Freier Gladiator

Wobei es Senatoren sicher immer wieder schafften, Ausnahmen zu finden. Oft sicher nicht ganz legal. Da mögen dann bezahlte Ex-Gladiatoren als Klienten ausgegeben worden sein und Ähnliches. Aber Mitte des 1. Jh. dürfte es schwieriger gewesen sein, als zu anderen Zeiten.Dennoch wird ein Senator bei seinen verschiedenen Ämtern sicher gerne auf 'seine' Leute zurückgegriffen haben.

Mitte des Jahrhunderts sind wir bei Kaiser Claudius. Da könnten Aufträge schon aus der Verwaltung kommen. Agenten waren sicher im ganzen Reich tätig.

Statthalter sind schon erwähnt.

Auch einzelne civitates wären als Auftraggeber glaubhaft.

In Ägypten hatte man die alte Verwaltung übernommen. Senatoren durften es nur mit Erlaubnis betreten.Da mag es Besonderheiten geben.

Schließlich sind da noch die ganzen Klientelstaaten von den Frieden bis nach Pontus. Das wäre im Einzelnen zu recherchieren.

Und die Senatoren hatten genug Erfahrung im Umgehen der Gesetze. Sie durften z.B. nur 1 Schiff besitzen. Nun, man konnte ja Verwandte oder Klienten vorschieben, die offiziell ganze Flotten unterhielten. Solange es nicht zu sehr auffiel und nicht übertrieben wurde, interessierte das nicht weiter.

Es gab staatliche Manufakturen, die an die Armee gelieferten. Deren Produkte standen dem freien Markt wohl nicht zur Verfügung. Aber, wenn der Ex-Gladiator nicht ganz Arm ist, sollte er nicht nach Massenware suchen. Es war unüblich gerüstet herumzulaufen. Also etwas, was gut verstaut und schnell angelegt werden kann. Kettenhemd und ein pseudoattischer Helm, wie in Pompeji gefunden vielleicht. Der Pugio war Legionärswaffe, aber es gab auch andere Dolche, die den Ruf hatten, versteckt getragen zu werden. Lies mal bei Wikipedia unter Clunaculum nach. Das dürfte für so einen Mann sicher auch in Rom selbst eine Option gewesen sein.

Edit: Ich könnte mir vorstellen, dass man Steuerpächtern auch die ein oder andere Wache durchgehen ließ.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen barcas,

ein Buch mit dem du möglicherweise etwas anfangen kannst:
“Römer im Schatten der Geschichte“ von Robert Knapp.
Es widmet sich Randfiguren der römischen Gesellschaft der Kaiserzeit, u.a. auch Gladiatoren und Banditen.
 
Vielen dank für die ganzen hilfreichen antworten.

Ich hoffe das ist keine blöde frage ist es möglich das ein trainierte Elite kämpfer wie es ein ex gladiator wohl war mit zwei bis drei schlecht gerüsteten Gegnern gleichzeitig aufnehmen konnte?
 
Servus,

mein Vorschlag, mach deinen Gladiator zu einem Kopf- / Sklavenjäger.
Gerade für gebildete Sklaven, welche geraubt oder geflohen waren, dürfte es im Grossraum von Rom sicher immer wieder einige gute Kopfgelder gegeben haben. Auch braucht dort dein Gladiator nicht unbedingt die schwerste Bewaffnung.
 
Mein ex Gladiator / Söldner sollte ein kämpfender Charakter sein deshalb gefällt mir die Idee mit dem Banditenjäger besonders gut.
Aber das Sklavenjagen ist auch ein guter Ansatz , das könnte er nebenbei machen um sich noch Gold dazu zu verdienen.
In meiner Vorstellung ist er damit beschäftigt für Beamte Statthalter usw banditen zu jagen und so seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Entweder mit einer Gruppe von Begleiter oder eben alleine.

Danke für die Freundlichkeit und die hilfsbereitschaft mit der hier im forum auf die Fragen eingegangen wird.
 
