Foltermethoden

Ich habe in einem Bericht gelesen in dem es darum ging, dass Muslime Pilger in Jerusalem gefoltert haben. An sich nichts ungewöhnliches aber eine der beschriebenen Methoden fand ich doch etwas seltsam:
Den Pilgern wurde der Bauch aufgeschlitzt, dann wurde das Ende der Gedärme um einen Pfahl gewickelt und sie mussten so lange Laufen bis sich die Gedärme einmal um den Pfahl herumgewickelt hatten. :S Medizinisch halte ich das für nicht möglich, war das alles also nur Propaganda des Papstes? (Im Bericht ist eine Qelle angegeben)

Muss eine beliebte Gräuelgeschichte sein.

Ich habe das selbe über Bukaniere in der Karibik gelesen, die das mit ihren spanischen Opfern gemacht haben sollen.

Ich bezweifle, dass man jemanden, den man schon den Bauch aufgschlitzt hat noch lange rennen lassen kann. Ich halte es für ein Märchen.

Hallo miteinander,

ich kenne eine derartige "Geschichte" eigentlich eher aus dem Baltikum, wo eine solche Praxis von einem heidnischen "Fürsten" und seinen Mannen ausgeübt wurde. Da dem jedoch die Quellen des Deutschen Ordens zugrunde liegen, mag es etwas übertrieben sein bzw. könnten solche Greueltaten auch von beiden Seiten verübt worden sein.
Medizinisch ist es übrigens möglich, und es wird auch beschrieben wie: der Nabel wird herausgeschnitten :S und an einen Pfahl oder Baum genagelt. Dann wird das Opfer um den Pfahl/Baum getrieben, so daß sich die Gedärme in der beschriebenen Art heraus- und um den Pfahl/Baum herumwinden *Igitt!*

Quelle: D. Zimmerling "Der Deutsche Orden"

Das Motiv habe ich schon im Zusammenhang mit der Vorgeschichte zum ersten Kreuzzug gelesen, nur wurden hier die Pilger um den Pfahl gepeitscht bis sie tot zusammenbrachen.

Das Buch, in dem ich darüber gelesen habe, erwähnt, dass christliche Wallfahrer im 11. Jahrhundert wohl behelligt wurden, betrachtet die Schilderung dieser Folter aber als Bestandteil der Propaganda zur Vorbereitung des ersten Kreuzzuges.

Die Schilderung dieser Folter dürfte also weit verbreitet; evtl. ein gängiges Motiv in der Feindpropaganda geworden sein.


Eine Quelle für diese Geschichte wäre jedenfalls der Kreuzzugsaufruf von Urban II. in der Version des Robert von Reims (Historia Iherosolimitana)
 
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