Facharbeitsthema: Indianer

tossi

Neues Mitglied
Hallo.

Ich gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen und muss jetzt in meinem Geschichts-LK eine 15 Seiten Facharbeit schreiben.

Also grobes Thema hab ich mir einfach mal Indianer in Nordamerika im 19. Jahrhundert ausgesucht.

Mein problem ist allerdings das ich das ja schon noch ein bisschen eingrenzen muss. Also es soll auf jedenfall um die Beziehung zwischen den Weißen und den Indianern gehen. Am meisten Probleme hab ich mit einer vernünftigen Fragestellung. Und kann mir vielleicht jemand gute Literatur empfehlen?

Gruß martin
 
tossi schrieb:
Hallo.

Ich gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen und muss jetzt in meinem Geschichts-LK eine 15 Seiten Facharbeit schreiben.

Also grobes Thema hab ich mir einfach mal Indianer in Nordamerika im 19. Jahrhundert ausgesucht.

Mein problem ist allerdings das ich das ja schon noch ein bisschen eingrenzen muss. Also es soll auf jedenfall um die Beziehung zwischen den Weißen und den Indianern gehen. Am meisten Probleme hab ich mit einer vernünftigen Fragestellung. Und kann mir vielleicht jemand gute Literatur empfehlen?

Gruß martin

Ich bin ja keine Kennerin der Indianer. Aber aus Erfahrung kann ich dir jetzt schon sagen, dass Du hier sehr eingrenzen musst. Vielleicht suchst du dir einen Stamm aus und grenzt es im Zeitraum ein. Sonst ist es ein Fass ohne Boden.
 
tossi schrieb:
Hallo.

Ich gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen und muss jetzt in meinem Geschichts-LK eine 15 Seiten Facharbeit schreiben.

Also grobes Thema hab ich mir einfach mal Indianer in Nordamerika im 19. Jahrhundert ausgesucht.

Mein problem ist allerdings das ich das ja schon noch ein bisschen eingrenzen muss. Also es soll auf jedenfall um die Beziehung zwischen den Weißen und den Indianern gehen. Am meisten Probleme hab ich mit einer vernünftigen Fragestellung. Und kann mir vielleicht jemand gute Literatur empfehlen?

Gruß martin

Hallo Martin,

Literatur gibt es zu Hauf!

- Wie wäre es mit J. F.Cooper's ("Der letzte Mohikaner" usw.) Bild der Indianer und der Rezeption seiner Romane in der Öffentlichkeit? Das wäre doch was!

- Oder die Folgen des Goldrauschs für die Indianer.

- Oder das Leben der Indianer anhand der Erkenntnisse der Lewis & Clark Expedition.

- Oder die Phasen des Niedergangs anhand eines Indianervolkes skizzieren.

usw. usw.

Viel Erfolg!
 
Für Indianer im 19. Jahrhundert empfehle ich Dir, einen Stamm herauszunehmen. Daran kannst du die Wirkungen, die das Zusmmentreffen mit den Weissen hatte, darstellen (vergiss nicht die verheerenden Folgen, die zum Beispiel eingeschleppte Krankheiten für die Indianer hatten).
Wichtig sind die verschiedenen Wendepunkte in der US-amerikansichen Indianerpolitik. In einigen Threads (Reservate zb) finden sich Hinweise.
Bei Internetrecherche empfehle ich dir die amerikansischen Seiten. Immer unter "native Americans" suchen.
 
Penseo schrieb:
Daran kannst du die Wirkungen, die das Zusmmentreffen mit den Weissen hatte, darstellen ...

Hmmm :grübel: Die Assoziation "Indianer -> clash of cultures -> Vernichtung" kommt einem immer als erstes in den Sinn. Ich frage mich, ob tossi den Mut hat, ein Thema aufzugreifen, das weniger im Rampenlicht steht, aber dennoch ergiebig und spannend sein könnte? :fs:
 
Popes Vorschlag ignorierend schlage ich Persönlichkeiten wie Cochise und Geronimo oder Tatanka Yotanka (Sitting Bull) vor. Über die dürfte es auch ausreichend Literatur, selbst auf Deutsch geben.

Alle drei haben ja "den Amerikanern das Leben schwer gemacht".
Man könnte sich entweder die Chiricahua oder eben die Lakota herausgreifen und über sie schreiben, oder aber einen Vergleich zwischen den Ereignissen anstrengen:

Wie kam es zu den Freiheitskämpfen; welche Mittel wurden angewandt von seiten der Indianer, von seiten der Europäer; was geschah nach den Friedenschlüssen?

Das ganze noch ein wenig schöner formuliert, und Du hast eine halbwegs vernünftige Fragestellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Internetseiten auf Deutsch bitte "indigene Völker Nordamerika" versuchen.
Ansonsten fand ich viele Seiten, die sehr viel Romatik, aber wenige wissenschaftliche Untersuchungen enthielten (Karl May lässt grüssen).
Apropos, auch woher Karl May sein Indianerbild hatte ist nicht ganz uninteressant.
Als die Reservate nämlich von konfessionellen Gruppen betreut werden sollten, fiel die Red Cloud Reservation an deutsche Katholiken, die von ihren Erlebnissen in Briefen berichteten. Man nimmt an, dass diese Briefe sein Bild prägten.(Karl Markus Kreis: Rothäute, Schwarzröcke und heilige Frauen, projekt-Verlag 2000).
 
