Kompetenzüberschneidungen gab es viele. Da durchzusteigen ist nicht leicht.
Das Deutsche Reich war stark zentralistisch geprägt. Auf Reichsebene wie auf Landesebene. Da wird als erstes beispiel Preußen wichtig. Da es grob 50% des Reichs ausmachte(was ab 1938 noch alles dazugekommen ist interessiert nicht) war seine gleichschaltung enorm wichtig. Die preußischen Ministerien wurden teils mit ihren Entsprechungen auf Reichsebene zusammengelegt. Zur Landes- un Kommunalebene kam dann nochmal die Gauebene. Wo genau nun das Bundesland anfängt und wo der Gau aufhört war nicht immer eindeutig geregelt. Teils waren Gau und Bundesland auch geographisch eine Einheit.
Bei zwei Gauen/Bundesländern kam noch hinzu, dass sie von der gleichen Person regiert wurden. Mutschmann als MP und Gauleiter von Sachsen, Sauckel als MP und Gauleiter von Thüringen. Manche Gauleiter konnten ihre Machtbefugnisse geschickt bündeln, die beiden erstgenannten gehören dazu, aber beispielsweise auch Karl Kaufmann, Gauleiter von Hamburg, der den Hamburger Oberbürgermeister überflüssig machte.
Und wer war wirklich für die Polizei zuständig? Göring war für die preußische Polizei zuständig, Frick als Reichsinnenminister nominell für die reguläre Polizei, Heydrich, Himmler und Müller dann für Gestapo und Geheimdienste.
Und die SS wurde immer stärker, weil sie in hohem Maße auch andere Bereiche erschloss. Unter dem Außenminister Neurath blieben fast alle alten Beamten des AA bestehen, Ribbentropp hat viele SS-Mitglieder reingelassen.
Ich interessiere mich auch sehr für die Geschichte der Kirchen in den entsprechenden Jahren. Deren Verhältnis zum Staat war nicht unbedingt einfach. Die Kirchen konnten sich ihre eigenen Priviliegien, Schulen und Medien teils erhalten, mussten aber auch mit Repressionen des Regimes rechnen. Einige Repressionen gingen eher von Himmler aus, andere eher von Bormann. Die ganzen Beschwerden die deswegen an die Reichsregierung gingen haben Hitler dazu bewogen ein eigenes Ministerium zu errichten - das Kirchenministerium. Geleitet wurde es von Hans Kerrl, aber es hatte keinerlei Kompetenzen und sollte nur die Vertreter der Kirchen beruhigen.
Vergiss nicht das Prinzip "Divide et impera" Alle Funktionäre des NS-Staates waren damit beschäftig gegenseitig ihren EInfluß in Grenzen zu halten, so dass niemand auf die Idee kam Hitler zu beseitigen.
Öhm ja, nur son paar Anregungen. Das müsste man natürlich alles noch detaillierter ausführen.