Facharbeit Geschichte

Babyloner

Neues Mitglied
Hallo,

da ich hier neu bin hoffe ich, dass dieses Forum dafür geeignet ist.
Ich muss im Fach Geschichte meine Facharbeit schreiben über ein beliebiges Thema (Möchte über 1. oder 2. Weltkrieg schreiben).
Dafür jedoch benötige ich eine entsprechende Fragestellung am Anfang. Ich hatte schon ein paar Fragen mir überlegt: 1.Was hatte die Industrialisierung für eine Rolle? (1. oder 2. Weltkrieg)
2. Jugend im Nationalsozialismus: Wie wurde das Nationalsozialistische Denken der Jugend eingeplanzt?

Allerdings weiß ich nicht wie ich die erste Frage angehen soll und bei der zweiten bin ich unsicher ob sie geeignet ist.
Würde mich freuen wenn mir jemand antworten und helfen könnte.

PS: Ich hoffe, dass ich hier richtig bin.:grübel:
 
Liebe Babylonier,

bei der ersten Frage habe ich keine Ahnung, bei der zweiten könnte Dir vielleicht eine Recherche in Bezug auf die Jugendorganisationen während der NS-Zeit weiterhelfen.

Ich habe einmal (liegt aber schon einige Jahre zurück, daher weiß ich leider den Titel nicht mehr) mit Zeitzeugen-Interviews gelesen, wo Frauen über ihre Erlebnisse in diesen Organisationen berichten. (Eine Version müsste im Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zu finden sein.) Vielleicht gibt es dazu auch weiteres Material in Deiner Universitätsbibliothek.

Wie der Jugend letztlich wirklich denken "eingepflanzt" wurde, lässt sich kaum wirklich klären, da selbst die effektivsten Methoden erfolglos sind, wenn sich jemand dagegen sperrt (selbst, wenn er/sie es nur heimlich wagt). (Da die meisten Menschen letztlich Individuen sind, gibt es da kein Erfolgsrezept, zudem dürften da auch verschiedene unterschiedliche Faktoren wie Milieu, Herkunft, Charakterprofil etc. eine Rolle gespielt haben.)

Aber Du könntest natürlich die Rahmenbedingungen ein wenig erforschen, und was von Seiten des Regimes diesbezüglich versucht wurde.
 
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Hallo,

da ich hier neu bin hoffe ich, dass dieses Forum dafür geeignet ist.
Ich muss im Fach Geschichte meine Facharbeit schreiben über ein beliebiges Thema (Möchte über 1. oder 2. Weltkrieg schreiben).
Dafür jedoch benötige ich eine entsprechende Fragestellung am Anfang. Ich hatte schon ein paar Fragen mir überlegt: 1.Was hatte die Industrialisierung für eine Rolle? (1. oder 2. Weltkrieg)
2. Jugend im Nationalsozialismus: Wie wurde das Nationalsozialistische Denken der Jugend eingeplanzt?

Allerdings weiß ich nicht wie ich die erste Frage angehen soll und bei der zweiten bin ich unsicher ob sie geeignet ist.
Würde mich freuen wenn mir jemand antworten und helfen könnte.

PS: Ich hoffe, dass ich hier richtig bin.:grübel:

Zur ersten Frage.
Da kannst du die technische Entwicklung seit der industriellen Revolution bis zum ersten Weltkrieg reinnehmen. Die gesellschaftliche Veränderung die diese Entwicklung gebracht hat.

Zur zweiten Frage.

Jugend im Nationalsozialismus ist ein grosses Thema und da gibt es zahlreiche Literatur dazu.
Für deine Frage gibt es eine sehr gute Quelle:
Erika Mann: Zehn Millionen Kinder. Die Erziehung der Jugend im Dritten Reich. 1938.

