Geschichtsvortrag "Kolonialpolitik europäischer Staaten im Gebiet der heutigen USA"

Florida und Louisiana hatten eine durchaus wechselvolle Geschichte. So annektierten die Briten Florida, das erst im Frieden von Paris 1783 wieder spanisch wurde. Louisana ging weit über die Grenzen des heutigen US - Bundesstaates hinaus und es gehörte ein bedeutender Teil des Mittleren Westens dazu. Ostlouisiana besetzten die Briten, während sie westlouisiana als Entschädigung an Spanien abtraten, das unter Napoleon wieder französisch wurde.

Der Kauf Louisianas gegen 15 Millionen Dollar war eines der besten Geschäfte, die die USA je machten, und die amerikanischen Gesandten glaubten zu träumen, denn an ein so günstiges Angebot hatten sie kaum zu hoffen gewagt. Die USA verdoppelten dadurch ihr Territorium.
 
Der Kauf Louisianas gegen 15 Millionen Dollar war eines der besten Geschäfte, die die USA je machten

Sicherlich dürften die Indianer das anders sehen... ;)

Worum soll's denn nun gehen? Um europäische Kolonien auf dem heutigen Gebiet der USA? Nehme ich jetzt mal an. Sollen dabei auch die heutigen Außenbesitzungen der USA einbezogen werden (z.B. die erwähnten Jungferninseln)? Das glaube ich weniger. :fs:

Was die kontinentale "Expansion" der USA betrifft, gibt diese Site einen imho hervorragenden Überblick.

Interessant ist auch der Pazifische Nordwesten. Wechselnde und sich überschneidende Ansprüche diverser Europäer (Russen, Briten, Franzosen, Spanier) und der USA. Dazu die Option eines eigenständigen Staates "Kaskadien". Hat da evtl. einer von euch bzgl. der Ideen Jeffersons 1803 nähere Informationen?

Und dann noch dieser Punkt:
...hat m.W. kein Deutscher (Klein-) Staat irgendwas in Richtung "Kolonialpolitik" getan.

Nicht ganz korrekt. Soweit ich weiß, hatte das Kurfürstentum Bayern Ambitionen bzgl. der niederländischen Besitzungen (einschließlich der vormals schwedischen Gebiete (?)), was sich durch die britische Inbesitznahme dann allerdings erledigt hatte.
 
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[mod]So, zunächst mal ein Moderatorenhinweis: Das Thema ist europäische Kolonialpolitik, über die Monroe-Doktrin haben wir ausreichend andere Threads, einer davon ist noch keine Woche alt: http://www.geschichtsforum.de/f57/us-imperialismus-lateinamerika-20807/
Wenn also Interesse am Thema herrscht, bitte dort weiterdiskutieren.[/mod]

Als einziges bleibt der Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner gegen die Briten von 1775-1782. Danach gab es keine Kolonialpolitik europäischer Staaten auf dem Gebiet der USA. Und vor 1775 auch nicht, da es keine USA gab.

Das ist ja alles richtig, was hier da nennt, aber das ist die Expasionspolitik oder auch Kolonialpolitik der USA.

Gefragt wird aber nach europäischen Staaten, die Kolonien in der USA halten. Und da gebe ich Hurvinek recht, das geht nicht.
Vor der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, waren es die einzelnen Kolonien der Europäer. Nach der Gründung der Vereinigten Staaten, gab es auf dem Gebiebt keine europäschen Kolonien mehr, wie auch, dann wär es ja nicht die USA.

Wenn in der gegründeten USA ein europäisches Land versucht hätte ne Kolonie einzurichten, na dann aber " Kaboom und Krach " wäre die amerikanische Marine oder Armee gekommen...=)

Somit ist die Frage vom Gast komisch gestellt und nicht richtig zu erkennen, was er eigentlich wissen will.

Europäische Kolonialpolitik in den USA ist zwar vielleicht anachronistisch formuliert, aber die Aufgabenstellung scheint doch klar zu sein: Welche europäischen Staaten unterhielten Kolonien (oder bemühten sich um Kolonien) auf dem Gebiet der heutigen USA? Solange der Gast seine Frage nicht umformuliert oder präzisiert, sollten wir dabei bleiben!