Dann würde ich ihn klein anfangen lassen. Über Kontakte von Haussklaven den einen oder anderen entflohenen Sklaven einfangen. Sein eigenes Gefolge erweitern und ausrüsten. ( Handgeld, Ausrüstung, Waffen, Rüstungen, Reittiere, Bestechungsgelder, Verpflegung u.s.w.)
Ein Gladiator würde es vermutlich sicher mit mit ein paar mit Knüppeln bewaffneten Wegelagerern aufnehmen können, allerdings ist es fraglich, ob es dafür wenn überhaupt, ein erwähnenswertes Kopfgeld ausgesetzt wäre. Und um also eine bedeutende Bande zu zerschlagen, war schon eine gut ausgerüstete Truppe, gute Insiderinformationen und ein ordentlicher Hinterhalt vonnöten.
 
Nur gestattete man einem Gladiator kein bewaffnetes Gefolge. Wir reden ja nicht von 3, 4 Mann. Er könnte aber die 'Leibwache' eines Senators/Statthalters anführen. Aber irgendwo ist auch der Punkt, an dem man von der Realität abweichen muss. Und den legt man besser bewusst fest.
 
....
Ein Gladiator würde es vermutlich sicher mit mit ein paar mit Knüppeln bewaffneten Wegelagerern aufnehmen können.....
Ergänzung: Wenn Stichwaffen im Spiel sind, sind die Beteiligten schnell tot und bei "1 vs n" kriegt die 1 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch was ab (wir habens mal im Ring spaßeshalber ausprobiert).
Wenn also der gute Mann aus dramaturgischen Gründen allein eine Gruppe Anfänger bezwingen soll, dann würde ich etwas mehr auf eine Rüstung (zumindest für den Oberkörper Stich- und Schnittschutz, also teures Kettenhemd oder so) und größere Reichweite (Schwert) als Vorteil abzielen, als auf das Können. Fände ich persönlich auch einen schönen Kontrast zu Serienschinken wie "Spartacus" ;)
 
Ich glaube wenn auf einzelne entflohen Sklaven Belohnungen ausgesetzt waren dann wird es wohl auch Belohnungen für die Vernichtung einer kleinen Bande banditen gegeben haben auch wenn sie vielleicht nicht groß war. Ich hoffe zumindest das ist nicht gänzlich unmöglich.

So wie Riothamus geschrieben hat finde ich ist es auch ganz okay ein bisschen von der Realität abzuweichen solange es im Rahmen bleibt und nicht vollkommen unmöglich ist.

Mir gefällt die Idee mit dem berufs banditenjäger sehr gut der durch die Lande zieht und sich anwerben lässt.
Natürlich kann er auch andere Aufträge anehmen wie zB. Sklavenjagen oder Eskortendienste oder Leibwäterdienste.

Wenn er kleine banden jagt könnte er sie alleine bekämpfen oder mit ein paar Männern.
Sollte er große banden jagen braucht er natürlich ein etwas größeres Gefolge von ausgerüsteten Kämpfern.
Entweder müsste ich wenn der Charakter ein ex gladiator sein sollte von der Realität ein bisschen abweichen.
Oder der Charakter ist ein erfahrener Söldner der banditen jagt. Wäre das auch eine Möglichkeit?

Kettenhemd und attischer helm mit gladius oder spatha änlichen schwert gefällt mir für den ex gladiator wie auch für den erfahrenen Söldner.

Bitte helft mir noch einmal.
Danke danke Leute für alles bisher.
 
Wäre es möglich das ein Söldner eine Truppe Männer unter seinem Kommando hat?
Würde die von mir beschriebenen Aufgaben vorallem das jagen von banditen und das aufspüren entflaufender Sklaven den zu einem Söldner passen?
Wen mann von einem erfahrenen Söldner ausgeht.

Er könnte doch bei der Legion gewesen sein oder anderswo das kriegshandwerk erlernt und über viele Jahre praktiziert haben.

