Expeditionen der Briten gegen die nördliche Küste Frankreichs im Siebenjährigen Krieg

AnDro

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Le duc d'Aiguillon dans la bataille

Im Jahre 1758 von Juni bis September führten die Engländer Operationen gegen die Häfen der Bretagne und der Normandie um so eine Schwächung der fr. Truppen am Kriegschauplatz West Europa zu erwirken. Dabei handelt es sich um ein relativ (in Deutschland) unbekanntes Kapitel des Siebenjährigen Krieges, es existiert noch nichteinmal ein Eintrag dazu in der Wikipedia und dt. Bücher dazu konnte ich auch nicht finden. Wobei ich allerdings in Frankreich eine Zeitgenößische dt. Karte der Schlacht auf der Suche nach Quellen gefunden habe. Ziel der Angriffe mit einer Amphibischen Truppe, die aus 10.000 Landtruppen (12 Battalione Infanterie und leichten Dragonern aus verschiedenen Regimentern) und 105-130 Schiffen (davon waren 25 Kriegsschiffe, Flagschiff war die Essex mit 64 Kanonen) bestand, waren Hafenstädte. Kommandant der Landtruppen war General Edward Bligh, den Befehl über die Flotte hatte Admiral Anson (...nach Wikipedia.com, frz. Quelle nach Admiral Howe?) Am 7. August wurde Cherboug genommen, nächstes Ziel war Saint-Malo. Von 4. bis zum 5. September landeten die Truppen bei Saint Lunaire. Allerdings zeigte sich dann das Saint Malo sowohl von der See- als auch der Landseite schwer befestigt war. Frühere erfolglose Expeditionen gegen St. Malo waren nur von Seeseite erfolgt und da die Landseite ebenfalls (vermutlich) nicht zu nehmen war zog man sich zurück. Durch schlechtes Wetter wurde die Flotte gezwungen sich von der Landarmee zu trennen und man sprach sich auf Saint-Cast als Einschiffungspunkt ab. Am 11. September wurde die Verladung durchgeführt, allerdings war nun die Französische Armee unter dem Duc D'Aguilon eingetroffen und es kam zu einer Schlacht. Am Strand von Saint-Cast befanden sich bei Beginn des Angriffs von ca. 8-9000 Franzosen nur noch die konvergierten Grenadiere aller Battalione, in etwa 2000-3000 Soldaten. 4 Kolonnen stürmten ihnen entgegen und als dann noch die französischen Geschütze in Stellung waren brach eine Panik innerhalb der britischen Reihen aus. Die an Land befindlichen Briten wurden komplett aufgerieben, ca. 700 Gefangene wurden gemacht. die Franzosen hatten ca. 300-400 Verluste. Nach diesem Fehlschlag fanden im Siebenjährigen Krieg keine Operationen mehr gegen das frz. Festland statt.

Quellen:
"La Battaille de Saint-Cast" Paul Ladouce
"The Seven Years' War" Daniel Marston (Osprey, mit einer Primärquelle, in Form eines Berichtes eines Anonymen Soldaten des 68th Foot )
"Battaile de Saint-Cast" verschiedene Autoren, Texte gesammelt von Eric Rondel
"La descente des Anglais à Saint-Briac et leur défaite à Saint-Cast en 1758" Auguste Lemasson 1923
"Deux Balades au Coeur de l'Histoire de Saint-Cast Le Guildo" Stadt Saint-Cast Le Guildo
"http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=1758-09-11_-_Combat_of_Saint-Cast"
"http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Saint_Cast" "http://cancagen.free.fr/Documents/milice.htm"

Das ist eine (sehr) grobe Zusammenfassung der Geschehnisse dieser Operation von mir und ich bin auf der Suche nach weiteren Informationen. Fragen die mich interessieren sind die französische Küstenverteidigung und inwiefern die Flotte bei der Schlacht in der Lage war die Landtruppen zu unterstützen. Bei dieser Schlacht ist immerhin eine Elite Truppe in Panik geraten, was ich für einen interessanten Aspekt halte. An der Schlacht waren unter anderem beteiligt:

