Geschichte von Staatsverschuldung VOR 1914

ImperatoM

Neues Mitglied
Hallo!
Ich habe Euer Forum bewußt aufgesucht, weil ich mir hier Hilfe von Euch Experten verspreche. Und zwar interessiere ich mich im Rahmen meines Studiums für die Geschchte von Staatsverschuldung. Zwar konnte ich bereits viele Quellen für die Entwicklung von Staatsverschuldung seit 1914 finden, doch über die Zeit davor finde ich gar nichts, bis auf ein paar theoretische Grundgedanken, z.B. in der Antike von Cicero oder während des Merkantilismus' von Adam Smith.
Nun suche ich Literatur über die tatsächliche Höhe und Entwicklung staatlicher Verschuldung von der Antike bis zum Imperialismus, vorangig auf Deutschland bezogen, aber in der Antike natürlich auf das Römische Reich.
Meine Fragen sind u.a.: Gab es überhaupt nennenswerte Staatsverschuldung? Und wenn ja: Wie und warum ist sie entstanden? War sie evtl. sogar gewollt oder wurde sie aus der Not geboren?
Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen! Vielen Dank schonmal für alle Tips,
Tom :)
 
Zum Römischen Reich:
Feste Zahlen über die höhe der Staatsverschuldungen sind mir leider nicht bekannt. Aber unter Augustus und Tiberius (unter ihm kam es zu vielen Konfiszierungen unter den Reichen) machte das Römische Reich finanziell eine solide Politik. Caligula machte alles anders.
Da wären wir auch schon bei ein paar Gründen für Staatsverschuldung im Römischen Reich:
- rauschende Feste
- aufwendige Spiele
- Privatprojekte (Caligulas Luxusschiffe)

Unter Claudius wurde der Staatshaushalt wieder einigermaßen geordnet, bis Nero kam.

Bei Nero kam es zu folgenden Ausschweifungen:
- wieder Feste
- wieder Spiele
- gegen Ende seiner Regierungszeit sein Privatpalast Domus Aurea

Das Römische Reich hatte nach der Regierung Neros Schulden wie nie zuvor, die dann aber von Vespasian (sparsame Politik, Kriegsbeute, Beute aus Jerusalem) wieder ausgeglichen wurde.

Gegen Ende des Reiches dürfte es ähnlich vieler moderner Staaten zu einer schleichenden Staatsverschuldung gekommen sein, die mit der Zeit immer größer wurde.

s.d.caes.
 
Die - ausufernde - Staatsverschuldung, bis hin zum Staatsbankrott, wird bereits in der Bibel beschrieben: der Untergang Babylons (Altes Testament, Buch Daniel 5.1 - 6.1). Im Artikel GoldSeiten.de - Staatsverschuldung finden sich weitere Hinweise auf Epochen mit hoher Staatsverschuldung.
 
Explosionsartig entwickelte sich die inflationäre Tendenz unter den Soldatenkaisern durch massenweise Freilassungen von Sklaven und den Kriegen, die das Staatsbudget erschöpften. Minderwertige Legierungen bei den Münzen anstatt des Edelmetalls zeigen das.
 
Wenn ich es nicht falsch in Erinnerung habe, hat sich das Spanische Reich im 17. Jahrhundert 2 x bankrott erklärt. Ich glaube das letzte mal unter Carlos II.
 
Ich habe gerade nachgesehen. Es war sogar noch öfters!

Felipe II, gleich dreimal: 1557, 1575 und 1596

danach unter Felipe III, Felipe IV und Carlos II: 1607, 1627 und 1647
 
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