wer dort Englisch wie seine Muttersprache beherrscht, wird im Alltag seine lokale Sprache benutzen, oder? Englisch ist dort immer "Fremdsprache", aber eben auch verbindendes Verstaendigungsmittel ueber Sprachgrenzen hinweg und wird auch wohl nur dann angewendet, wenn diese im Gespraech ueberbrueckt werden muessen, oder wenn ich ich die Allgemeinheit oder zumindest eine grosse Gruppe ansprechen will. Insofern ist der Uebergang wohl fliessend und man kann eher fragen, wieviele Inder beherrschen gar kein Englisch.
 
Interessant übrigens, dass mit Ausnahme von Japan und China alle Länder der Welt alphabetische Schriften besitzen (darunter zähle ich hier auch Silbenschriften wie das Arabische).

Das Arabische ist keine Silben- sondern eine Buchstabenschrift, mit 28 Buchstaben, drei zusätzlichen Vokalzeichen, einem Verdopplungszeichen und einem Nullvolkalzeichen. Im Übrigen kein Wunder: sowohl die europäischen Schriften (Griechisch, Lateinisch und Kyrillisch) als auch die semitischen Schriften (Aramäisch, Hebräisch, Arabisch) haben ihren Vorläufer in der phönizischen Schrift.
 
Hm, aber ist es nicht so, dass das Arabische keine Vokale schreibt? Wenn ja, müßte der Begriff "Silbenschrift" doch zutreffend sein. Ich meine, Harald Haarmann hat den Ausdruck auch verwendet.
 
Konsonantenschrift wäre treffender. Wenn ich z.B. schreibe:

Die "Schrft" ist viele Jahrhunderte alt.
oder:
Immer wenn der Wetterbericht "Rgn" vorhersagt, dann schneit es.

Dann sind die Worte "Schrift" und "Regen" trotz fehlender Vokale erkennbar, eben im Kontext. So ist es auch im Arabischen.
Wenn es um präzisere schriftliche Formulierungen geht, dann werden Vokalzeichen hinzugefügt. (Abgesehen von langen Vokalen, die ggf. als Buchstabe immer zum Wort dazu geschrieben werden)

Nun klarer? Oder was meint "Haarmann" genau?
 
Habe gestern nochmal mit einem Ägypter gesprochen, und er hat es mir auch so erklärt. Ob Konsonantenschrift oder Silbenschrift, beides ist wohl richtig, wir meinen das gleiche.

Um zum Thema zurückzukommen. Außer der chinesischen Schrift, der arabischen und den süd- und südostasiatischen Schriften sind heutzutage mit ganz wenigen Ausnahmen (Hebräisch, Äthiopisch) alle Schriften europäischen Ursprungs.

Bei den Zahlen ist es noch klarer. Außer in arabischen Raum haben sich die im Schriftbild europäischen Zahlen global durchgesetzt. War gestern ganz interessant. Mein marokkanischer Nachbar war echt überrascht, dass der Ägypter die original arabischen Ziffern benutzt. In Marokko benutzt man nämlich anscheinend auch nur "1", "2" und "3". Und immer lustig zu sehen, wenn meine chinesische Freundin han zi mit "1", "2", und "3" schreibt.

Es ist auch nur fair zu sagen, dass die Kombination aus Alphabetschrift und dezimalen Stellenwertsystem, wie seit Fibonacci (und vorher schon durch Gerbert) in Europa üblich war, die größte kulturelle Schlagkraft besitzt. Einfach, weil sie unter dem Strich die besten Systeme sind.
 
Habe gestern nochmal mit einem Ägypter gesprochen, und er hat es mir auch so erklärt. Ob Konsonantenschrift oder Silbenschrift, beides ist wohl richtig,

Nee, eigentlich nicht. Eine Silbenschrift ist eine Schrift, die nur Silbenzeichen hat. Eine Konsonantenschrift ist eine Schrift, die für die Vokale oder eine Gruppe von Vokalen keine Zeichen hat. So haben das Arabische und das Hebräische Buchstaben für die Langvokale, die aber auch die Funktion von Halbkonsonanten oder Stimmabsätzen annehmen können und fakultative Zeichen für die Kurzvokale. Das wäre etwa so als würde ich diesen Text so schreiben: Nē, egntlch ncht. En Slbnschrft ist en Schrft, dī nūr Slbnzychn ht. En Knsnntnschrft ist en Schrft, dī fr dī Vkāl odr en Grpp vn Vkāln kyn Zychn ht. Sō hābn ds Arbsch und das Hbräsch Būchstābn fyr dī Lngvkāl, dī abr awch dī Fnktjōn von Hlbknsnntn odr Stmm'abstzen annhmn knnn und fklttīv Zychn für die Krzvkāl. Ds wär etw sō als wyrd ichdīsn Txt sō schrybn <--.
 
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