Erika Mann hat das Buch 1938 veröffentlicht. Darin beschreibt sie die die Erziehung innerhalb des NS-Regimes.
Das Buch hat drei Schwerpunkte:
Familie
Schule
Jugendorganisation

Sie beschreibt darin wie die Kinder und Jugendlichen auf ihre Rolle in der Diktatur eingeschworen werden. Das Buch erregte 1938 ein grosses Aufsehen und gehört zu den auflärenden Schriften der Exil-Literaur. Heute ist es eine wichtige Quelle der Zeitgeschichte.

Dann auch zu empfehlen.

Arno Klönne. Jugend im Dritten Reich. Die Hitlerjugend und ihre Gegner.

Dies ist ein Standardwerk zur NS-Jugenerziehung und der HJ, sowie des Widerstandes von Jugendlichen.

Bei beiden Fragen musst du dir im klaren sein, was will ich überhaupt untersuchen.
 
Hallo Babyloner,

zunächst mal sind beide Fragen gut.

Zur ersten Frage.
Da kannst du die technische Entwicklung seit der industriellen Revolution bis zum ersten Weltkrieg reinnehmen. Die gesellschaftliche Veränderung die diese Entwicklung gebracht hat.

Bein Thema Industrie und 1. Weltkrieg würde ich die Industrieille Revolution aber außen vor lassen und eher den Umstand behandeln das der 1. Weltkrieg der erste Krieg war der von großen Industrienationen geführt wurde. Was zu entsprechenden Materialschlachten und extremen Verlusten beitrug. Stichworte: Massenproduktion von schweren Waffen, Munition, Maschinengewehren,..usw. Literatur dazu gibt es reichlich und sollte daher auch leicht zu beschaffen sein.
 
@Thema Industrialisierung

Mir drängt sich dabei der hier im Forum bereits diskutierte Komplex der "Munitionskrise 1914" als ein sehr interessantes Thema für den 1.Weltkrieg auf. Auch durch die dabei entstandene Frage, wie der in dem neuen, synthetischen Verfahren (Ammoniaksynthese) zum "Ersatz des Salpeters" gewonnene, kriegswichtige Rohstoff verwendet wurde/zu verwenden war, denn er war sowohl zur Produktion von Dünger (gegen den Hunger: "Steckrübenwinter"), als auch zur Produktion von Munition zu verwenden. Ohne den synthetisch erzeugten Sprengstoff hätten die Mittelmächte schon sehr bald kapitulieren müssen, weil es keine Munition mehr gegeben hätte.

Ich male diesen Punkt mal weitgehend aus der Erinnerung heraus etwas unkonventionell weiter aus auf die Wechselwirkung zwischen Krieg und chemischer Industrie. Eine hochlukrative Branche für die deutsche chemische Industrie war die Herstellung von Farbstoffen, so dass sie eine sehr bedeutende Stellung in der Weltwirtschaft erringen konnte. Mit dem Kriegsausbruch brachen die Exporte zusammen (Feindstaaten, Blockade). Erfahrene Briefmarkensammler mögen von farblich abweichenden Briefmarken bei den Alliierten nach Kriegsbeginn gehört haben, weil die leuchtenden Azofarbstoffe aus Deutschland nicht mehr genügend zur Verfügung standen! Die enteigneten Fabriken deutscher Unternehmen im Ausland waren dann die Grundlage, aus denen heraus die alliierten Staaten sich hier Abhilfe schaffen konnte (z.b. "Merck KGaA" und "Merck & Co. Inc." . Ein nettes Detail, aber nicht kriegswichtig.?!

