Gefangenenerschießung in "Band of Brothers"

@Panzerreiter
Vielen Dank, Deine Hinweise waren wirklich hilfreich. Übrigens hätte mich eine Szene, in der ein Soldat im Moment der Aufgabe erschossen wird nicht zu so einem Trara veranlaßt. Daß es sowas gab war mir schon klar, ist ja auch eine ganz andere Situation.
 
In Folge 8 der Serie gibt es eine Dialogszene zwischen "Lt. Spears" und "Sgt. Lippton" in dem auf die Gerüchte um die Gefangenenerschiessung eingegangen wird. Der Sgt. fragte den Lt. ob diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen. Obwohl der Lt. keine klare Antwort darauf gab, war aus seinen Worten zu hören das er dieses Gerücht nicht entkräften wolle da dies seine Autörität gegenüber seinen Untergebenen nur stärken könne.

In dieser Folge gab es eine Szene wo sich zwei Soldaten der "Esay" über den Wahrheitsgehalt des Gerüchtes austauchten. Spears hörte mit, ging auf die Soldaten zu und bot dem der das Gerücht als Fake abtat eine Zigarette an. Der Soldat lehnte dankend ab.

Laut der Serie ist dieses Gerücht durch den Soldaten "Mallarky"?entstanden. Dieser hatte die Gefangenen bewacht und unterhielt sich mit einem von ihnen der ein "Volksdeutscher" aus Amerika (Chicago?) war. "Lt. Spears" löste ihn ab. Auf den Weg zum Kompaniegefechtsstand hörte Mallarky Schüsse.

ursi schrieb:
Dieser Offizier, hatte den Ruf als "harter Hund". Die Figur des Offiziers ist historisch, ich muss aber nachsehen was er nachdem Krieg gemacht hat.

Spears wurde wärend des Krieges Captain. In den 60's war er Kommandant des Kriegsverbrechergefängnis von Berlin-Spandau.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Folge 8 der Serie gibt es eine Dialogszene zwischen "Lt. Spears" und "Sgt. Lippton" in dem auf die Gerüchte um die Gefangenenerschiessung eingegangen wird. Der Sgt. fragte den Lt. ob diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen. Obwohl der Lt. keine klare Antwort darauf gab, war aus seinen Worten zu hören das er dieses Gerücht nicht entkräften wolle da dies seine Autörität gegenüber seinen Untergebenen nur stärken könne.

In dieser Folge gab es eine Szene wo sich zwei Soldaten der "Esay" über den Wahrheitsgehalt des Gerüchtes austauchten. Spears hörte mit, ging auf die Soldaten zu und bot dem der das Gerücht als Fake abtat eine Zigarette an. Der Soldat lehnte dankend ab.

Laut der Serie ist dieses Gerücht durch den Soldaten "Mallarky"?entstanden. Dieser hatte die Gefangenen bewacht und unterhielt sich mit einem von ihnen der ein "Volksdeutscher" aus Amerika (Chicago?) war. "Lt. Spears" löste ihn ab. Auf den Weg zum Kompaniegefechtsstand hörte Mallarky Schüsse.



Spears wurde wärend des Krieges Captain. In den 60's war er Kommandant des Kriegsverbrechergefängnis von Berlin-Spandau.

Ja genau, steht ja auch in meinem Link über ihn. Er starb übrigens 11. April 2007.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist schon länger her, dass ich die Serie gesehen habe, daher kann es sein, dass ich da zwei verschiedene Personen durcheinander bringe.

Ziemlich am Anfang, nachdem die Fallschirmjäger in Vorbereitung des D-Day nachts gelandet und ziemlich durcheinander gekommen sind, schießen ein paar von ihnen aus dem Hinterhalt eine kleine deutsche Nachschubkolonne zusammen. Dabei wird ein deutscher Soldat erschossen, der sich angstschlotternd ergeben will und zwar von diesem GI, den ich erwähnte. (Der mit dem Rachebedürfnis)
War das dieser LT. Spears oder jemand anderes?
 
Es ist schon länger her, dass ich die Serie gesehen habe, daher kann es sein, dass ich da zwei verschiedene Personen durcheinander bringe.