Wäre das auch eine Möglichkeit für meinen fiktiven Charakter?
Wäre sie stimmiger als das mit dem ex Gladiator ?
 
..
Er könnte doch bei der Legion gewesen sein oder anderswo das kriegshandwerk erlernt und über viele Jahre praktiziert haben...
ein alter Soldat bessert mit Kollegen seine karge Pension auf, erscheint eher machbar als die Sache mit dem Gladiator.
Anscheinend hast du nicht viel Ahnung vom alten Rom, warum soll der Roman dann dort spielen, nimm das alte Griechenland, dorthin passen Söldner und Banditen viel besser.
 
Normalerweise tolerierte Rom keine private Kampftruppe. Ein Spezialist mag durch die Provinzen ziehen und der Auftraggeber für die nötige Anzahl sorgen, während der Experte eine Art Stab mitbrachte.

Was es gab, waren freischaffende Trupps, die im Kriegsfall den Armeen hinterherzogen, sich um die unfeineren Details kümmerten, aber vor allem auf eigene Rechnung Beute machten. Im Zweifel waren sie wie die Händler aus dem Lager ausgeschlossen und es mag zu ihren Verdienstmöglichkeiten gezählt werden, die Händler zu schützen.
 
im Kriegsfall, aber quer durchs Reichsgebiet, da haben die Römer sicher keine bewaffneten Horden geduldet, hab ich schon oben geschrieben, Rom war nicht der Wilde Westen
 
Barcas, ich schließe mich balkanese an: Wenn Du einen Söldnerführer mit einer Truppe haben willst, die allerhand erleben, wäre das alte Griechenland der bessere Ort dafür. Ob in den Diensten Ägyptens, Persiens, irgendwelcher thrakischer Kleinkönige oder auch in Griechenland selbst - griechische Söldner hatten immer Konjunktur. In Griechenland selbst waren sie z. B. als Leibwachen für Tyrannen gefragt, für die sie auch schmutzigere Aufträge erledigten. Es gab aber auch Söldnerführer wie den Athener Iphikrates, die mit ihren Söldnertruppen auch in regulären innergriechischen Kriegen mitkämpften.

Bei Rom hingegen sind Deine Wunschszenarien alle nicht so richtig stimmig. Am ehesten würde sich noch die späte Republik eignen, als diverse Politiker Banden aus Gladiatoren und sonstigen zwielichtigen Elementen unterhielten, um damit ihre Gegner zu drangsalieren.
 
Ja, eindeutig nicht im Reichsgebiet. Selbst Senatoren mussten da schon für eine angemessene Leibwache tricksen.

Im Römischen Reich des 1.Jh. n. Chr. kommen wie gesagt nur Beamte, die aber auch auf die Armee zurückgreifen konnten, oder Städte, die eigene Truppen ausbilden durften als realistische legale Auftraggeber in Frage. Oder Klientelstaaten.

Wenn Du in der Zeit bleiben willst, bietet sich die Karriere eines Ritters an. Jeden Posten hatte der nur ein paar Jahre inne und zwischen den einzelnen Aufgaben könnten auch Jahre liegen. Das waren ja keine Berufsoffiziere im heutigen Sinn. Und sie übernahmen auch 'zivile' Posten.

Mit der Aussage, dass Du es sowieso nicht vollkommen realistisch halten kannst, meinte ich, dass irgendwo das Wissen aufhört und die Phantasie beginnt. Und da ist es besser, man weiß, wo man den geschichtlichen Pfad verlässt. Du willst zumindest einen nicht unrealistischen Hintergrund. Egal wie wir es drehen oder wenden, Privatarmeen passen nicht zu Rom. Was spricht denn gegen eine offizielle Karriere oder eine andere Zeit?

Sonst müsstest Du mit der unrealistischen Situation Leben, dass da ein Haudrauf durch die Lande ziehf, von dem Niemand wissen darf - undenkbar, dass so jemandem der Ruhm überlassen wird -, der aber dennoch am laufenden Band Aufträge von offizieller Seite bekommt. Noch dazu verstößt er die ganze Zeit gegen das Gesetz und begeht gewerbsmäßig Kapitalverbrechen.

