Franz.-Spanische Grenze 1940-1949

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Gast

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hallo zusammen,

im rahmen meiner arbeit muss ich einige fakten über die grenzverhältnisse zwischen frankreich und spanien recherchieren. jetzt sitz ich schon seit einigen stunden am rechner und bin fleissig am googlen. allerdings hab ich eigentlich fast nichts gefunden..
vielleicht könnt ihr mir behilflich sein.
folgendes:
von 1940-1949 (laut angaben meiner chefin) war die grenze zwischen frankreich und spanien zu. abgesehen, dass ich nichts über diese grenzschließung in erfahrung bringen konnte, soll ich herausfinden, wie die grenze geschützt war. dh. stacheldraht? ja, nein. wie streng war der schutz? wie waren die soldaten positioniert? was passierte, wenn jemand passieren wollte? erschossen? oder welche art von papieren war erforderlich? etc.
desweiteren sollte ich in erfahrung bringen, wann denn die grenze aufgemacht worden ist (1949 laut meiner chefin). wann war der erste tag? welche formalitäten waren erforderlich? etc.

ich hoffe sehr, dass ihr mir input geben könnt bzw. links auf denen ich weitersuchen und fündig werden könnte..
habt vielen dank schonmal im voraus..
bitte meldet euch fleissig:)
lg
 
Daß die Grenze zwischen kriegsführenden/verbündeten Ländern zu neutralen zu war, geht aus dem heimlichen Besuch des U-Boots in "Das Boot" hervor.

Einige Namen, mit denen Du vielleicht weiterkommst, habe ich noch hier gefunden.

Hieraus geht evtl. der 6.6.40 hervor.
 
Ich weiß nur zwei Dinge:
Erstens dass die franzzösisch-spanische Grenze während der Bürgerkriegsjahre 1936 - 38 geschlossen war, wenn ich das richtig sehe von französischer Seite aus (wenn Du noch mitliest, mach Dich bemerkbar, dann werde ich meine Literatur dazu etwas genauer befragen). Dies würde jedenfallls zu der Politik der vier Mächte Italien, Deutschland, Frankreich und England passen, die bestrebt war, den spanischen Bürgerkrieg auf der iberischen Halbinsel zu isolieren (Nichtintervention). Wie wir wissen, hielten sich zwar die demokratischen Mächte daran, nicht aber die faschistischen Mächte, die hier nicht nur ideologische Hilfeleistung anboten, sondern auch Truppentransporte übernahmen und sich schließlich aktiv in Luft- und Bodenkampf engagierten (die Legion Condor war keine reine Luftwaffe, sondern bestand aus Teilen aller Bereiche des deutschen Militärs). Die Sowjetunioin, deren UNterstützuung am spansichen Bürgerkrieg eher unter ferner liefen einzuordnen ist, hatte das Nicht-Interventinsabkommen nicht unterzeichnet und die USA waren noch nicht die Weltpolizei und mehr mit sich slebst beschäftigt.

Zweitens hatte es ein Gesetz gegeben - einer der Links von saxo nannte explizit Walter Benjamin - dass es den spanischen Grenzern verbot, Flüchtlinge durchzulassen. Von Walter Benjamin und seiner Gruppe ist überliefert, dass sie ein spanischer Grenzposten aufhielt, unter Arrest setzte und sie anderntags den mit den Deutschen kollaborierenden französischen Grenzposten übergeben wollte. Walter Benjamin soll sich in der Nacht das Leben genommen haben (er war schwer herzkrank und kurzatmig), was die spanischen Grenzer dazu veranlasst haben soll, den Rest der Gruppe deutscher Exilanten weiterziehen zu lassen.
Der Knackpunkt dabei ist, dass der Wahrheitsgehalt dieser Überlieferung in letzter Zeit angezweifelt worden ist.

Wie sah nun die gesperrte Grenze aus? Ich würde sagen: nur die Pässe und ausgebauten Wege waren gesperrt, während im Gelände die Grenze das war, was Grenzen zu sein pflegen (ein Strich auf der Landkarte, der in der Realität nur durch ein Übereinkommen der Nachbarstaaten existiert).

In dem Film Los años bárabaros wird die Grenze als nicht geschlossen dargestellt. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie realistisch der Film diesebzüglich ist.
Mehr dazu hier: http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=109616&postcount=210
 
El Quijote schrieb:
Ich Sowjetunioin, deren UNterstützuung am spansichen Bürgerkrieg eher unter ferner liefen einzuordnen ist, hatte das Nicht-Interventinsabkommen nicht unterzeichnet und die USA waren noch nicht die Weltpolizei und mehr mit sich slebst beschäftigt.