Ziemlich am Anfang, nachdem die Fallschirmjäger in Vorbereitung des D-Day nachts gelandet und ziemlich durcheinander gekommen sind, schießen ein paar von ihnen aus dem Hinterhalt eine kleine deutsche Nachschubkolonne zusammen. Dabei wird ein deutscher Soldat erschossen, der sich angstschlotternd ergeben will und zwar von diesem GI, den ich erwähnte. (Der mit dem Rachebedürfnis)
War das dieser LT. Spears oder jemand anderes?

Ist bei mir auch schon länger her, hab aber die DVD zu Hause und kann das mal nachschauen. Ich glaube aber, das dies nicht Spears war, der kommt erst später dazu. :grübel:

Ich suche die Szene raus.
 
Diese Zigarettengeschichte erinnert sehr stark an einen SS- Offizier, einen Untersturmführer Kittel, der mit gerade mal Zwanzig zum Polizeigewaltigen von Wilnius avancierte. Eine seiner Angewohnheiten bestand darin, einem Juden eine Zigarette zu schenken und ihm dann "Feuer zu geben", sprich ihn zu erschießen.

Eine litauische Verfilmung von Joshua Sobols Bühnenstück "Ghetto" greift dieses Motiv auf. Heino Pferch und die Hauptdarstellerin aus "Der Pianist" spielen darin mit.
 
Ziemlich am Anfang, nachdem die Fallschirmjäger in Vorbereitung des D-Day nachts gelandet und ziemlich durcheinander gekommen sind, schießen ein paar von ihnen aus dem Hinterhalt eine kleine deutsche Nachschubkolonne zusammen. Dabei wird ein deutscher Soldat erschossen, der sich angstschlotternd ergeben will und zwar von diesem GI, den ich erwähnte. (Der mit dem Rachebedürfnis)
War das dieser LT. Spears oder jemand anderes?

Nein das war nicht Spears, das war ein Private, den Namen hab ich nicht mehr im Kopf. Das war der Soldat der in besagter Folge 8 bei dem Bombardement in den Ardennen ein Bein verlor.

Er hatte Rachegelüste weil er am Tag des D-Day erfahren hatte das sein Bruder in Sizilien gefallen war. Er hatte also diesen Deutschen der sich ergeben wollte erschossen worauf er von seinem anwesenden Vorgesetzten "Lt. Winters" zurechtgewiesen wurde. Der Soldat hegte Ressentiments gegen Winters weil er glaubte er sei ein Qäker, bis sich dies als Irrtum herrausstellte.

ursi schrieb:
Ich glaube aber, das dies nicht Spears war, der kommt erst später dazu.

Spears war ursprünglich kein Mitglied der "Easy". Er gehörte einer anderen Kompanie des Regiments an. Erst später in der Folge 8, nachdem sich "Lt. Dyke" als unfähig erwies Foi zu nehmen wurde Spears von Winters (inzwischen Captain) zum Kompanieführer der "Easy" ernannt.
 
Nein das war nicht Spears, das war ein Private, den Namen hab ich nicht mehr im Kopf. Das war der Soldat der in besagter Folge 8 bei dem Bombardement in den Ardennen ein Bein verlor.

Er hatte Rachegelüste weil er am Tag des D-Day erfahren hatte das sein Bruder in Sizilien gefallen war. Er hatte also diesen Deutschen der sich ergeben wollte erschossen worauf er von seinem anwesenden Vorgesetzten "Lt. Winters" zurechtgewiesen wurde. Der Soldat hegte Ressentiments gegen Winters weil er glaubte er sei ein Qäker, bis sich dies als Irrtum herrausstellte.



Spears war ursprünglich kein Mitglied der "Easy". Er gehörte einer anderen Kompanie des Regiments an. Erst später in der Folge 8, nachdem sich "Lt. Dyke" als unfähig erwies Foi zu nehmen wurde Spears von Winters (inzwischen Captain) zum Kompanieführer der "Easy" ernannt.

Hast du die Serie auswendig gelernt :winke: :yes:
 
Oben ist schon darauf hingewiesen worden, dass solche Erschießungen Taten Einzelner waren.

Das Kriegstagebuch der 17. SS-Panzergrenadierdivision ist publiziert worden. Dieser Division gegenüber lagen Amerikaner, und in der 8-wöchigen Invasionsschlacht werden solche Vorkommnisse/Erschießungen (anders als bei diversen Beispielen der Ostfront) nicht berichtet.