Balkanese und Ravenik Stimme ich hinsichtlich Griechenlands natürlich zu.
 
Okay vielen dank für die ehrlichen Worte.

Könnten wir dann über das Griechenland Szenario schreiben.

Welche Ausrüstung könnte ein Söldner der durch die lande zieht im alten Griechenland gehabt haben?
Würde er auch ein Kettenhemd tragen oder eher einen Panzer?
Welcher helm und Waffen würden passen?

Wenn man von einem herkömmlichen Söldner ausgeht welche Kampf Ausbildung könnte er gehabt haben?
Muss es ein adeliger sein der eine SöldnerTruppe anführt oder könnte es auch ein Mann auß der Mittel oder Unterschicht sein?

Würde das banditenjagen auch ins alte Griechenland passen?
Griechenland wurde von stadtstaaten regiert könnten diese potenzielle Auftrag Geber sein?

Danke
 
Mir würde das alte Griechenland als zeit wirklich auch gut gefallen.
Eine Söldner Truppe die Abenteuer erlebt würde super passen.
 
Kettenhemden wurden meines Wissens im antiken Griechenland nicht verwendet.

Was ein Söldner im alten Griechenland trug und welche Herkunft und Ausbildung er hatte, konnte völlig unterschiedlich sein. Von Hopliten über Peltasten bis hin zu Schleuderern aus Rhodos und Bogenschützen aus Kreta war alles als Söldner gefragt, entsprechend war natürlich die Ausrüstung. Es hängt aber auch davon ab, in welcher Zeit Deine Geschichte spielen soll; Peltasten kamen in Griechenland erst im späten 5. Jhdt. v. Chr. auf, wobei sie zunächst aus Thrakern bestanden, erst etwa ab Beginn des 4. Jhdts. auch aus Griechen.
Welchen Kriegertyp Du verwenden kannst, hängt aber natürlich auch von Deinem Szenario ab. Ein Hoplit wäre denkbar ungeeignet zur Banditenjagd, dafür bräuchtest Du jemanden mit leichterer Bewaffnung und Panzerung. Peltasten trugen meist gar keinen Panzer, doch wenn, dann eher einen Leinenpanzer (Linothorax). Ein Metallpanzer passt nur zu einem Hopliten. Der Peltast würde auch einen offenen Helmtyp verwenden und ansonsten Wurfspeere und Schild (Pelta), eventuell auch eine Stoßlanze und Schwert. Schleuderer und Bogenschützen waren erst recht leicht gerüstet.

Auch zur Ausbildung lassen sich keine bestimmten Angaben machen: Z. B. dienten im Peloponnesischen Krieg in den meisten Städten im Rahmen der Wehrpflicht aufgebotene Bürger, die also zunächst keine Berufssoldaten waren. Nach Ende des Krieges, in dem sie mitunter jahrelange Erfahrung gesammelt hatten, blieben aber viele dieser Soldaten ihrer Tätigkeit treu und ließen sich als Söldner anwerben.

Ebenso war die Herkunft der Söldnerführer völlig unterschiedlich. Die Söldnerführer aus Athen entstammten häufig der gehobenen Mittelschicht. In Sparta andererseits verdingten sich auch Angehörige der beiden Königsfamilien als Söldnerführer, teilweise (ab dem 4. Jhdt.) sogar die Könige selbst. (Aber natürlich für größere Aufgaben als Banditenjagd.)
Für Dein Wunschszenario, die Banditenjagd, bräuchte man nur eine kleine Truppe, dafür würde sich wohl kaum ein Adliger hergeben, zumal die Aufgabe auch weder viel Ruhm noch viel Einkommen verspricht.

Aber warum willst Du eigentlich ausgerechnet Banditen jagen lassen? Zumindest manche Städte hatten durchaus Polizeieinheiten.
Es gab aber wirklich interessantere Betätigungsfelder für Söldner.
 
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