Facharbeit über das osmanische Reich

misterX

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe mich entschieden, meine facharbeit in geschichte zuschreiben. mein vorschlag für ein oberthema war das osmanische reich. jedoch muss man ja das thema abgrenzen. nun weiss ich leider nicht mehr, was ich da genau machen könnte.

hat jemand vorschläge? würde mich freuen.
 
also über eine einzige person würde ich nicht schreiben wollen.. ist mir eher langweilig

was sagt ihr zu diesen möglichen themen:

-eroberung istanbuls
-armenien (völkermord?)
-christen und juden im osman. reich
-minderheitenrechte
 
Wofür ist denn eigentlich die Facharbeit? Also im Studium (welches Semester), in der Schule (welche Klasse)? Eroberung Istanbuls kannste machen. Gibt hier im Forum auch einiges an Lit-Tipps und Zitaten dazu. Armenien ist ziemlich schwierig und komplex, willste nicht nur abschreiben und an der Oberfläche bleiben. Christen und Juden im Osm. Reich ist auch ein Thema, welches sich mit Minderheitenrechte stark überschneiden kann, aber auch ein interessantes Thema ist, wo es viel Literatur gibt, auch hier im Forum, in zahlreichen Zitaten. Beim letzten und vorletzten Thema gibt es wahrscheinlich schon im Forum genügend Ressourcen, dass es locker für eine Schul-Hausarbeit reicht. Juden und Christen im OR kann man natürlich auch anders, als "rechtlich" behandeln, also ihr Leben darstellen. Bei den letzten beiden Themen, kann (sollte?) man es auch zeitlich eingrenzen, also z.b. beim Aufstieg des Osmanischen Reiches, oder in der Phase der zunehmenden Probleme, oder der Phase des Nationalismus, usw. Je nachdem, was das für eine Arbeit sein soll, Uni-Proseminar, Uni-Hauptseminar, Schule, und wieviele Seiten du schreiben möchtest, kannste das 1. Thema nehmen, das 3. oder das 4. oder auch die letzten beiden zusammen behandeln. Viel Erfolg. :)
 
ja entschuldigung habe das vergessen zu erwähnen ^^

ich bin in der 12. aufm gymi..die facharbeit sollte 8-12 seiten lang sein.
ja mit den minderheitenrechten meinte ich natürlich andere völker bzw stämme etc.

ich muss natürlich meine quellensuche etwas erweitern als im inet :)
 
Hier findest du alles, was du brauchst, inkl. Literatur-Tipps (Siehe Thread "Einführung in die Geschichte des OR"), teilweise auch ausführliche Zitate. Suche z.B. mal nach "goffman" und "quataert", die haben zwei (leider englische) Standardwerke verfasst, und ich hier einige Zitate draus gepostet. Ich habe auch einen Thread mit "interessanten Artikeln, ebooks, usw." im Subforum OR, darin sind auch Ressourcen für dich. Wenn du fast fertig bist, kannste deinen Text ja hier mal zur Diskussion stellen, wir können bei genügend Zeit sicherlich nochmal den einen oder anderen Fauxpas ausmerzen. Kannst du englisch einigermaßen lesen?
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank für die infos. ich werde reinschauen :)

joa ich kann eig englisch ^^ danke nochmals. wenn cih fragen habe, werde ich die stellen
 
Vergiss aber bitte vor der Frage nicht die Forums-Suche zu benutzen... ;) vieles steht nämlich hier schon. :winke:
 
Interessant wäre auch, warum sich das OR so lange halten konnte und nicht wie andere große asiat. Reiche sofort nach seiner Entstehung wieder unterging, wie bei Alexander oder Timur der Fall.
 
Interessant wäre auch, warum sich das OR so lange halten konnte und nicht wie andere große asiat. Reiche sofort nach seiner Entstehung wieder unterging, wie bei Alexander oder Timur der Fall.


