[FONT="]Nach der Niederlage der Franzosen in der „Bataille des Plaines d'Abraham“ am 13. September 1759, dem Scheitern einer Rückeroberung von Montreal aus und der Kapitulation der Franzosen in Montreal am 8. September 1760 gab es keine weitere Vertreibung wie in Acadia. Im Vertrag von Paris fiel 1763 Neu-Frankreich, mit Ausnahme der kleinen Inseln St. Pierre und Miquelon und mit Ausnahme von Louisiana westlich des Mississippi (ging an Spanien) an Großbritannien.
[/FONT] [FONT="]Für Quebec führten die Briten ein Regierungsmuster analog der anderen Kolonien in Nordamerika ein, mit Governor und Council, die ernannt wurden, einem gewählten Regionalparlament, englisches Common Law, das durch regionale Legislativakte ergänzt werden konnte.
[/FONT] [FONT="]Von dieser Regierungsform versprach man sich einen raschen Zustrom an englisch-sprachigen Einwanderern, zumal es mit einem zeitweiligen Verbot der Besiedlung der Gebiete westlich der Kammlinie der Appalachen kombiniert war. Das gesamte Gebiet zwischen Großen Seen, Appalachen und Mississippi bis zum Golf kam unter Superintendents of Indian Affairs. Die Grenzen der neuen Kolonie Quebec wurden eng gezogen, um Montreal vom Pelzhandel abzuschneiden, was aber nicht gelang. Gleichzeitig hatte man damit aber auch eine überwiegend frankophone Administrationseinheit geschaffen, mit der die Briten selbst die Grundlage für den späteren französisch-kanadischen Nationalismus legten.
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[/FONT][FONT="]Eine friedliche und langsame Integration der neu gewonnenen Gebiete wurde aber auch unmöglich gemacht durch den bald beginnenden Konflikt, der zur Unabhängigkeit der alten Kolonien führte.
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[/FONT][FONT="]So kam es weder zu einem Massen-Exodus von Franzosen, den die Briten vielleicht erhofft haten, noch zu einer Masseneinwanderung von Briten. Neu eingewanderte britische Kaufleute traten so aggressiv auf, dass der britsche Gouverneur James Murray, um die auftretenden Spannungen zu begrenzen, sich mehr und mehr weigerte, seine Instruktionen zur Anglisierung von Quebec zu befolgen. Gleichzeitig gewann die katholische Kirche mehr und mehr an Einfluss, da sie die einzige Institution war, die die Briten nicht hatten übernehmen können und die damit den Zusammenhalt der Franko-Kanadier förderte.
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[/FONT][FONT="]Murray wurde auf den Einspruch der britischen Kaufleute schließlich durch Sir Guy Carleton ersetzt, der für die Kaufleute indessen noch unerfreulicher war. Er akzeptierte bald, dass Quebec frankophon bleiben würde und schlug schließlich ein Regierungssystem vor, das von dem der südlichen Kolonien stark abwich, Dieser Vorschlag wurde schließlich als Quebec Act 1774 vom britischen Parlament beschlossen.
[/FONT] [FONT="]Quebec wurde danach regiert vom Governor und einem ernannten Council. Es gab kein legislatives Regionalparlament mehr. Katholiken, die einen besonderen Eid leisteten, durften Regierungsämter übernehmen. Das sogenannte „Seigneurial System“ hinsichtlich des Landbesitzes aus der französischen Zeit wurde bestätigt, ebenso das französische Zivilrecht. Der katholischen Kirche wurde das Recht zugesprochen, einen Zehnten einzuziehen.
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[/FONT][FONT="]Mit dem Quebec Act war die Grundlage gelegt für die besondere Entwicklung der frankophonen Bevölkerung.
[/FONT] [FONT="]So konnte aus einer Bevölkerung von 55.009 in 1754 eine frankophone Bevölkerung von rd. 6 Mio. heute werden, ein wohl einmaliges Beispiel der Entwicklung einer Minderheit. [/FONT]