Diese Mächte haben ihr Terrain einfach "abgegeben". Das kann man doch nicht "keine Politik" nennen, vielleicht "Appeasement"? Aber es war viel mehr. Napoleon hatte andere Sorgen als den Mississippi...

Dem kann ich nicht zustimmen. OK, Du hast "abgegeben" in Anführungszeichen gesetzt und damit irgendwie relativiert (Aber in welche Richtung?). Dennoch die Landverkäufe der europäischen Machthaber an die USA sind keine Appeasement-Politik gewesen, sondern hatten handfeste, in Europa liegende Interessen, meist kriegerische Auseinandersetzungen oder soziale Probleme die zu beheben waren. Da hat man dann seine Besitzungen versilbert.
 
Welche europäischen Staaten unterhielten Kolonien (oder bemühten sich um Kolonien) auf dem Gebiet der heutigen USA?
Siehe das Posting über deinem. :fs:

Dem kann ich nicht zustimmen.
Trotzdem erscheint mir deine Aussage inhaltsgleich. :grübel:

Da hat man dann seine Besitzungen versilbert.
Genaugenommen handelt es sich bei "man" zum einen um Frankreich (Louisiana) und zum anderen um Rußland (Alaska). Das war's dann auch schon. Evtl. könnte man noch Spanien (Florida) aufzählen, aber dieses Gebiet wurde wohl nicht so ganz freiwillig "abgegeben". Der Gadsdenkauf kann imho unberücksichtigt bleiben, da der "Verkäufer" Mexiko eben keine europäische Macht ist. :)
 
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.... die Landverkäufe der europäischen Machthaber an die USA sind keine Appeasement-Politik gewesen, sondern hatten handfeste, in Europa liegende Interessen, meist kriegerische Auseinandersetzungen oder soziale Probleme die zu beheben waren. Da hat man dann seine Besitzungen versilbert.

Ich freue mich, dass Du genau meiner Meinung bist:
deSilva schrieb:
vielleicht "Appeasement"? Aber es war viel mehr. Napoleon hatte andere Sorgen als den Mississippi...

Die Anführungszeichen in "abgegeben" sollten bedeuten: "unter dem damals schon bekannten Wert verkauft", "nichtdirekt verschenkt aber fast", oder was immer Du willst.
 
Nun gut, wenden wir uns wieder der Frage unseres werten Gastes zu. :)

Was könnte den alles in den Vortrag rein über "Kolonialpolitik der Europäischen Staaten in der USA"???
  1. Welche (europäischen) Staaten unterhielten Kolonien?
  2. Zu welchem Zweck wurden diese Kolonien unterhalten?
  3. Wie stark war die Besiedlung der einzelnen Kolonien?
  4. Wie erging es der einheimischen Bevölkerung?

Ich hoffe, dieser kleine Fragenkatalog hilft dir erstmal weiter.
Ansonsten eignen sich die Punkte evtl. für eine Diskussion. :)
 
Noch eine Anregung: Direkt staatliche und (halb-) private "Gründungen" unterscheiden. Die Englische Krone hat ein kompliziertes Pächtersystem gehabt, denen ein Streifen Landes einschließlich quais-staatlicher Privilegien überlassen wurde unter der Auflage, Menschen dort anzusiedeln; diese wurden dann "von privat" mit fragwürdigen Arbeitsverträgen dorthin geschafft...
Auch die "Mayflower" ist eher eine "Privatiniative" gewesen.
Mir ist im Moment überhaupt nicht klar, mit welchen Begründungen die Englische Krone überhaupt welche Teile Nordamerikas beanspruchte.
 
Noch eine Anregung: Direkt staatliche und (halb-) private "Gründungen" unterscheiden.

Richtig, daran hatte ich kurz gedacht, aber es vergessen zu posten. Ist aber ein nennenswerter Punkt, denke ich. Vielen Dank für die Ergänzung, deSilva. :)

Evtl. könntest du auch noch etwas zur Herkunft der Siedler sagen @Gast. Außer Engländern, Franzosen, Niederländern und Schweden gab es noch Schotten, Iren, Waliser, Deutsche usw.

Zur Abrundung deines Vortrages eignen sich vielleicht ein paar Karten, will mal schauen, ob ich da was finde. Das ist mitunter nicht ganz so einfach... ;)
 
Ich such noch was passendes raus.

