Liebe Alle!
Ich bin dabei, einen toten Punkt in meiner Ahnenforschung zu überwinden. Dabei habe ich festgestellt, dass Michael Hammer (* um 1600 - + vor 1662) eventuell ein direkter Vorfahre sein könnte, welcher sich ursprünglich aus Steyer = Steiermark kommend im Ort Eibesthal sesshaft gemacht hat. Zumindest deutet derzeit alles darauf hin. Dessen Name wird laut Auskunft des österr. Staatsarchivs, Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv bei einer überblicksmäßigen Durchsicht der Signatur: AT-OeStA/FHKA AHK NÖHA E 26 über Eibesthal (Bez. Mistelbach/NÖ) in einem Urbar (Grunddienste) von 1625 erwähnt.
Am 28.05.1630 findet man über ihn auch eine Eintragung im Trauungsbuch auf fol. 19 der Pfarre Mistelbach (Bez. Mistelbach, Bundesland: Niederösterreich, Land: Österreich) hinsichtlich der Heirat mit Regina Frech aus Laa/Thaya. Hier wird auch angeführt, dass er beruflich als Gürtler tätig war.
Link: Trauungsbuch - 02-01 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Hier ist folgendes zu lesen:
Den 28 dito Michael Hamer ein junger Gesell von Steyer (Steiermark) gebürtig seines Handtwerck
ain Gürttler, ist copoliert worden, mit
Regina Frechin von d(er) Statt Laa (Laa/Thaya), des
Augustin Frechen daselbsten eheliche
Tochter die Heyratsleuth Michael Pruz
Gürttler und Wolff (Wolfgang) Wolffeckher
Messerschmiedt beede Nachtbauern (Nachbarn) alhir
Jakob Hammer (mein direkter Vorfahre) und sein Bruder Martin (über Umwege bereits nachgewiesen) könnten auch seine Söhne sein.
Weiters habe ich im Trauungsbuch der Pfarre Mistelbach v. 29.01.1662 (fol. 368) herausgefunden, dass die Eintragung eines Philipp Hammer aus Eibesthal, als verstorbener Ehemann der Maria Hammer nicht richtig sein kann. (letzter Eintrag unten)
Link: Trauungsbuch - 02-02 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Nach meiner Einschätzung könnte es die 2. oder 3. Ehefrau des Martin Hammer gewesen sein.
Weitere Forschungen in den Pfarrmatriken von Mistelbach, Wilfersdorf sowie den Herrschaftsakten von Wilfersdorf betreffend Dienst- und Gewährbücher haben ergeben, dass dieser erwähnte Philipp Hammer (Ratsbürger und Kirchenpropst von Wilfersdorf) erst am 05.03.1691 im Alter von etwa 57 Jahren verstorben ist.
Soweit mir auch bekannt, war der zweite Ehemann von Maria, Johann Fritz zuerst Visitator und später Pfleger der Herrschaft Wilfersdorf (bei Mistelbach/Zaya).
Am 30.05.1633 bestallte Fürst Gundakar (von und zu Liechtenstein) ihm als neuen Regenten seiner Herrschaften Wilfersdorf, Mährisch Krumau und Ungarisch Ostra. Dieses Amt hatte er bis etwa Mai 1636 und neuerlich - mit höherer Bestallung und größerem Deputat - von Juli 1638 bis Dezember 1643 inne, deren Dienst er aus gesundheitlichen Gründen zurücklegte.
Diese Maria heiratete noch ein weiteres mal am 13.01.1665.
Hier auch der Link dazu: Trauungsbuch - 02-03 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Dazu lese ich folgendes:
Dito ist der ehrbare und wohlgeachte, Hr. Anthonius Märtöl gewöster Khamer Diener, bey den Hi Graffen Kärperary, des Ehrenvesten und fürnemben H(errn) Mark Märtöl auß dem Weillischlandt (Italien) von Ballann und Susannä beeden seel: hindterlassner ehelicher Sohn, ist copulierdt worden, mit der ehrentugendsamen Frauen Maria, des edl und gestrengen H. Johann Fritz gewester Regent , bey: ihr: firstlich: gl: zu Wilfersdorff seel: hindterlassne eheliche Wittib.
