Funktion der Germanen am Limes

negotiator

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Mich würde mal interessieren wer am Limes wäre, hätte die 1 germanische Völkerwanderung nicht statgefunden / keine Überflutung oder Hungersnot/. Wer ausser den Kelten hätte sich in dieser Zeit im Mitteleuropa befunden?
 
Nach heutigem Forschungsstand schloss der Limes interessanterweise mehrheitlich keltisch besiedelte Gebiete ein, wobei diese infolge der Kriege von 50 v. Chr. bis zu den Germanicus-Feldzügen wohl nahezu entvölkert waren. Auch zur Limeszeit wiesen diese Gebiete einen starken kulturellen keltischen Einfluss auf, wobei dieser allerdings auch durch Ansiedlung von linksrheinischen Kelten erklärt wird.
Wohl lediglich im Bereich des heutigen Hessen war das anders, weil sehr wahrscheinlich durch Bevölkerungsverschiebungen um die Zeitenwende germanische Völker sich hier ansiedelten und zumindest im Lahntal, zum Teil vielleicht auch südlich der Lahn in der Wetterau lebten. Aber auch hier lassen sich vielfältige keltische Einflüsse noch im 2./3. Jahrhundert fassen.
 
Hallo,
danke aber mich würde wirklich interresieren wer ausser den Kelten da sein konnte. Das da die Kelten waren ist nicht zu bezweifeln. Versuchen wir eine Hypothese oder besser eine Spekulation zu bilden. Als ich noch "klein" war dachte ich es könnten Hunnen sein, jetzt wenn ich "grosss" bin weiss ich es besser.
Wenn mehrere auf der Suche sind finden sie "es" eher, oder auch können sie sich auch in die Haare geraten.
 
Hallo,
danke aber mich würde wirklich interresieren wer ausser den Kelten da sein konnte

@ Negotiator: ich verstehe deine Frage nicht so richtig. Nach heutigem Wissensstand sind alle der bekannten, im heutigen Deutschland ansässigen Stämme der Zeit von 100 vor bis 100 nach Christus entweder den Kelten oder Germanen zuzurechnen. Freilich ist bei vielen Stämmen die Zugehörigkeit noch unklar.
 
Ja genau, aber versuch dir die Germanen wegzudenken / zumindest in dieser Zeit/ wer sollte die Lucke neben (mitte) der Kelten ausfuhlen.
Meiner Meinung nach ist es nicht gut immer n€ur etwas oder jemanden in der Antike zu zitieren /etwas was schon da war/ , auch wenn viele der Meinung sind, dass man in der Antike nichts neues (ausgennomen der Archeologie) sagen kann. Ich will versuchen auch wenn spekulativ etwas was man in keinen Buch nachschlagen kann zu erstellen
Auch wenn ich gemau weiss, dass ich es alleine nich schafe
Danke
 
Also es handelt sich z.b.
1. um eine Frage wie : warum die Czechei westlich der Slovakei liegt und die Slovakei ostlich der Czechei. Es scheint eine einfache Frage zu sein, jedoch man kann tausend Bücher darüber schreiben
2. Sagen wir z.b. das die "Ur/proto/germanen" /benutze nicht gerne/ nicht gewandert sind und so etwa um die zweihundert bis dreihundert Jahre länger in ihrer "Urheitmat" geblieben sind. Grund einfach : Die Führer wollten es nicht
Jetzt denken wir mit wem sie während der Wanderung in Kontakt kamen. Diese hätten jetzt keine Feinde und könten sich ungehindert ausbreiten, somit auch andere die an diesen abhängig waren. Alles kommt in Bewegung . Wie sieht also die Mappe(en), es existieren sicher mehrere Möglichkeiten, aus.
3. Welcher Sprachgemeinschaft gehören die Germanen an? Wissen wir. Welche Schprachgemeinschaften befinden sich in Europa? Wissen wir. Verrsuchen wir jetzt die germanische Sprachgemeinschaft wegzudenken /fals es nicht geht mindestens begrenzen/. Was bleibt uns? Das was uns bleibt kann uns eine Hilfe sein.
Und vielleicht brauch ich nur schlaf.
 
Hallo,
danke aber mich würde wirklich interresieren wer ausser den Kelten da sein konnte.

eine Möglichkeit wären die Veneter oder vielleicht auch Illyrer. Aber sobald ich das hier geschrieben habe, wird es Kritik regnen, denn über die veneter als mögliche Slaven wurde erst kürzlich heiß diskutiert. Ob die Veneter allerdings so direkt dort siedelten, wo der Limes verlief? Wohl nicht ganz. Zum Beispiel die Cherusker, denen man einmal eine venetische Oberschicht zugeschrieben hat, worauf die Namen ihrer Anführer hinweisen würden. Insgesamt ist es meiner Ansicht nach aber schwer, überhaupt irgendwelche kohärenten Informationen über die Veneter oder Illyrer zu erfahren.
Übrigens könntest du noch weiter zurück gehen: Das Süddeutschland vor den Kelten soll angeblich von den (Vorfahren der) Italiker(n) besiedelt gewesen sein.
 
