Friedrich II. (der Große, Alter Fritz)

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mk654

Gast
Hallo zusammen,

es gibt ein bekanntes Gemälde von Friedrich II. Auf dem Bild "überwacht" Friedrich
die Kartoffelernte. Es entstand 1886 (also ca. 100 Jahre nach dem Tod) und wurde von R. Warthmüller gemalt)

Kann jemand etwas zu dem Bild sagen?
Historischer Hintergrund? Interpretations des Bildes? Gab es einen speziellen Anlass warum das Bild zu diesem Zeitpunkt, also 100 Jahre nach Friedrichs Tod, gemalt wurde? Oder kann jemand was über den Künstler sagen?

Ich weiß nur, dass er sich sehr für den Kartoffelanbau eingesetzt hat.

Danke für eure Hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
vl. hilft dir das weiter:
Warthmüller - Zeno.org

Würde ihn als Maler des Realismus, wie Menzel, einordnen. Zum vergleich dürfte der Wikipedia Text zu Adolph Menzel interessant sein.
Fredericus Rex Bilder waren in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mode.
 
Hallo zusammen,

es gibt ein bekanntes Gemälde von Friedrich II. Auf dem Bild "überwacht" Friedrich
die Kartoffelernte. Es entstand 1886 (also ca. 100 Jahre nach dem Tod) und wurde von R. Warthmüller gemalt)

Kann jemand etwas zu dem Bild sagen?
Historischer Hintergrund? Interpretations des Bildes? Gab es einen speziellen Anlass warum das Bild zu diesem Zeitpunkt, also 100 Jahre nach Friedrichs Tod, gemalt wurde? Oder kann jemand was über den Künstler sagen?

Ich weiß nur, dass er sich sehr für den Kartoffelanbau eingesetzt hat.

Danke für eure Hilfe!


Es gibt die Legende, dass der Preußenkönig Kartoffelfelder von Grenadieren bewachen ließ, um die Landbevölkerung zum Kartoffelanbau zu motivieren. Die Bauern dachten sich, wenn die Felder bewacht wurden, musste wohl doch etwas an der merkwürdigen Knolle aus Amerika dran sein, und siehe da, sie begannen Kartoffeln anzubauen, die auf den sandigen Böden der Mark Brandenburg vortrefflich gediehen.

In meinem Heimatkaff wird seit 1728 eine Salatkirmes gefeiert. Landgraf Karl von Hessen- Kassel wollte in seinem Fürstentum die Kartoffel einführen, und der Legende nach lud er die Bauern zum Kartoffelessen ein, doch die misstrauten der Knolle aus amerika und hielten sich lieber an Salat. Ähnliche Legenden gibt es auch in anderen deutschen Regionen.

Letzlich aber war die flächendeckende Umstellung auf Kartoffelanbau keinem König, keinem Landgrafen und auch keinem Professor oder Bauern zu verdanken, sondern der großen Hungersnot von 1770/71.

Archivalische Zeugnisse zeigen, dass der Preußenkönig die Kartoffel auch nicht durch listige Überzeugubngsarbeit, sondern eher durch Strafen und Zwang verbreitete. Sein Namensvetter Friedrich II. von Hessen- Kassel ging moderner vor: Er gründete eine Agrarkommision und stiftete Prämien und Ideenwettbewerbe. Mancher Bauer machrte daraufhin einen Versuch mit Kartoffeln, die bis in die 1770er Jahre weithin als Viehfutter galten. Kartoffeln bringen größere Erträge als Getreide und die Pflanze ist robuster. Irlands Pächter lebten fast ausschließlich von der Kartoffel bis in den 1840er Jahren eine Kartoffelfäule zur "Great Famine" führte, wodurch Tausende von Iren verhungerten oder zur Auswanderung gezwungen wurden.

Die Umstellung auf Kartoffelnahrung war nicht unproblematisch, und in den 1770er Jahren klagten die sicherlich nicht verwöhnten Rhönbewohner über Kopfschmerzen, Sodbrennen und andere Gebrechen.

Oft fehlte es an Informationen wie die Knollen zubereitet werden mussten, und rohe Kartoffeln, vor allem die grünen Teile sind giftig.
 
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