Dagegen werden Gefangennahmen mehrfach herausgestellt und damit kommentiert, dass Befragungen durch den Ic-Offizier stattgefunden haben, um die Zusammensetzung und Absichten der US-Truppen zu erforschen. Diesen Aspekt sollte man nicht übersehen: die Führung war jeweils an Gefangennahmen - die es an der Invasionsfront wegen den starren Fronten in den ersten 6 Wochen nun nicht gerade zehntausendfach gab - sehr interessiert. Nächtliche Einzelaktionen wurden auch mit dem Ziel geführt, Gefangene für solche Befragungen zu machen.

"die Zigarette", ein anderes Beispiel:

Ein anderes Beispiel, im Volltext, vor der Schlacht:
Ia Nr. 968/44 geheim vom 1.6.1944:
Betr: Behandlung abgesprunger Feindflieger
Bezug: AOK 1, Ia Nr. 2784/44 geh. v. 30.5.44
OB West hat befohlen:
es ist mir gemeldet worden, dass ein nach Abschuß abgesprungener Feindflieger vor den Augen einer größeren Ansammlung von Soldaten und Landeseinwohnern von einem Uffz. mit einer Zigarette beschenkt wurde.
Ich stelle fest:
Es mag besonders gelagerte Fälle geben, wie Vernehmungen usw., wo derartige kleine Geschenke ein Mittel zum Zweck sind.
Unmittelbar nach Abschuß eines Feindes, der kurz vorher noch Bomben geworfen hat, ist eine derartige Handlung jedoch völlig falsche Gefühlsduselei und nur geeignet, der Bevölkerung den Eindruck einer betonten kameradschaftlichen Solidarität mit dem Feinde zu übermitteln. Abgeschossene Terrorbomber, die wehrlose Frauen und Kinder morden, sind keine Kameraden.
Die Truppe ist sofort zu belehren, dass eine derartige, uns nur falsch ausgelegte Weichheit einen mit grausamsten Mitteln des Terrors kämpfenden Feinde gegenüber nicht am Platze ist und dass jeder derartige Fall von Würdelosigkeit auf der Stelle zu melden und disziplinarisch zu ahnden ist."

abgedruckt KTB "Götz von Berlichingen", 1.6.1944

Die Eskalation des Kriegs kam dann ohnehin in der katastrophalen Normandieschlacht, auch ohne Anweisungen von oben.
 
Lehmann schreibt in "Gefangenschaft und Heimkehr" dass es in der britischen Armee wohl Fälle gab, wenn die Gegner zu lange zögerten sich zu ergeben, diese mit den Worten "too late boy" niedergemacht wurden.


Das erinnert mich an eine Stelle im Buch "Das Geheimnis von Dünkirchen" des US-Sachbuchautors Walter Lord, der sonst eher mit Büchern über die Titanic und Schinken wie "Day of Infamy" (über Pearl Harbor 1941) bekannt geworden ist. Darin rühmt sich das britische "Goldstream-Regiment" der Garde damit keine Gefangenen zu machen.

Das Buch hat eine ganz britisch, heroische Perspektive mit ankedotenhafter "Landserperspektive" das ich vor vielen Jahren gelesen habe und wenig erhellend fand. Diese Aussage aber konnte ich nicht vergessen! Hier zeigt auch die Siegeszuversicht in der britischen Armee der ersten Kriegstage und ihren Stolz auf den Sieg im 1. Weltkrieg.
 
Speirs gehörte meines Wissens eigentlich der Dog-Company (also D) an.

Weiß eigentlich jemand, warum bei den Kompanie-Bezeichnungen nicht das übliche NATO-Alphabet verwendet wird, oder war das im WK II noch nicht gebräuchlich?

Der Soldat um den es mehrfach ging, der bei dem Überfall durchdreht, das müßte eigenlich William Guarnere sein. Hundertprozentig bin ich mir auch nicht sicher, weil mein Namensgedächtnis echt zu wünschen übrig läßt. Ansonsten siehe den Beitrag von Joinville.
 
