Frieden des klassischen Weimar

mia65

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Könnte mir jemand sagen was man unter dem Frieden des klassischen Weinmar versteht und wie Goether und Schiller dazu standen?
 
Könnte mir jemand sagen was man unter dem Frieden des klassischen Weinmar versteht und wie Goether und Schiller dazu standen?

Eine treffende Antwort liest sich z.B. hier :


……dass die Kultur von Weimar überhaupt in der Tat eine solche glückliche Insel im erschütterten Europa sein konnte, ist kaum ohne den geschichtlichen Rahmen der zehn Friedensjahre begreiflich, welche Weimar durch den Vertrag von Basel 1795 vergönnt waren. Dieser Vertrag garantierte dem Großherzogtum auf einige Jahre einen neutralen Status. Carl August war der erste weltliche Fürst, der sich für den Anschluß der deutschen Klein- und Mittelstaaten an den politisch und moralisch umstrittenen Sonderfrieden von Basel einsetzte, den Preußen am 5. April 1795 mit dem revolutionären Frankreich geschlossen hatte. In einem beschwörenden Brief an den Kurfürsten von Sachsen vom 22. Februar 1796 drückt er seine Überzeugung aus, daß der "Norden Deutschlands" alles daran setzen müsse, in vollkommener Neutralität das Kriegstheater von seinen Staaten "fernzuhalten ..., um durch Festigkeit Eindruck machen und schließlich den entscheidenden Anstoß zur Wiederherstellung des allgemeinen Friedens geben zu können".

Goethe und Schiller haben an den Friedensbemühungen Carl Augusts lebhaft Anteil genommen, war ihnen doch klar, daß die von ihnen erstrebte ästhetische Neutralität mit der politischen des Herzogtums Sachsen Weimar eng verbunden war. Durch den Beitritt Kursachsens und seiner Verbündeten zu dem preußisch-französischen Abkommen Ende 1796 wurde der "Friede des klassischen Weimar" (Hans Tümmler) bis 1806 gesichert. Genau in diese Zeit fällt der "Bund" Goethes und Schillers!


Schiller-goethe-franzsische revolution? - Yahoo! Clever
 
Aber bitte nicht vergessen:

„Goethe leitete das Weimarer Militär-Departement, er nahm teil an Rekrutenaushebungen, er bereitete den Verkauf von Soldaten ins Ausland vor. Bei solchen Bindungen ans Militär war es kein Wunder, daß er an drei ,Kriegsoperationen‘ teilnahm: Am Aufmarsch in Schlesien, am Feldzug in Frankreich, an der Belagerung von Mainz.“ (Dieter Kühn: Goethe zieht in den Krieg - Eine biographische Skizze, Frankfurt am Main 1999)
 
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Eine treffende Antwort liest sich z.B. hier :


……dass die Kultur von Weimar überhaupt in der Tat eine solche glückliche Insel im erschütterten Europa sein konnte, ist kaum ohne den geschichtlichen Rahmen der zehn Friedensjahre begreiflich, welche Weimar durch den Vertrag von Basel 1795 vergönnt waren. Dieser Vertrag garantierte dem Großherzogtum auf einige Jahre einen neutralen Status. Carl August war der erste weltliche Fürst, der sich für den Anschluß der deutschen Klein- und Mittelstaaten an den politisch und moralisch umstrittenen Sonderfrieden von Basel einsetzte, den Preußen am 5. April 1795 mit dem revolutionären Frankreich geschlossen hatte. In einem beschwörenden Brief an den Kurfürsten von Sachsen vom 22. Februar 1796 drückt er seine Überzeugung aus, daß der "Norden Deutschlands" alles daran setzen müsse, in vollkommener Neutralität das Kriegstheater von seinen Staaten "fernzuhalten ..., um durch Festigkeit Eindruck machen und schließlich den entscheidenden Anstoß zur Wiederherstellung des allgemeinen Friedens geben zu können".

Goethe und Schiller haben an den Friedensbemühungen Carl Augusts lebhaft Anteil genommen, war ihnen doch klar, daß die von ihnen erstrebte ästhetische Neutralität mit der politischen des Herzogtums Sachsen Weimar eng verbunden war. Durch den Beitritt Kursachsens und seiner Verbündeten zu dem preußisch-französischen Abkommen Ende 1796 wurde der "Friede des klassischen Weimar" (Hans Tümmler) bis 1806 gesichert. Genau in diese Zeit fällt der "Bund" Goethes und Schillers!

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Ist das nicht wiederum ein Verrat am Reich ebenso wie der Kriegsaustritt Preußens?
 
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