.de/showpost.php?p=109616&postcount=210

Ich bilde mir ein mal gelesen zu haben, dass die "hilfe" der Sowjetunion keineswegs klein gewesen sei, aber in Gold bezahlt wurde! Sozusagen: "Cash and Carry"

Aber Hitler hat anschließend (nach dem Krieg) die Rechnung auch knallhart präsentiert, oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Wobei ich denke. dass der Duce auch nichts verschenkt hat.

Grüße Repo
 
Ronald Fraser schrieb:
Three decisive events took place on 20 July 1936 which were to condition the future course of events. The first was the landing that morning in Seville of two Fokker bombers from Morocco carrying twenty legionaries; in the aftternoon, a further twenty-four legionaries and twenty Moroccan troops were ferried across. It was the beginning of the first major 'air lift' in history. [...] The 25.000-strong ARmy of Africa, the only professional fighting force in the Spanish army, was blocked in its bases by several warships whose sailors had risen and killed their officers who had been trying to rally to the uprising. [...] They would be ferreid across, thanks largely to German and Italian planes, in the next two months. Without the twenty Junkers 52 transport planes provided by Hitler and the nine Savoia 81s which reached Morocco fromItaly, it would have taken nine month to airlift the Army of Africa to the mainland. As it was, just under 14,000 troops, elevn filed batteries and 500 tons of war material were ferried fromMorroco in two month. Britain played itspart in refusing to allow republican ships refuel in Gibraltar and ensuring that the International Commison which governed Tangier forced the navy to stop using the harbour.
Ronald Fraser schrieb:
The Italians immediately dispatched twelve Savoia 81s to Morocco to help airlift the Army of Africa to Seville, nine of which arrived safely. Franco meanwhile sent a freighter, the Montecillo, which succeeded in running the republican fleet's blockade, to Vigo with rifle ammunition for Mola.
The republican government had appealed to the French Popular Front government for aid almost at the same time. The final outcome was very different. Initially, the French - both government and private arms dealers - provided some seventy planes; but then fearful of splitting the Popular Front and alienating Britain, the French government on 2 August proposed a Non-Intervention pact. Faced with German rearmament - Hitler had marched unopposed into the Rhineland but four months earlier - the French socialist primeminister, Léon Blum, feared the prospect of France's isolation. At the same time he could not afford an ally of Italy and Germany on his south-western flank. Britain had already unilaterally banned the sale of arms to Spain on 31 July; on 8 August, without waiting to determine the intentions of Germany, Italy and Portugal, France closed her frontier with Spain to military traffic. The effect was to deny the Spanish government its right under international law to purchase arms abroad for its self-defence. The capitalist oder - the USA preaching non-involvement but permitting large quantities of oil (a 'non-war' material under the Neutrality Act) to reach the insurgents - hade made its choice: 'facist' counter-revolution was, for the moment, less dangerous to it than 'communist' revolution. Parliamentary democracy would not confront international facism for thesake of an unstable member whose bourgois order was threatend from below.
Ronald Fraser schrieb:
The exchanges were based ob the different products' market value pre-war. [...] The circulation of money was abolished.
[Zeitzeugenbericht des Glasarbeiters Joan Domenech, von der CNT (anarchistische Gewerkschaft) zum Leiter des Versorgungskomitees in Barcelona eingesetzt]
- In two to three months, we had exchanged about 60 million pesetas [about £ 1,500,000] woth of goods without anyone touching any money. We organized foreign tarde in the same way. We needed more wheat. We packed up all the surplus onions, champagne - which was of no use to us in war - Valencia oranges and other products and dispatched a freighter to Odessa with them. I put the consignment in the hands of those adventurers who always appear in timne of war and whom I thought capable of organizing it. He took over a freighter that was i the port and sailed down the coast as far as Andalusia buying whatever we knew the USSR could use; when the ship was well laden he set sail.
By this time Antonov-Ovsëenko, the old Bolshevik who led the storming of the Winter Palace, had been sent as Soviet conusl here. He viewed our experiment favourably, I believe. 'Catalonia will become the new Ukraine of Spain,' I said in a speech of his presence; to be truthful, I didn't know, what the Ukraine really was, but it impressed him. Thereafter we used to exchange views, and he told me, what produce the USSR and I what we needed, and it was on this basis that the first consignments of supplies were exchanged. We got seven ships loaded with excellent wheat.condensed milk and other foodstuffs in return. The first to arrive, in October, was given a monumental welcome. The transactions for all seven were arranged by me; io kept the receipts made out in Russian and French. But the credit for the other six ships went to the communists, as I'll explain...

Leider bricht Fraser den Zeitzeugenbericht hier ab, und da Joan Domenech nicht ins Register mit aufgenommen ist, finde ich den Rest nicht wieder (wobei das große Manko dieses großartigen Buches ist, dass das Register nicht grundsätzlich stimmt :motz:).
 
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