Frauenkirche als Arrestlokal 1849

Klaus P.

Aktives Mitglied
Hallo,

Bei der Suche nach Material zur 48er Revolution fand ich zufällig folgende Information:
"...Barrikadenkampf am 07. Mai 1849 in der Frauengasse. Zwei Tage später am 09. Mai hatten die Regierungstruppen die "gesetzliche Ordnung wiederhergestellt". Die Aufständigen wurden in der Frauenkirche arrestiert, dort z.T. grausam gefoltert und später zu hohen Strafen verurteilt..."
(aus: http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.neumarkt-dresden.de/image1/baywobau/revolution.jpg&imgrefurl=http://www.neumarkt-dresden.de/revolution_neumarkt.html&h=316&w=284&sz=28&tbnid=U-pWQ5t4iJMVQM:&tbnh=113&tbnw=101&hl=de&start=122&prev=/images%3Fq%3DRevolution%2Bvon%2B1848%26start%3D120%26svnum%3D10%26hl%3Dde%26lr%3D%26rls%3DGGLD,GGLD:2004-44,GGLD:de%26sa%3DN )
Weiss jemand vielleicht Genaueres über diese Ereignisse, z.B. über die Position der Kirche?
 
Klaus P. schrieb:
Hallo,

Bei der Suche nach Material zur 48er Revolution fand ich zufällig folgende Information:
Weiss jemand vielleicht Genaueres über diese Ereignisse, z.B. über die Position der Kirche?[/SIZE][/FONT][/FONT]

Eine genaue Schilderung der Ereignisse in d. Frauenkirche gibt der bekannte Dresdner Mitrevoluzzer August Röckel als betroffener Augen-und Ohrenzeuge
in der Frauenkirche als einer unter 300-400 Mitgefangenen des preuß. Militärs, welches die Wache in der Kirche innehatte.

Der Beitrag stammt aus:
"Dresden zwischen Wiener Kongress und Maiaufstand"
Verlag der Nationen, Berlin ISBN : 3-373-00248-6

Beeindruckende Schilderungen von prominenten betroffenen -oder in d. Stadt anwesenden Zeitgenossen aus Kunst, Literatur und Politik.

weitere Lit. dazu :
"Dresdner Hefte " herausgg. vom Dresdner Geschichtsverein.
Heft Nr. 32 "Der Dresdner Maiaufstand v. 1849" ISBN: 3-910055-30-3

und :)


http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=6192

weiter :

im Mai 1849, wären dergleichen Tröstungen den Gefangenen wie schierer Hohn vorgekommen, die, nach dem Scheitern der Dresdner Revolution, hier vom Militär zusammengetrieben wurden. Sie mußten erleben, daß sich eine Kirche über Nacht ganz schnell in eine Hölle verwandeln läßt. August Röckel, Mitstreiter des in die Schweiz entkommenen Wagner, war ein Augenzeuge und berichtete nach vielen Jahren, wie die Verhafteten von den Siegern gedemütigt wurden: "Namentlich waren es sächsische Soldaten, die sich hier ergingen und ihren noch nicht ganz erschöpften Übermut vollends an den Mann zu bringen suchten. Wehe den Armen, die ihren Platz am Ende einer Bank gefunden hatten. Kein Trupp Besucher durchwandelte die Gänge, ohne nach rechts und links Beschimpfungen und Faustschläge aufs reichlichste auszuteilen." Ein Unglücklicher, der den Ernst der Stunde offenbar nicht ganz begriffen und Anstalten gemacht habe, einfach nach Hause zu gehen, sei mit Kolbenstößen und Bajonettstichen vom Leben zum Tode befördert worden. Daraufhin habe der kommandierende Offizier vom Altar her gebrüllt: "Bei der geringsten Bewegung in den Bänken wird dreingeschossen!" Die Frauenkirche, so zum Schauplatz des letzten Kapitels der Revolution geworden, bedurfte nun dringend der Renovierung...........http://zeus.zeit.de/text/zeitlaeufte/dresdner_frauenkirche
 
Zuletzt bearbeitet:
Arcimboldo schrieb:
Eine genaue Schilderung der Ereignisse in d. Frauenkirche gibt der bekannte Dresdner Mitrevoluzzer August Röckel als betroffener Augen-und Ohrenzeuge
in der Frauenkirche als einer unter 300-400 Mitgefangenen des preuß. Militärs, welches die Wache in der Kirche innehatte...

Vielen Dank für die Informationen.

Weißt du oder sonst jemand vielleicht noch etwas darüber, wie sich die Kirche zu den o. a. Ereignissen und der "Nutzung" der Frauenkirche verhalten haben?
 
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