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Frankreich war gelegentlich mit dem Osmanischen Reich gegen Habsburg verbündet, führte aber etwa, wie im Zusammenhang der Belagerung von Candia, als die venezianischen Verteidiger Candias/Herakleions auf Kreta, sich gegen Versuche verteidigten, die Insel dem osmanischen Reich einzuverleiben, aber gelegentlich auch Krieg mit diesem Reich oder griff in Auseinanderserzungen auf Seiten der Gegner dieses Reiches ein.Frankreich war lange Jahre mit dem Osmanischen Reich verbündet! Eigentlich ein Witz! Ein katholisches Land, paktiert mit den Osmanen.
Was hat eigentlich der heilige Stuhl dazu gesagt?
Frankreich war lange Jahre mit dem Osmanischen Reich verbündet! Eigentlich ein Witz! Ein katholisches Land, paktiert mit den Osmanen.
Was hat eigentlich der heilige Stuhl dazu gesagt?
Frankreich war lange mit den Osmanen verbündet-eigentlich ein Witz!
Ja, allerdings muß man hierzu auch erwähnen, das die Logistik des Osmanischen Heeres bei der Region Wien an ihre Grenzen stieß.Nach dem Fall Ungarns war es primär das (österreichische) Habsburgerreich, das eine weitere Expansion aufhielt. Hätten die Osmanen das (österreichische) Habsburgerreich zerschlagen, hätte sie nur noch ein Haufen Kleinstaaten von Frankreich getrennt.
Was meinst Du mit "hochoffiziell"? Franz I. überließ den Osmanen 1543 sogar Toulon, damit ihre Flotte im westlichen Mittelmeer überwintern könnte. Offizieller geht's nicht. Sowohl militärisch als auch politisch war das ein extremer und gewagter Schritt. Ein christlicher Monarch lieferte christliches Land dem Halbmond aus, um einem anderen christlichen Monarchen zu schaden. Und immerhin hätte Chaireddin (Barbarossa) die Gelegenheit zum Einfall in Frankreich nutzen können. Aufgrund der Tragweite dieser Entscheidung würde ich bei Franz' Bündnispolitik auch nicht auf ein bloßes Zweckbündnis abstellen, er ging weit über "der Feind meines Feindes" hinaus. Vermutlich war ihm einfach jedes Mittel recht.Frage an die anderen Foristen:
Hat Frankreich hochoffiziell sein Bündnis mit den Osmanen öffentlich gemacht?
Das zeigt doch mal wieder, wie widersinnig Glaubensregeln sind!
Ist das nicht ein bisschen zu verallgemeinernd? Bestimmt waren religiöse Beweggründe für die Monarchen des Mittelalters und der Frühneuzeit selten ausschlaggebend, aber komplett aus der Gleichung streichen würde ich sie nicht.Man hat es aber trotzdem getan, und dass man es getan hat, lag nicht an der Widersinnigkeit von Religion, sondern daran, dass in der Politik nicht Glaubensregeln, sondern politische, wirtschaftliche und geostrategische Überlegungen das Gesetz des Handelns bestimmt.
Das würde ich in dieser Entschiedenheit nicht sagen. Ein Vasall Franz' erhob Anspruch auf die Krone von Jerusalem; die Osmanen kamen 1537 in Otranto erneut auf den Geschmack; und die von Frankreich angestrebte Hegemonie im westlichen Mittelmeer kollidierte natürlich mit den Ansprüchen der Pforte. Süleyman war für Franz einfach das kleinere Übel, den er nahezu buchstäblich aus dem Kerker um Hilfe anflehte.-Die Osmanen waren ein starker Verbündeter, mit dem es keinen Konflikt gab.
Das ist meines Erachtens eine Untertreibung. Es war eine skandalöse Entscheidung für einen Mann, der Kaiser und Anführer aller christlichen Monarchen sein wollte, und geschworen hatte, Jerusalem zurückzuerobern.Die osmanische Flotte […] in Toulon überwintern zu lassen, war stark erklärungsbedürftig.
Das erscheint mir zweifelhaft. September bis Januar ist im westlichen Mittelmeer Medicane-Saison. Die Überwinterung von Toulon geschah ja nicht ohne Grund. Die Kauffahrteischiffe dürften das Meer meist ebenso gemieden haben wie die Osmanen auch.Es war aber auch eine Maßnahme, die französische Kaufleute von der Angst befreite, womöglich auf Sklavenmärkten in Algier oder Tunis zu landen oder Schiffe an Piraten wie Chairedin Barbarossa zu verlieren.
