Exotische Flugzeugprojekte - von eigenartigen Ideen, die sich nicht durchsetzten

Letztlich waren Kostengründe dafür ausschlaggebend, dass außer der etwa in der gleichen Zeit entwickelten Hawker P.1127, aus der die Harrier entstand, weltweit kein einziger Senkrechtstarter in größeren Stückzahlen gebaut und militärisch operationell eingeführt wurde.

Was aber daran lag, dass das Konzept der P.1127 wesentlich einfacher war, als die meisten anderen Konzepte dieser Zeit.

Im übrigen war die Harrier nicht die einzige. Es gab auch auf Sowjetseite die Jak-38 "Forger".

http://www.fas.org/man/dod-101/sys/ac/row/yak-38-20p03.jpg
 
a. Die "Forger" ist zwar in einigen Dutzend Exemplaren gebaut worden, aber ist in ihren Stückzahlen nicht vergleichbar mit der Harrier.

b. Grund dafür dürfte wohl die extrem geringe Nutzlast der Forger gewesen sein. Bei etwas höheren Temperaturen, etwa beim Einsatz mit der Schwarzmeerflotte, war die Forger nur völlig ohne Außenlasten und mit verringerter Treibstoffzuladund überhaupt startfähig. Das war kein operationeller Einsatz.
 
a. Die "Forger" ist zwar in einigen Dutzend Exemplaren gebaut worden, aber ist in ihren Stückzahlen nicht vergleichbar mit der Harrier.

b. Grund dafür dürfte wohl die extrem geringe Nutzlast der Forger gewesen sein. Bei etwas höheren Temperaturen, etwa beim Einsatz mit der Schwarzmeerflotte, war die Forger nur völlig ohne Außenlasten und mit verringerter Treibstoffzuladund überhaupt startfähig. Das war kein operationeller Einsatz.

Hast du recht.
Man wollte sie in Afghanistan angeblich einsetzen, wo sie sich als schlecht erwiesen hat.
 
SLAM Pluto

:evil:passt gut hier rein; eine der grössten Perversionen US Amerikanischer Waffentechniker.

Pluto war die Bezeichnung für das amerikanische Forschungsprogramm an einem Marschflugkörper mit nuklearem Staustrahltriebwerk zum Transport von Kernwaffen. Das Projekt der SLAM - Supersonic Low-Altitude Missile - begann 1957 und endete 1964.

fig3a.jpg



Das Ding sollte mit 3 facher Schallgeschwindigkeit im Tiefflug über die Sovjetunion rasen. Alleine durch den errechneten Schalldruck von 162db (!!!) und dem nicht abgeschirmten Reaktor war Zerstörung und Verseuchung vorprogramiert. Nach Abwurf der 10 H Bomben auf seine Ziele sollte das Ding noch tagelang über der Sovjetiunion kreisen und weite Gebiete radiokativ verseuchen.

Pluto (Marschflugkörper) Wikipedia

Das muss man sich erst einmal vorstellen. :eek:
 
:evil:passt gut hier rein; eine der grössten Perversionen US Amerikanischer Waffentechniker.



fig3a.jpg



Das Ding sollte mit 3 facher Schallgeschwindigkeit im Tiefflug über die Sovjetunion rasen. Alleine durch den errechneten Schalldruck von 162db (!!!) und dem nicht abgeschirmten Reaktor war Zerstörung und Verseuchung vorprogramiert. Nach Abwurf der 10 H Bomben auf seine Ziele sollte das Ding noch tagelang über der Sovjetiunion kreisen und weite Gebiete radiokativ verseuchen.

Pluto (Marschflugkörper) Wikipedia

Das muss man sich erst einmal vorstellen. :eek:

Das ist ein sehr interessanter Artikel, sehr gut!

Das ist in der Tat wohl eines infamsten Pläne, die ich hier gelesen hab.
 
Die North American X15 ist bisher nicht genannt worden.
Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 7274 km/h und stellte in der 60er Jahren eine Reihe von Weltrekorden auf.
Sie wurde von einem B-52-Bomber auf Höhe gebracht und von dort aus gestartet.
Eigentlich war sie schon eine Mischung aus Flugzeug und Raumschiff und Vorläufer der Spaceshuttles.
 

