frühgeschichtliche Quellen im Jagdbrauchtum?

rena8

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Mit der Suche-Funktion habe ich wenig gefunden, falls ich schlecht gesucht habe, bitte umhängen.

Da ich mich gedanklich z.Zt. mit deutschen Volksliedern beschäftige, mußte ich zwangsläufig über die vielen Jägerlieder stolpern. Auf auf zum fröhlichen Jagen - Volkslieder - Archiv
Die sind zwar quellenmäßig nicht unbedingt alt, könnten aber auf eine ältere Tradition verweisen. Dazu kommt das Jagdhorn als spezielles Musik- und Signalinstrument.
Die Jagd heute und in der frühen Neuzeit scheint eher eine Elite- und Vereinssportart zu sein, (siehe Jagdszenenthread) aber ich habe keine Ahnung.
Jagd ? Wikipedia

Folgender Link mag unseriös sein, kann ich aber nicht beurteilen.
Jagdliches Brauchtum

Meine Frage geht nun an die Germanenkenner und Frühzeitkenner.
Kann man im Jagdbrauchtum etwas erkennen, das auf unsere Frühzeit als Jäger- und Sammler zurückgeführt werden kann oder auf die Zeit des fließenden Übergangs zur Landwirtschaft, was noch nicht so lange zurückliegt.

Was weiß man über die Jagd bei den Germanen, Kelten usw? Sie waren schon Bauern, hatte trotzdem jeder Jagdrecht in den germanischen Wäldern?
Wann kam es zum Jagdprivileg der höheren Klassen?
Könnte da eine stammesgeschichtliche Verachtung für die mühsame Landwirtschaft eine Rolle spielen oder ist das zu weit hergeholt?
 
Könnte da eine stammesgeschichtliche Verachtung für die mühsame Landwirtschaft eine Rolle spielen oder ist das zu weit hergeholt?

Da Landwirtschaft zunächst die Quelle von Reichtum war und auch die Jagd aus Hunger (warum setzte sich wohl im Neolithikum die Landwirtschaft gegenüber der Jagd durch?) nicht unbedingt leichte Arbeit war (wir reden hier über eine Zeit vor der Domestizierung von Pferden zur Reiterei!), würde ich solche Thesen zurückweisen wollen. Ich kenne das Horn zunächst einmal als militärisches Instrument (Schofar, Römer etc.), seit wann es für die Jagd eingesetzt wird, weiß ich nicht, würde aber fast meinen, dass erst seit der zeit, als die Jagd auf Hochwild zum adeligen Privileg wurde.
 
Zumindest im Brauchtum, einen Bruch zu legen und dem erlegten Wild eine letzte Mahlzeit zu verpassen...
Interessanter Thread, muss mal nachdenken. Irgendwie wirkt vieles doch schamaistisch.
 
Schon bei den Ägyptern, Babyloniern und Assyrern spielte die Verständigung bei der Jagd durch Signalrufe eine Rolle.
Im Mittelalter wurden Jagdsignale auf dem Olifant oder Hifthorn geblasen.
Im 14. Jahrhundert fanden sie Eingang in die Kunstmusik.
(vgl. Brockhaus Riemann, Musiklexikon Bd II, S.250)
 
Zitat:" warum setzte sich wohl im Neolithikum die Landwirtschaft gegenüber der Jagd durch?"

Weil es nicht mehr genug grosse Jagdtiere mehr gab? Jedenfalls war der Gesundheitszustand der ersten Bauern miserabel, aber das machte nichts, denn sie wurde auch nicht alt im Gegensatz zu den Jägern.
 
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