  • 1st Regiment of Foot Guards (about half a battalion)
  • 2nd Coldstream Regiment of Foot Guards (only 1 battalion) under colonel Caesar
  • 3rd Scots Regiment of Foot Guards (only 1 battalion)
Nach einer Karte aus "La Bataille de Saint-Cast" waren die Briten in Linienformation aufgestellt als die Franzosen Angriffen. Als entscheidend für die Panik wird die frz. Artillerie angesehen, es waren allerdings "nur" 10 Kanonen und 8 Mörser. Rein rechnerisch stehen diesen 750 englische Geschütze gegenüber. Wie groß war die Reichweite dieser Geschütze? Vermutlich dürfte ja nur ein kleiner Teil eingegriffen haben. Allerdings sollen die Geschütze auch die Ruderboote zur Verladung der Truppen beschossen haben was die Panik eher erklären würde, denn eigentlich bietet die Linienformation eine relativ geringe Trefferfläche für Artillerie. Gibt es ansonsten noch lesenswerte Bücher von Soldaten über ihre Erfahrung in diesem Krieg, zum Vergleich?

Kennt jemand ein gutes Buch über die Forts Vaubans in der Bretagne oder kennt sich damit aus? St. Malo ist von ihm befestigt worden und es ist für eine Analyse der Ereignisse garantiert interessant genauer begründen zu können warum diese Stadt als zu gut geschützt erschien.

Übrigens steht in den englischen Quellen immer der Spruch:
" que si les Bretons s'étainent couverts de gloire, le petit Duc (d'Aiguillon) s'était couvert de farine."
Wenn die Bretonen sich mit Ruhm bekleckert haben, hat sich der kleine Duc mit Mehl bekleckert. Dies wird als allgemeine Meinung der Franzosen dort unreflektiert übernommen und hebt die Rolle der Milizen hervor. Diese waren ohnezweifel wichtig, allerdings stammt dieser Satz von Louis-René de Caradeuc de La Chalotais, einem politischen Gegner des Duc d'Aiguillons in der Bretagne. Louis der XV. sagte zu dieser Schlacht:
Mon cousin, le duc d'Aiguillon a donnée dans cette journée les peuvres éclatantes de son intelligence et de sa valeur.
Freue mich auf eine eine anregende Diskussion.

Gruß AnDro
 
Ich kann nur soviel sagen, dass man die Schiffsartillerie, soweit mir bekannt, bei amphibischen Operationen nicht überschätzen sollte.

Heißt dies, dass die Engländer von Franzosen angegriffen wurden, die in Kolonnentaktik vorgingen. (Ich glaube, ich las schon etwas davon.)


Interessant ist das Thema auf jeden Fall.:yes:
 
Also eine Unterschtützung der Artillerie der britischen Kriegschiffe stelle ich mir mit einer Landung am Strand problematisch vor. Der Tiefgang der Schiffe würde verhindern, dass diese nah genug an den Strand fahren können, um ein wirksames Geschützfeuer gegen den Strand zu führen. Die Kanonen jener Jahre waren nur auf max. wenige hundert Meter effizient, somit scheiden diese bei einer Landung als Unterstützungsfeuer aus. Das größte Problem war aber die Gefahr der Schiffe aufzulaufen. So ein festsitzendes Schiff ist dann in höchster Gefahr geentert oder beschoßen zu werden, denn bei der Marine ist die Beweglichkeit eines Schiffes der wichtigste Faktor im Gefecht.

Bei einer Landung in einem Hafen erscheint mir der Einsatz von Kriegschiffen auf jedenfall sinnvoller, da hier nahe genug operiert werden konnte, um die Verteidigungsanlagen zu beschießen.
 
Mögen mich die Experten da korrigieren, aber mir ist kein Fall aus der Zeit der Segelkriegsschiffe bekannt (koloniale Unternehmungen ausgeklammert), in der eine Truppenausschiffung NICHT im Weichbild vorhandener Häfen erfolgte. Genau deshalb waren Häfen und Hafeneinfahrten eigentlich immer durch Forts und Geschützbatterien gesichert.

Th. Blighs Unternehmen gegen St. Malo wird hier:
Amazon.de: Militärische Blindgänger und ihre größten Schlachten: Geoffrey Regan: Bücher
auf Seite 104 ff behandelt. Danach hatte er vorher bei einem Angriff auf Cherbourg vollen Erfolg gehabt.

