Frauen vor dem Islam

Ich lese gerade wieder in einer Taschenbuchausgabe des Koran, eine, sagen wir mal so, "nervig" parteiisch kommentierte Ausgabe.
Wenn da zB an einer Stelle steht Allah habe den Menschen aus "Wasser" erschaffen wird dies in einer Fußnote mit "Wie die Wissenschaft beweisen hat" kommentiert, ohne zu äußern das in dem Buch an, ich weiß nicht wie vielen Stellen erwähnt wird das Allah den Menschen aus Sand, Blut, Staub etc. erschaffen hat.

Momentan bin ich wieder bei einem Kommentar angelangt wo erklärt wird die Frau im vorislamischen Arabien war nicht erbberechtigt.

Aber wo bitte hat das gegolten?
Etwa auch bei den Hochkulturen im Zwischenstromland wo Frauen Geschäfte und Gastwirtschaften führten, oder nur bei irgendwelchen Nomadenstämmen?

Was wissen wir über diese Zeit und die Situation der Frau in Gesamtarabien, welche Quellen sind wirklich brauchbar?

Nergal schrieb:

Aber wo bitte hat das gegolten?
Etwa auch bei den Hochkulturen im Zwischenstromland wo Frauen Geschäfte und Gastwirtschaften führten, oder nur bei irgendwelchen Nomadenstämmen?

Was wissen wir über diese Zeit und die Situation der Frau in Gesamtarabien, welche Quellen sind wirklich brauchbar?

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Die Hochkulturen Mesopotamiens waren nicht arabisch. Gesamtarabien, so wie Du Dir das anscheinend vorstellst, gab es nicht - der arabische Raum beschränkte sich tatsächlich auf die arabische Halbinsel und reichte nicht in den Fruchtbaren Halbmond hinein.
Der Koran und seine Gebote sind in der früharabischen Stadt- und Händlerkultur entstanden, teils auch in Zusammenhang mit der nomadischen Araberkultur. Genau dort galten eben diese Dinge in Bezug auf Frauen - kein Erbrecht, neugeborene Mädchen mal so eben vergraben etc. Insofern waren die islamischen Gebote eben ein Fortschritt.
Quellen sind allerdings schwierig, da arabische vorislamische Schriftquellen fehlen und alles danach natürlich sehr pro-islamisch eingefärbt war. Grundsätzlich galt dann alles vor Muhammad als schlecht und unaufgeklärt.

Nergal schrieb:

Momentan bin ich wieder bei einem Kommentar angelangt wo erklärt wird die Frau im vorislamischen Arabien war nicht erbberechtigt.

Aber wo bitte hat das gegolten?
Etwa auch bei den Hochkulturen im Zwischenstromland wo Frauen Geschäfte und Gastwirtschaften führten, oder nur bei irgendwelchen Nomadenstämmen?

Was wissen wir über diese Zeit und die Situation der Frau in Gesamtarabien, welche Quellen sind wirklich brauchbar?

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Es kann sich dabei wohl nur um die vorislamischen arabischen Nomaden- bzw. Beduinenstämme und um die arabischen Stadtbewohner handeln, in die man die Araber auch noch zur Zeit Mohammeds einteilte. So sind z.B. die Reiche Hadramaut, Mahra, Oman oder Jemen im Süden der Halbinsel bereits lange vor Mohammed wichtige Zentren der südarabischen Zivilisation, von deren Küstenstädten ein weit reichender Seehandel über den Indischen Ozean betrieben wurde. Es ist durchaus denkbar, dass es Quellen aus jener Zeit gibt, die über das Erbrecht in diesen Ländern und auch andere Normen und Gewohnheiten berichten.

Im Hinblick auf die mesopotamische Hochkultur kann man nicht von "Arabern" sprechen. Zwar ergriffen dort auch semitische Populationen wie die Amoriter oder Akkader die Macht, doch waren das eben keine Araber im eigentlichen Sinn.