K
Kluivert
Gast
Mal ne ganz simple Frage: Warum hatte Hitler eigentlich was gegen das Judentum? Bloß weil er nicht auf die Kunstschule durfte?
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Mal ne ganz simple Frage: Warum hatte Hitler eigentlich was gegen das Judentum? Bloß weil er nicht auf die Kunstschule durfte?
die Juden waren einfach die Sündenböcke der damaligen Zeit. Die katholische Kirche bezeichnete sie bis ins 19. Jahrhundert als Gottesmörder. Die Christen fühlten sich in ihrem Glauben verletzt, dass die Juden Jesus nicht als Erlöser akzeptierten. So entstand über die Jahrhunderte ein Judenhass, der seinen bitteren Höhepunkt im 2. Weltkrieg fand.
die Juden waren einfach die Sündenböcke der damaligen Zeit. Die katholische Kirche bezeichnete sie bis ins 19. Jahrhundert als Gottesmörder. Die Christen fühlten sich in ihrem Glauben verletzt, dass die Juden Jesus nicht als Erlöser akzeptierten. So entstand über die Jahrhunderte ein Judenhass, der seinen bitteren Höhepunkt im 2. Weltkrieg fand.
Bitte zumindest ein wenig bei der Thematik differenzieren, denn diese vereinfachte Kausalkette stimmt so einfach nicht:
Judenfeindlichkeit ? Wikipedia
Antike Judenfeindschaft ? Wikipedia
Antijudaismus im Mittelalter ? Wikipedia
Antijudaismus in der Neuzeit ? Wikipedia (auch wenn der Artikel unter Diskussion steht)
Antisemitismus (bis 1945) ? Wikipedia
Bitte zumindest ein wenig bei der Thematik differenzieren, denn diese vereinfachte Kausalkette stimmt so einfach nicht:
Judenfeindlichkeit ? Wikipedia
Antike Judenfeindschaft ? Wikipedia
Antijudaismus im Mittelalter ? Wikipedia
Antijudaismus in der Neuzeit ? Wikipedia (auch wenn der Artikel unter Diskussion steht)
Antisemitismus (bis 1945) ? Wikipedia
... ich habe jetzt all diese Links durchgelesen und finde keine wirkliche Differenzierung...
... sicher hat es tolerante Christen gegeben. Leider haben aber meist nicht diese die Geschichte massgeblich geschrieben (beeinflusst)!
naja, ich habe jetzt all diese Links durchgelesen und finde keine wirkliche Differenzierung... sicher hat es tolerante Christen gegeben. Leider haben aber meist nicht diese die Geschichte massgeblich geschrieben (beeinflusst)!
Judentum :::: Religionen in der Schweiz / Religions en Suisse :::: Universität Luzern
Man könnte vielleicht argumentieren, dass die Juden wegen ihres häufigen Berufes als Händler oder Bankier als Wucherer verschrien waren, aber das führt wiederum darauf zurück, dass nur Christen in eine Zunft eintreten konnten, weil dort nur Christen zugelassen waren. Somit konnten die Juden kein Handwerk lernen (vielleicht noch den Beruf des Arztes).
Gottlob ist die Situation heute einiges entspannter diesbezüglich, aber damit sind wir ja schon bei der Tagespolitik.
Wenn der christlich - übrigens nicht nur katholisch (siehe Martin Luther) - motivierte Antijudaismus Deiner Ansicht nach nicht vom modernen Antisemitimus - motiviert durch Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus - zu unterscheiden sind, kann ich Dir leider auch nicht helfen....
Darum ging es überhaupt nicht, sondern darum, daß eben zwischen antikem, mittelalterlichem, (früh-)neuzeitlichen und modernem Antijudaismus/Antisemitismus zu differenzieren ist.
Mit der Entstehung des Christentums bildeten sich die ersten judenfeindlichen Stereotype heraus. Der Beginn des Antijudaismus steht die Unterstellung des Gottesmordes, dies ist die älteste und bis in die Gegenwart wirkende antijüdische Äußerung. Das junge Christentum erklärte die Juden als gottlose, verbrecherische Heiden, weil sie die Heilslehre des Neuen Testamentes verweigerten.
Diese ältesten Vorurteile bildete die Grundlage für alle späteren, die Juden wurden ab diesem Zeitpunkt als Dämonen, Gottesmörder oder Antichristen diffamiert. Während des 3. und 5. Jahrhundert n. Chr. Verbreiteten die Kirchenväter ein dämonisches Bild von Juden, sie setzten sie mit dem Teufel gleich oder sie bezeichneten die Juden als Söhne Satans. Ab dem 4. Jahrhundert sind Ausschreitungen gegen Juden bekannt und ab dem 6. Jahrhundert wurden sie Zwangsgetauft, was meistens blutig endete.