Ähnlich katastrophal wie St. Malo verlief nach diesem Buch auch eine britische Landung gegen Cadiz 1625 (S. 210 ff).
http://en.wikipedia.org/wiki/Cádiz_Expedition
 
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Hallo @AnDro,
ich habe bisher auch noch nichts von dieser Operation gelesen, kann es aber gerade auch nicht, da ich nicht zu Hause bin.
Zu deinen Fragen:
Ich habe jetzt keine genauen Daten über die Küstenform an diesem Abschnitt, gehe aber davon aus, das es wie so oft in Nordfrankreich eine Steilküste ist. Die Kanonen dürften also irgendwo oben gestanden haben womit sie schon mal zusätzlich im Vorteil gegenüber den Schiffen waren.
Erschwerend für diese Operation ist der in dieser Gegend extreme Unterschied von Ebbe und Flut (bis zu 12 m). Ausgehend davon und von der Zeichnung oben wird Einschiffung mit Booten also jeweils kurz vor dem Höchststand der Flut begonnen haben um mit ablaufendem Wasser schneller zu den Schiffen zu kommen.
Ich glaube nicht, das 7000 - 8000 Mann an einem Tag so eineschifft werden konnten.
In Abhängigkeit von den Wassertiefen und den Windverhältnissen ist das auch der Zeitpunkt an dem die Schiffe die geringste Entfernung zum Landeplatz einnehmen könnten. Mit dem Eintreffen der Kanonen dürften die Schiffe Positionen ausserhalb deren Reichweite eingenommen haben. Auf die am Strand verbliebenen Truppen dürfte das einen zusätzlichen negativen Effekt gehabt haben. Eine 3-4 fache Übermacht des Gegners, Geschütz-/Mörserfeuer, kaum Ausweichmöglichkeiten und keine Unterstützung bzw. keine Hoffnung auf Rettung - da geraten dann auch Elitetruppen
in Panik.

@Köbis und @balticbirdy
Die Truppen waren lt.@AnDro beim Einschiffen - also quasi schon auf der Flucht und nicht beim Anlanden. ansonsten stimme ich euch voll zu.
 
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Eine 3-4 fache Übermacht des Gegners, Geschütz-/Mörserfeuer, kaum Ausweichmöglichkeiten und keine Unterstützung bzw. keine Hoffnung auf Rettung - da geraten dann auch Elitetruppen
in Panik.
Besonders interessant finde ich den Aspekt des Mörserfeuers. Mörser wurden doch für gewöhnlich für Belagerungen eingesetzt und waren nicht so leicht zu transportieren. Daher müsste der Einsatz von Mörsern hier in einer Feldschlacht eine überaus seltene Erscheinung gewesen sein.
 
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Rodgers, The Command of the Oceans, British Naval History 1649-1815, bringt dazu nur eine Darstellung in größerem Zusammenhang.

Pitts Strategie war demnach, mit "coastal raids" möglichst viele frz. Truppen zu binden, was ihm auch gelungen sein soll. Dabei sollte der Multiplikator ausgenutzt werden, indem seegestützte Operationen mit relativ kleinem Truppenkörper möglichst viel Unruhe stiften (parallel zu den Versuchen, Brest zu blockieren).


In dem Buch, das u.a. auch auf Corbetts Darstellung zum Siebenjährigen Krieg verweist, werden die gesamten britischen Verluste mit rd. 800 Mann, darunter die meisten als Gefangene angegeben. Betroffen sei insbesondere die überrannte Nachhut in der Schlussphase der Einschiffung. Die Stände bei St. Lunaire konnten wegen des schlechten Wetters für die Einschiffung nicht wieder benutzt werden, weswegen man auf auf das 12km entfernte St. Cast auswich (mit einer Abschirmung nach Westen). Anders als bei den vorherigen "costal raids" waren bei dieser Aktion die frz. Truppen zu nah, was natürlich nicht beabsichtigt war. Nach dem Fehlschlag wurde der Schwerpunkt auf die Blockaden gelegt. Die erreichte Bindungswirkung wird u.a. mit 134 Infantrie-Btl. und 56 Kavallerie-Abteilungen angegeben, von denen ein Teil ansonsten gegen Ferdinand hätten gestellt werden können. Die raids wurden daher auch als Ausgleich dafür gesehen, dass man Ferdinand nur rd. 9000 Mann an Truppen geben konnte.

Die frz. Darstellungen werden grob so kommentiert, dass die operative Niederlage, nicht aber der strategische Erfolg der Aktionen 1758 gewürdigt werde.
 