Zitat: "Abgeschossene Terrorbomber, die wehrlose Frauen und Kinder morden, sind keine Kameraden.
Die Truppe ist sofort zu belehren, dass eine derartige, uns nur falsch ausgelegte Weichheit einen mit grausamsten Mitteln des Terrors kämpfenden Feinde gegenüber nicht am Platze ist und dass jeder derartige Fall von Würdelosigkeit auf der Stelle zu melden und disziplinarisch zu ahnden ist"


Das erinnert mich an ein Ereignis das sich Anfang der 90er in meinem Landkreis zugetragen hat. Damals wandte sich ein US-Veteran an unsere Lokalzeitung, um die jenigen ausfindig zu machen die ihn nach seinem Abschuß gerettet hatten. Er wurde damals über einem Dorf in der Nähe meiner Stadt abgeschossen, aber er wusste nicht mehr wo genau. Als er sich aus der Maschine rettete wurde er beinahe von extrem zornigen Einheimischen gelyncht. Durch das Eingreifen eines kriegsinvaliden Feldwebels und eines Arztes (die beide Englisch sprachen) entging er dem Zorn der wütenden Bauern und auch der Auslieferung an die SS (die ihr Kommen schon telefonisch angekündigt hatten, sie fragten nämlich bei der Polizeiwache ob sie ein brennedes Flugzeug gesehen hätten). Laut dem Veteran war es der Feldwebel ,der die Leute daran erinnerte das auch ihre Verwandten in die selbe Lage geraten könnten als feindlicher Soldat hinter den Linien in Gefangenschaft zu geraten. Als die SS kam durchkämmten die Dorfbewohner mit der SS den nahegelegen Wald um den Piloten zu suchen, während andere den Piloten nach Hannover schmuggelten, um dafür zu sorgen das er dort der Luftwaffe übergeben wird, die Kriegsgefangene besser behandlt als die SS.
Jedenfalls wollte der alte Mann das Dorf seiner damaligen Retter besuchen und sich bedanken.
 
El Quijote: Golfkrieg 1 oder 2. Gerne bei uns vergessen ist der erste Golfkrieg der Kampf Irak gegen Iran.
Der zweite Golfkrieg ist dann jene Invasion Kuwaits die zum Kampf gegen die westlichen Alliierten führte.

Zum Thema selbst und zurück zur ursprünglichen Frage:
Das Motiv der Gefangenenerschießung spielt in der Serie ebenso eine große Rolle, wie in einigen anderen Streifen, Private James Ryan als Beispiel.
Im Unterschied zu den meisten Filmen wird in der Serie aber ein gewisses Entsetzen dem Zuschauer vermittelt, und auch klar gemacht, dass es eine große Zahl Soldaten und Offiziere gibt, die das nicht gutheißen.
Während bei James Ryan die Soldaten die Qual der dt. regelrecht zelebrieren und das töten von sich ergebenden oder bereits Gefangenen als Initiation betrachten, blicken sie entsetzt z.B. auf die Erschießung eines dt. Soldaten am Strassenrand durch einen frz.
Der folgende Ausbruch eines der GIs, in dem er die vorbeiziehenden Gefangenen, besonders eine Gruppe dt. Offiziere beschimpft kann denn auch verstanden werden, als einen Schock über die verlorene Unschuld.

Historisch gesehen scheint es genug Motive zu geben, in denen Einzelne oder kleine Gruppen bis hin zu Kompanien alliierter Soldaten Gefangene oder sich ergebende Soldaten erschossen haben.
Ein besonderes Beispiel kann man am Scharfschützenabzeichen erkennen. Als ein besonderes Abzeichen für Abschußerfolge der Scharfschützen ausgegeben wurde, weigerten sich die meisten dieses Standes es zu tragen, genauso wie das generelle Erkennungszeichen ab 44 oft entfernt wurde.
Die Zahl gefangen genommener Scharfschützen ist trotzdem recht klein (auf beiden Seiten).

Vor nicht allzulanger Zeit wurde Heinrich Severloh interviewt, ein MG Schütze während der Landung am Omaha Beach. Dieser sagte aus, dass er seine Funktion und Rolle während des D Day niemals während der Gefangenschaft zur Sprache gebracht hat, denn er ist sicher, er hätte dann nicht überlebt.
Ein anderer Zeitzeuge aus dem umkämpften Köln Gustav Schäfer sagte in einem Interview aus, dass er, als Panzersoldat einer als "Feuerwehr" eingesetzten und auch bei den Alliierten bekannten Einheit der Wehrmacht nach seiner Gefangennahme erstmal Mißhandlungen zu erdulden hatte.

