Folgen des 1. Weltkrieges -> 2. Weltkrieg?

B leave

Neues Mitglied
Es interessiert mich was ihr über das folgende Thema denkt bzw. wisst, da ich mich gerade sehr ausführlich für einen Fachaufsatz damit beschäftige.

Das Thema ist: Inwiefern trug der Versailler Friedens Vertrag und andere unmittelbare Folgen des 1. Weltkriges zum Ausbruch des 2. Weltkrieges bei?
 
Das hatten wir hier schon mal unter "Referat: Versailler Vertrag" sowie diversen anderen Threads. Wenn du schnell an die Meinungen recht vieler auf einmal kommen willst, benutz doch die Suchfunktion. Dann hast du schon mal ganz zügig einiges zusammen.

Wenn du gezielt über eine Thematik diskutieren willst, bitte etwas präzisieren. Vielleicht auch eine kleine These oder Aussage....
 
B leave schrieb:
Es interessiert mich was ihr über das folgende Thema denkt bzw. wisst, da ich mich gerade sehr ausführlich für einen Fachaufsatz damit beschäftige.

Das Thema ist: Inwiefern trug der Versailler Friedens Vertrag und andere unmittelbare Folgen des 1. Weltkriges zum Ausbruch des 2. Weltkrieges bei?

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Der Vertrag von Versailles kann zusammen mit der wirtschaftlichen Notlage, bedingt durch die hohen Reparationszahlungen und die Weltwirtschaftskrise als einer der Hauptgründe für die politische Radikalisierung in der Weimarer Republik und schließlich den Übergang in die nationalsozialistische Diktatur in der Zeit des Dritten Reiches angesehen werden. Nationalistische und rechte Gruppen warfen der Weimarer Regierung vor, durch die Annahme der Vertragsbedingungen die Interessen Deutschlands verraten zu haben und forderten eine Revision des Vertrags.

Die durch den Versailler Vertrag begründeten schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen und die außenpolitische Isolation Deutschlands versuchte Walther Rathenau im Vertrag von Rapallo zu entschärfen. Darin wurde zumindest das Verhältnis zur Sowjetunion normalisiert und auf gegenseitige Ansprüche verzichtet


Der Versailler Vertrag bestimmte in hohem Maß die Außenpolitik und das politische Klima in der Weimarer Republik. Vordringliches außenpolitisches Ziel der Regierungen der Weimarer Republik war die vorzeitige Räumung des besetzten Rheinlandes und die Lösung der drückenden Reparationenfrage. Die Räumung des Rheinlandes wurde 1930 erreicht, die Reparationszahlungen wurden 1932 de facto beendet.


Im Deutschen Reich lehnten breite Kreise der Bevölkerung den Versailler Vertrag als „Diktat von Versailles” deutlich ab und forderten die Revision des Vertrages als oberstes außenpolitisches Ziel der deutschen Politik. Antidemokratische, antirepublikanische Kräfte, vor allem die Nationalsozialisten, setzten die Agitation gegen den Vertrag zusammen mit der Dolchstoßlegende als überaus wirksame propagandistische Waffe gegen das parlamentarische System ein; sie schufen damit in Deutschland ein Klima, das dem Aufstieg Adolf Hitlers außerordentlich förderlich war.

Formal gebrochen wurde der Vertrag erstmals 1935 mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht und der massiven Aufrüstung und Erweiterung der Wehrmacht; dann 1936 mit der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes und 1938 mit dem Anschluss Österreichs. Die Alliierten nahmen diese gewaltsame Revision im Rahmen ihrer Appeasement-Politik nahezu widerstandslos hin.


es ist natürlich immer ein bisschen schwer eine wertung o.ä. vorzunehmen und sicherlich spielenm hier jede menge einflüsse eine große und entscheidende rolle, aber ich denke das man schon sagen kann, dass der versailler vertrag als mittel zum zweck eiskalt ausgenutzt wurde und dementsprechend politisch ausgeschlachtet wurde und in folge dessen einen riesen einfluss vor allem auf die entwicklung in deutschland genommen hat, die man in keinem fall unterschätzen kann....
mit sicherheit eine sehr interessante frage, was passiert wäre, wenn dieser vertrag so nicht zu stande gekommen wäre bzw. überhaupt nicht....
aber dafür hast du ja dann deine arbeit *ggg*..


sakk :)
 
der revanchismus wurde schließlich maßgeblich von der "schmach von versailles" gespeist. gleichzeitig gaben abgetrennte ehemals deutche gebiete die möglichkeit der "heim ins reich"-ideologie. und es diente auch zur prägung eines feindbildes.
um es einfach zu sagen: es war sicher nicht der alleinige grund. einen alleinigen grund für die NS-diktatur und den daraus resultierenden krieg gab es nicht. aber es war sicher einer der maßgebenden.
 
Nun, wie Tidott schon sagte, war es vermutlich nicht der Grund, aber es war ein sehr großer Grund, und er lieferte den Rechtsextremen Gruppen eine Fülle von Material für ihren Kampf: "Dolchstoßlegende", "Heim ins Reich", "Schanddiktate von Versailles" alles wichtige Punkte, denen sich die Rechten bedienten.

Zudem auch anderes, wie z.B. die Mentalität des Deutschen Volkes von damals:
Der deutsche staat war durchmilitarisiert "Militarismus", jeder in hohen Ämtern, und jeder der sich repräsentieren wolte, zeigte sich in Uniform. Man war Stolz, und Stark.
Mit dem Vertrag von Versailles war ein Stück gebrochen, "kein einziger Feindlicher Soldat hatte deutschen Boden betreten", und doch bürgte man ihnen die alleinschuld am Krieg auf, was in so fern schmerzlich war, dass Deutschland eigentlich nur in "Hunnentreue" zu seinem Verbündeten hielt, dies begriffen viele nicht. Zudem die Schmach von den franzosen besiegt worden zu sein, die nun ihr unwesen trieben. (bezug auf kleinere Überfälle der französischen Armee im Elsaß oder Lothringen, z.Zt. der Weimarer Republik. Die größte Schande, war der Verlust von Militär, von Stärke, dies war mit der Mentalität nicht zu vereinbaren. das deutsche Volk rief nach jemandem, der sich nicht beugen wird, und der ihnen gab, was der großteil wollte: Rache, "Rache für Versailles"!! Und obwohl Hitler damals nur Gefreiter war, sprich eigentlich hätte keine bedeutung spielen dürfen, vermochte er es, den leuten zu versichern, ihnen vorzugaukeln, das er bieten könne, was sie alle wollten, und die scharen folgten ihm. Hitler war schlechter Stratege und auch kein guter Politiker, aber er wusste, was das volk wollte, und wie er sich dessen unterstützung sichern konnte.

Zudem war der Wunsch groß, endlich ruhe vor den Straßenkämpfen zu haben, endlich sicher zu sein.

Die Geschichte spielte viele Faktoren in dieser Zeit zusammen, doch die "Schanddiktate von Versailles", die dem Deutschen Volke so sehr im magen lagen, und die verachtende betrachtungsweise der sieger, diese Faktoren waren wohl einer der wichtigsten, wenn nicht die Wichtigsten Gründe, für einen 2. Weltkrieg, denn das Deutsche Volk von damals wollte sich nicht unterjochen lassen, und sich auch nicht schutzlos gegen die nachbarnationen sehen. (Karrikatur zur Abrüstung, im Buch "Der erste Weltkrieg - Daten-Fakten- Kommentare, von Dr. Christian Zentner)
 
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