Danke, für die vielen Antworten. :winke:

Ich habe jetzt keine genauen Daten über die Küstenform an diesem Abschnitt, gehe aber davon aus, das es wie so oft in Nordfrankreich eine Steilküste ist. Die Kanonen dürften also irgendwo oben gestanden haben womit sie schon mal zusätzlich im Vorteil gegenüber den Schiffen waren.
Erschwerend für diese Operation ist der in dieser Gegend extreme Unterschied von Ebbe und Flut (bis zu 12 m). Ausgehend davon und von der Zeichnung oben wird Einschiffung mit Booten also jeweils kurz vor dem Höchststand der Flut begonnen haben um mit ablaufendem Wasser schneller zu den Schiffen zu kommen.
Ich glaube nicht, das 7000 - 8000 Mann an einem Tag so eineschifft werden konnten.
Das ist in der Tat richtig, die dortige Küste ist bekannt für ihre hohen Gezeitenunterschiede (der Mont St-Michel ist auch in der Nähe) und gilt soweit ich weiß als gefährlich in der Seefahrt. Vorallem gibt es dort keine monumentalen Kreidefelsen wie in der Normandie, sondern etwas niedrigere Granitklippen.
Ich habe 2 Karten gescannt:


Wie man sieht handelt es sich um eine sehr unübersichtliche Küste, mit vielen kleinen Inseln. Außerdem hatten sich die Engländer, ironischerweise hinter um 1740 erbauten Dünen (/Sandaufschüttungen) zum Schutz gegen englische Landungen, verschanzt und diese provisorisch für ihre Zwecke umgebaut. Da kommt nun der Aspekt mit den Mörsern zum tragen, die ja anscheinend für Feldschlachten ungewöhnlich waren. Die Schutzwirkung entfällt dadurch teilweise wieder. Es wird da vermutlich auch noch kleinere französische Miliz-Geschützbatterien in der Gegend gegeben haben, die nicht zum tragen gekommen sind, da die Küste in dieser Region sehr stark befestigt war. Vermutlich werden die Mörser auch aus Forts und ähnlichen stammen, was die Lösung des Transport-Problems erklären würde.

Heißt dies, dass die Engländer von Franzosen angegriffen wurden, die in Kolonnentaktik vorgingen. (Ich glaube, ich las schon etwas davon.)
Ja, da könnte man dann auch an die Napoleonischen Kriege anknüpfen, denen man diese Taktik oft zuschreibt. Ich meine ich hätte hier schonmal gelesen das die Franzosen auch vorher schon mit dieser Taktik experimentierten, wofür es dann hier sogar ein gutes Beispiel gäbe. Auf der 1. Karte sieht man die Kolonnen auch.

Pitts Strategie war demnach, mit "coastal raids" möglichst viele frz. Truppen zu binden, was ihm auch gelungen sein soll. Dabei sollte der Multiplikator ausgenutzt werden, indem seegestützte Operationen mit relativ kleinem Truppenkörper möglichst viel Unruhe stiften (parallel zu den Versuchen, Brest zu blockieren).
Interessant, wenn man davon ausgeht das ein Btl. ca. 500 Mann hat (Quelle: frz. Infanterie bei Quebec, meistens 450 Mann, aber die waren dort soweit ich mich erinnern kann unter der normalen Sollstärke) wäre das trotz des Fehlschlages eine lohnende Taktik.
 
Ja, da könnte man dann auch an die Napoleonischen Kriege anknüpfen, denen man diese Taktik oft zuschreibt. Ich meine ich hätte hier schonmal gelesen das die Franzosen auch vorher schon mit dieser Taktik experimentierten, wofür es dann hier sogar ein gutes Beispiel gäbe. Auf der 1. Karte sieht man die Kolonnen auch.
Meines Wissens existierte die Diskussion um Kolonnentaktik und Lineartaktik durch das ganze 18.Jh. auf französischer Seite. Immer mal wieder konnte sich eine andere Fraktion durchsetzen und diese Taktiken auf dem Schlachtfeld wie hier erproben.

Sehr interessant und erleuchtend, was Du zu den Mörsern schreibst.:yes:
 
Hast du eine Quelle für diese Diskussion um die Taktiken und oder kennst du Beispiele? Mir würde spontan Roßbach einfallen, aber da war es keine Absicht. ;)
 
Hast du eine Quelle für diese Diskussion um die Taktiken und oder kennst du Beispiele? Mir würde spontan Roßbach einfallen, aber da war es keine Absicht.
Ich hatte das mal in dem Buch gelesen, das zugegeben nicht so dolle übersetzt ist:
John Mollo, Malcolm McGregor: "Uniformen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges" Heyne, 1985
:red:
Aber die Passage dazu selbst erschien mir zumindest plausibel.
 