Eine ganze Reihe von Zeugen, auch Alliierte, sagte aus, dass Soldaten, die den Rhein auf Flößen, Booten aber auch Türen oder Balken versuchten zu überqueren ohne Anruf erschossen wurden. Der US Einsatzbericht vermerkt dazu, dass dadurch "gute Ergebnisse" erzielt wurden.

Es steht also unzweifelhaft fest, dass die Serie hier einen Fakt aufgreift und sich um korrekte, menschliche Darstellung bemüht. Wie andere im Vorfeld sagten zeigt es, dass es kein schwarz-und weiß gibt im Krieg. Es kann allerhöchstens ein dunkleres schwarz oder ein dunkles grau geben, um die Metapher auszureizen.

Ob es jetzt jenen Fall genau gegeben hat, jenen des Leutnant Speirs, das ließe sich vielleicht und mit viel Glück aus den Berichten der betreffenden Wehrmachtstruppen und der US Fallschirmjäger lesen.
 
Weiß eigentlich jemand, warum bei den Kompanie-Bezeichnungen nicht das übliche NATO-Alphabet verwendet wird, oder war das im WK II noch nicht gebräuchlich?

Im II.WK gab es noch keine NATO.:pfeif:


In der Serie gab es in der letzten Folge eine weiter Szene die das Thema Gafengenenerschiessung hatte. Private Liebgott wollte da einen vermeintlichen KZ-Kommandanten umbringen den er eigentlich arrestieren sollte. Dabei geriet er in einen Streit mit seinen Kameraden, der lieber erst die Identität des betreffenden klären wollte um sicher zu gehen das sie den Richtigen erwischt haben. Schließlich erschoss ein dritter G.I. den Flüchtenden, dessen Identität auch nicht mehr aufgeklärt wurde.
 
Im II.WK gab es noch keine NATO.:pfeif:

Echt??????:confused:

Na klar gabs die noch nicht. Aber nur weil es NATO-Alphabet heißt, muss doch seine Einführung nicht mit der Gründung des Namensgebers zusammenhängen. Ich habe mich eigentlich nur gefragt, ob sich das System damals schon in Gebrauch war, das war auch der Hintergrund der Frage. Heute würde man E mit Echo und D mit Delta bezeichnen. Kann ja auch sein, dass das für Truppenteile anders ist, oder?

Bestimmte Einheiten wurden eigentlich nie oder nur sehr selten gefangen genommen. Das trifft auf die bereits erwähnten Scharfschützen aber auch auf Flammenwerfertrupps zu. Im II. WK gilt das v.a. für SS-Verbände und andersrum für die russischen Kommissare (siehe auch Kommissarbefehl).
Entweder beschreibt Remarque oder Köppen, dass deutsche Rekruten, die im I. WK mit Bajonetten mit Sägerücken aufgegriffen wurden, die Nase und Ohren abgeschnitten und Mundhöhle und Nase mit Sägespänen gefüllt wurden. Damit wurde dieser Typ von Bajonett dann auch ungebräuchlich. Hier dienen diese tödlichen Misshandlungen wohl dazu um eine Art Kodex zu erlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor nicht allzulanger Zeit wurde Heinrich Severloh interviewt, ein MG Schütze während der Landung am Omaha Beach. Dieser sagte aus, dass er seine Funktion und Rolle während des D Day niemals während der Gefangenschaft zur Sprache gebracht hat, denn er ist sicher, er hätte dann nicht überlebt.
Ein anderer Zeitzeuge aus dem umkämpften Köln Gustav Schäfer sagte in einem Interview aus, dass er, als Panzersoldat einer als "Feuerwehr" eingesetzten und auch bei den Alliierten bekannten Einheit der Wehrmacht nach seiner Gefangennahme erstmal Mißhandlungen zu erdulden hatte.

Eine ganze Reihe von Zeugen, auch Alliierte, sagte aus, dass Soldaten, die den Rhein auf Flößen, Booten aber auch Türen oder Balken versuchten zu überqueren ohne Anruf erschossen wurden. Der US Einsatzbericht vermerkt dazu, dass dadurch "gute Ergebnisse" erzielt wurden.

Es steht also unzweifelhaft fest, dass die Serie hier einen Fakt aufgreift und sich um korrekte, menschliche Darstellung bemüht. Wie andere im Vorfeld sagten zeigt es, dass es kein schwarz-und weiß gibt im Krieg. Es kann allerhöchstens ein dunkleres schwarz oder ein dunkles grau geben, um die Metapher auszureizen.