Vielen Dank für eure Kommentare :).

Ich bin ja keine Kennerin der Indianer. Aber aus Erfahrung kann ich dir jetzt schon sagen, dass Du hier sehr eingrenzen musst. Vielleicht suchst du dir einen Stamm aus und grenzt es im Zeitraum ein. Sonst ist es ein Fass ohne Boden.

Für Indianer im 19. Jahrhundert empfehle ich Dir, einen Stamm herauszunehmen. Daran kannst du die Wirkungen, die das Zusmmentreffen mit den Weissen hatte, darstellen (vergiss nicht die verheerenden Folgen, die zum Beispiel eingeschleppte Krankheiten für die Indianer hatten).
Wichtig sind die verschiedenen Wendepunkte in der US-amerikansichen Indianerpolitik. In einigen Threads (Reservate zb) finden sich Hinweise.

Popes Vorschlag ignorierend schlage ich Persönlichkeiten wie Cochise und Geronimo oder Tatanka Yotanka (Sitting Bull) vor. Über die dürfte es auch ausreichend Literatur, selbst auf Deutsch geben.

Ok. Wie wärs mit den Lakota-Sioux, vom bewaffneten Widerstand bis zum Ende des Geistertanzes beim Wounded Knee Massacre. Mich nur auf eine Person zu fixieren fänd ich langweilig, weil ich schon das ganze Volk beschreiben möchte. Allerdings wird Sitting Bull natürlich eine wichtige Rolle spielen.

Literatur bis jetzt:

Black Elk Speaks: Being the Life Story of a Holy Man of the Oglala Sioux und
Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

1-2 mehr Bücher müssen also noch :).

Wie kam es zu den Freiheitskämpfen; welche Mittel wurden angewandt von seiten der Indianer, von seiten der Europäer; was geschah nach den Friedenschlüssen
?

Aber das sind doch keine richtigen Fragestellungen, oder?
 
tossi schrieb:
Ok. Wie wärs mit den Lakota-Sioux, vom bewaffneten Widerstand bis zum Ende des Geistertanzes beim Wounded Knee Massacre. Mich nur auf eine Person zu fixieren fänd ich langweilig, weil ich schon das ganze Volk beschreiben möchte. Allerdings wird Sitting Bull natürlich eine wichtige Rolle spielen.

Lakota (bitte nicht Lakota-Sioux!) ist insofern nicht schlecht, weil es da viel Literatur gibt. Allerdings auch viel schlechte. Wenn du dich erst in das Thema einlesen mußt, kannst du da viel Zeit vergeblich aufwenden.

Literatur bis jetzt:

Black Elk Speaks: Being the Life Story of a Holy Man of the Oglala Sioux und
Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

1-2 mehr Bücher müssen also noch :).

Sehr empfehlenswert für deine Arbeit ist:
James WILSON - Und die Erde wird weinen.
Nicht vom Titel abschrecken lassen, der ist grottenmäßig, leider auch im englischen Original, aber das ist kein Esoterikmist! Gerade zum Bereich Beziehung Indianer/Weiße wirst du da sehr viel Brauchbares finden.
Noch ein Titel von Philip Wylie, den kriegst du morgen (ich sitz hier nicht zu Hause am PC, kann also nicht mal grad in meine 'Bibliothek' schauen).


Aber das sind doch keine richtigen Fragestellungen, oder?
Wie anspruchsvoll mußt dus denn haben?

Erstmal würde ich empfehlen, daß du dich nicht auf "Nordamerika" einläßt, sondern auf USA, denn sonst mußt du Kanada mit berücksichtigen.

"Unterschiede in der Perzeption der Welt und die daraus resultierenden Konflikte am Beispiel der weißen und indianischen Bevölkerung der USA im 19. Jahrhundert"

Wie hört sich das an? Wenns zu hochgestochen ist, kann man die schönen Fremdwörter ja wieder rückübersetzen ;)
 
Ok vielen dank!

Die Erde wird weinen hab ich mir gleich mal bestellt. Philip Wylie hat laut google nix über Indianer geschrieben.

Fragestellung:

Also meine lehrer hat mir das so erklärt, dass es nicht reicht wenn ich ihm erzähle wie das damals so war. Es muss irgendwie eine Frage dahinter stehen :/.
 
... es muss eine Frage dahinter stehen ...

Hm ... Vielleicht auf den Geistertanz konzentrieren mit der Fragestellung / den Fragestellungen:

- Was war neu an dieser Bewegung?
- Wie "gefährlich" für die Weißen war sie tatsächlich - aus Perspektive der Weißen und tatsächlich? (wie weit verbreitet, wie aggressiv, welche Absichten ...)
 
Papa_Leo schrieb:
... es muss eine Frage dahinter stehen ...