Der Nationalsozialismus hat als solcher zwar nicht wirklich einen christlichen Hintergrund (...), der vom Nationalsozialismus geförderte Antisemitismus war eigentlich eine Steigerung des im Volk latent vorhandenen Antijudaismus. Populistische Bewegungen brauchen Feindbilder und Sündenböcke, diese waren leider schon in Form der Juden vorhanden. Die Nazis haben auch andere Volksgruppen gehasst und grausam verfolgt, z.B. Zigeuner, waren insgesamt rassistisch (und noch vieles negatives mehr).
Dies hat aber auf bereits bestehenden Feindbildern geruht, welche die Nazis aufgriffen und massiv weiter geschürt haben. Feindbilder, die weitgehend auf das Christentum zurückzuführen sind (natürlich auch noch zum Teil mit Fremdenhass vermischt).
Da im Mittelalter das Judentum (korrekterweise) als Religion gesehen wurde, wäre es einem Juden theoretisch möglich gewesen, sich durch Taufe allen Verfolgungen zu entziehen.
Hitler sah das Judentum als "Rasse" - Taufe rettete also nicht vor Verfolgung, es gab seiner Ansicht nach durchaus evangelische Juden (da das Judentum als Rasse gesehen wurde, taugte die Religionszugehörigkeit nicht als Merkmal ... die Nürnberger Gesetze schoben dieses Problem nun auf die Großeltern ... waren die Juden, war man auch selber Jude).
Weißt du genaueres über diese Anfänge?
Dass sich eine junge, neue Religion gegenüber anderen Religionen durch Diffamierung abgrenzt, ist nachvollziehbar. Monotheistische Religionen haben es schwerer, den Wechsel beim einfachen Volk durchzusetzen.
Gegenüber den anderen Religionen mit vielen Göttern bestand vielleicht eher ein Bekehrungsanspruch als gegenüber dem Judentum, aus dem das Christentum nun einmal hervorgegangen ist.
Noch während des römischen Reichs wanderten Juden nach Europa ein und ließen sich in römischen Städten nieder. Was ist aus dieser Zeit über das Zusammenleben bekannt?
Ich gebe Dir insofern recht, dass der Antijudaismus der Antiken Griechen ein anderes, separates Kapitel ist. Der Antijudaismus der Antiken Griechen hat ja wohl kaum mit dem Antijudaismus von Adolf Hitler zu tun (um beim Topic zu bleiben).
Danke, dass du darauf eingegangen bist, obwohl der Umgang mit den verschiedenen Ethnien und Religionen im römischen Reich mit Hitler nichts zu tun hat.Obwohl es eigentlich nur am Rande mit dem Antisemitismus des 19./20. Jh. zu tun hat, möchte ich dazu dennoch kurz drei Anmerkungen treffen.
1. Die Christen im Römischen Reich wollten/mußten sich gegenüber den Römern von den Juden abgrenzen und nutzten dafür auch die bestehende antijüdische Polemik.
2. Die Juden erlebten bereits im vorchristlichen Römischen Reich immer wieder einen Wechsel zwischen Schutz gemäß römischem Recht und Aufhebung dieser Schutzprivilegien.
3. Die christlichen Kaiser Roms griffen die römische Rechtstradition der Schutzvorschriften teilweise wieder auf, wobei auch dies nicht kontinuierlich zu sehen ist - wiewohl der spätere Schutz der Juden durch den Kaiser während des Mittelalters auf dieser Rechtstradition beruhte.
In der 1. Hälfte des 20. Jh. aber spielte dies alles keine Rolle mehr: die Juden waren aus rassistischer, nationalistischer und sozialdarwinistischer Motivation degradiert.
Sicherlich, der Antisemitismus hat eine lange und vielschichtige Geschichte. Ich meine jedoch, dass der Höhepunkt an "Popularität" im Deutschland, der schließlich zu der monströsen Eskalation geführt hat, in der wirtschaftlichen Depression begründet ist.
Wenn man die damalige Gefühlslage nachempfinden will, ersetze man in der Diskussion nachfolgender Wirtschaftskrisen die Wörter "Bankiers" bzw. "Manager" durch "Juden" und füge das Bild einer verschworenen Gemeinschaft von religiösen Fanatikern hinzu, die nur ihresgleichen in den inneren Zirkel hineinlassen und so ihre böswilligen Aktivitäten über ein weltweites Netzwerk zentral steuern.
Weißt du genaueres über diese Anfänge?
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