Fossilien in der Antike?

silesia

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Bezug nehmend auf diesen Artikel:

http://www.stanford.edu/dept/HPS/MayorSamos.pdf

... war mir die Beschäftigung mit Fosssilien in der Antike neu, obwohl man das wohl mit einiger Wahrscheinlichkeit erwarten konnte.

Sind dazu zB Auswirkungen auf die Mythologie untersucht, vielleicht auch bei den Römern, oder gibt es dazu weitere Angaben?
 
Auf einigen Kykladeninseln lebten bis in die mykenische Zeit hinein noch Zwergelefanten. Es gibt die Theorie, dass später Funde von Schädeln dieser Elefanten zur Entstehung der Sage von den Kyklopen geführt haben, da Elefantenschädel in der Mitte eine große Öffnung für die Nase haben, die man für ein Auge halten könnte.
 
Nicht antik, aber auch lange her: Fossilisierte Ammoniten wurden früher öfters für versteinerte Schlangen gehalten. Der natürliche "fehlende" Schlangenkopf wurde dann manchmal nachträglich hinzugefügt (s. Anhang 1). Diese Idee hat es sogar ins Wappen der nordenglischen Stadt Whitby geschafft (s. Anhang 2).

https://en.wikipedia.org/wiki/Whitby

Beim Suchen bin ich ua auf diese Seite gestoßen, für den Glaubwürdigkeit ich mich aber nicht verbürge... ;)

Fossilien im Volksglauben, Ammoniten, Belemniten,Brachiopoten,Seeigel, Kieselschwmm
 

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Je nachdem, was Du unter "Beschäftigung" mit Fossilien genau verstehst, lieber Silesia, müßte man schon bei den frühen Naturphilosophen einsetzen, denn schon da wunderten sich Leute, wie die Muscheln auf die Berge kommen.
Und es ist vielleicht keine direkte mythologische Einwirkung, aber Ovid läßt in seinen Metamorphosen den alten Pythagoras eine lange Rede halten, in der dieser religiöse Vorstellungen geißelt und auf die Natürlichkeit und die Veränderung von Phänomenen verweist, und innerhalb dieser Rede verweist auch er auf fossile Muscheln, die den Wechsel von Festland und Meer bezeugen.

Wahrscheinlich steht das meiste in dem verlinkten Artikel, aber ich war jetzt einfach mal zu faul, um den ganzen Text durchzuarbeiten :rotwerd:
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal vielen Dank für die bisherigen Beiträge.:winke:

Die "Beschäftigung" dachte ich mir weit gefasst, also von entsprechenden Schriften und Interpretationen über Sammlungen, oder bekannte Ausgrabungsstellen.

Hier noch ein Bezug zur Mythologie, die Fundstätte Pallene:
Greek Giants
 
Die "Beschäftigung" dachte ich mir weit gefasst, also von entsprechenden Schriften und Interpretationen über Sammlungen, oder bekannte Ausgrabungsstellen.
stutzig gemacht hatte mich die Beschreibung eines Klosterkirchenportals in Ecos Roman "der Name der Rose", weil dort unter zahlreichen furchterregenden Drachen, Dämonen, Teufeln und Bestien auch Saurier erwähnt wurden: ich hatte Zweifel, ob das Hochmittelalter - der Roman spielt in dieser Zeit - überhaupt das Wort "Saurier" kannte, andererseits aber ist Eco kein Laie.
Zwar weiß ich immer noch nicht, ob die antike und mittelalterliche Gelehrsamkeit Saurier und das entsprechende Wort kannte, aber Drachen kannte man auf jeden Fall:
Drache (Mythologie) ? Wikipedia
Drache (Mythologie) ? Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Entdeckungsgeschichte_der_Dinosaurier#Fr.C3.BChe_Entdeckungen
Natural History of Dragons
 
stutzig gemacht hatte mich die Beschreibung eines Klosterkirchenportals in Ecos Roman "der Name der Rose", weil dort unter zahlreichen furchterregenden Drachen, Dämonen, Teufeln und Bestien auch Saurier erwähnt wurden: ich hatte Zweifel, ob das Hochmittelalter - der Roman spielt in dieser Zeit - überhaupt das Wort "Saurier" kannte, andererseits aber ist Eco kein Laie.
Zwar weiß ich immer noch nicht, ob die antike und mittelalterliche Gelehrsamkeit Saurier und das entsprechende Wort kannte, aber Drachen kannte man auf jeden Fall:

Ich find leider meine "Der Name der Rose"-Ausgabe gerade nicht, allerdings: Sauros (σαῦρος) heisst auf Griechisch erst mal nur (Eid-) Echse. Hört sich auf den ersten Blick aber nach einem Anachronismus an.
 
Ich habe mal gelesen die Köpfe des Dinosauriers Protoceratops könnte zum Greif umgedichtet worden sein. Wenn man sich die Schädel ansieht passt das.
 
Je nachdem, was Du unter "Beschäftigung" mit Fossilien genau verstehst, lieber Silesia, müßte man schon bei den frühen Naturphilosophen einsetzen, denn schon da wunderten sich Leute, wie die Muscheln auf die Berge kommen.
Und es ist vielleicht keine direkte mythologische Einwirkung, aber Ovid läßt in seinen Metamorphosen den alten Pythagoras eine lange Rede halten, in der dieser religiöse Vorstellungen geißelt und auf die Natürlichkeit und die Veränderung von Phänomenen verweist, und innerhalb dieser Rede verweist auch er auf fossile Muscheln, die den Wechsel von Festland und Meer bezeugen.
Das war auch in Ägypten der Fall. Da man dort weit im Landesinneren Muscheln fand, aber auch bekannt war, dass sich das Nildelta durch Ablagerungen des Nils immer weiter ins Meer hinausschiebt, vermutete Plutarch (in "Isis und Osiris"), dass einst ganz Ägypten Meer gewesen sei und erst durch Anschwemmungen des Nil entstanden sei.
 
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