So eine verfl*piep* Sch*piep*, *piiiiiiiieeeeeep* :motz:

Also erstmal hab ich nicht das gefunden, was mir vorschwebte, und dann ist mir, als ich was einigermaßen passendes gefunden zu haben glaubte, der Rechner abgestürzt und ich hab die Seite nicht wiedergefunden! :motz:

Was soll's, hab jetzt ein kleines Kartenpotpourri zusammengestellt. Leider sind html-Dateianhänge hier nicht möglich, also mal etwas anders das ganze. :)

Code:
<html>
    <head>
        <title>Geschichtskarten Nordamerika</title>
    </head>

    <body>
        <a href="http://content.answers.com/main/content/wp/en/c/c2/Wpdms_king_james_grants.png">Plymouth & London Company I</a>
        <a href="http://www.electricscotland.com/history/america/south/images/grants_map_small.jpg">Plymouth & London Company II</a>
        <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Sea-to-sea_grant">British colonial grants in North America (1621-1639)</a>
        <a href="http://www.pragmatism.org/american/puritanmigration.jpg">Neuenglandeinwanderer</a>
        <a href="http://freepages.family.rootsweb.ancestry.com/~carpediem/images/Settlements.jpg">First Settlement</a>
        <a href="http://content.answers.com/main/content/wp/en/1/1a/Wpdms_virginia_company_plymouth_council.png">Virginia Company</a>
        <a href="http://www.gutenberg.org/files/16960/16960-h/images/127.jpg">Kolonialstatus</a>
        <a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Masscolony.png">Massachusetts Colony</a>
        <a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e7/Carolinacolony.png">Carolina Charter</a>
        <a href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/76/Ctcolony.png">Connecticut Colony</a>
        <a href="http://worldmapsonline.com/UnivHist/30383_6.gif">Nordamerika vor dem 7-jährigen Krieg</a>
    </body>
</html>

Einfach den Code in den Editor kopieren und als "name.htm" abspeichen, dann könnt ihr euch durchklicken. :)
 
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Tekker schrieb:
Die heutige Situation ist für das koloniale Nordamerika allerdings nicht wirklich hilfreich.
Das ist wahr! Aber die von Dir gefundenen wunderbaren Karten sind mir offenbar damals durch die Lappen gegangen (oder waren einfach noch nicht da) Man sieht auf einer Karte sehr schön, dass Amerika - außer in den "Südstaaten" - voller Deutscher ist :)
 
die von Dir gefundenen wunderbaren Karten
Du scheinst mit dem Ergebnis weit zufriedener als ich, auch dafür herzlichen Dank. ;)
Einer der ursprünglichen Verweise funktioniert leider nicht als Direktlink, weswegen ich ihn rausgenommen hab. Schade eigentlich, war eine schöne Karte, auf der der jeweilige Status der 13 Kolonien verzeichnet war, also Kronkolonie oder Kolonie mit Selbstverwaltung usw. (Dieser hier war's: http://www.gutenberg.org/files/16960/16960-h/images/127.jpg)
Meine nochmalige Suche blieb erfolglos, aber dafür bin ich auf dieses wundervolle Exemplar gestoßen, welches sehr detaiiert die frühe Kolonisation von New Jersey zeigt. Dabei sollte man noch die Unterteilung in East und West Jesey berücksichtigen. Vielleicht entschädigt das die interessierten Gemeindemitglieder etwas. :)

Man sieht auf einer Karte sehr schön, dass Amerika - außer in den "Südstaaten" - voller Deutscher ist :)
Wie gesagt, das ist die heutige Situation, welche abstammungstechnisch immer diffuser wird. Das kann man sehr schön an den Stammbäumen erkennen, die viele Amerikaner für ihre Familien erarbeitet haben. Vielfach wurde innerhalb der eingewanderten Volksgruppe geheiratet, was sich wohl erst nach dem Zweiten Weltkrieg wirklich geändert zu haben scheint - jedenfalls was die Deutschstämmigen angeht.
Ich hab nochmal extra für dich nach einer anderen Karte gesucht, die ich zu dem Thema gesehen hatte. Hier wird die Situation nach dem neunten Census von 1870 dargestellt. Zu finden sind solche Nettigkeiten bei der Uni Texas. :)
 