Anhänge

  • 180px-North_American_X-15.jpg
    180px-North_American_X-15.jpg
    4,3 KB · Aufrufe: 1.992
  • 180px-X_15_2.jpg
    180px-X_15_2.jpg
    4,2 KB · Aufrufe: 1.995
Ich möchte hier auch noch zwei Projekte beisteuern, die zur gleichen Zeit für Furore sorgten: die Dornier DO X und die Junkers G 38.

Beide Flugzeuge erreichten eine zur ihrer Zeit gradzu gigantische Größe und galten als technische Meisterwerke, wenn auch beiden Typen der erhoffte kommerzielle Erfolg verwehrt blieb.

Als die G 38 am 09.11.1929 zum erstenmal der Öffentlichkeit vorgeführt wurde, war sie das größte reine Flugzeug der Welt. Die G 38 stellte gem. Hugo Junkers den ersten Schritt zur Realisierung des geplanten Nurflüglers J 1000 dar. Und tatsächlich ist eines der herausragenden Merkmale des Flugzeuges (abgesehen von der Größe) die extreme Dimensionierung der Tragfläche, die an manchen Stellen eine Höhe von rund 2 m erreichte. Damit machte man eine Wartung der Motoren während des Fluges möglich und schuf zusätlichen Platz für die Passagiere (siehe auch die Fenster an der Tragflächenvorderkante). Zeitweise wurde der Riese auch als fliegendes Hotel bezeichnet. Gebaut wurden nur 2 Exemplare, von denen eines 1936 durch einen technischen Fehler zu Bruch ging und das andere am 17.05.1941 von britischen Jägern auf dem Flugplatz Athen-Tatoi zerstört wurde. Weitere Infos unter Junkers.de | Flugzeuge | Ju XX: Die Junkers G 38

Die Do X übertraf die G 38 noch an Größe und stellt damit eigentlich das größte Flugzeug seiner Zeit, dar, das kann man von der G38 aber auch behaupten, da die Do X ja strenggenommen ein Flugboot ist. Sie startete am 13. Juli 1929 zu ihrem Jungfernflug und kam damit dem Junkers-Entwurf um rund 4 Monate zuvor. Bei der Do X kann man erst recht von einem fliegenden Hotel sprechen, da sie in ihrer Einrichtung mit den Zeppelinen ihrer Zeit annährend gelichgesetzt werden kann. Auf drei Decks fanden insgesamt 169 Personen Platz. Diese setzten sich bei dem ersten Flug mit Passagieren am 21. Oktober 1929 aus 150 Passagieren, 9 blinden Passagieren und 10 Besatzungsmitgliedern zusammen. Insgesamt wurden von der Do X 3 Exemplare gebaut. Die Do X war nicht nur bei ihrer Größe für eine Superlative gut, sondern legte auch Strecken zurück, die bis dahin für ein Flugzeug undenkbar waren. In einem Repräsentationsflug vom 05. November 1930 bis zum 24. Mai 1932 legte sie insgesamt 45.000 km zurück und landete in Amsterdem, England, Frankreich, Portugal, Gran Canaria, Portugiesisch-Guinea, Rio de Janeiro, New York und Berlin.
Technik/Luftfahrt/Do-X
http://de.wikipedia.org/wiki/Do_X
 

Anhänge

  • 24_th.jpg
    24_th.jpg
    4,6 KB · Aufrufe: 1.957
  • doxstart.jpg
    doxstart.jpg
    20,1 KB · Aufrufe: 546
Zuletzt bearbeitet:
Grüezi

Ich möchte auch zwei interessante Flugzeuge beisteuern.
Nach dem 2. Weltkrieg erkannte die Schweizer Luftwaffe, dass sie einen Düsenflieger braucht.