Realpolitik war es, aber dennoch skandalös. Natürlich echauffierten sich vor allem die anti-französischen Mächte in Europa. Aber sogar von Englands Heinrich, zu diesem Zeitpunkt längst ein Feind des Kaisers, sind kritisch-ungläubige Zeilen überliefert.Sich mit den Osmanen zu arrangieren war daher durchaus kein Witz, kein Skandal, sondern nüchterne Realpolitik
Das erscheint mir zweifelhaft. September bis Januar ist im westlichen Mittelmeer Medicane-Saison. Die Überwinterung von Toulon geschah ja nicht ohne Grund. Die Kauffahrteischiffe dürften das Meer meist ebenso gemieden haben wie die Osmanen auch.Realpolitik war es, aber dennoch skandalös. Natürlich echauffierten sich vor allem die anti-französischen Mächte in Europa. Aber sogar von Englands Heinrich, zu diesem Zeitpunkt längst ein Feind des Kaisers, sind kritisch-ungläubige Zeilen überliefert.
Man beachte auch (selbes Lemma weiter oben) die herablassende Antwort, die Süleyman Franz schickte, worin er den Valois als Vasallen behandelt.
Ich frage mich, ob Du die Symbolkraft dieses Bündnisses nicht unterschätzt? Franz von Frankreich lag auch wegen der Universalmonarchie im Streit mit dem Kaiser – und wurde infolgedessen Juniorpartner eines wahrscheinlich noch mächtigeren Monarchen, der anders als Karl nicht nur protokollarisch über Frankreich stehen wollte, sondern ganz konkrete Ansprüche auf die Oberhoheit über Frankreich und ganz Europa erhob.
Militärisch potenter war Süleyman allemal. Karl hatte selbst mit den Reichtümern der neuen Welt und den Krediten der Fugger Probleme, regelmäßig Heere im Umfang von über 25.000 Mann aufzustellen. Die Osmanen hingegen hatten die Mittel und die Kriegskunst, vielfach größere Heere an mehreren Fronten zugleich einzusetzen. Spätestens 1529 war ein osmanischer Vorstoß bis an die Grenzen Frankreichs kein Hirngespinst ängstlicher Wanderprediger mehr. Insofern war das franko-osmanische Bündnis zumindest zur Zeit Süleymans I. ein brisantes Vabanquespiel.
Das ist meines Erachtens eine Untertreibung. Es war eine skandalöse Entscheidung für einen Mann, der Kaiser und Anführer aller christlichen Monarchen sein wollte, und geschworen hatte, Jerusalem zurückzuerobern.
Riskant war es obendrein, denn hätte Süleyman Franz verraten, hätten die Osmanen vermutlich dauerhaft in Frankreich Fuß fassen können.
Zu diesem Zeitpunkt hatte das Byzantinische Reich allerdings - abgesehen von einem Winkel der Peloponnes und ein paar Inseln - ohnehin nur noch aus Konstantinopel bestanden. Konstantinopel eroberten die Osmanen erst, nachdem sie zuvor bereits fast das gesamte Byzantinische Reich (und weitere große Teile des Balkan) erobert hatten. Konstantinopel war geradezu als Fremdkörper in ihrem Reich verblieben.Machiavelli hat in Il Principe ein Kapitel der militärischen Stärke Frankreichs und dem Osmanischen Reich gewidmet, und er kam zu dem Schluss, dass es relativ einfach sei, in Frankreich einzufallen und eine französische Provinz zu erobern. Dagegen sei es sehr schwer, sich dauerhaft dort zu halten. Es sei dagegen schwer, ins Osmanische Reich einzufallen und Rumelien zu erobern. Dafür sei es leicht, das gesamte Reich zu erobern, wenn man sich erst durchgesetzt habe. Die Osmanen hätten das im Byzantinischen Reich nicht zuletzt deshalb relativ einfach dadurch erreicht, dass sie Konstantinopel zur Residenz der Sultane machten.
Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass es in dem Kapitel weniger um militärische Stärke allein geht, als mehr um einen Vergleich des feudalen Frankreichs mit dem (mindestens in der Theorie ) zentraler regierten Osmanischen Reich.Machiavelli hat in Il Principe ein Kapitel der militärischen Stärke Frankreichs und dem Osmanischen Reich gewidmet, und er kam zu dem Schluss, dass es relativ einfach sei, in Frankreich einzufallen und eine französische Provinz zu erobern.
Der Vatikan, der zu jener Zeit, noch andere Möglichkeiten hatte, dürfte davon nicht "begeistert" gewesen sein! Da man ja bestrebt war, in Frankreich seinen Einfluss geltend zu machen. Frankreich war damals eine katholische Macht und wollte dies auch bleiben. Nicht umsonst bekämpfte man die Hugenotten so beharrlich.
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