Wie gesagt, das ist die heutige Situation, welche abstammungstechnisch immer diffuser wird. Das kann man sehr schön an den Stammbäumen erkennen, die viele Amerikaner für ihre Familien erarbeitet haben. Vielfach wurde innerhalb der eingewanderten Volksgruppe geheiratet, was sich wohl erst nach dem Zweiten Weltkrieg wirklich geändert zu haben scheint - jedenfalls was die Deutschstämmigen angeht.
Ja, in den USA ist ein GRUNDSÄTZLICH anderes Verhalten eingetreten. In der ofizlielen Einwanderungsstatistik kann man das gut nachvollziehen (Angehängt, ich kann das im Moment nicht im Web finden).

Die "Europäische Massen-Einwanderung" dauerte von 1845 (Goldfunde, Potatoe Famine) bis 1935. Danach gab es eine sehr lange "Kriegspause". Danach setzte eine Lawine von Einwanderungen aus Mexiko, der Karibik und Südostasien ein.

Die Deutschen waren in der ersten Phase unter sich. Es gab ganze Dörfer und Stadtbezirke wo man nur Deutsch sprach. Soweit ich das weiß, spricht heute kaum noch ein Amerikaner in 2. Generation Deutsch. Das mindert aber nichts an ihrem Stolz auf das Land ihrer Vorfahren :)

Ist aber fast OT für diesen Thread
 

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Die Deutschen waren in der ersten Phase unter sich. Es gab ganze Dörfer und Stadtbezirke wo man nur Deutsch sprach. Soweit ich das weiß, spricht heute kaum noch ein Amerikaner in 2. Generation Deutsch.
Du kennst dich aber gut aus. :)
Es kommt wohl auf die Gegend an, was in der zweiten Generation gesprochen wurde oder noch heute wird. Auf der GeoMetSite (vgl. obigen Link) der Uni Valparaiso gibt noch weiteres Kartenmaterial zu dieser Thematik:



Ist aber fast OT für diesen Thread
Öhm, ja... :rotwerd:
Ich weiß aber sonst nicht, wohin damit... :confused:

Was sagt denn unser Gast dazu? Is er verschütt gegangen? :)
 
Eine ganz erstaunliche Karte! Ja, da gibt es wohl doch noch Sprachinseln! Die Gegend um - wie sollte es anders heißen? - Bismarck :)

Die Nennungen der Deutschsprachigkeit über die ganzen USA korrelieren natürlich natürlich zu den Nennungen der Herkunft.

Persönlicher Eindruck: Die in Amerika geborenen Kinder von Deutschen können "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen". Offenbar interessieren sie sich nicht besonders dafür, was sich Mom and Dad privat zu sagen haben :) Aber wie überall gibt es natürlich auch Trachten- und Traditionsvereine in n-ter Generation...
 
Eine ganz erstaunliche Karte!

Wie ich grad bei einer Googlesuche bemerkt habe, hatte ich diese Karte vor nicht allzu langer Zeit hier schonmal gepostet. :eek:

Ich glaub, ich brauch Urlaub... :weinen:

Wie dem auch sei, ebenfalls war diese Karte in dem Posting verlinkt, die ich dir nicht vorenthalten wollte, falls du sie nicht schon gefunden hast. :)
 
Ja, danke... ich hatte damals die Zahlen des 1990 Zensus, die waren in keinster Weise so schön aufbereitet. Doch diese Grafiken (und eigentlich auch die Rohdaten) geben kaum mehr als Hinweise. Um welche Sprachgepflogenheiten es sich dabei wirklich handelt, weiß man nicht... Es liegt zwischen: "Ich kann weder englisch verstehen noch lesen" zu "Unsere deutsche Großmutter möchte gerne, dass wir zu Hause Deutsch sprechen, doch es reicht ihr, wenn wir vor dem Abendessen ein Vaterunser beten. Und die Freude machen wir ihr gerne."
 
Ha! Nachdem ich das halbe I-Net vergebens nach einer bestimmten Karte zum Thema umgegraben hatte, bin ich jetzt in einem Geschichtsatlas fündig geworden:
 
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