Ob es jetzt jenen Fall genau gegeben hat, jenen des Leutnant Speirs, das ließe sich vielleicht und mit viel Glück aus den Berichten der betreffenden Wehrmachtstruppen und der US Fallschirmjäger lesen.


Erzählte mir ein ehemaliger Waffen-SSler.
In der Waffen-SS sei es klar gewesen, "wenn dich die Russen erwischen, Genickschuss"
Hätten ihn in den ersten Mai Tagen südwestlich von Berlin in einem Waldstück 2 Russen erwischt. Der eine Russe hätte etwas Tabak und einen Fetzen Papier ihm in die Hand gedrückt, er hätte aber vor Angst derart gezittert, dass er nicht in der Lage gewesen wäre, daraus etwas zu machen. Hätte ihm der Russe auch noch die Kippe gedreht.
Ein paar Tage später wäre er von den Russen den Amis (Gründe kann ich mich im Moment nicht erinnern) übergeben worden. Als Begrüßung bei den Amis zuerstmal fürchterlich "den Ranzen voll".
 
Ich glaube das mit diesen Episoden in einigen Filmen gezeigt werden sollte, das auch die eigenen Jungs nicht immer "sauber" waren, im Gegensatz zu früheren Filmen wo es doch meist nur Böse und Gute gab.
"Der schmale Grat" war auch so ein Film, wo einer Szene ein US-Soldat im angetrunkenen Zustand mit einer Zange japanischen Gefangenen die Goldzähne ausriss und etwas später beim Anblick dieser Zähne (und wahrscheinlichen Begreifen dessen was er getan hat) anfing zu kotzen.
"Geh und sieh" ein russischer Film bestimmt schon 25 Jahre alt. Da wird die Erschießung der Reste einer deutschen Einheit (SS o. Wehrmacht?) durch Partisanen gezeigt. Die deutsche Einheit hatte kurz vorher Einwohner eines russischen Dorfes ermordet und die Überlebenden in eine Scheune getrieben und diese angezündet.
Ich kann mich noch erinnern, das einer unserer Lehrer sagte, das es der erste russische Film sei den er gesehen hat, wo deutsche Gefangene kaltblütig erschossen wurden.

Aber aus allen hier gebrachten Beispielen lässt doch eigentlich nur ein Schluss ziehen - egal aus welchem Gesellschaftssystem man kommt und egal welche Erziehung man genossen hat - ob man in einem Krieg "sauber" bleibt hängt meines Erachtens davon ab, was man selbst erlebt hat und in welcher Situation man sich gerade befindet.
Es gibt keine sauberen Kriege mit sauberen Kriegern - egal was uns Politiker und Waffenproduzenten weismachen wollen und es wird sie meines Erachtens auch nie geben. Wir können doch alle nicht hundertprozentig ausschließen, das wir uns in vergleichbaren Situationen nicht ähnlich verhalten würden, da wir noch nicht in solchen Situationen waren und es hoffentlich nie sein werden.
 
"Geh und sieh" ein russischer Film bestimmt schon 25 Jahre alt. Da wird die Erschießung der Reste einer deutschen Einheit (SS o. Wehrmacht?) durch Partisanen gezeigt. Die deutsche Einheit hatte kurz vorher Einwohner eines russischen Dorfes ermordet und die Überlebenden in eine Scheune getrieben und diese angezündet.
Ich kann mich noch erinnern, das einer unserer Lehrer sagte, das es der erste russische Film sei den er gesehen hat, wo deutsche Gefangene kaltblütig erschossen wurden.

Wobei das in diesem sowjetischen Film - der bestimmt schon aus den siebzigern kommt, also auch 30 Jahre oder älter ist - sehr kritiklos geschieht. Die deutsche Einheit, meiner Erinnerung nach SD, wurde in demselben Nazi-Klischee dargestellt, welches in Indiana Jones leicht ironisch daher kommt. Die Rache durch die Partisanen (die familiär an das vernichtete Dorf gebunden sind) wird vom Zuschauer in diesem Zusammenhang als überaus gerechtfertigt wahrgenommen (ist sie im Grunde ja auch). Kritik an den Partisanen - aus der Sicht eines ca. 14jährigen Partisanen wird der Film erzählt - gibt es nicht.
 
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