In der Jahren 1948-53 entwickelte man den N-20 Aiguillon. Prototyp, STOL Eigenschaften, absprengbare Druckkabine, 4 Swiss Mamba SM-01 Triebwerke. Dem Projekt wurde 1952 der Kredit gestrichen...


Etwas später entwickelte man die P-16. 1955-60, 5 Prototypen. 1956 durchbrach man im Sturzflug die Schallmauer. Der recht fortschrittliche Flügel des P.16 lebte in den frühen Versionen des „Lear Jet“ weiterlebt. Nach zwei Abstürzen wurde das Projekt eingestellt...


Gruss Pelzer

.





 
Grüezi

Ich möchte auch zwei interessante Flugzeuge beisteuern.
Nach dem 2. Weltkrieg erkannte die Schweizer Luftwaffe, dass sie einen Düsenflieger braucht.

In der Jahren 1948-53 entwickelte man den N-20 Aiguillon. Prototyp, STOL Eigenschaften, absprengbare Druckkabine, 4 Swiss Mamba SM-01 Triebwerke. Dem Projekt wurde 1952 der Kredit gestrichen...


Etwas später entwickelte man die P-16. 1955-60, 5 Prototypen. 1956 durchbrach man im Sturzflug die Schallmauer. Der recht fortschrittliche Flügel des P.16 lebte in den frühen Versionen des „Lear Jet“ weiterlebt. Nach zwei Abstürzen wurde das Projekt eingestellt...


Gruss Pelzer

.






Pelzer, hab dank für diesen super beitrag!

Im übrigen bin ich ein großer Fan der schweizer Flugzeuge. Sind alle schön exotisch...

Und das Ding ist wohl tatsächlich geflogen, nur nicht gut.
In einem meiner ersten "Neue Universum" Bände war ein Bild und ein artikel drin.


Ich habe ein "DDR"-Techniklexikon. Da ist das Ding als sowjetische Erfindung drin:pfeif:


Der Coleoptere war halt einer der vielen verzweifelten VTOL-Versuche.

Im Grunde kann man aber viele Erfindungen der Luftfahrt nicht gewissen Nationen zuschreiben, das waren immer paralellentwicklungen.
 
Grüezi

Der Schweizer Erfinder Andreas Reinhard baute in den 1990-er Jahren seinen Stingray. Ein Nurflügler mit einem aufgeblasenen Polymerfaser-Flügel.
Erstflug 1995, Spannweite 13m, Länge 9,4m, Startgewicht 840kg. Er machte mit dem Stingray mehr als 300 Flüge...

Gruss Pelzer

stingray05.jpg
 
Etwas später entwickelte man die P-16. 1955-60, 5 Prototypen. 1956 durchbrach man im Sturzflug die Schallmauer. Der recht fortschrittliche Flügel des P.16 lebte in den frühen Versionen des „Lear Jet“ weiterlebt. Nach zwei Abstürzen wurde das Projekt eingestellt..

Für mich mutet die P-16 ein bißchen wie eine Mischung aus Hawker Hunter und F-104 an. Könnte es sein, dass es sich um eine Adaption verschiedener Projekte handelt oder basiert diese Flugzeug auf eingen Entwicklungen? Hast du dazu Daten?

Aber interessante Maschinen, vor allem der Stingray hat es mir angetan.

@floxxx
Einige Maschinen sind mir bekannt, so wie #1 die Drohne oder UAV und der Guppy #6.
Könnte es aber sein, dass es sich bei einigen der Bildern um Fotomontagen handelt, wie z.b. die Concorde-Adaption oder #10 mit dem Bomber-Bug?:grübel:
 
@floxxx
Einige Maschinen sind mir bekannt, so wie #1 die Drohne oder UAV und der Guppy #6.
Könnte es aber sein, dass es sich bei einigen der Bildern um Fotomontagen handelt, wie z.b. die Concorde-Adaption oder #10 mit dem Bomber-Bug?:grübel:

Das habe ich auch schon vermutet. Besonders bei diesem hier kommen mir Zweifel.
 

Anhänge

  • fotomontage.jpg
    fotomontage.jpg
    26,6 KB · Aufrufe: 717
Zurück
Oben