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Die karolingischen Panzerreiter selbst kann man nicht als Garde bezeichnen. Sie waren einfach die einzigen Soldaten der Armee. Aus diesem Grund entwickelte sich der Begriff Miles auch zur Bezeichnung für die Ritter.Diese Reitergarde...kämpfte in schwerer Panzerkleidung, die aus schuppenartig ausgerichteten Metallplättchen bestand (unter dem Kettenhemd trug der Reiter einen Lederwams), ... und durch Beinschienen.
Die Beschreibung des anonymen Mönches aus St. Gallen in seiner Lebensbeschreibung Karls des Großen aus dem späten 9./ frühen 10. Jahrhundert darf man wohl nicht auf alle Panzerreiter ausdehnen.Die Tracht bestand wohl in rotgefärbten Binden um die Beine und darunter leinene Hosen von derselben Farbe, aber mit kunstreicher Arbeit verziert. Schuhe, die außen mit Gold geschmückt und mit drei Ellen langen Schnüren versehen waren, ergänzten die Tracht...
Ähnliche Aufgaben wie die fürstlichen Leibwachen der Römer hatten die Gefolgschaften der Lehnsherren. Ein stehendes Heer gab es nicht, weshalb die karolingischen Panzerreiter keine Soldaten waren. Die karolingischen Hausmaier und Könige schufen, neben dem eigentlichen Heeresaufgebot, ein schlagkräftiges Heer von Gefolgsleuten, die gegen Überlassung von Grund und Boden als Lehen Reiterdienste in schwerer Rüstung leisteten. Der Ritterstand (und die Bezeichnung Ritter) hatte seine Ursprünge in diesem germanischen Gefolge. Der Miles gloriosus ist aber sprichwörtlich der ruhmredige Soldat in einer Komödie von Plautius.Witege schrieb:Die karolingischen Panzerreiter selbst kann man nicht als Garde bezeichnen. Sie waren einfach die einzigen Soldaten der Armee. Aus diesem Grund entwickelte sich der Begriff Miles auch zur Bezeichnung für die Ritter.
Die Scara (=Schar) war lediglich eine Unterteilung des Heeresaufgebots; berühmt ist die Scara franciska.Witege schrieb:Die Garde, also Eliteformation, wurde scara genannt, welche wohl als einzige Einheit der Armee fortgeschrittene Kavallerietechniken beherrschte.
Karl Martell übertrug deshalb schon bewährten Kriegern „Lehen“.Witege schrieb:Das Kettenhemd war meist die einzige Rüstung, die sich die Reiter leisten konnten. Immerhin kostete die Grundausrüstung schon ungefähr soviel wie 20 Kühe. Nur der Adel konnte sich wohl die beschriebene bessere Ausrüstung, wie die nur aus literarischen Quellen bekannten Beinschienen, für sich und ihr Gefolge leisten.
Wer sagt, der Mönch von Sankt Gallen sei unbekannt? Die freien Bauern waren keine Panzerreiter, weshalb sie überhaupt nicht einheitlich gekleidet waren; gleichwohl unterschieden sich beispielsweise Romanen und Franken schon durch ihre Kleidung.Witege schrieb:Die Beschreibung des anonymen Mönches aus St. Gallen in seiner Lebensbeschreibung Karls des Großen aus dem späten 9./ frühen 10. Jahrhundert darf man wohl nicht auf alle Panzerreiter ausdehnen. Auch wenn damals die Gefolgschaft eines Adligen oder vielleicht auch die scara mit gleichen "Uniformen" ausgerüstet waren, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass sich die gesamte Armee (vor allem die freien Bauern, die es sich leisten konnten) daran hielt.
Diese Vermutungen meinte ich, als ich vom Sattelschuh sprach; der Steigbügel selbst ist damit wohl gemeint. Eine Halterung für die Stangen der fränkischen Reiter ist abwegig; entsprechende Funde gibt es meines Wissens tatsächlich nicht. Die Stangen wurden ja über die Schulter gelegt; selbst eine einheitliche Kleidung der Reiter ist auf der mittelalterlichen Darstellung nicht zu erkennen.timotheus schrieb:Annahmen gehen zwar in die Richtung, daß die Lanze im Steigbügel - zwischen Bügel und Fuß - eingeklemmt wurde oder gar gegen den Sattel eingestemmt wurde, aber das sind eben lediglich Vermutungen.