Also es handelt sich z.b.
1. um eine Frage wie : warum die Czechei westlich der Slovakei liegt und die Slovakei ostlich der Czechei. Es scheint eine einfache Frage zu sein, jedoch man kann tausend Bücher darüber schreiben
2. Sagen wir z.b. das die "Ur/proto/germanen" /benutze nicht gerne/ nicht gewandert sind und so etwa um die zweihundert bis dreihundert Jahre länger in ihrer "Urheitmat" geblieben sind. Grund einfach : Die Führer wollten es nicht
Jetzt denken wir mit wem sie während der Wanderung in Kontakt kamen. Diese hätten jetzt keine Feinde und könten sich ungehindert ausbreiten, somit auch andere die an diesen abhängig waren. Alles kommt in Bewegung . Wie sieht also die Mappe(en), es existieren sicher mehrere Möglichkeiten, aus.
3. Welcher Sprachgemeinschaft gehören die Germanen an? Wissen wir. Welche Schprachgemeinschaften befinden sich in Europa? Wissen wir. Verrsuchen wir jetzt die germanische Sprachgemeinschaft wegzudenken /fals es nicht geht mindestens begrenzen/. Was bleibt uns? Das was uns bleibt kann uns eine Hilfe sein.
Und vielleicht brauch ich nur schlaf.

Allerdings ghelfen solche Überlegungen der historischen Erkenntnis gar nicht weiter und "was wäre wenn"-Fragen sollten daher erst gar nicht in ihrem Interesse liegen. Es ist eher der Stoff für Romane.
 
Mich würde mal interessieren wer am Limes wäre, hätte die 1 germanische Völkerwanderung nicht statgefunden / keine Überflutung oder Hungersnot/. Wer ausser den Kelten hätte sich in dieser Zeit im Mitteleuropa befunden?
Du suchst also Völker zwischen den Germanen und Kelten? Das Problem ist halt, dass sobald die Germanen geschichtlich auftauchen sie bereits die direkten Nachbarn der Kelten waren. Bereits im 1. Jahrhundert lebten Germanen innerhalb des künftigen Agri decumates.
Das einzige Volk, welches dazwischen auftrat waren die Belger, wobei Caesar sie natürlich als Gallier bezeichnet, obwohl sie wohl nicht zur keltischen Latene-Kultur gehörten. Als Sachkultur kommt dann noch der Nordwestblock in Frage.
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=7873
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordwestblock
http://de.wikipedia.org/wiki/Belger


eine Möglichkeit wären die Veneter oder vielleicht auch Illyrer.
Die Theorien gab es wirklich einmal, sind allerdings schon längst wieder überholt (zumindest wenn es um eine Kultur zwischen Germanen und Kelten geht)...

Übrigens könntest du noch weiter zurück gehen: Das Süddeutschland vor den Kelten soll angeblich von den (Vorfahren der) Italiker(n) besiedelt gewesen sein.
Stimmt, allerdings waren sie genauso die Vorfahren der Kelten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Urnenfelderkultur
http://de.wikipedia.org/wiki/Hallstattkultur
 
Gleich erst mal dazu:


Hab ich ja geahnt. Die Kelten und Italiker gelten ja als nächst verwandt.

Und dazu...

Die Theorien gab es wirklich einmal, sind allerdings schon längst wieder überholt (zumindest wenn es um eine Kultur zwischen Germanen und Kelten geht)...

...hätte ich die Frage: Wer brachte die überholte Theorie auf, und wer verwarf sie?
 
Als der Limes im 1. Jh. n. Chr. zwischen Rhein und Donau errichtet wurde, erstreckte sich östlich davon das freie Germanien. Dort saßen z.B. die Stämme der Langobarden, Cherusker, Brukterer, Hermunduren, Markomannen, Semnonen usw. Die Slawen saßen zu dieser Zeit noch östlich der Weichsel und rückten erst weiter vor, als sich die Germanenstämme östlich der Elbe und Saale an der Völkerwanderung Richtung Süd- und Westeuropa beteiligten.

Keltische Stämme saßen um Christi Geburt noch in Südwestdeutschland, wurden aber von den vordringenden Römern rasch romanisiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
...hätte ich die Frage: Wer brachte die überholte Theorie auf, und wer verwarf sie?

Hier habe ich etwas gefunden; es geht zwar speziell um die Räter, doch wird der "Panillyrismus" kurz gestreift:

[...] später führte der Panillyrismus des Innsbrucker Sprachwissenschafters Friedrich Stolz im speziellen und der österreichischen Forschung im allgemeinen zu einer eindeutigen Überbetonung der illyrischen Elemente in den Ortsnamen. Ölberg gelang es, sich von diesen Strömungen zu lösen und neue Resultate zu erreichen.

http://www.jfp.ch/inhalt/bw/infos/raeti/raeter_b3.htm

Die Äusserungen von P. Flurin Maissen waren bereits zu seiner Zeit überholt. Der Panillyrismus fand seit dem Ende der fünfziger Jahre in der seriösen Forschung keine Anhänger mehr; der Glaube an eine Ausbreitung der Illyrer über weite Gebiete Europas konnte sich aufgrund neuerer Forschungsresultate nicht länger halten. Ernst Risch betonte in seinem Aufsatz von 1970, nachdem man überall, auch in Rätien, Illyrer nachweisen zu können glaubte, sei diese Hypothese «gerade auch von ihren eifrigsten Vertretern aufgegeben worden: wir können, ja wir müssen sogar heute das Illyrische ganz ausserhalb unserer Betrachtungen lassen.»

http://www.jfp.ch/inhalt/bw/infos/raeti/raeter_b3.htm

Siehe auch: Hans Risch, Die Räter als sprachliches Problem, in: Die Räter - I Reti, Bozen 1992, S. 687. Risch beruft sich in diesem Zusammenhang auf: Hans Krahe, Vorwort zum 2. Teil seines Buches 'Die Sprache der Illyrier' (1964)
 
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