andreassolar
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Als Laie mit ein bisschen Übung in Spätantike überrascht es, wenn man selber mal nur beispielweise so genannte Kirchenväter-Predigten (via BKV) und die Evangelien - elektronisch - nach gewissen Begriffen durchforstet, nachdem manche wissenschaftliche Lit. und auch Diskussion hier ein inzwischen wenig überzeugendes Bild bieten, wie mir scheint.
Die Einheitsübersetzung von 2016 auf Begriffe wie Sonne, Licht, erleuchtet u.ä. durchforstet, zeigt vorläufig diese Fundstellen, als Beispiel:
Vor allem der Topospaar von Licht und Finsternis, Sonne und Finsternis, ist gut erkennbar, also u.a.
Das Topos-Paar war und ist bereits hinreichend in den Evangelien, besonders Matthäus und Johannes, etabliert, und bildet offenkundig eine damals wohl schon wohl recht bekannte Metapher ab, in und vor der unmittelbaren Entstehungszeit beispielsweise von Matth. und Joh. im späten 1. und Anfang des 2. Jh.
Dieses Topospaar ist weiterhin, immer noch bzw. erneut ein vielfach verwendetes Motiv bei den üblichen christlichen Verdächtigen des 4. und 5. Jahrhunderts, nun auch offenkundig getragen von der spätantiken Mode der Sonnen-Frömmigkeit, und in Verbindung mit der astronomisch längsten Nacht des Jahres, die sich geradezu anbot für das Motiv des wahren Lichtes, der kommenden Lichtes des Erlösers.
Das Christentum des 4. und 5. Jh. nutzte offenkundig u.a. die angewachsene Sonnen-Frömmigkeit, wie auch die neuplatonische (geistiges) Licht-Mythologie ihrer Zeit, auch zur Abgrenzung, sie sind aber eben erkennbar nicht die Quelle, der Ursprung für eine neue christliche Tradition, zu der sich auch die Feier der Geburt Jesu am 25. Dezember gesellte.
Die Einheitsübersetzung von 2016 auf Begriffe wie Sonne, Licht, erleuchtet u.ä. durchforstet, zeigt vorläufig diese Fundstellen, als Beispiel:
Mt 4,16 Das Volk, das im Dunkel saß, / hat ein helles Licht gesehen; / denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, / ist ein Licht erschienen.
Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Mt 5,16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Mt 5,45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Mt 13,43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!
Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Lk 1,78 Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes / wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, 79 um allen zu leuchten, / die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, / und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Lk 2,32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 9,32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Joh 1,4 In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.
Joh 1,7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Joh 1,8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Joh 1,9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Joh 3,19 Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Joh 3,21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Joh 8,12 Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Joh 9,5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
Joh 11,9 Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht;
Joh 11,10 wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
Joh 12,35 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht! Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät.
Joh 12,36 Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet! Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen.
Joh 12,46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
Hebr 6,4 Denn es ist unmöglich, jene, die einmal erleuchtet worden sind, die von der himmlischen Gabe genossen und Anteil am Heiligen Geist empfangen haben, 5 die das gute Wort Gottes und die Kräfte der kommenden Weltzeit gekostet haben, 6 dann aber abgefallen sind, erneut zur Umkehr zu bringen;
Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Mt 5,16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Mt 5,45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Mt 13,43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!
Mt 17,2 Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Lk 1,78 Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes / wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, 79 um allen zu leuchten, / die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, / und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Lk 2,32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 9,32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.
Joh 1,4 In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.
Joh 1,7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Joh 1,8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Joh 1,9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Joh 3,19 Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Joh 3,21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Joh 8,12 Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Joh 9,5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
Joh 11,9 Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht;
Joh 11,10 wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
Joh 12,35 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht! Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät.
Joh 12,36 Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet! Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen.
Joh 12,46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
Hebr 6,4 Denn es ist unmöglich, jene, die einmal erleuchtet worden sind, die von der himmlischen Gabe genossen und Anteil am Heiligen Geist empfangen haben, 5 die das gute Wort Gottes und die Kräfte der kommenden Weltzeit gekostet haben, 6 dann aber abgefallen sind, erneut zur Umkehr zu bringen;
Vor allem der Topospaar von Licht und Finsternis, Sonne und Finsternis, ist gut erkennbar, also u.a.
- Licht/Sonne=Erlösung, Glaube, Jesus, Sündenfreiheit, (ge-)heilig(t), Vorbild, Wahrheit, Gerechtigkeit
- Finsternis=Sünde, Unerlöstheit, Ungewissheit, Not, Endzeit, Schattenreich des Todes, Lüge
Das Topos-Paar war und ist bereits hinreichend in den Evangelien, besonders Matthäus und Johannes, etabliert, und bildet offenkundig eine damals wohl schon wohl recht bekannte Metapher ab, in und vor der unmittelbaren Entstehungszeit beispielsweise von Matth. und Joh. im späten 1. und Anfang des 2. Jh.
Dieses Topospaar ist weiterhin, immer noch bzw. erneut ein vielfach verwendetes Motiv bei den üblichen christlichen Verdächtigen des 4. und 5. Jahrhunderts, nun auch offenkundig getragen von der spätantiken Mode der Sonnen-Frömmigkeit, und in Verbindung mit der astronomisch längsten Nacht des Jahres, die sich geradezu anbot für das Motiv des wahren Lichtes, der kommenden Lichtes des Erlösers.
Das Christentum des 4. und 5. Jh. nutzte offenkundig u.a. die angewachsene Sonnen-Frömmigkeit, wie auch die neuplatonische (geistiges) Licht-Mythologie ihrer Zeit, auch zur Abgrenzung, sie sind aber eben erkennbar nicht die Quelle, der Ursprung für eine neue christliche Tradition, zu der sich auch die Feier der Geburt Jesu am 25. Dezember gesellte.