Die H. Stephanus Pauen an Marckhtrichter und Egidy friesenEckher Beede Heyrathsleudt alhier zu Mistlbach daselbsten.
Es ist dabei festzuhalten, dass es sich tatsächlich um einen Grafen Caprara handelt, genauer gesagt um Niccoló Caprara, Conte di Pantano aus Bologna(!), wo er Senator war. Dieser war mit Vittoria Piccolomini verheiratet, einer Schwester Octavio Piccolomini, Herzog v. Amalfi (1599-1656). Die Söhne Niccolos dienten in österreichischen Diensten im Kampf gegen die Türken und Aeneas Caprara wurde 1679 in den niederösterreichischen Herrenstand aufgenommen. Dazu passt nicht nur der Name (das „p“ wird nach einem Vokal gerne als „rp“ interpretiert und die Caprara nannten sich angeblich früher Caprarji = Caprari) sondern auch der Ort „auß dem Weillischlandt von Ballann (=Bologna)“.
Jener Anton Märtol mag vielleicht mit dem Schwager Niccolo Capraras, Herzog Piccolimini, nach Österreich gekommen sein. Der Name scheint tatsächlich eher Martel, Martol, Mortel etc. zu entsprechen. Diese Namensschreibweisen kommen bis heute in Norditalien vor.
Nun zu meinen Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt.
Jedenfalls gibt es solche Zunftbücher (Handwerkslade) im Stadt-Museumsarchiv in Mistelbach.
Ich hoffe, Sie können mir bei meiner Anfrage ein wenig behilflich sein.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Hammer
Ich bin dabei, einen toten Punkt in meiner Ahnenforschung zu überwinden. Dabei habe ich festgestellt, dass Michael Hammer (* um 1600 - + vor 1662) eventuell ein direkter Vorfahre sein könnte, welcher sich ursprünglich aus Steyer = Steiermark kommend im Ort Eibesthal sesshaft gemacht hat. Zumindest deutet derzeit alles darauf hin. Dessen Name wird laut Auskunft des österr. Staatsarchivs, Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv bei einer überblicksmäßigen Durchsicht der Signatur: AT-OeStA/FHKA AHK NÖHA E 26 über Eibesthal (Bez. Mistelbach/NÖ) in einem Urbar (Grunddienste) von 1625 erwähnt.
Am 28.05.1630 findet man über ihn auch eine Eintragung im Trauungsbuch auf fol. 19 der Pfarre Mistelbach (Bez. Mistelbach, Bundesland: Niederösterreich, Land: Österreich) hinsichtlich der Heirat mit Regina Frech aus Laa/Thaya. Hier wird auch angeführt, dass er beruflich als Gürtler tätig war.
Link: Trauungsbuch - 02-01 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Hier ist folgendes zu lesen:
Den 28 dito Michael Hamer ein junger Gesell von Steyer (Steiermark) gebürtig seines Handtwerck
ain Gürttler, ist copoliert worden, mit
Regina Frechin von d(er) Statt Laa (Laa/Thaya), des
Augustin Frechen daselbsten eheliche
Tochter die Heyratsleuth Michael Pruz
Gürttler und Wolff (Wolfgang) Wolffeckher
Messerschmiedt beede Nachtbauern (Nachbarn) alhir
Jakob Hammer (mein direkter Vorfahre) und sein Bruder Martin (über Umwege bereits nachgewiesen) könnten auch seine Söhne sein.
Weiters habe ich im Trauungsbuch der Pfarre Mistelbach v. 29.01.1662 (fol. 368) herausgefunden, dass die Eintragung eines Philipp Hammer aus Eibesthal, als verstorbener Ehemann der Maria Hammer nicht richtig sein kann. (letzter Eintrag unten)
Link: Trauungsbuch - 02-02 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Nach meiner Einschätzung könnte es die 2. oder 3. Ehefrau des Martin Hammer gewesen sein.