Ich habe jetzt interessanterweise etwas ähnliches gefunden.

The French army did recognize the value of light troops and the various tactical changes of march and battle order, and these were to be central pieces of the later Napoleonic French armies. However they were not as successful in their infancy during the Seven Years' War.
Dr. Daniel Marston in "The Seven Years' War" Osprey, 2001
Oxford CCW - People - Dr. Daniel Marston
 
Noch ein Nachtrag zu diesem alten Thema:

Einer weiteren Darstellung zur Royal Navy (Clowes, History III, S. 195) ist zu entnehmen, dass bis 11.00 Uhr 2/3 der Truppen eingeschifft worden sein sollen. Als Fehler wird vermerkt, dass zu diesem Zeitpunkt sämtliche Geschütze bereits an Bord gebracht worden seien, den verbliebenen Truppen also keine Artillerie zur Verfügung stand. Die Gesamtverluste werden mit 822 Mann angegeben.

Die britischen Schiffe umfaßten 22 Linienschiffe und 8 Fregatten, die anschließend ua Brest blockierten.
 
Das Einschiffen von Truppen ist doch grundsätzlich schwierig. Artillerie würde, wenn sie zu lange am Küstenbereich stünde, auch Gefahr laufen, verloren zu gehen. Unter Feindesaugen Truppen zu verladen hat immer den Nachteil, dass man entscheiden muss, welche wann eingeschifft werden.

@silesia
Gab es denn bestimmte Maßregeln, wann man Artillerie eingeschifft haben wollte? Wie lange sollte sie das Einschiffen decken?

Welche Rolle spielt denn in dem Fall die Schiffsartillerie? Bis jetzt hatte ich immer den Eindruck, dass man versuchte, die teuren und leicht gefährdeten Holzschiffe möglichst außer Reichweite der gegnerischen Feldartillerie zu halten.
 
Gab es denn bestimmte Maßregeln, wann man Artillerie eingeschifft haben wollte? Wie lange sollte sie das Einschiffen decken?

Welche Rolle spielt denn in dem Fall die Schiffsartillerie? Bis jetzt hatte ich immer den Eindruck, dass man versuchte, die teuren und leicht gefährdeten Holzschiffe möglichst außer Reichweite der gegnerischen Feldartillerie zu halten.

Von Artillerieunterstützung durch die Linienschiffe ist keine Rede; von daher würde ich das auschließen, wie oben bereits dargestellt worden ist. Die Unterstützung durch Schiffsgeschütze dürfte technisch nicht möglich gewesen sein, dem Strand werden sich nur kleine Schiffe genähert haben.

Das Einschiffen muss mit solchen Booten erfolgt sein, denn die Verwirrung steig hier, nachdem wohl auch diese Boote beschossen worden sind.

Das frühe Einschiffen der Artillerie wird kritisiert; daher ist zu vermuten, dass es auch anders - etwas später, sicher nicht zuletzt - hätte organisiert werden können. Da die frz. Angriffe überraschend erfolgten, könnte das Verladen der Artillerie auf Sorglosigkeit geschoben werden.
 
Die erreichte Bindungswirkung wird u.a. mit 134 Infantrie-Btl. und 56 Kavallerie-Abteilungen angegeben, von denen ein Teil ansonsten gegen Ferdinand hätten gestellt werden können. Die raids wurden daher auch als Ausgleich dafür gesehen, dass man Ferdinand nur rd. 9000 Mann an Truppen geben konnte.
Die Zahl erscheint mir im Nachhinein deutlich zu hoch. Ist die Armee für die Invasion Englands mitgerechnet? 1759 - French aborted invasion of England - Project SYW
Wenn man bedenkt das alle Btl. ihren Standort gewechselt haben und öfters durch andere "abgelöst" wurden, könnte es vl. hinkommen, aber soviele Btl. zur gleichen Zeit sind ziemlich unwahrscheinlich.
Chartrand gibt zB. eine Stärke von 187 Btl. für die frz. Infanterie im Jahre 1762 und eine Stärke von 48.000 Mann für die Fremdenregimenter an.
 
Ebenfalls interessant: Ein deutsches Buch mit Bretonischen Volksliedern von 1859, zu finden bei Google Books. Es wird eine Episode geschildert in der Walisische Soldaten überlaufen.



 
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