Hm ... Vielleicht auf den Geistertanz konzentrieren mit der Fragestellung / den Fragestellungen:

- Was war neu an dieser Bewegung?
- Wie "gefährlich" für die Weißen war sie tatsächlich - aus Perspektive der Weißen und tatsächlich? (wie weit verbreitet, wie aggressiv, welche Absichten ...)

Dafür müßte Tossi sich aber schon ordentlich mit dem Thema Indianer befaßt haben und über etliches Grundlagenwissen verfügen, denn wenn nicht und er sich das erst anlesen muß, wirds eine arge Zeitfrage.

Um die Gefährlichkeit zu beurteilen/beurteilen zu können, muß er die Geistertanzbewegung vergleichen mit vorherigen stammesübergreifenden Bewegungen (zb Tecumseh, King Philip's War) und da Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausstellen, auch wenn das nicht ins 19. Jh. fällt. Dann müßte noch darauf eingegangen werden, daß der Geistertanz eben nicht in einem Volk der Plainskultur anfing, man müßte sich Gedanken machen, wieso und warum; ebenso was daran für andere indianische Völker interessant war und warum bzw welche Veränderungen der Geistertanz bzw die damit verbundene 'Ideologie' erfuhren, nachdem andere Völker mit ins Spiel kamen.

Bei Wilson steht übrigens auch was zur Geistertanzbewegung.
 
Ingeborg schrieb:
Dafür müßte Tossi sich aber schon ordentlich mit dem Thema Indianer befaßt haben und über etliches Grundlagenwissen verfügen, denn wenn nicht und er sich das erst anlesen muß, wirds eine arge Zeitfrage.

Um die Gefährlichkeit zu beurteilen/beurteilen zu können, muß er die Geistertanzbewegung vergleichen mit vorherigen stammesübergreifenden Bewegungen (zb Tecumseh, King Philip's War) und da Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausstellen, auch wenn das nicht ins 19. Jh. fällt. Dann müßte noch darauf eingegangen werden, daß der Geistertanz eben nicht in einem Volk der Plainskultur anfing, man müßte sich Gedanken machen, wieso und warum; ebenso was daran für andere indianische Völker interessant war und warum bzw welche Veränderungen der Geistertanz bzw die damit verbundene 'Ideologie' erfuhren, nachdem andere Völker mit ins Spiel kamen.

Bei Wilson steht übrigens auch was zur Geistertanzbewegung.

Ich denke, ein Vergleich der Geistertanzbewegung mit einer stammesübergreifenden Bewegung müsste dem Lehrer reichen.
Bei der Frage der Gefährlichkeit müsste auch nicht zwingend darauf eingegangen werden, warum der Geistertanz nicht bei den Plainsindianern anfing.

Ich denke, es wäre durchaus machbar:
- Kurze (!) Entstehungsgeschichte
- Erklärung, warum Geistertanz für viele indianische Stämme interessant war
- Darstellung, wie sich die Idee wandelte (immer mit Blick auf den "Bedrohungsfaktor" für die Weißen)
- Darstellung, was der Geistertanz bei den Indianern bewirkte, veränderte (auch hier: "Bedrohungsfaktor")
- ein kurzer Vergleich mit z.B. Tecumseh


... wäre für mich eine schöne runde Facharbeit. In Bayern werden die Themen z.B. auch im Moment vergeben und Abgabetermin ist der Januar 2007 - also schon genügend Zeit.
 
tossi schrieb:
Also ich hab noch genau 40 tage zeit :). Bis Januar 2007 :D. Wär gut...

Also, 40 Tage, da läßt sich ja was Vernünftiges auf die Beine stellen (ich hab heute abend gerade was gelesen von: "muß morgen ein Referat halten" ....).

Tossi, hast du schon die Rubrik 'Persönliche Nachrichten' entdeckt, oben neben der Zeile Forum/TV Programm/Nachrichten etc? Schau mal rein.

Den anderen Literaturtip kriegst du morgen (nach dem Aufstehen bzw ich muß erst hierher fahren). Ich hab da wohl was leicht durcheinandergebracht wg Autor.
 
tossi schrieb:
Also mein Posteingang ist ziemlich leer :/.
Sollte nicht.... versuchen wirs nochmal.

Also, nach dem Blick in meine Bücherregale:


Philip Wearne (dicht daneben ist auch vorbei;) ):
Die Indianer Amerikas
Lamuv-Verlag, Göttingen 1996
(Für dich ist nur ein Teil des Buches 'interessant', da Wearne auch viel auf die Situation in Lateinamerika eingeht.)


Roger L. Nichols: Geschichte der Indianer in den Vereinigten Staaten und Kanada
Athenaion 2002
( Hier insbesondere die Kapitel:
6 Alte Gefahren, neue Lösungen (1795-1820)
7 Kulturelle Standhaftigkeit - Physischer Rückzug (1820-1860)
8 Gesellschaften und Belagerung (1860-1890)
9 Die Ausgrenzung überleben (1890-1920) )


Wenn du auf die Lakota loswillst:
H.J. Stammel: Die Sioux. Amerika und seine Indianerpolitik
dtv, Stuttgart 1976
(Stammel ist nicht so wirklich das Gelbe vom Ei und in der Regel sehr eurozentristisch.)
 
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