Dennoch: Vor dem Krieg war ein Versuch in Deutschland einen chemischen Trust ("Kartell") nach US-Vorbild zu bilden gescheitert. Im August 1916 kam es nun doch zur Kartellbildung der ihrer Absatzmärkte beraubten Farbenhersteller, es entstand die in der Nazi-Diktatur zu zweifelhaftem Ruhm gekommene I.G. Farben (1945 zwangsweise aufgelöst). Die freien Kapazitäten der Farbenhersteller (die auch Medikamente herstellten!) konnten durch die Ammoniaksynthese in die Lage versetzt werden nun Sprengstoffe und später Giftgas herzustellen... Ich denke aus diesen Punkten lassen sich ein paar hübsche Stichworte (...Zyklon B) ableiten. Siehe hierzu auch die entsprechende Diskussion im Forum.
Im Wesentlichen finden sich diese Punkte auch in einem Aufsatz vom Deutschen Museum in München
http://www.deutsches-museum.de/fileadmin/Content/010_DM/060_Verlag/060_KuT/2014/VAupel.pdf
 
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Vielen Dank erstmal für die schnelle Hilfe!
Ich habe mich schlussendlich für die erste Frage entschieden, da mir die Technik und Industrie besser gefiehl. Aber auch weil die Quellen, die hier stehen sehr hilfreich sind und alles beinhalten was ich brauche für meine 12 Seiten.

Gruß
 
Dennoch: Vor dem Krieg war ein Versuch in Deutschland einen chemischen Trust ("Kartell") nach US-Vorbild zu bilden gescheitert. Im August 1916 kam es nun doch zur Kartellbildung der ihrer Absatzmärkte beraubten Farbenhersteller, es entstand die in der Nazi-Diktatur zu zweifelhaftem Ruhm gekommene I.G. Farben (1945 zwangsweise aufgelöst). Die freien Kapazitäten der Farbenhersteller (die auch Medikamente herstellten!) konnten durch die Ammoniaksynthese in die Lage versetzt werden nun Sprengstoffe und später Giftgas herzustellen... Ich denke aus diesen Punkten lassen sich ein paar hübsche Stichworte (...Zyklon B) ableiten. Siehe hierzu auch die entsprechende Diskussion im Forum.
Im Wesentlichen finden sich diese Punkte auch in einem Aufsatz vom Deutschen Museum in München
http://www.deutsches-museum.de/fileadmin/Content/010_DM/060_Verlag/060_KuT/2014/VAupel.pdf

Also, hier wird einiges leider durcheinander geworfen.
Ohne das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniak-Synthese und das nachgeschaltete Ostwald-verfahren zur Verbrennung des Ammoniaks und anschliessender Umsetzung zu Salpetersäure, währe nach kurzer Zeit die Munition ausgegangen. Und die geringen Menge Salpetersäure, welche man für Azo-Farbstoffe benötigt wurden, hätten nicht in große Mengen Munition umgesetzt werden können. Weil Azo-Farbstoffe waren keine Commodity-Produkte.
Und in den Anlagen, in denen Azofarbstoffe hergestellt wurden, konnte man nicht ohne große Umbauten Trinitrotoluol (TNT) oder Nitroglyzerin herstellen. Und erst recht keine Kampfgase.
Für Chlorgas und andere auf Chlor basierende Kampfgase benötigt man keine Salpetersäure.
Und Zyklon B, wurde nicht im 1.WK benutzt, weil noch unbekannt.
Zyklon B ? Wikipedia

Zum Thema Haber-Bosch hatten wir mal eine ausführliche Diskussion:
http://www.geschichtsforum.de/f62/m...as-manhattan-projekt-des-1-weltkrieges-34445/

Apvar
 
Also, hier wird einiges leider durcheinander geworfen...

Du hast mich wirklich gründlich missverstanden und fehlinterpretiert, ich hatte mehrere ineinander verschachtelte Themen angerissen und kein Thema auch nur in Ansätzen ausgeschrieben. Es war auch nicht meine Absicht mehr als Interesse zu wecken. Ich werde mein "Themenknäul" nicht aufwickeln. Deine Kritik ermuntert mich einige Fäden in diesem Knäul vorsichtig zu markieren.

Absatz 1: großes Thema "Salpeterkrise" und seine Wechselwirkung mit der Düngemittelproduktion

Absatz 2: "unkonventionelle Ableitung aus Absatz 1 = Thema deutsche "Farbenhersteller" und ihre weltweite Bedeutung vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, dann Krise mit gewissen Auswirkungen auf die Kriegsgegner.