Seit das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert zum "kranken Mann am Bosporus" und zur Beute der Europäer wurde, verdankte es seinen Erhalt vermutlich der Tatsache, dass die Großmächte sich entweder in der Teilung nicht einig werden konnten oder aber kein Interesse an der Liquidation des Osmanischen Reichs hatten. Im 1. Weltkrieg waren die Deutschen anfangs gar nicht so begeistert vom Bündnis mit den Türken, da viele Militärs der Meinung waren, das Osmanische Reich mit seiner schwerfälligen und korrupten Verwaltung würde eher zur Belastung werden. Tatsächlich haben sich die Türken aber recht gut geschlagen, und sie waren von den 4 Imperien die der Weltkrieg vernichtete, die Einzigen, die 1919 die Waffen noch einmal aufnehmen und eine Revision des Friedens von Sevre erzwingen konnten.
 
Seit das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert zum "kranken Mann am Bosporus" und zur Beute der Europäer wurde, verdankte es seinen Erhalt vermutlich der Tatsache, dass die Großmächte sich entweder in der Teilung nicht einig werden konnten oder aber kein Interesse an der Liquidation des Osmanischen Reichs hatten. Im 1. Weltkrieg waren die Deutschen anfangs gar nicht so begeistert vom Bündnis mit den Türken, da viele Militärs der Meinung waren, das Osmanische Reich mit seiner schwerfälligen und korrupten Verwaltung würde eher zur Belastung werden. Tatsächlich haben sich die Türken aber recht gut geschlagen, und sie waren von den 4 Imperien die der Weltkrieg vernichtete, die Einzigen, die 1919 die Waffen noch einmal aufnehmen und eine Revision des Friedens von Sevre erzwingen konnten.

Gut. Was ich aber meinte ist, warum von Anfang an, das OR eine gute Chance hatte zu überleben und nicht wie andere Riesenreiche, wie z.B. das Alexander`s oder Timur`s, nach deren Tod auseinander bröckelte?

Das letzten Endes der 1. WK das "Dahinsiechen" des Staates beendete ist klar und das man sich vorher auch nicht auf seine Zerschlagung einigen konnte auch.
Mir zumindest.
 
Gut. Was ich aber meinte ist, warum von Anfang an, das OR eine gute Chance hatte zu überleben und nicht wie andere Riesenreiche, wie z.B. das Alexander`s oder Timur`s, nach deren Tod auseinander bröckelte?
Es gab m.E. eine ganze Reihe von Gründen, die dabei eine Rolle spielten:
Zum einen hängt das m.E. sicher mit dem inneren Aufbau des Reiches und mit der Größe des staatstragenden Volkes - also den Turkvölkern - im Verhältnis zur Größe des Staatsgebietes zusammen. Die Turkvölker, insbesondere die Seldschuken, hatten bereits vor der Gründung des OR damit begonnen, Anatolien zu erobern und zu besiedeln.
Aber nachdem die Osmanen ihr Reich gegründet hatten, erlitten sie auch schon ganz am Anfang bereits Rückschläge. So mußten sie sich bspw. den Il-Khanen unterwerfen und eine schwere Niederlage gegen Timur hinnehmen. Die Osmanen erwiesen sich jedoch als widerstandsfähig genug, um ihr Reich immer wieder zu festigen. Das lag sicher auch daran, daß sich genügend fähige Nachfolger Osmans fanden, die das Reich immer weiter ausbauen konnten. Die Schwäche des Byzantinischen Reiches spielte dabei ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle.
 