Die gängige Übersetzung von miles ist eben Soldat, auch wenn es nicht zum Soldaten der Neuzeit der stehenden Armeen passt.Ein stehendes Heer gab es nicht, weshalb die karolingischen Panzerreiter keine Soldaten waren.
Die Lehen, welche die Karolinger wie auch davor die Merowinger verliehen, gingen erst einmal an den Hochadel (Grafen, Herzöge), die mehrere "Soldaten" für den Kriegsdienst stellen mußten. Diese waren Freie, die sich in den Schutz des Herren begaben und ihm dafür Treue schwören mußten.Die karolingischen Hausmaier und Könige schufen, neben dem eigentlichen Heeresaufgebot, ein schlagkräftiges Heer von Gefolgsleuten, die gegen Überlassung von Grund und Boden als Lehen Reiterdienste in schwerer Rüstung leisteten. Der Ritterstand (und die Bezeichnung Ritter) hatte seine Ursprünge in diesem germanischen Gefolge.
Klingt logisch. Scara wurde wahrscheinlich dann einfach falsch ins Osprey-Heft übernommen. Kennst du zufällig dazu auch die Originalquelle?Die Scara (=Schar) war lediglich eine Unterteilung des Heeresaufgebots; berühmt ist die Scara franciska.
Er wird wohl als anonymer (nicht unbekannter) Mönch bezeichnet, da niemand seinen Namen kennt.Wer sagt, der Mönch von Sankt Gallen sei unbekannt?
Das ursprüngliche Heerwesen beruhte auf dem "Wehrrecht" der Freien. Obwohl unter den Karolingern die Gefolgschaften eine wichtige Rolle spielten, war die Umstellung auf ein Vasallenheer noch nicht vollendet. Dies geschah erst im Westfrankenreich.Die freien Bauern waren keine Panzerreiter, weshalb sie überhaupt nicht einheitlich gekleidet waren;
Die Scara (=Schar) war lediglich eine Unterteilung des Heeresaufgebots; berühmt ist die Scara franciska.
The term (pl. scarae) is a latinized form of an ancient German word meaning "group." (A modern descendant is the German word Schar, also meaning "group.") Members of the scara units were called scariti, escariti and scarii.
Although of uncertain composition, the scarae are thought by many modern historians to have been permanently embodied units of elite cavalry, because in the primary sources they are generally described as being tasked to important missions that required mobility.
Diese Vermutungen meinte ich, als ich vom Sattelschuh sprach; der Steigbügel selbst ist damit wohl gemeint.
"Militär" ist vom lateinischen Wort "militaris" hergeleitet, was soviel wie kriegerisch und soldatisch bedeutet. Dies stammt wiederum von "miles" ("Soldat") ab. Dieses Wort gehört zu einem Stamm, der "Haufen" bedeutet. "Miles" kann man also auch mit "jemand, der in einem Haufen marschiert" übersetzen.Witege schrieb:Die gängige Übersetzung von miles ist eben Soldat, auch wenn es nicht zum Soldaten der Neuzeit der stehenden Armeen paßt.
Die Einhard-Annalen berichten für das Jahr 774 davon, daß Karl drei Abteilungen seines Heeres nach Sachsen schickte; im Jahre 778 gab er den Befehl, Ostfranken und Alemannen sollten die eingedrungenen Sachsen verjagen. Wer diese Abteilungen waren, läßt sich nicht sagen; aber darauf gründet sich bestimmt der englische Wiki-Artikel (s.o.). Da aber den Kern des Heeres, das der König im Jahre 777 von Worms lahnaufwärts gegen die Sachsen führte, die schweren Reiter der Scara francisca (der fränkischen Schar) waren, ist die oft zu findende Gleichsetzung dieser Panzerreiter mit den nach Sachsen entsandten Abteilungen nicht nachvollziehbar.Witege schrieb:Klingt logisch. Scara wurde wahrscheinlich dann einfach falsch ins Osprey-Heft übernommen. Kennst du zufällig dazu auch die Originalquelle?