- Wer sich darauf einlässt merkt, dass die Firmen über neutrale Produktionsstandorte (USA) versuchten im Geschäft zu bleiben, was 1917 nach Kriegseintritt der USA dort ebenfalls zu Enteignungen führte: Die dortigen Werke von "Merck" wurden von den USA aus weiter geführt, die heute Teil einer laut Wiki aktuell auf # 3 weltweit stehenden Arzneimittelhersteller angehören (Merck & Co. Inc. .... die für diese Spitzenstellung allerdings 1953 fusionieren musste) - in Deutschland existiert noch immer eine Merck KGaA, hervorgegangen aus den nicht enteigneten, deutschen Standorten... PUNKT, weiter führe ich das nicht aus!)

Absatz 3: Was hatte die Krise für Auswirkungen auf die deutschen Farb- und Arzneimittelhersteller? Sie bildeten einen Trust, die IG Farben mit zweifelhaftem Nachruhm: Dieser Nachruhm ist in Zyklon B begründet! (Wieso sollte das auf den 1. WK verweisen?) Werke der IG Farben wurden im 1. WK in die Rüstungsindustrie eingebunden und stellten sowohl Sprengstoffe als auch Giftgas her. Die dafür entwickelten Techniken habe ich nicht einmal angerissen, sondern komplett offen gelassen. Hier hast du Wichtiges geschrieben. Mir ging es alleine darum aufzuzeigen, wie der Krieg eine äußerst lukrative Branche umkrempelte mit einem Ausblick bis auf die KZ der Nazidiktatur!

Grundgedanke: Die in meinem Beitrag rudimentär angerissenen Punkte waren und bleiben weiterhin äußerst lose Enden, die eine große Bandbreite von Themen ansprechen, die man vertiefen kann, aber jede Facharbeit sprengen muss. Aus dem Knäul kann sich Babylonier bedienen, muss aber seinen gewünschten Faden selbst näher spezifizieren und weiter verfolgen. Dass er sich für Industrie entschieden hat ist m.E. erst der Anfang.
 
Liebe Babylonier,

bei der ersten Frage habe ich keine Ahnung, bei der zweiten könnte Dir vielleicht eine Recherche in Bezug auf die Jugendorganisationen während der NS-Zeit weiterhelfen.

Ich habe einmal (liegt aber schon einige Jahre zurück, daher weiß ich leider den Titel nicht mehr) mit Zeitzeugen-Interviews gelesen, wo Frauen über ihre Erlebnisse in diesen Organisationen berichten. (Eine Version müsste im Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zu finden sein.) Vielleicht gibt es dazu auch weiteres Material in Deiner Universitätsbibliothek.

Wie der Jugend letztlich wirklich denken "eingepflanzt" wurde, lässt sich kaum wirklich klären, da selbst die effektivsten Methoden erfolglos sind, wenn sich jemand dagegen sperrt (selbst, wenn er/sie es nur heimlich wagt). (Da die meisten Menschen letztlich Individuen sind, gibt es da kein Erfolgsrezept, zudem dürften da auch verschiedene unterschiedliche Faktoren wie Milieu, Herkunft, Charakterprofil etc. eine Rolle gespielt haben.)

Aber Du könntest natürlich die Rahmenbedingungen ein wenig erforschen, und was von Seiten des Regimes diesbezüglich versucht wurde.


Denkst du an "Mothers in the Fatherland" von Claudia Koonz (1988)?
 
Hallo,
ich bins wieder leider hat der Lehrer meine Frage nicht durchgehen lassen und habe mir deswegen die Frage ,,Welche Einwirkung hatte der Krieg auf die Industrie?" ausgesucht. Ich wollt fragen ob ihr dazu Literatur kennt, da ich nicht viel finde oder mir sogar eine Alternative zur Frage vorschlagen könnt.:S
 
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