Warum das OR so lange existierte, darüber gibt es schon einen Thread, inkl. einem Thread, warum grad das osmanische Emirat, welches eines der kleinsten war, nun sich schnell ausdehnte, ohne zu kollabieren, wie andere Reiche zuvor. Nur kurz dazu, es gab auch andere Reiche, z.B. mongolische, aber auch islamische, die sich schnell ausdehnten und dann stagnierten oder recht schnell wieder zusammenbrachen, z.b. die Akkoyunlu (nicht so bekannt, weil sie eben wieder verschwanden, aber mal sehr mächtig waren), die Karakoyunlu, die Safawiden, die eben igendwann stagnierten, die Ghaznawiden, die Timuriden, die ja oben schon angesprochen wurden, die Karamanli, die Nachfolger der Mongolen, z.B. die Krimtataren, usw. Viele davon hatten sehr gute Startbedingungen, brachten aber kein Weltreich, bzw. kein dauerhafteres zustande. Während man früher oft Ursachen in den Persönlichkeiten der Herrscher, also der ersten osman. Sultanen suchte, geht man heute eher von anderen Gründen aus, wiewohl die ersten Emire/Sultane durchaus intelligent, charismatisch und fähig waren, aber nicht sooo aussergewöhnlich, im Vergleich zu anderen Herrschern vor und nach ihnen. Also weg von vereinfachender Glorifizierung, hin zu anderen Gründen, als da wären, dass die Sultane mit den byzantinischen Strukturen und auch Kaisern durchaus zusammenarbeiteten und nach Eroberung oder Übernahme (Hochzeitsgeschenk) von Städten, deren Verwaltung weiter benutzten, dass insgesamt die Herrscher keine "Berührungsängste" mit Christen kannten, christl. Berater spielten z.B. anfangs durchaus eine größere Rolle, sie erkannten, was nützlich und brauchbar war, und was unbrauchbar war, von den ihnen umgebenden Reichen, vor allem Pragmatiker waren, also Krieg und Frieden, Kauf und Eroberung, Hochzeiten und Terror, Ehrlichkeit und Vertragstreue, je nach Lage neu ihr Handeln nach ausrichteten. Ausserdem gingen sie anders als Timur bei ihren Eroberungen, trotz der relativen Schnelligkeit, doch recht vorsichtig vor, dass heißt, sie ritten nicht in alle Himmelsrichtungen und unterwarfen alles, was sich nicht ergab, sondern sie zogen es vor, Konsolidierungsphasen abzuhalten. Oft errichteten sie auch ein komplexes Bündnissystem, d.h. Nachbarn wurden erst Alliierte, muslim. und auch christl. Reiche, danach wurden einige Tributpflichtig, mit lockeren Zügeln, dann mit engeren Zügeln Vasallen, manchmal wurden Vasallen illoyal, so dass sie ins Reich eingegliedert wurden, nach der Eroberung oder nach der Streckung der Waffen, andere Vasallen hingegen blieben jahrhundertelang Vasallen, usw. * Dazu die Aufgeschlossenheit neuen Kriegs-Techniken gegenüber, die Möglichkeit, den Bevölkerungsdruck von flüchtenden oder wandernden Nomaden auf den Balkan umzulenken (die Aydinli bei Izmir hatten diese Möglichkeit eben nicht (Ägäis-Barriere, obwohl sie die erste türk. Seefahrernation wurden), und stagnierten irgendwann), auch die Anziehungskraft des "Heiligen Krieges" (die heute aber nicht mehr als Hauptgrund, wie noch vor 50 Jahren gesehen wird), die recht niedrige Steuerlast der Bevölkerung, die Rechtssprechung und daraus die Rechtsstaatlichkeit, die in einigen eroberten Gebieten schon lange nicht mehr so gut funktionierte, usw. was so gut wie keine Unabhängikeits-Revolten in der ersten Zeit zur Folge hatte, der Domino-Effekt von militär. Erfolgen und deren Beute, die weitere Krieger, Abenteurer, Techniker anzogen, dadurch weitere Erfolge, die Erziehung mit den besten Lehrern der Kronprinzen in der Provinz, später der Brudermord, also die Staatsräson über alles ging, und so einen "Alexander-Diadochen-Effekt" vermieden wurde, und so weiter.... Ich stoppe mal, weiteres in den anderen Threads. ;) * = Wer näheres zu der wohl dosierten Abstufung der Herrschaft von Reichsgebiet zu lockeren Vasallen lesen möchte, der schaue mal in meine Tabelle hier: http://www.geschichtsforum.de/f42/einf-hrung-die-geschichte-des-osmanischen-reiches-20740/
 
Zuletzt bearbeitet:
also über eine einzige person würde ich nicht schreiben wollen.. ist mir eher langweilig

was sagt ihr zu diesen möglichen themen:

-eroberung istanbuls
-armenien (völkermord?)
-christen und juden im osman. reich
-minderheitenrechte
Und? Schon geschrieben? Ich hätte dir dazu geraten:
"Die islamischen Rechtsgelehrten im 16 Jhr." (Ebu Suud)
 
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