Die Gesta Karoli Magni, die von Kaiser Karl III. in Auftrag gegebene Sammlung von Begebenheiten aus dem Leben Karls des Großen, wurde von dem Mönch Notker Balbulus („der Stammler“) von St. Gallen nach dem Jahre 883 verfaßt; sie wird auch „Der Mönch von St. Gallen“ genannt.Witege schrieb:Er wird wohl als anonymer (nicht unbekannter) Mönch bezeichnet, da niemand seinen Namen kennt.
Ob diese Übersetzung wirklich besser ist wage ich zu bezweifeln. In der Fachliteratur wird zumindest auch "Soldat" verwendet, obwohl natürlich klar sein dürfte, dass "Krieger" passender wäre."Militär" ist vom lateinischen Wort "militaris" hergeleitet, was soviel wie kriegerisch und soldatisch bedeutet. Dies stammt wiederum von "miles" ("Soldat") ab. Dieses Wort gehört zu einem Stamm, der "Haufen" bedeutet. "Miles" kann man also auch mit "jemand, der in einem Haufen marschiert" übersetzen.
Das Problem scheint eher (zumindest für den Osprey-Autor), dass man sich nicht sicher ist, wer es wirklich geschrieben hat, obwohl Notker normalerweise als Verfasser bezeichnet wird. Ich denke einmal, dass es nicht aus der Schrift selbst offensichtlich wird, wer sie geschrieben hat.Die Gesta Karoli Magni, die von Kaiser Karl III. in Auftrag gegebene Sammlung von Begebenheiten aus dem Leben Karls des Großen, wurde von dem Mönch Notker Balbulus („der Stammler“) von St. Gallen nach dem Jahre 883 verfaßt; sie wird auch „Der Mönch von St. Gallen“ genannt.
"Militär" ist vom lateinischen Wort "militaris" hergeleitet, was soviel wie kriegerisch und soldatisch bedeutet. Dies stammt wiederum von "miles" ("Soldat") ab. Dieses Wort gehört zu einem Stamm, der "Haufen" bedeutet. "Miles" kann man also auch mit "jemand, der in einem Haufen marschiert" übersetzen.
Quelle: http://www.bundeswehr.de/portal/a/b...1256EF4002AED30/W26J8EL3670INFODE/content.jsp
Soweit ich mich richtig erinnere, ist Notker erst später als Verfasser eindeutig festgestellt worden, weshalb das Werk zunächst nur "Der Mönch von St. Gallen" genannt wurde, denn die Herkunft aus St. Gallen war bekannt.Witege schrieb:Das Problem scheint eher (zumindest für den Osprey-Autor), dass man sich nicht sicher ist, wer es wirklich geschrieben hat, obwohl Notker normalerweise als Verfasser bezeichnet wird. Ich denke einmal, dass es nicht aus der Schrift selbst offensichtlich wird, wer sie geschrieben hat.
Der spartanische Einzelkämpfer mußte sich in gegliederten Haufen einreihen, betrachtete sich als Vorkämpfer und hatte um sich seine leichtbewaffneten Knappen geschart. Kann das Wortes "miles" in Zusammenhang damit stehen? Der miles gloriosus in der Komödie von Plautius war jedenfalls nicht der römische Bürgersoldat, er war der glanzvolle Berufssoldat bzw. Söldnerführer der hellenistischen Welt. Quelle: http://www.klassphil.uni-muenchen.de/~stroh/miles.htmhyokkose schrieb:Die Erklärung stimmt nämlich für die "gregales" (Kameraden), die leiten sich von "grex" (Haufen, Herde) ab, der "miles" hingegen wohl kaum.
"Waffen und Rüstungen im Mittelalter" von L u F Funcken. Da is was drin.
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