Geschichte und Aufklärung

Sissi

Mitglied
Inwiefern kann man "Geschichte als Prozeß zunehmender Aufklärung" bezeichnen? Und wo kann man ihn dann finden? Auch in der Schule unter dem pädagogischen Aspekt?

Ich weiß, komische Fragestellung, aber das soll mal ein Referat werden......... :spinner:

Liebe Grüße
 
Ganz grob zusammengefasst würde ich sagen, dass Aufklärung eine gewisse Vernunftserweiterung bedeutet,also dass man seinen Verstand mehr benutzt als vorher.
Wie sagte Kant "sapere,aude!" - "wage es weise zu sein" ? Jedenfals so in der Art.
In Zusammenhang mit der Geschichte erfährt der Mensch natürlich eine Verstandserweiterung,da evtl. Probleme die früher nich gesehen wurden nun klarer sind und man quasi aus den Fehlern bzw. besondere Erungenschaften lernen kann.
Somit ist Geschicht eine Art Aufklärung.
Natürlich ist dies nicht auf jeden Menschen anwendbar,man betrachte nur die strake Rechtswählerquote der letzten Zeit,wo man doch eigentlich davon ausgehen könnte,dass die Menschen aus der Geschichte gelernt haben (A.Hitler).
 
Also meinst Du, das Geschichte zur Aufklärung beiträgt, indem man aus ihr Lernen soll, nach dem Motto Historia magistra vitae (sorry, hab kein Latinum)? dadurch, das man sich alte Strukturen anschaut und sie wiederholt bzw. vermeidet?
Inwiefern ist es dann ein Prozeß?

Liebe grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja,genau so würde ich das verstehen. Geschichte ist Vergangenheit und somit schon passiert. Das wiederum bedeutet,dass man sie heute im Gedächnis hat,sprich aufgeklärter ist und somit durch die Geschichte in der heutigen Zeit evtl. genau die selbe Situation anders angeht,als man sie früher angegangen ist,da die Geschichte gezeigt hat,dass bestimmte Wege falsch waren. Zudem kommt,dass Historiker usw. sich mit der ehemaligen Situation auseinandern gesetzt haben und aus ihrem erweiterten Wissen (duch fortgeschrittene zeit und Erfindungen,Wissenschaften usw.) heraus gefunden haben,dass ein anderer Weg die Situation besser gelöst hätte. Somit hat die Geschichte die damlige unübersichtliche Situation aufgeklärt und in 1000 Jahre wird sie wieder anderes gesehn,weil es dann wieder neuere Erkenntnisse gibt.
Versuche das mal an einem fiktiven Fallbeispiel zu erklären,also :

Herrscher A unterdrückt im Jahr 1000 v.Chr. sein Volk mit Gewalt und wird dann durch eine Revolution gestürzt und umgebracht.

Im Jahr 100 n.Chr. will ein Herrscher B wieder sein Volk unterdrücken und hat aus der Geschichte gelernt, dass wenn er es mit Gewalt macht früher oder später gestürzt wird.
Also ist er aufgeklärter und versucht es anderes. (ich lasse in diesem Beispiel mal die Aufklärung des Volkes weg,weil es sonst zu kompliziert wird)
Die Methode B von Herrscher B scheitert aber auch.

Und im Jahr 1000 n.Chr. hat Herrscher C der wiederum aufgeklärter ist noch eine neue Methode gefunden und diese wird zum vorläufigen Erfolg.

Natürlich ist das alles sehr vereinfacht,aber ich glaube den Grundgedanken erkennt man.
 
Tempus schrieb:
Ja,genau so würde ich das verstehen. Geschichte ist Vergangenheit und somit schon passiert. Das wiederum bedeutet,dass man sie heute im Gedächnis hat,sprich aufgeklärter ist und somit durch die Geschichte in der heutigen Zeit evtl. genau die selbe Situation anders angeht,als man sie früher angegangen ist,da die Geschichte gezeigt hat,dass bestimmte Wege falsch waren......................................
Hallo Sissi und Tempus,
so sollte es zumindest sein. Allerdings gibt es genügend Beispiele, in denen aus der Geschichte nichts gelernt wurde und alte Fehler wieder neu begangen wurden. Selten von dem selben Personenkreis. Oft von einer späteren Generation.
Mir würden auf Anhieb etliche Beispiele einfallen, die ich jedoch nicht einzeln aufzählen möchte. Wahrscheinlich hat jeder selbst eine Antwort hierzu parat.
Trotzdem gibt es Historiker, die behaupten, dass Geschichte sich nicht wiederhole. Andere wiederum teilen diese Meinung nicht.
Ich persönlich glaube, dass alles noch mal wieder kommt. In der selben oder in einer ähnlichen Form.
Gruß Uwe
 
Festus621 schrieb:
Hallo Sissi und Tempus,
so sollte es zumindest sein. Allerdings gibt es genügend Beispiele, in denen aus der Geschichte nichts gelernt wurde und alte Fehler wieder neu begangen wurden. Selten von dem selben Personenkreis. Oft von einer späteren Generation.
Mir würden auf Anhieb etliche Beispiele einfallen, die ich jedoch nicht einzeln aufzählen möchte. Wahrscheinlich hat jeder selbst eine Antwort hierzu parat.
Trotzdem gibt es Historiker, die behaupten, dass Geschichte sich nicht wiederhole. Andere wiederum teilen diese Meinung nicht.
Ich persönlich glaube, dass alles noch mal wieder kommt. In der selben oder in einer ähnlichen Form.
Gruß Uwe

Ich denke auch,dass sich die Geschichte jedenfals zum Teil immer wiederholt. Jedoch auf einer anderen Ebene. Also das nicht genau das selbe Problem auftritt,sondern in abgewandelter Form. Da fällt mir spontan die Zwei-Klassen-Gesellschaft ein,in der sich die untere Schicht früher oder später erhebt.Sklavenauftstände,Feudalsturz,Kapitalismussturz um einige zunennen. Soweit ich mich erinnere kommt diese These von Marx.
 
Zurück
Oben