Weitere Forschungen in den Pfarrmatriken von Mistelbach, Wilfersdorf sowie den Herrschaftsakten von Wilfersdorf betreffend Dienst- und Gewährbücher haben ergeben, dass dieser erwähnte Philipp Hammer (Ratsbürger und Kirchenpropst von Wilfersdorf) erst am 05.03.1691 im Alter von etwa 57 Jahren verstorben ist.
Soweit mir auch bekannt, war der zweite Ehemann von Maria, Johann Fritz zuerst Visitator und später Pfleger der Herrschaft Wilfersdorf (bei Mistelbach/Zaya).
Am 30.05.1633 bestallte Fürst Gundakar (von und zu Liechtenstein) ihm als neuen Regenten seiner Herrschaften Wilfersdorf, Mährisch Krumau und Ungarisch Ostra. Dieses Amt hatte er bis etwa Mai 1636 und neuerlich - mit höherer Bestallung und größerem Deputat - von Juli 1638 bis Dezember 1643 inne, deren Dienst er aus gesundheitlichen Gründen zurücklegte.
Diese Maria heiratete noch ein weiteres mal am 13.01.1665.
Hier auch der Link dazu: Trauungsbuch - 02-03 | Mistelbach | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online
Dazu lese ich folgendes:
Dito ist der ehrbare und wohlgeachte, Hr. Anthonius Märtöl gewöster Khamer Diener, bey den Hi Graffen Kärperary, des Ehrenvesten und fürnemben H(errn) Mark Märtöl auß dem Weillischlandt (Italien) von Ballann und Susannä beeden seel: hindterlassner ehelicher Sohn, ist copulierdt worden, mit der ehrentugendsamen Frauen Maria, des edl und gestrengen H. Johann Fritz gewester Regent , bey: ihr: firstlich: gl: zu Wilfersdorff seel: hindterlassne eheliche Wittib.
Die H. Stephanus Pauen an Marckhtrichter und Egidy friesenEckher Beede Heyrathsleudt alhier zu Mistlbach daselbsten.
Es ist dabei festzuhalten, dass es sich tatsächlich um einen Grafen Caprara handelt, genauer gesagt um Niccoló Caprara, Conte di Pantano aus Bologna(!), wo er Senator war. Dieser war mit Vittoria Piccolomini verheiratet, einer Schwester Octavio Piccolomini, Herzog v. Amalfi (1599-1656). Die Söhne Niccolos dienten in österreichischen Diensten im Kampf gegen die Türken und Aeneas Caprara wurde 1679 in den niederösterreichischen Herrenstand aufgenommen. Dazu passt nicht nur der Name (das „p“ wird nach einem Vokal gerne als „rp“ interpretiert und die Caprara nannten sich angeblich früher Caprarji = Caprari) sondern auch der Ort „auß dem Weillischlandt von Ballann (=Bologna)“.
Jener Anton Märtol mag vielleicht mit dem Schwager Niccolo Capraras, Herzog Piccolimini, nach Österreich gekommen sein. Der Name scheint tatsächlich eher Martel, Martol, Mortel etc. zu entsprechen. Diese Namensschreibweisen kommen bis heute in Norditalien vor.
Nun zu meinen Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt.
- Gibt es aus dieser Zeit betreffend des Gewerbes Gürtler auch eigene Zunftbücher oder ein Verzeichnis über Zunftmitglieder, Lehrlingsverzeichnisse etc., die mir bei meiner Ahnenforschung zu Michael Hammer weiterhelfen?
- In welchen Zunftbüchern könnte man noch nachsehen, falls es keine eigenen Zunftbücher über Gürtler gibt?
- Musste Michael Hammer nicht auch eine Art Abfahrtsgeld (eine Zahlung an den bisherigen Grundherren bei Veränderungen in der Grundherrschaft) zahlen?
- Was bedeutet es wenn in den Zunftbüchern steht: "....Bürgen waren....." , "...sein Meister Recht Velich ausgestandten...", Meistergulden, aufgedingt, freigesagt.
Jedenfalls gibt es solche Zunftbücher (Handwerkslade) im Stadt-Museumsarchiv in Mistelbach.
Ich hoffe, Sie können mir bei meiner Anfrage ein wenig behilflich sein.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Hammer